Experimente zum Thema Boden I. EXPERIMENT „Wie speichert der

Experimente zum Thema Boden
I.
EXPERIMENT „Wie speichert der Boden Wasser?“ (Bodenschichten)
Material: Drei kleine Blumentöpfe (mit Loch); drei große Trinkgläser; Teesieb;
Blumenerde; Spielkastensand; Lehm; Wasser.
Dauer: ca. 20 min.
Aufbau: Füllt jeden Blumentopf jeweils zur Hälfte mit einer der drei Bodenarten und stellt
jeden Topf auf ein Glas; zwischen dem Blumentopf mit dem Sand und dem Glas darunter
klemmt ihr das Teesieb, damit der Sand nicht gleich wieder herausfließt. Gießt in jeden
Topf nun gleichviel Wasser und stellt euch zuvor die Frage: Wo wird am meisten, wo am
wenigsten Wasser durchfließen – und warum?
Beschreibung: Lehm staut das Wasser und lässt es kaum durchsickern, denn die Poren
dieses Bodens sind so eng, dass selbst Wasser nur schlecht durch passt. Eine Pflanze
würde in diesem Boden wahrscheinlich nach kurzer Zeit verfaulen. Die Blumenerde saugt
sich mit Wasser voll, das überschüssige Wasser läuft durch das Loch im Topfboden ab.
Hier wird sich eine Pflanze wahrscheinlich am wohlsten fühlen. Das meiste Wasser fließt
aus dem Sand, denn hier sind genügend Hohlräume. Eine Pflanze hat hier wenig Wasser
zur Verfügung, denn der Sand speichert es nicht. Einige Pflanzen, wie zum Beispiel
Kakteen, haben sich aber gerade darauf ‚spezialisiert‘.
II. EXPERIMENT „Humus“ (Erde entsteht...)
Material: Holzkiste; Reste von frischem Obst & Gemüse; Gartenunkraut; Schaufel;
Dauer: ca. ein Monat Wartezeit; ca. 50 min.
Aufbau: In der Holzkiste sammelt ihr Gemüse- und Obstreste; darunter mischt ihr immer
wieder getrocknetes Unkraut; lasst Zitrusfrüchte und Bananenschalen weg, da sie oft
reichlich gespritzt sind. Stellt die Kiste an einen warmen und feuchten Ort. Nach ein paar
Wochen ist der Humusboden fertig. Eure Pflanzen wachsen viel besser damit.
Beschreibung: Kleine Mikroorganismen, Bakterien und Pilze haben die Obst- und
Gemüsereste zersetzt und in Humus verwandelt. Für die Pflanzen, die wichtige Nährstoffe
mit den Wurzeln aufnehmen, ist ein nährstoffreicher Boden wichtig für ihr Wachstum. Da
in gesunden Böden viele Kleinstorganismen in einem gesunden Gleichgewicht
miteinander leben und für die Ernährung der darauf wachsenden Pflanzen sorgen, ist es
wichtig, keinen Kunstdünger zu verwenden. Dieser stört das natürliche Gleichgewicht und
der Boden wird ‚sauer‘ und unfruchtbar.
III. EXPERIMENT „Dreckwasserfilter“ (Boden als Filter)
Material: Blumentopf (mit Loch); Kaffeefilter; (Einmach-)glas; Teesieb;
Holzkohle; Vogelsand; Kies; Dreckwasser.
Dauer: ca. 20-30 min.
Aufbau: Den Kaffeefilter legt ihr in den Blumentopf. Die Holzkohle zerbröselt ihr und streut
sie in den Filter, dass der Boden gut bedeckt ist. Dann streut ihr – als zweite Lage – Sand
darüber, als dritte Lage darüber eine Kiesschicht. Stellt jetzt den Blumentopf in das Glas.
Das Teesieb legt ihr über den Blumentopf. Schüttet nun vorsichtig und langsam das
Dreckwasser durch das Teesieb und lasst es durch euren Dreckwasserfilter laufen. Das
gereinigte Wasser sammelt sich in dem Glas darunter.
