D I E N S TA G 22. APRIL 2014 SPORT ★ 9 |||||||||||||||||||||||||||||||| SÄCHSISCHE ZEITUNG Was Janßen jetzt ändern muss Dynamo droht sogar der direkte Abstieg. Nach dem 0:2 in Aue sollte sich deshalb auch der Trainer hinterfragen. Von Sven Geisler S traftraining? Dieses Wort kennt Olaf Janßen nicht, und wahrscheinlich macht es tatsächlich keinen Sinn. Das Programm, erklärte der Fußballlehrer, sei wie gewohnt auf das nächste Spiel ausgerichtet. Deshalb gönnte er sich und seiner Mannschaft über Ostern zwei freie Tage, erst gestern mussten die Dresdner Dynamos wieder antanzen. Schließlich haben sie noch bis Sonntag Zeit, die Lehren aus der Niederlage im Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue zu ziehen. Im vorletzten Heimspiel der Saison gegen den Karlsruher SC sollen – nein, das verlangt Janßen deutlich: Es müssen drei Punkte her. Andernfalls gerät sogar der Relegationsplatz in Gefahr, vom direkten Klassenerhalt redet nicht einmal mehr Daueroptimist Janßen. Aber was muss der Trainer nach dem erneuten Rückschlag tun? Die richtige Ansprache finden Personelle Lösungen finden Anders als Pacult schreibt Janßen keinen Spieler ab, aber mancher sieht wohl kaum noch eine Einsatzchance. Allzu viele Möglichkeiten, die Startelf zu verändern, bietet der Kader nicht mehr. Mit Markus Scholz, der zur Nummer eins aufgestiegen war, Marko Hartmann und vor allem Torjäger Amine Aoudia fallen drei Kandidaten aus. Christoph Menz und Sebastian Schuppan, Himmel, hilf! Dynamos Trainer Olaf Janßen steht flehend am Spielfeldrand. Nach dem 0:2 in Aue muss er schnell Lösungen finden. die in Aue fehlten, konnten bei ihren Einsätzen selten überzeugen. Mit Vincenzo Grifo, Zlatko Dedic und Cristian Fiel wechselte Janßen die drei Spieler ein, die als erste Alternativen anzusehen sind, aber zuletzt auch enttäuscht hatten. Es scheint so, als sei der Konkurrenzdruck im Kader nicht mehr groß genug. Deshalb sollte der Trainer in dieser Woche die Uhren tatsächlich noch mal auf null stellen und die Mannschaft zumindest für einige Übungsspiele nicht nach A- und B-Elf einteilen. Jeder muss noch mal seine Chance wittern. Neue Reiz- und Reibungspunkte scheinen dringend nötig zu sein. wei gebürtige Kölner haben den 1. FC Köln zurück in die Fußball-Bundesliga geschossen und Edelfan Poldi sowie fast 50 000 Fans in Ekstase versetzt. Marcel Risse und Patrick Helmes drehten beim 3:1 gegen Bochum vor den Augen des aus London angereisten Nationalspielers Podolski das Spiel und sorgten dafür, dass der FC gleich seinen ersten Matchball zum Aufstieg nutzte. „Wir sind endlich zurück auf der großen Bühne“, sagte Helmes. Angesichts von elf Punkten Vorsprung auf Rang drei ist der 2012 abgestiegene FC nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen. Die Kölner feiern bereits zum fünften Mal seit dem Jahr 2000 die Rückkehr in