Das Fach Latein des Instituts für Romanistik / Latinistik lädt ein zum Gastvortrag Was tut Josephus in der Höhle von Jotapata? (BJ 3,387-391) Historiographie als Literatur gelesen Dr. Burkhard Reis Universität Bochum Die wohl berüchtigtste Stelle im Bellum Judaicum des jüdischen Generals und Historikers Flavius Josephus (37 – ca. 110 n. Chr.) ist die – den Konventionen der Gattung gemäß – in der 3. Person verfasste Darstellung seines Überlaufens zu den Römern im dritten Buch des Werks. Bis heute irritieren die dubiosen Umstände, unter denen sich jener Seitenwechsel nach der Eroberung der galiläischen Stadt Jotapata in einer Zisterne vollzogen haben soll. Im Vortrag wird im Rückgriff auf biblische Vorbilder versucht, unter strikter Trennung zwischen dem historischen und dem literarischen Josephus den Bericht als fiktionalen Text zu lesen. Auf dem Weg einer detailgenauen Analyse des überlieferten Wortlauts soll das Handeln des literarischen Josephus rekonstruiert und im Licht einer Parallelstelle in Buch VI sowie aus der Perspektive der Masada-Episode im abschließenden Buch VII neu bewertet werden. Donnerstag, 12. Juni 2014 18 Uhr Neuer Graben 29 / Schloss Raum 11/212 Alle Interessentinnen und Interessenten – auch anderer Fächer – sind herzlich willkommen. Veranstalter Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft Institut für Romanistik / Latinistik Fach Latein Prof. Dr. Stephan Heilen www.uni-osnabrueck.de
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