Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Was sind I(i)nternationale Organisationen? IO: eine Organisation, die von mindestens zwei Staaten oder anderen Völkerrechtssubjekten per Gründungsvertrag oder Charta ins Leben gerufen wird und deren Aktivitäten sich über staatliche Grenzen hinaus erstrecken. Ärzte ohne Grenzen, Amnesty International und andere INGOs sind keine IOs, da sie keine Völkerrechtssubjekte sind. Prof. Dr. Angelika Groterath 1 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Die klassischen Wege in Internationale Organisationen: Diplomatenkarrieren mit den Fächern Jura und Wirtschaft, später auch Politikwissenschaften u.ä. Die klassischen Wege in INGOs: Freiwilliges Engagement. Prof. Dr. Angelika Groterath 2 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Die Welt hat sich geändert! (und das wurde von nationalen Recruitment Agencies bzw. auch ‚diplomatischen Diensten‘ bisweilen erst sehr spät registriert) Prof. Dr. Angelika Groterath 3 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Literatur zu Internationalen Organisationen: Annan, Kofi (2004): Die Vereinten Nationen im 21. Jahrhundert. Reden und Beiträge 1997 – 2003 herausgegeben von Manuel Fröhlich. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Bertrand, Maurice (1995): UNO Geschichte und Bilanz. Frankfurt am Main: Fischer Taschenbuch Verlag. Trent, John E. (2007): Modernizing the United Nations System: Civil Society’s Role in Moving from International Relations to Global Governance. Opladen & Farmington Hills: Barbara Budrich Publishers. Und sehr viele UN und NGO Dokumente, die im Netz verfügbar sind. Prof. Dr. Angelika Groterath 4 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Das UN-System, die Beteiligung von NGOs und die Änderungen im System in den letzten 20 Jahren. (A: 1955 D: 1973 und 1974 Schweiz: 2002) Prof. Dr. Angelika Groterath 5 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Prof. Dr. Angelika Groterath 6 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen 80-er Jahre: Brundtland Commission – Nachhaltigkeit (sustainability) – beteiligende Methoden (participatory methods) – “Lords of Poverty” (Graham Hancock) Prof. Dr. Angelika Groterath 7 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen 90-er Jahre: Destabilisierung der Staaten in the 90er Jahren – UN / NGO Kooperation (OCHA, IASC etc.) – Änderungen im UN System (funds and programmes, RC system etc.) – humanitarian ‘overload’. Prof. Dr. Angelika Groterath 8 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Und: Kofi Annan und die UN-Reformen! Stärkung der Rolle der NGOs, Erleichterung der Anerkennung durch ECOSOC, Beteiligung an Weltkonferenzen Prof. Dr. Angelika Groterath 9 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Prof. Dr. Angelika Groterath 10 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Prof. Dr. Angelika Groterath 11 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Die Jobperspektiven heute: INGOs: Hier ist schon vorausgehendes zivilgesellschaftliches Engagement notwendig, Personalselektion eher kompetenz- als qualifikationsbasiert – und „commitment!“. Chancen, heute einen UN-Job zu erhalten, sind für AbsolventInnen psychosozialer Fächer sprunghaft gestiegen. Aber nicht, weil die Welt Probleme hat und die HelferInnen helfen müssen! Prof. Dr. Angelika Groterath 12 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Sie haben bessere Chancen Weil das “System” sich geöffnet hat. Weil heute emotionale Intelligenz und herausragende Kommunikations- und Kooperationsfähigkeiten wichtig sind. Wenn sie internationale Erfahrungen aus Studium und Praktika haben – und/oder aus der Lebensgeschichte (Migrationsbackground). Wenn sie sehr gut Englisch und mindestens eine weitere (Fremd-)Sprache gut sprechen, vorzugsweise eine UN-Sprache oder eine wichtige Regionalsprache. Wenn sie selbst sich eher generischen Jobs öffnen und nicht auf Anerkennung und Einsatz ihrer Kernkompetenzen bestehen. Prof. Dr. Angelika Groterath 13 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Stellenausschreibungen unter “Social Sciences and Related Fields” in diesen UN Organisationen: DPKO – ILO – OCHA – UNAIDS – UNESCO – UNICEF – UN Women – UNFPA – UNHCR – UNODC – WHO Andere Internationale Organisationen: IOM and ICC. Und: UN Stress Counselling und HR Abteilungen von (fast) allen UN Organisationen. Prof. Dr. Angelika Groterath 14 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen OSZE und EU: Die meisten Positionen sind seconded, aber sehr gut für Internships – und eine gute Chance für Studierende mit Migrationsbackground aus osteuropäischen Ländern. Die EU will modern werden (French concours aus den 50igern) und hat soeben den Rekrutierungsmodus geändert, siehe EPSO. Prof. Dr. Angelika Groterath 15 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Die Chancen stehen derzeit besser für MA in Sozialer Arbeit und für nicht primär therapeutisch qualifizierte PsychologInnen, siehe Stellenausschreibungen. Warum?! Prof. Dr. Angelika Groterath 16 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen 1. Sie (die SozialarbeiterInnen) können mit MA abschließen. 2. Sie arbeiten weniger individuumszentriert als die VertreterInnen der klassischen therapeutischen Fächer. 3. Sie tun sich leichter mit der Übernahme von ‚generic jobs‘. 4. Der Beruf hat in vielen Ländern einen besseren Status als zuhause (in Deutschland). Prof. Dr. Angelika Groterath 17 Psychologische, therapeutische und psychosoziale Arbeit in Internationalen Organisationen Literatur: Healy, Lynne (2008): International Social Work. Professional Action in an Interdependent World. Second Edition. Oxford, New York: Oxford University Press. Lyons, Karen/Manion, Kathleen/Carlsen, Mary (2006): International Perspectives on Social Work. Global Conditions and Local Practice. New York: Palgrave Macmillan. Mapp, Susan C. (2008): Human Rights and Social Justice in a Global Perspective. An Introduction to International Social Work. New York: Oxford University Press. und: Groterath, Angelika (2011): Soziale Arbeit in internationalen Organisationen. Ein Handbuch zu Karrierewegen in den Vereinten Nationen und NGOs. Leverkusen: Verlag Barbara Budrich. Prof. Dr. Angelika Groterath 18
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