die Bundesliga, das Image der Fahrstuhl-Mannschaft wollen sie nun endgültig ablegen. Auch der Meistertitel ist dem FC, der am vergangenen Freitag den 50. Jahrestag der ersten Meisterschaft gefeiert hatte, nicht mehr zu nehmen. Schon vor dem Abpfiff hatten die Ersatzspieler T-Shirts mit der Aufschrift „Mission erfüllt“ angezogen, unmittelbar mit dem Spielende brachen alle Dämme. (sid) In Cottbus spielte er so unbekümmert, wie es sich der Trainer erhofft hatte. Aber nachdem Marvin Stefaniak schon gegen die wenig angriffslustigen „Löwen“ defensive Probleme hatte und zur Pause in der Kabine bleiben musste, holte ihn Janßen in Aue schon nach 29 Minuten vom Platz: „Damit der Druck nicht zu groß wird auf den Jungen.“ Wenn er den 19-Jährigen schützen will, sollte er ihn zwar nicht links liegenlassen, ihn vorerst aber auch nicht von Anfang an bringen. Janßen hatte Stefaniak wieder aufgestellt, weil er die Leistung von Grifo gegen Poté weiter stützen 1860 „enttäuschend“ fand, die in Aue war dann „etwas besser“ – aber eben weit weg von gut. Der im Winter von Hoffenheim ausgeliehene Dribbler ist vor zwei Wochen erst 21 geworden, muss vor allem taktisch noch viel lernen. Er ist nach gutem Start bei Dynamo in ein Leistungsloch gerutscht, was keinesfalls ungewöhnlich ist. Janßen weiß, dass er auf den Außenpositionen ein Problem hat, aber manchmal helfen Notlösungen. Filip Trojan? Der 31jährige Tscheche ist zwar kein Sprinter, bringt aber andere Tugenden mit, die im Abstiegskampf nicht zu verachten sind, wie Erfahrung und Spielintelligenz. „Ich kann hinten nur die Daumen drücken. Das tut ja schon vom Zuschauen weh“, sagte Verteidiger Leistner zu Dynamos Abschlussschwäche in Aue, fügte aber hinzu: „Wenn ich sehe, wie sich mancher reinhaut, muss irgendwann einer reingehen.“ So ist Poté kein Vorwurf zu machen, obwohl der Angreifer seit der Ewigkeit von 1 378 Minuten torlos ist. Er arbeitet hart fürs Team, was am Gründonnerstag nicht jeder von sich behaupten durfte. Janßen tut gut daran, weiter auf ihn zu vertrauen. Denn wenn es stimmt, dass der Tüchtige belohnt wird, muss Poté bald dran sein. Die SZ-Prognose: Dynamo liegt schon drei Punkten hinter dem Tipp p Frankfurt Tipp Aalen (A) 0 Sandhausen (H) 3 Lautern (A) 0 Cottbus (H) 0 Bielefeld (A) 0 1. FC Köln (H) 1 Pkt. laut Prognose Pkt. nach Trend Platz: Erg 0 0 0 38 35 16 p VfR Aalen Tipp Frankfurt (H) 3 Düsseldorf (A) 0 Ingolstadt (H) 1 St. Pauli (A) 0 Union (H) 0 Paderborn (A) 0 Pkt. laut Prognose Pkt. nach Trend Platz: Erg 3 0 1 38 38 14 p Erzg. Aue Tipp Union (H) 1 Fürth (A) 0 Dynamo (H) 1 Düsseldorf (A) 1 Paderborn (H) 3 St. Pauli (A) 0 Pkt. laut Prognose Pkt. nach Trend Platz: Erg 3 0 3 40 44 12 p Düsseldorf Tipp Paderborn (A) 1 Aalen (H) 3 Sandhausen (A) 1 Aue (H) 1 Karlsruhe (A) 0 Lautern (H) 0 Pkt. nach Prognose Pkt. nach Trend Platz: Erg 3 3 3 40 44 