Was ist Semantische IT? - Universität Bamberg

Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-,, Geschichts- und Geowissenschaften
Otto-Friedrich-Universität Bamberg
Semantische Informationsverarbeitung
Was ist Semantische IT?
Prof. Dr. Christoph Schlieder
14. Oktober 2008 – Vorlesung 1
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Teil 1
Die Vorlesung im Kontext der Kulturinformatik
Teil 2
S
Semantische
ti h Informationstechnologie
I f
ti
t h l i
Teil 3
Künstliche Intelligenz
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Seite 01-2
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Was ist Kulturinformatik?
Angewandte Informatik
` Kulturinformatik ist die
Angewandte Informatik der
Kulturwissenschaften
` Kurzform
K r form für
„kulturwissenschaftliche
Informatik“
` Ähnlich
Äh li h wie
i Bi
Bioinformatik
i f
tik
für biowissenschaftliche
Informatik steht
Kulturinformatik
K
lt i f
tik hilft bei
b id
der R
Restaurierung
t i
der Wandmalereien in der Universitätsaula
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Seite 01-3
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Kulturwissenschaften
… im Plural
` 'Kulturwissenschaften'
Kulturwissenschaften
befassen sich "mit Kultur als
dem Inbegriff aller
menschlichen Arbeit und
Lebensformen,
einschließlich
naturwissenschaftlicher
Entwicklungen"
` Frühwald, Jauß, Koselleck,
Mittelstraß Steinwachs
Mittelstraß,
(1991)
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Archäologie
A
hä l i
Vor- und Frühgeschichte
Geschichte
Kunstgeschichte
g
Denkmalpflege
Bauforschung
Volkskunde
Eth l i
Ethnologie
Pädagogik
(Kultur)geographie
…
Einige Kulturwissenschaften
Seite 01-4
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Technologien der Kulturinformatik
` Text
Text- und Bildarchive
` Content Management
` Fokus auf geschichtswiss.
Anwendungen
GI-Services
` Geoinformationssysteme
` Mobile Computing
` Fokus auf geowiss.
A
Anwendungen
d
www.esrri.sc.edu/capa
abilities/gis
Digitale Bibliotheken
Analyse geowissenschaftlicher Daten
mit einem Geoinformationssystem (ESRI)
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Seite 01-5
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Kulturinformatik in Bamberg
Methodischer Zugang
` Semantische
Informationsverarbeitung
Geoinformatik
Mobile Computing
Semantische Analyse
y
` „Inhalt“, „Bedeutung“
modellieren bzw.
automatisch erschließen
Semantische
Informationsverarbeitung
Ansätze
` Bedeutung aus Struktur
` Bedeutung aus Kontext
` Bedeutung aus Verhalten
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Digitale
Di
it l Bibli
Bibliotheken
th k
Content Management
Seite 01-6
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Praktische Relevanz
Titel der Computerzeitung vom 9. Oktober 2006
„GI-Jahrestagung: Semantik verhilft zu neuen Geschäftsmodellen“
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Seite 01-7
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Praktische Relevanz
Web 2.0
Web 3.0
„Durch Komponenten des
Web 2.0 wie Wiki, Blog und
Mashups werden
strukturierte Technologien
ergänzt mit
selbstorganisierenden
g
niedriger
Eingangsschwelle.“
„Web-Ontologiesprachen
bilden die Basis für die
Semantische
Wissensintegration, die
Übersetzung und den
inhaltlichen Abgleich
g
sowie
inhaltlicher Peer-to-PeerSuche“
M. Jarke,
M
Jarke GI
GI-Präsident
Präsident
CZ vom 9.10.2006
W. Wahlster,
W
Wahlster Leiter DFKI
CZ vom 9.10.2006
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Seite 01-8
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Forschungsnahe Lehre
MMS
Monarch
Mobile
Assistenz
COST
G9
Geo
Games
FluPa
Social
Computing
p
g
TeDUB
WiO
Geographische
Informationssdienste
Digitale
Bibliotheken
Radfahr
portal
Data
Mining
COM
Pomol.