Beschreibung: Die größten Teile werden vom Teesieb abgefangen, nächst kleinere
Teilchen setzen sich im Kies ab. Die ganz kleinen Teile bleiben im Sand, in der Kohle und
im Kaffeefilter hängen. Trotzdem sieht das gefilterte Wasser nicht ganz glasklar aus; es
komplett zu reinigen schafft nur eine Kläranlage! Verbliebene Schmutzteile sind meist
unsichtbar und müssen biologisch abgebaut werden: Bakterien erledigen diese Arbeit.
Anschließend sterben diese Bakterien und sinken zu Boden. Also: Bitte das gefilterte
Wasser nicht trinken. Es ist kein Trinkwasser!
IV. EXPERIMENT „Atmet der Boden?“
Material: Marmeladenglas; eine Glas trockene Erde; zwei Gläser Wasser; Wasserkocher;
Lupe.
Dauer: ca. 30 min.
Aufbau: Kocht das Wasser im Wasserkocher ab und lasst es abkühlen. Während dieser
Zeit füllt ihr die trockene Erde in das Marmeladenglas. Gießt das schon abgekühlte
Wasser in das Glas und beobachtet mit eurer Lupe, was nun auf und auch in der Erde
passiert.
Beschreibung: Es bilden sich kleinere und größere Luftbläschen auf und in der Erde. Jetzt
sagt ihr vielleicht: Die Luft kommt aus dem Wasser... Das geht aber nicht, weil das
Wasser vorher abgekocht wurde: dabei entweichen alle im Wasser gelösten Gase in die
Luft. Die Luftbläschen kommen also aus der Erde selbst.
V. EXPERIMENT „Lawinenrutschgefahr“ (Bodenerosion)
Material: 2 Gießkannen mit Siebausgießer; 2 Backsteine; 2 Plastiktabletts; genug Erde;
Kressesamen; Wasser
Dauer: ca. drei Tage
Aufbau: Zuerst schüttet ihr einen Teil der Erde auf das erste Tablett, sät den
Kressesamen ein und wässert das Ganze regelmäßig. Sobald die Kresse ca. 2 cm hoch
gewachsen ist, kann es losgehen. Geht dafür am besten nach draußen! Legt beide
Tabletts jeweils mit einem Ende auf den Backstein, so dass sie schräg stehen.
Auf das leere Tablett verteilt ihr ebenfalls Erde. Nun schütten zwei von euch zugleich mit
den Gießkannen von oben vorsichtig und gleichmäßig Wasser über beide Tabletts, so
dass Regen auf das Erdreich niedergeht. Ihr könnt das sowohl in Schräglage, als auch mit
eben liegenden Tabletts ausprobieren. Beschreibt, was passiert ist.
Beschreibung: Mit diesem Experiment habt ihr die in der Natur auch vorkommende
Bodenerosion nachgebaut. Das Tablett mit der Kresse hat dem Regen standgehalten, das
Wurzelnetz der Pflanzen hat die Erde zusammengehalten und so das Wegspülen
größtenteils verhindert. Auf dem Tablett ohne Bewuchs wurde die Erde durch das Wasser
komplett weggespült.
Was bedeutet das? Die Pflanzen und ihr Wurzelgeflecht bilden einen natürlichen Schutz für
den Boden, den sie durch ihr Wachstum festhalten. Das ist besonders an Hängen wichtig.
Sind keine Pflanzen da, können Regengüsse ganze Erdhänge lawinenartig ins Tal hinunter
spülen. Kleine Dörfer oder einzelne Gebirgshäuser werden von solchen Schlammlawinen
einfach mitgerissen.
Für den Regenwald gilt diese Gefahr in ähnlicher Weise: Die dünne Bodenschicht würde von
den täglichen Wassermengen sehr schnell weggespült, wenn die Pflanzen den Boden nicht
festhalten würden.