Dr. Michael Weigl Was bedeutet Identität wie entsteht regionale Identität? Kompetenzforum Bayern 2008 „Lebensqualität und Standortmanagement“ Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt / Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e.V. Freitag, 06. Juni 2008, Neuburg an der Donau Quelle: GMS, Generationenstudie 2003, S. 32. Keine Identität, sondern Hinweis auf ausgeprägtes bayerisches Bewusstsein Quelle: GMS, Generationenstudie 2003, S. 32. Querschnitt durchs Fichtelgebirge „Natur – Kultur – Freizeit Geschichte: so läßt sich wohl das Ferienland Fichtelgebirge am prägnantesten charakterisieren. (…) Übrig geblieben ist ein sozusagen hochkarätiger, lupenrein geschliffener Edelstein, ein landschaftlich attraktives Mittelgebirge mit dem Zeichen des Glücks: ein granitenes Hufeisen. Allerorten findet man Zeugnisse der wildbewegten Vergangenheit. Granitblöcke überlagern sich, bilden Blockmeere, Matratzenlager, Felslabyrinthe und Wollsäcke. Ganze Wälder klammern sich daran fest. Eingebettet in diese herbschöne Landschaft mit ihren walddunklen Gebirgszügen und den freundlich offenen Hochflächen sind die Fichtelgebirgsorte. (…) Bestimmend für die Geschicke des Landes waren die Hohenzollern. (…) Doch auch die moderne Zeit lugt hier um die Ecke.“ Quelle: www.fichtelgebirge.de (Tourist Information Fichtelgebirge) Querschnitt durchs Fichtelgebirge „Natur – Kultur – Freizeit Geschichte: so läßt sich wohl das Ferienland Fichtelgebirge am prägnantesten charakterisieren. (…) Identität, sondern Übrig geblieben ist ein Keine sozusagen hochkarätiger, lupenrein ausformuliertes regionales Identitätsangebot geschliffener Edelstein, ein landschaftlich attraktives Mittelgebirge mit dem Zeichen des Glücks: ein granitenes Hufeisen. Allerorten findet man Zeugnisse der wildbewegten Vergangenheit. Granitblöcke überlagern sich, bilden Blockmeere, Matratzenlager, Felslabyrinthe und Wollsäcke. Ganze Wälder klammern sich daran fest. Eingebettet in diese herbschöne Landschaft mit ihren walddunklen Gebirgszügen und den freundlich offenen Hochflächen sind die Fichtelgebirgsorte. (…) Bestimmend für die Geschicke des Landes waren die Hohenzollern. (…) Doch auch die moderne Zeit lugt hier um die Ecke.“ Quelle: www.fichtelgebirge.de (Tourist Information Fichtelgebirge) Was bedeutet Bewusstsein? Psychologie: „Gesamtheit der Zustände und Vorgänge des menschlichen ‚Erlebens‘ der äußeren Umwelt und des Selbst“ Schlüsselbegriffe Bewusstsein: Selbstwissen Kontexte Verfügbarkeit Anwendung Wie unterscheidet sich „Bewusstsein“ von „Identität“? Schlüsselbegriffe Identität: Selbstverständnis Konstruktion Kohärenz Orientierung Das Identitätsoktagon Das Identitätsoktagon – regional umbrochen Identitätsprämissen Identität als „Begleitumstand“ des Menschseins (Menschen als „self-interpreting animals“) Identität bedingt Bezugsetzung des Selbst zur Umwelt (Alterität) Identität kein Abbild der Realität, sondern Ausdruck geglaubter Realität Identität bezeichnet kein Ergebnis, kennt kein Ende Identität offenbart sich im Handeln einer Person Identität bleibt immer den Individuen verpflichtet Wie ist eine „kollektive“ (z.B. regionale) Identität denkbar? Personale und kollektive Identität Identität Manager Ehemann Vater Sohn Trainer D I S K U R S Bayer Neuburger Deutscher Europäer Identitätsangebote Definitionen Personale Identität: Identität meint die subjektiv sinnvolle Verknüpfung verschiedener Selbstverständnisse eines Individuums, die sich in dessen Denken und Handeln äußert. Dabei erfüllt Identität die Funktionstrias Verdichtung, Gewichtung und Orientierung. „Kollektive Identität“: Kollektive Identität meint den Selbstverständigungsprozess eines Kollektivs in Form eines öffentlichen Diskurses. Dabei ist zu unterscheiden zwischen Diskursträgern, die Identitätsangebote