Sammlung
Dominikanerkirche
Tripod
p
Bild- und Sprachverarbeitung
Semantische Informationsverarbeitung
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-9
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Bachelorangebot Kulturinformatik
KInf-SemInf-M
(6 ECTS, Winter)
Semantische
Informationsverarbeitung
KInf
KInf-Sem-B
ECTS,
Bachelorseminar
B
h lSem Bi(3 ECTS
Kulturinformatik
K l Sommer)
i f
ik
zu wechselnden Themen
(12Bachelorarbeit
ECTS, jederzeit)
auf dem Gebiet der Kulturinformatik
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Profilbildung
(M d l
(Modulgruppe
A3)
selbstständiges
wissenschaftliches
Arbeiten
(Modulgruppe A6)
selbstständiges
wissenschaftliches
Arbeiten
(Modulgruppe A7)
Seite 01-10
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Masterangebot Kulturinformatik
KInf-BuS-M
(6 ECTS, Sommer)
Bildund Sprachverarbeitung
KInf-SemInf-M
(6 ECTS, Winter)
Semantische
Informationsverarbeitung
methodenorientierte
Lehrveranstaltungen
(Modulgruppe A1)
KInf-Prak-M
KInf
Prak Mzur
(6 Kulturinformatik
ECTS
ECTS, Sommer)
Praktikum
zu wechselnden Themen
KInf-MobAss-M
KI
fMobile
M bA Assistenzsysteme
M (6 ECTS
ECTS, S
Sommer))
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
anwendungsorientierte
Lehrveranstaltungen
(Modulgruppe A1)
Seite 01-11
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Masterangebot Kulturinformatik
KInf-Sem-M (3Kulturinformatik
ECTS, Winter)
Masterseminar
zu wechselnden Themen
((30 Masterarbeit
ECTS, jjederzeit))
auf dem Gebiet der Kulturinformatik
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
selbstständiges
lb t tä di
wissenschaftliches
Arbeiten
(Modulgruppe A4)
selbstständiges
wissenschaftliches
i
h ftli h
Arbeiten
(Modulgruppe A5)
Seite 01-12
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Kulturinformatik im Diplomstudium
Empfohlen wird das das Studium von Kulturinformatik I – II – III
Eine andere Auswahl und Reihenfolge sind aber möglich!
verpflichtend
2 aus 3
Kulturinformatik I
Semantische
Informationsverarbeitung
Kulturinformatik II
Geoinformationssysteme
Kulturinformatik IV
Bild- u.
Sprachverarbeitung
Kulturinformatik III
Digitale
Bibliotheken
neu
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-13
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Prüfungsleistungen
Semantische
Informationsverarb
Informationsverarb.
` Modul KInf-SemInf-M im
Masterstudiengang AI oder
i R
im
Rahmen
h
d
der P
Profilbildung
filbild
im Bachelorstudiengang AI
Prüfung
` Kl
Klausur (90 min)
i ) zum St
Stoff
ff
von Vorlesung und Übung
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Semantische
Informationsverarb
Informationsverarb.
` Lehrangebot für DiplomStudiengänge, insbes. WI,
und
d fü
für d
das MagisternebenM i t
b
fach Kulturinformatik
` Vorlesung und Übung in
den PO: Kulturinformatik I
Prüfung
` Klausur (90 min) zum Stoff
von Vorlesung und Übung
Seite 01-14
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Praxisbeispiel
Diagram interpreter
` Technische Zeichnungen
werden interpretiert,
verbalisiert und navigierbar
gemacht
` IT-Unterstützung für blinde
und sehbehinderte Nutzer,
Content Management für alle
Forschungsnah Lernen
` EU-Projekt
j
TeDUB am
Labor für Semantische IT
des Lehrstuhls
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
technische Zeichnung:
Grundriss Dominikanerkirche
Seite 01-15
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Praxisbeispiel
Anforderungen
` Bedeutung graphischer
Symbole in verschiedenen
Notationen (Normen) ist zu
berücksichtigen
` (Teil-)Interpretationen von
Zeichnungen sollen genutzt
werden: Bilder (z
(z.B.
