Das Lehramtsstudium an der LFU Innsbruck Was Sie über das Lehramtsstudium wissen sollten … Diese Information ist eine Kurzfassung einer umfassenden Darstellung des LAStudiums am ILS, das mit dem Titel „Informationen über das Lehramtsstudium für Lehrende“ an Ihrem Institut bereit liegt. Auf weitere Informationsquellen verweisen wir am Ende dieser Information. Vier allgemeine Fragen zum Lehramtsstudium 1. Was ist das Lehramtsstudium? Diplomstudium mit fachlicher und fachdidaktischer Ausbildung in 2 frei kombinierbaren Unterrichtsfächern an den Instituten und fächerübergreifender pädagogischer und schulpraktischer Ausbildung am ILS bzw. an den Schulen Hochkomplexes Gebilde mit unausweichlichen Spannungen und Interessengegensätzen, da über 120 Fächerkombinationen möglich sind Toleranz, Rücksichtnahme und Gelassenheit erforderlich, da sich komplexe Organisationen nicht standardisiert managen lassen, sondern intensiver Kommunikation bedürfen 2. Wie lange dauert ein Lehramtsstudium? 9 Semester in 2 Studienabschnitten zu 4 und 5 Semestern plus je 1 Toleranzsemester Durch höheren Studienaufwand (Schulpraktika etc.) bedingte längere Studiendauer gesetzlich berücksichtigt Zusätzlich noch je ein ‚Toleranzsemester’ pro Studienabschnitt für den Bezug der Sozialleistungen, Studierenden können daher ohne Nachteile elf Semester lang studieren 3. Wie viele Semesterstunden umfasst ein Lehramtsstudium? Unterschiedliche Gesamtstundenzahl im gesetzlichen Stundenrahmen (z. B. Französisch 72 SSt oder Biologie und Umweltkunde 100 SSt), davon 75 % fachliche Ausbildung, 25 % pädagogische (immer 16 SSt) und fachdidaktische Ausbildung (entsprechend variabel) und 12 Wochen schulpraktische Ausbildung (= 16 SSt) ILS und Schulen beeinflussen die Studienorganisation weit weniger als die Fachinstitute 4. Was folgt nach dem Lehramtsstudium? Absolvierung des Unterrichtspraktikums (vormals „Probejahr“) zur Erlangung der vollen beruflichen Qualifikation Nach „Berufsvorbildung“ im Studium noch ein Jahr Berufsausbildung und später auch berufliche Weiterbildung Die LA-Ausbildung an der Universität macht noch nicht die „fertige Lehrperson". Übertriebener Perfektionismus, alles im Studium abdecken zu müssen, ist daher unnötig, also entspannteres Arbeiten möglich Erich Mayr ILS LFU Innsbruck Juni 2006 Seite 1 von 4 Das Lehramtsstudium an der LFU Innsbruck Acht inhaltliche Fragen zur pädagogischen und schulpraktische Ausbildung 1. Wie ist die pädagogische und schulpraktische Ausbildung“ aufgebaut? Ferien Sommersemester 1. StJ Orientierungseinheit Eingangspraktikum Reflexionseinheit Ab 2. StJ Grundlagen des Lernens und Lehrens Basiskompetenzen 1 Ab 3. StJ Basiskompetenzen 2 Basispraktikum Fachpraktikum 1 Fachpraktikum 2 Abschlusspraktikum Abschlussveranstaltung Freier Zeitpunkt Wahlfachmodul Nichtschulisches pädagogisches Praktikum Lehrveranstaltungsübergreifende Ausbildungselemente (Portfolio) Wintersemester Aufbauende Ausbildungsstruktur Abschluss einer vorhergehenden LV ist Zulassungsvoraussetzung für den Besuch der nachfolgenden LV Vorteil des ‚Curriculums aus einem Guss’ überwiegt Nachteil der ‚Verschulung’ 2. Was passiert im ersten Studienjahr? Studienorientierung und „Eignungsüberprüfung“ in der Verbundlehrveranstaltung Studieneingangsphase („StEP“) mit Orientierungseinheit (2 SSt im WS), Eingangspraktikum (2 SSt in den Semesterferien) und Reflexionseinheit (2 