unterbreiten, und Diskursrezipienten, die diese Angebote selektiv in ihre personale Identität einpassen. Keine Identität, sondern Hinweis auf ausgeprägtes bayerisches Bewusstsein, da kein Hinweis auf identitäres Sinnsystem (Repräsentation in Handlung) Quelle: GMS, Generationenstudie 2003, S. 32. Querschnitt durchs Fichtelgebirge „Natur – Kultur – Freizeit Geschichte: so läßt sich wohl das Ferienland Fichtelgebirge am prägnantesten charakterisieren. (…) Identität, sondern Übrig geblieben ist ein Keine sozusagen hochkarätiger, lupenrein ausformuliertes regionales Identitätsangebot, geschliffener Edelstein, ein landschaftlich attraktivesda Mittelgebirge mit HinweiseHufeisen. auf dem Zeichen des Glücks:kein ein granitenes Allerorten findet man Zeugnisse der wildbewegten Vergangenheit. Granitblöcke überlagern sich, Gültigkeit in Bevölkerung bilden Blockmeere, Matratzenlager, Felslabyrinthe und Wollsäcke. (Formulierung eines Ganze Wälder klammern sich daran fest. Eingebettet in diese herbschöne Meinungsbildners) Landschaft mit ihren walddunklen Gebirgszügen und den freundlich offenen Hochflächen sind die Fichtelgebirgsorte. (…) Bestimmend für die Geschicke des Landes waren die Hohenzollern. (…) Doch auch die moderne Zeit lugt hier um die Ecke.“ Quelle: www.fichtelgebirge.de (Tourist Information Fichtelgebirge) Wie entsteht kollektive (regionale) Identität? Individuelles Umfeld: Habitus, Sozialisation, Biographie Regionale Identität ist vornehmlich ein Produkt realpolitischen Handelns, nicht aber ausgeprägter Diskurse Defizit zielgerichteter regionaler Identitätspolitik Regionale Identitätsdiskurse Regionale Identitätsangebote Regionaler Identitätskonsens Leitmedialer Raum Regionale Identitäten Bürger Wie entsteht (regionale) Identität? Individuen interpretieren und erklären Kollektive ihrem eigenen Narrativ folgend. Das Kollektiv wird in die Logik personaler Identitätsnarrative eingepasst, nicht umgekehrt Identitäten wandeln sich nicht zwangsläufig, wenn sich die Umwelt der Individuen wandelt Je stärker ein regionales Identitätsangebot der Logik personaler Identitätsnarrative entspricht, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit seine handlungsleitenden Wirkung (verstärkende Wirkung regionaler Identität) Regionale Identitätsangebote müssen die Lebenswirklichkeit der Individuen abbilden Missglückte regionale Identitätsdiskurse Regionale Identitätsangebote Regionaler Identitätskonsens Leitmedialer Raum Regionale Identitäten Bürger Wie entsteht (regionale) Identität? Je mehr Wissen jemand über eine Region besitzt, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit einer ausgeprägten regionalen Identität Mit tendenziell schwindendem Wissen zu Regionen schwindet auch „Nachhaltigkeit“ regionaler Identitäten Ein ausgeprägtes regionales Geschichtsbewusstsein erhöht die Wahrscheinlichkeit von Engagement für und in der Region Wissen um regionale Geschichte einer der Kernvoraussetzungen regionaler Identität Wie entsteht (regionale) Identität? Regionale Identitätsangebote vor allem dann wirksam, wenn sie eine tatsächliche Orientierungsleistung erbringen Notwendigkeit wertgeladener Zukunftsentwürfe, die Ort und Aufgabe der Region in ihrer Umwelt beschreiben Fazit Regionale Identität „matters“ Anerkennung der Notwendigkeit regionaler Identitätspolitik Voraussetzungen Identitätspolitik: Befähigung der Bürger zu regionaler Identifikation (Vermittlung von Wissen um Region) Bottom-Up-Ansatz („Mitnahme“ der Bürger) Erfüllung der Orientierungsfunktion Dr. Michael Weigl Was bedeutet Identität wie entsteht regionale Identität? Kompetenzforum Bayern 2008 „Lebensqualität und Standortmanagement“ Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt / Initiative Regionalmanagement Region Ingolstadt e.V. Freitag, 06. Juni 2008
© Copyright 2025 ExpyDoc