B TIFF)
TIFF),
Grafik (z.B. SVG),
Diagramme (z.B. XMI)
Visuelle Synonyme
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-16
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Diagram interpreter
Client
validate
Server
Eingabe: Vektorgrafik
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Ausgabe: Interpretation
Seite 01-17
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Informatischer Lösungsansatz
semantic
f
formats
t
vector
formats
raster
formats
Diagram
Di
navigator
hypothesis
h
th i
generator
user
blackboard
hypothesis
generator
image
g
analysis
Inference
engine
Hypothesis
processor
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Presentation
generator
Knowledge
base
semantic
information
processing
Seite 01-18
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Semantik modellieren
Kompositionalität
` Die Bedeutung komplexer
graphischer Ausdrücke
ergibt sich aus der
Bedeutung der Teile und
der Art ihrer Zusammensetzung (Aggregationsregel)
` Kompositionalität ist ein
allgemeines Prinzip
logischer Ansätze zur
Modellierung von
Bedeutung
` Siehe Teil II der Vorlesung
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
aggregation
Aggregationsregel
„Halbaddierer“
Seite 01-19
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
KI-I: Sem. Informationsverarbeitung
Teil 1
Teil 2
` Wissensrepräsentation
` z.B. formale Ontologien
Teil 3
` Lernende Softwareagenten
` z.B. Neuronale Netze
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
na
ach van Harmelen
n (2000)
` Maschinelles Problemlösen
` z.B. Constraint-Systeme
Semantic Web:
Die nächste Technologiegeneration
Seite 01-20
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Teil I: Maschinelles Problemlösen
Di 14.10.
V1
Was ist semantische IT?
Mi 15
15.10.
10
Di 21.10.
Ü1
Ü2
Übung
Mi 22.10.
V2
Maschinelles Problemlösen
Di 28.10.
V3
Heuristische Suche
Mi 29.10.
Ü3
Übung
Di 04.11.
V4
Suchstrategien für Spiele
Mi 05.11
V5
Constraint-Systeme
Di 11
11.11.
11
Ü4
Übung
Terminänderungen
werden im VC
bekannt gegeben!
Übung
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-21
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Teil II: Wissensrepräsentation
Mi 12.11.
V6
Wissensrepräsentation
Di 18
18.11.
11
V7
P ädik t l i h M
Prädikatenlogische
Modellierung
d lli
Mi 19.11.
Ü5
Übung
Di 25.11.
V8
Maschinelle Inferenz
Mi 26.11.
Ü6
Übung
Di 02.12.
V9
Formale Ontologien
Mi 03.12.
Ü7
Übung
Di 09.12.
V10
Ontologiemodellierungssprachen
Mi 10
10.12.
12
Ü8
Übung
Di 16.12.
Ü9
Übung
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-22
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Teil III: Lernende Softwareagenten
Mi 17.12.
Übung
Di 23.12.
Ü10
V11
Mi 07.01.
V12
Maschinelles Lernen
Di 13.01.
Ü11
Übung
Mi 14
14.01.
01
Ü
Ü12
Ü
Übung
Di 20.01.
V13
Entscheidungsbäume
Mi 21.01.
Ü13
Übung
Di 27.01.
V14
Neuronale Klassifikatoren
Mi 28.01.
Ü14
g
Übung
Di 03.02.
V15
Zukunft der Semantischen IT
Mi 04.02.
Ü15
Übung
Probabilistisches Schließen
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-23
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Literaturempfehlung
Lehrbuch
` Russell
Russell, S
S. &
Norvig, P. (2003)
` Artificial Intelligence:
A Modern Approach
` Prentice-Hall
0-13-790395-2 hardcover
` 0-13-080302-2 paperback
` Bitte beachten: 2nd edition
Inhaltliche Abdeckung
` Gut geeignet zum
Nacharbeiten der Vorlesung
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-24
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Teil 1
Die Vorlesung im Kontext der Kulturinformatik
Teil 2
S
Semantische
ti h Informationstechnologie
I f
ti
t h l i
Teil 3
Künstliche Intelligenz
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-25
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-26
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Einfache Beobachtungen
Wettbewerb
` Die Spieler
p
der roten und
gelben Mannschaft
verfolgen verschiedene
Ziele.