SSt im SS) Wie in den Fächern zur Studienorientierung Zusätzlich Überprüfung der Eignung zum Lehrberuf durch Selbsterfahrung und Selbstreflexion in Konfrontation mit der Schulpraxis (20 % der Studierenden revidieren nach der StEP ihren Berufswunsch und setzen das Lehramtsstudium nicht fort) Unterstützung dieses Entscheidungsprozesses in den Fächern erforderlich 3. Was folgt der Studieneingangsphase? Fortsetzung der pädagogischen Ausbildung mit den Grundlagen des Lernens und Lehrens (2 SSt im WS) und Basiskompetenzen 1 (2 SSt im SS) Kein Stress im Studienfortschritt von Seiten des ILS 4. Wie wird der erste Studienabschnitt abgeschlossen? Kumulativ im Rahmen der 1. Diplomprüfung ohne Berührung des ‚Toleranzsemesters’ durch das ILS ‚Toleranzsemester’ zur Gänze für die fachliche/ fachdidaktische Ausbildung frei Erich Mayr ILS LFU Innsbruck Juni 2006 Seite 2 von 4 Das Lehramtsstudium an der LFU Innsbruck 5. Was ist das „Praktikumssemester“? Verbundlehrveranstaltung mit Basiskompetenzen 2 (2 SSt), Basispraktikum (je 2 SSt schulischer und universitärer Teil) und Fachpraktikum 1 und 2 (je 3 SSt schulischer und 1 SSt universitärer Teil) ab dem 1. Semester des 2. Studienabschnitts Zeitliche Flexibilität durch Verschiebung auf das 7. oder sogar 9. Semester möglich, da unter Ausnützung der ‚Toleranzsemesters’ immer noch 2 Semester bis zum Studienabschluss im 11. Semester bleiben Kernstück der schulpraktischen Ausbildung Konzentration der Studierenden auf die Praktika mit ihren Begleitlehrveranstaltungen (zusätzliches Semester im LA-Studium) erforderlich, daher inhaltliche und organisatorische Priorität für die pädagogische und schulpraktische Ausbildung erforderlich, nicht zuletzt auch durch dislozierten Praktikumsplätze außerhalb des Großraums Innsbruck Absolvierung anderer Lehrveranstaltungen nicht ausgeschlossen, aber nur im Rahmen des Möglichen und nicht auf Kosten des „Praktikumssemesters“ Zuteilung der Praktikumsplätze durch die Schulbehörde auf Grund der schulischen Gegebenheiten ohne Einflussmöglichkeit durch das ILS ILS kann und will nicht eingreifen, denn Studierende erleben hier ‚gelebte Praxis’ mit all ihren Bedingungen und Herausforderungen, auch Lehrer/innen können sich ihre Klassen und Stundenpläne, oft nicht einmal ihre Schulen aussuchen Zeitliche Organisation der begleitenden LV des ILS von schulischen Gegebenheiten (z. B. Stundenpläne der Betreuungslehrer/innen) abhängig Auch ILS-Teile des „Praktikumssemesters in ein größeres Ganzes eingebettet, daher Grenzen im Bemühen größtmögliche Flexibilität durch vielfältige Termingestaltung 6. Was ist das Wahlfachmodul? Vier zeitlich ungebunden absolvierbare Semesterstunden zu einem im Studienplan genannten inhaltlichen Bereich Absolvierung des Wahlfachmoduls zum günstigsten Zeitpunkt möglich; Angebot mehrerer LV in jedem Semester und Möglichkeit der Anrechnung anderer gleichwertiger Lehrveranstaltungen 7. Wie wird die „ILS-Ausbildung“ abgeschlossen? Im ILS durch die Studienabschlussphase („StAP“) mit Abschlussveranstaltung (2 SSt), in der u. a. das Portfolio („Lehrveranstaltungsübergreifendes Ausbildungselement“) präsentiert und bis zu der das „Nichtschulische pädagogische Praktikum“ (30 Stunden) zu absolvieren ist, und mit Abschlusspraktikum (2 SSt), das in vielfältigen Formen auch zeitlich getrennt von der Abschlussveranstaltung, spätestens aber bis zu dieser, absolviert werden