11 p Bochum Tipp Lautern (A) 0 Cottbus (H) 1 1. FC Köln (A) 0 Bielefeld (H) 3 1860 (A) 0 Karlsruhe (H) 3 Pkt. laut Prognose Pkt. nach Trend Platz: Erg 1 3 0 40 43 13 p Dynamo Tipp Cottbus (A) 3 1860 (H) 3 Aue (A) 1 Karlsruhe (H) 3 Lautern (A) 0 Bielefeld (H) 3 Pkt. laut Prognose Pkt. nach Trend Platz: Die Platzierung richtet sich bei Punktgleichheit nach der aktuellen Tordifferenz. Der FC Ingolstadt fehlt in der Prognose, da die Mannschaft zum Zeitpunkt des Tipps nichts mit dem Abstiegskampf zu tun hatte. Der 1. FC Köln ist wieder erstklassig Z Das Spiel mit Stefaniak beenden Foto: Robert Michael |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| Wenn Janßen vor den letzten drei Spielen wieder von einem „Ritt durch die Hölle“ spricht, taugt das kaum noch für einen Motivationsschub. „Die Mannschaft, die das letzte Ergebnis am besten abschütteln kann, hat am Ende die Nase vorn.“ Auch den Satz hat der 47-Jährige so oder so ähnlich schon so oft wiederholt, dass er bestenfalls als Durchhalteparole durchgeht. Erst recht, weil auf das 4:2 gegen 1860 München die Ernüchterung in Aue folgte. „Ich habe keine Angst davor, dass wir jetzt wacklig werden“, meint Janßen – und es stellt sich die Frage: Wieso werden? Wenn in dieser Saison bei den SchwarzGelben auf etwas Verlass ist, dann auf die Leistungsschwankungen. Es reicht eben nicht, auf einem guten Weg zu sein, wenn man auf der Stelle tritt. Diese Mannschaft hat ein Mentalitätsproblem. Das liegt nicht etwa an mangelhafter Berufsauffassung, die Jungs wollen das Beste. Aber es fehlen Typen, die aus sich herausgehen, andere mitreißen können. Daran würde es nichts ändern, wenn Janßen die verbale Peitsche schwingt wie sein Vorgänger Peter Pacult. Der Österreicher hatte zwei Spieler aussortiert, die mit ihren Leistungen zurzeit am ehesten zum Führungsspieler taugen: Toni Leistner und Robert Koch. Heidenheim steigt in die 2. Liga auf D ie Korken knallten – bis ins Morgengrauen. „Es war hell, als ich nach Hause kam“, sagt Frank Schmidt. Der Trainer des Zweitliga-Aufsteigers 1. FC Heidenheim erzählt von einer „überragenden“ Partynacht. Stolz ist ganz Heidenheim an der Brenz, in Baden-Württemberg an der Grenze zu Bayern gelegen, knapp 47 000 Einwohner, Autokennzeichen HDH, Vorwahl 07321. „Gemeinsam Geschichte geschrieben – WIR sind dabei“, lautete gestern die Schlagzeile auf der Vereinshomepage. So recht konnten sie es nicht glauben, dass der Aufstieg nun endgültig perfekt ist. 25 Jahre lang war der Klub zwischen Landesliga und Verbandsliga gewechselt. Seit 2007 ging es aber rasant bergauf dank Schmidt – der 40-Jährige stieg dreimal auf. Er ist in Heidenheim geboren, er hat für Heidenheim gespielt, er trainiert Heidenheim. Langfristig sei sein Ziel die Bundesliga, sagt er. Zunächst aber muss sich der Klub aus der „rauen Ostalb, wo drei, vier Monate im Jahr