Kooperation
` Spieler einer Mannschaft
kooperieren, z.B. durch
Zuspielen
p
des Balls.
Robustheit
` Eine Mannschaft kann auch
mit 10,, sogar
g noch mit 9
Spielern spielen.
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Situiertes Verhalten
` Das Verhalten der Spieler
p
wird durch ihre Umwelt
bestimmt, d.h. durch die
Position des Balls und die
der anderen Spieler.
p
` Das verhalten (z.B. Passen
des Balls) verändert diese
Umwelt
Autonomes
A t
Verhalten
V h lt
` Es gibt keine zentrale
Kontrolle der Spieler
` Ein
Ei S
Spieler
i l ffolgt
l t nicht
i ht d
den
Kommandos eines anderen
Spielers
Seite 01-27
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Semantische Informationsverarbeitung
Perspektive
` Informationsverarbeitung in
Software-Agenten, die den
Nutzer bei kognitiven
Aufgaben unterstützen
Situiertes System
` Fortlaufende, nicht endende
Interaktion mit der Umwelt
` Der Agent nimmt die
Umwelt über Sensoren
wahr.
` Der Agent zeigt ein
Verhalten, das die Umwelt
verändert.
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
„An agent
g
is a computer system
y
th t is
that
i situated
it t d in
i some
environment, and that is
capable of autonomous action
in this environment to meet its
design objectives“
Wooldridge (1999).
Seite 01-28
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Autonomie
Autonomes System –
vorläufige Definition
` Fähig zu agieren, ohne
Eingriff von Menschen oder
anderen
d
S
Systemen
t
` System kontrolliert sowohl
seinen inneren Zustand wie
auch das eigene Verhalten
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
„An agent
g
is an computer
system that is situated in some
environment, and that is
capable of autonomous action
in this environment to meet its
design objectives“
Wooldridge (1999).
Seite 01-29
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Adaptives Verhalten
Problem
` Es wird kalt
Biologische Anpassung
` Regulierung der
Körpertemperatur
Kognitive Anpassung
` Problemlöseprozess:
Feuer entfachen
Soziale Anpassung
` Arbeitsteilige Gesellschaft:
Heizkosten bezahlen
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Jede Anpassungsleistung wird nur mit einem
bestimmten Ausmaß an Veränderung fertig
Seite 01-30
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Typen von Agenten
reaktives Verhalten
` Starre Kopplung zwischen
Sensoren und Effektoren
` Gleicher Reiz führt zu
gleicher Antwort
g
Agent
Sensoren
Effektoren
deliberatives Verhalten
` Flexible Kopplung
` Antwort
Ant ort hängt vom
om Reiz
Rei
und der Lerngeschichte ab
(Gedächtnis)
Umwelt
Sensoren
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Effektoren
Seite 01-31
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Rein reaktive Agenten
Definition
` Ein reaktiver Agent ist ein
Agent, der reflexhaftes
Verhalten zeigt.
` action: S → A
Beispiele
` Xbiff
Xbiff, ein X Windows
Programm
` Überwacht die Mailbox und
meldet eintreffende Mails
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
temperature < threshold
→ heating on
ttemperature
t
> threshold
th h ld
→ heating off
Condition-action rules
für einen Thermostaten-Agenten
Seite 01-32
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Architektur reaktiver Agenten
Sensoren
Umwelt
condition-action rules
Effektoren
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Zustand
der Welt
Aktion
ausführen
Seite 01-33
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Beispiel: Braitenberg Vehicle
light sensors
step motors
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
phototropic
behavior
photophobic
behavior
Seite 01-34
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Programmierbarkeit
My first robot
` Lego Mindstorms Roboter
für Kinder und Forscher
ab 12 Jahren
` Durch g
getrennt ansprechp
bare Motoren wird der
Roboter gesteuert
` Ein Lichtsensor ermöglicht
es zwischen
i h „dunkelem“
d k l “
und „hellem“ Untergrund zu
unterscheiden
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-35
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
B Kurz gefragt ^
Naheliegende Fragen
` Benötigt der Roboter eine
Karte, um aus dem
Labyrinth zu finden?