kann Absolvierung der StAP gleich im SS nach dem „Praktikumssemester“ oder erst in einem späteren WS oder SS möglich, damit zeitlich Flexibilität gegeben Im Rahmen des 1. Teils der 1. Diplomprüfung kumulativ ohne Berührung des ‚Toleranzsemesters’ durch das ILS ‚Toleranzsemester’ zur Gänze für die fachliche/ fachdidaktische Ausbildung, Diplomarbeit und 2. Diplomprüfung frei 8. Wie steht es mit Diplomarbeit und 2. Teil der 2. Diplomprüfung? Diplomarbeit mit „einem deutlichen, aktuellen Schul- oder Unterrichtsbezug“ Wichtig für die Betreuung einer Diplomarbeit Möglichkeit, für die Beurteilung dieses Aspekts Zweitbetreuer/innen heranzuziehen Erich Mayr ILS LFU Innsbruck Juni 2006 Seite 3 von 4 Das Lehramtsstudium an der LFU Innsbruck Pädagogische Ausbildung neben den beiden Unterrichtsfächern Prüfungsfach im kommissionellen 2. Teil der 2. Diplomprüfung mit Prüfer/in vom ILS Wegen der großen Zahl von Prüfungen (ca. 120 Studierende pro Jahr) immer wieder Kapazitätsgrenzen des ILS erreicht, daher bei Terminvereinbarungen gegenseitige Rücksichtnahme erforderlich Zwei organisatorische Fragen zu den „ILS-Lehrveranstaltungen“ 1. Welche Regeln gelten? Anwesenheitspflicht Strenge Handhabung der Anwesenheitspflicht am ILS, da wesentliche Leistungen LV-immanent erbracht werden; Volle Information der Studierenden, die daher aus der LV-Ankündigung über ihre Termine genau Bescheid wissen Teilnehmer/innen/beschränkung Entsprechende Gruppengrößen zur Erhaltung einer hohen Ausbildungsqualität und wegen der spezifischen Strukturen der LV (z. B. Begleitung der Praktika) erforderlich 2. Wie funktioniert die Ankündigung und Anmeldung? Ankündigung aller Lehrveranstaltungen im elektronischen Lehrveranstaltungsverzeichnis der LFU Innsbruck mit allen Details (Raum, Zeit usw.) Möglichkeit einer vorausschauenden zeitlichen Planung in Selbstverantwortung der Studierenden gegeben Anmeldung für alle Lehrveranstaltungen über elektronisches Anmeldesystem Reihenfolge der Anmeldung ohne Einfluss auf die Platzvergabe Möglichkeit, nach Prioritäten gereihte Wünsche nach LV-Gruppe bzw. geographischer Region des Praktikumsplatzes anzugeben Reihung der Anmeldungen nach den von den Studierenden geäußerten Wünschen im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten Angebot einer ausreichenden Anzahl von Parallelgruppen Wahlmöglichkeit aus bis zu 10 oder 12 verschiedenen zeitlichen Alternativen (Wochenrhythmus, Blockung, Abend- oder Wochenendtermine usw.) ‚Menschliche’ Nachbearbeitung in Form einer Tauschbörse Zur Behandlung von Härtefällen Einladung aller zu einer LV angemeldeten Studierenden per e Mail, um Einzelfälle gemeinsam persönlich aushandeln zu können Haben Sie weitere Fragen? Eine detaillierte Beschreibung des Lehramtsstudiums und der Lehrveranstaltungen des ILS sowie die eingangs erwähnten „Informationen über das Lehramtsstudium für Lehrende“ sind auf der ILS Website (http://www.uibk.ac.at/ils/) zu finden. Nehmen Sie mit den Mitarbeiter/inne/n des ILS bei Bedarf persönlich Kontakt auf. Denn beantworten lassen sich die Fragen am besten, wenn Fachwissenschaft, Fachdidaktik, allgemeine Pädagogik und Schulpraxis optimal zusammen arbeiten. Dazu soll diese Information beitragen! Anregungen zu dieser Information richten Sie bitte an [email protected] Erich Mayr ILS LFU Innsbruck Juni 2006 Seite 4 von 4
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