Schnee liegt“ (Schmidt), in der Zweitklassigkeit etablieren. Er traut das Heidenheim natürlich allemal zu. (sid) Erg 1 3 0 40 37 15 p Bielefeld Tipp 1. FC Köln (A) 0 Karlsruhe (H) 1 1860 (A) 0 Bochum (A) 0 Frankfurt (H) 3 Dynamo (A) 0 Pkt. laut Prognose Pkt. nach Trend Platz: p 1. FC Kaiserslautern – FSV Frankfurt 3:2 (3:2) SR: Ittrich (Hamburg). Zu.: 26 065. Tore: 0:1 Leckie (3.), 1:1 Dick (23.), 2:1 Idrissou (37./Handelfmeter), 2:2 Wooten (38.), 3:2 Karl (45.). p SC Paderborn – SpVgg Greuther Fürth 2:2 (1:0) SR: Gräfe (Berlin). Zu.: 14 293. Tore: 1:0 Koc (30.), 1:1 Azemi (59.), 2:1 Vucinovic (75.), 2:2 Azemi (90.+1). p VfR Aalen – FC Ingolstadt 04 0:0 SR: Stegemann (Niederkassel). Zu.: 6 029. Gelb-Rot: – / Caiuby (73./Foulspiel). Rot: – / Danilo (90.+3/Tätlichkeit). p TSV 1860 München – Arminia Bielefeld 2:1 (1:1) SR: Wingenbach (Mainz). Zu.: 15 100. Tore: 1:0 Adlung (4.), 1:1 Sahar (30.), 2:1 Bülow (72.). p Karlsruher SC – 1. FC Union Berlin 3:2 (0:0) SR: Kircher (Rottenburg). Zu.: 15 557. Tore: 1:0 Krebs (56.), 1:1 Köhler (62./Foulelfmeter), 2:1 Schwertfeger (71.), 3:1 Hennings (76.), 3:2 Mattuschka (78./Foulelfmeter). p 1. FC Köln – VfL Bochum 3:1 (0:1) SR: Winkmann (Kerken). Zu: 49 100. Tore: 0:1 Latza (42.), 1:1 Risse (50.), 2:1 Helmes (64./Foulelfmeter/Nachschuss), 3:1 Ujah (81.). Rot: Acquistapace (Bochum/62./Notbremse). Energie Cottbus – FC St. Pauli SV Sandhausen – Fortuna Düsseldorf Erzgebirge Aue – Dynamo Dresden p Tabelle 1. 1. FC Köln 31 2. SpVgg Greuther Fürth 31 3. SC Paderborn 31 4. 1. FC Kaiserslautern 31 5. Karlsruher SC 31 6. FC St. Pauli 31 7. SV Sandhausen 31 8. Fortuna Düsseldorf 31 9. Union Berlin 31 10. 1860 München 31 11. Erzgebirge Aue 31 12. VfR Aalen 31 13. FC Ingolstadt 31 14. VfL Bochum 31 15. FSV Frankfurt 31 16. Dynamo Dresden 31 17. Arminia Bielefeld 31 18. Energie Cottbus 31 1:1 (0:0) 0:3 (0:2) 2:0 (2:0) 18 15 15 14 12 13 12 11 11 11 11 9 9 10 9 5 7 6 10 9 8 8 12 8 8 10 9 8 7 11 10 7 7 16 7 7 3 7 8 9 7 10 11 10 11 12 13 11 12 14 15 10 17 18 48:17 55:36 57:47 48:34 43:29 42:40 29:29 35:40 46:42 33:39 40:46 29:37 29:32 28:37 41:50 32:44 33:55 34:48 64 54 53 50 48 47 44 43 42 41 40 38 37 37 34 31 28 25 31 31 17 p Cottbus Tipp Dynamo (H) 0 Bochum (A) 1 St. Pauli (H) 1 Frankfurt (A) 3 Fürth (H) 0 Ingolstadt (A) 1 Pkt. laut Prognose Pkt. nach Trend Platz: Erg 1 0 1 29 29 18 H = Heimspiel, A = Auswärtsspiel; 3 = Sieg, 1 = Unentschieden, 0 = Niederlage. DAS WM-TURNIER DER C-JUGEND 2. BUNDESLIGA |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||| 31. SPIELTAG Erg 0 1 0 MACHT EUER SPIEL AM 22. JUNI Jetzt schnell Team anmelden! Seid ihr schon im Fußballfieber? Stellt euch der Herausforderung bei der SZ-Mini-WM im glücksgas stadion Dresden. Als Mini-Nationalmannschaft beweist ihr Ballgefühl und Teamgeist. 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