` Wie geht der Roboter a
aus
s
dem Film dabei vermutlich
vor?
Labyrinth der Kathedrale
von Chartres
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-36
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Die informatische Lösung
Bedeutung
Bedeutung
Der Roboter
fährt geradeaus.
V sich
Von
i h aus
hört er damit
nie auf!
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Wenn der Sensor
auf dunklen
Untergrund trifft,
setzt der Roboter
zurück und dreht
nach links.
Seite 01-37
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
B Kurz gefragt ^
Staubsauger
` Benötigt ein Staub
saugender Roboter eine
Karte der Wohnung?
Programmverhalten
P
h lt
` Kann man (unter gewissen
einschränkenden Voraussetzungen) aus dem
Verhalten des Roboters auf
das Programm schließen?
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-38
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Reaktives Verhalten
Explorationsaufgabe
Agent soll alle Felder betreten
Perzepte
1 Freies Feld in
Bewegungsrichtung
0 Wand in
Bewegungsrichtung
Aktionen
L
R
M
Linksdrehung
Rechtsdrehung
Geradeausbewegung
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-39
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Implementierung
Verhaltenstabelle
percept
action
1
M
0
R
Eigenschaften
` funktioniert für 2x3 Feld
aber hält nie an!
` Die Umwelt funktioniert als
Problemrepräsentation
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
function Reflex-Agent(percept)
returns action
static: table
action ← Lookup(percept,table)
return action
function Reflex-Agent2(percept)
returns action
static: percepts,table
percepts ← Append(percepts,percept)
action ← Lookup(percepts,table)
return action
Seite 01-40
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
B Kurz gefragt ^
Welche …
` Explorationsaufgabe lässt
sich nicht durch
reaktives Verhalten lösen?
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-41
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Adaptives Verhalten
Explorationsaufgabe
` Beliebige rechteckige Felder
explorieren
unmöglich ohne
Gedächtnis
` Gleiches Perzept 1 führt zu
unterschiedlichem Verhalten
M or R
` Agent muss sich seine
vorangegangenen Aktionen
zu einem gewissen Grad
merken
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-42
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Implementierung
Endlicher Speicher
` Agent
g
kann eine endliche
Zahl interner Zustände
unterscheiden
` Übergangsdiagramm
1-M
0,1-L
L2
function Adaptive-Agent(percept)
returns action
static: state,table
state table
action ← Lookup(percept,state,table)
state ← Update-State(state,percept)
return action
1-M
0-.
L1
0-L
stop
M1 start
0-.
0-R
0
R
R1
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
1-M
R2
0,1-R
M2
stop
1-M
Seite 01-43
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Intelligente Agenten
Definition
` nach Wooldridge &
Jennings (1995)
` Ein Agent ist intelligent,
wenn
enn er folgende
Eigenschaften besitzt:
Reaktivität
` Reagiert
g
auf Veränderungen
g
der Umwelt
Proaktivität
` Zeigt
g ziel-orientiertes
Verhalten durch Ergreifen
von Initiative
Soziales Verhalten
` In der Lage, mit anderen
Agenten (auch: Menschen)
zu interagieren
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-44
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Rein deliberativer Agent
Sensoren
Umwelt
Planungsverfahren
Wissensbasis
Lernverfahren
Effektoren
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-45
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Vorlesung
Sensoren
Umwelt
Teilil II
T
Wissensrepräsent ti
tation
Teil I
Problemlösen
Teil III
Lernen
Effektoren
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-46
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Teil 1
Die Vorlesung im Kontext der Kulturinformatik
Teil 2
S
Semantische
ti h Informationstechnologie
I f
ti
t h l i
Teil 3
Künstliche Intelligenz
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-47
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Künstliche Intelligenz
Gegenstand
` “The study of the
computations
t ti
that
th t make
k it
possible to perceive,
reason, and act”
Winston (1992)
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Verallgemeinerung
` die KI
KI-Forschung
Forschung untersucht
Berechnungen,
die kognitive Funktionen
realisieren
` Wahrnehmung, Denken,
Handeln
` Sprache,
S
h G
Gedächtnis,
dä ht i
Lernen, ...
Seite 01-48
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
B Kurz gefragt ^
Kurzweil (1990)
` definiert
KIf creating
wie folgt
“Th artt of
“The
ti
machines that perform
functions that require
intelligence when performed
by people.”
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Künstliche Intelligenz
` Wie unterscheidet sich
diese Definition von der
durch Winston (1992)
gegebenen?
` Ist Intelligenz ein geeigneter
psychologischer Begriff für
die Definition von KI?
Seite 01-49
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Intelligenz
Menschliche Intelligenz
` Ein kontrovers diskutierter
psychologischer Begriff!
Intelligenztests
g
` Messen Unterschiede der
Performanz von Individuen
mit derselben Kompetenz
(e.g. Sprechen, Denken)
` Die Aussage, ein Affe oder
eine Maschine seien
weniger intelligent als ein
Mensch, ist sinnlos!
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Menschliche
Kompetenz
` (nicht: Performanz) dient
der KI als Vorbild
` McCarthy schlägt 1956
Cognetics als geeignetere
Bezeichnung für das Gebiet
vor
Seite 01-50
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Forschungsrichtungen
Ingenieur-
wissenschaftliche KI
` Informationsverarbeitung
genügt technischen
at o a täts te e
Rationalitätskriterien
` Diese Vorlesung
Kognitions-
Technische
Rationalitätskriterien
` Algorithmische Kosten:
schnellste Lösung
` Wirtschaftlichkeit:
billigste Lösung
wissenschaftliche
issenschaftliche KI
` Informationsverarbeitung,
die rational (optimal)
für biologische Systeme ist
` Vorlesung Schmid:
Kognitive Systeme
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-51
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Bsp. Schachprogramme
Philadelphia, 1996
Kasparov
011=11
Deep Blue 1 0 0 = 0 0
New York, 1997
Kasparov
10===0
Deep Blue 0 1 = = = 1
Weitere Information
www.research.ibm.com/
deepblue/
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-52
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
Verschiedenheit der Strategien
Parallele
Suchalgorithmen
` auf IBM RS/6000
` Evaluierung: 2· 108 vs. 3
positions / s
` Suchtiefe: 12 ply exhaustiv
vs. 4 p
ply
y selectiv
Garry Kasparov´s
Vorteil
“Deep Blue, as it stands today,
is ... not capable of utilizing
artificial intelligence to either
learn from its opponent or
"think" about the current
position of the chessboard.”
IBM website
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-53
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
IJCAI Conference
Search
Knowledge
Learning
Agents
Constraint Satisfaction Description logics
Neural Networks
Multiagent systems
Planning
Belief revision
Machine Learning
Cognitive robotics
Genetic Algorithms
Action and causality Probabilistic
Uncertainty
Learning & Reasoning
Case-based reasoning
g
Qualitative reasoning
Temporal reasoning
Spatial reasoning
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
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Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
B Zusammenfassung ^
Semantische Informationsverarbeitung
` Rolle innerhalb der Kulturinformatik
` Praxisbeispiel Diagram Interpreter
Autonome Agenten
g
als Szenario
` Typen von adaptivem Verhalten
` Deliberative Agenten
` Problemlösen,
P bl lö
Wi
Wissensrepräsentation,
ä
t ti
L
Lernen
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
Seite 01-55
Lehrstuhl für Angewandte Informatik in den
Kultur-, Geschichts- und Geowissenschaften
B Zusammenfassung ^
Künstliche Intelligenz
` Kulturinformatik:
ingenieurwissenschaftlicher Ansatz
` Kognitive Systeme:
Kognitionswissenschaftlicher Ansatz
Schlieder: Sem. Informationsverarbeitung
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