An die Mitglieder der

Vereinigung Schweizer Gebirgssoldaten
Union suisse des patrouilleurs alpins
Unione svizzera dei soldati di montagna
Associaziun Svizra dals Schuldads da Muntogna
(VSGS)
(USPA)
(USSM)
(ASSM)
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Vereinigung der Schweizer Gebirgssoldaten: Quo vadis?
Liebe Kameradin, lieber Kamerad der VSGS
Sie sind Mitglied der Vereinigung Schweizer Gebirgssoldaten. Herzlichen Dank, dass Sie diese
Mitgliedschaft aufrechthalten. Die Vereinsbezeichnung sagt es aus: Wir vereinen uns, als Soldaten
gleich welchen Grades und in der gemeinsamen Begeisterung für unser Gebirge. Der Begriff des
Gebirgssoldaten steht dabei wohl nicht einfach für eine besondere Truppe. Der traditionsreiche Begriff
des Gebirgssoldaten steht für viel mehr, für gemeinsame Werte, für Kameradschaft, für Ausdauer, für
Zähigkeit, für den Willen, treu der Sache, treu dem Auftrag zu dienen.
Als Gebirgssoldaten fühlen wir uns einerseits ganz besonders unserer Heimat verbunden, schätzen
aber andererseits auch in der grenzüberschreitenden Freundschaft den Austausch mit unseren
Kameraden aus anderen Ländern.
Als Ihr neuer Präsident habe ich eine Lagebeurteilung vorgenommen. Ich möchte Sie über diese und
über die Konsequenzen daraus informieren.
In der Schweizer Armee werden keine Gebirgssoldaten mehr ausgebildet!
Bereits mit der Armee 95 wurden das Geb AK 3 und mit ihm die Geb Div und Gz Br aufgelöst. In den
Grundausbildungsdiensten wird der Gebirgsausbildung seither keine Zeit mehr eingeräumt,
eigentliche Gebirgstruppen und –soldaten bildet die Armee nicht mehr aus. Mit der kommenden
Weiterentwicklung der Armee (WEA) werden auch die noch verbliebenen drei Gebirgsbrigaden
aufgelöst. Die kleiner werdende Armee muss vielseitig einsetzbar sein, je nach Auftrag im ganzen
Land wirken.
Wenn es auch keine eigentlichen Gebirgstruppen mehr gibt: Die "Kompetenz Gebirgsdienst", das
Wissen, noch wichtiger das Können und die Erfahrung bleiben im Kompetenzzentrum Gebirgsdienst
der Armee (Komp Zen Geb D A) erhalten. Träger dieser Kompetenzen sind die Soldaten und Kader
des Zentrums, sind die Gebirgsspezialisten, die weiter die Gebirgsspezialistenabteilung 1 bilden. Die
Geb Spez Abt 1 dem Zentrum unterstellt.
Keine Gebirgssoldaten – kein VSGS mehr?
Wenn kein Nachwuchs an Gebirgssoldaten mehr nachkommt, dann ist wohl nur noch eine Frage der
Zeit, bis auch die VSGS mangels Mitglieder aufgelöst werden muss?
Meine Lageanalyse führt zu einem anderen Schluss: Ich bin überzeugt, dass unsere Vereinigung
weiter nötig ist. Ich sehe im Wesentlichen drei Hauptaufgaben.
1. Der Gebirgsdienst der Armee braucht eine starke Lobby mit überzeugenden Persönlichkeiten,
die sich unabhängig für die Anliegen der Gebirgler in der Armee einsetzen. Diese Rolle kann
und muss die VSGS noch vermehrt wahrnehmen.
2. Der Gebirgsdienst der Armee braucht eine eigene Doktrin, die bis heute nicht existiert. Diese
Grundlage schafft die Basis für die Rekrutierung, die Ausbildung und den Einsatz der
Gebirgsspezialisten. Das Komp Zen Geb D A sucht bewusst für den Aufbau und die
Weiterentwicklung dieser Doktrin die Unterstützung von Aussenstehenden, die aber mit dem
Gebirge und der Armee vertraut sind. Wer anders als die VSGS könnte diese massgebende
Rolle übernehmen?
3. Der Gebirgsdienst der Armee braucht für die eigene Entwicklung grenzüberschreitende
Kontakte. Diese stellt die VSGS über die "International Federation of Mountain soldiers"
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www.vsgs-uspa.ch/
Vereinigung Schweizerischer Gebirgssoldaten
Vereinigung Schweizer Gebirgssoldaten
Union suisse des patrouilleurs alpins
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(VSGS)
(USPA)
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(IFMS) sicher. Die IFMS ist ein wichtiges Gefäss für Diskussionen über die Weiterentwicklung
des Gebirgsdienstes und die Zusammenarbeit mit anderen Armee geworden. Damit unser
Schweizer Kompetenzzentrum Gebirgsdienst davon profitieren kann, ist es zwingend, dass
der jeweilige Zentrumskommandant im Vorstand der VSGS mitwirkt.
Drei Hauptaufgaben sind zweifellos Grund genug um festzuhalten: Die VSGS braucht es weiter!
Daraus folgt unweigerlich die Frage: Welche Mitglieder bilden diese Gebirgsvereinigung?
Zum einen zähle ich darauf, dass Sie, die heutigen Mitglieder, als Gebirgler weiter dabei sind.
Gebirgler sein ist dabei keine Frage des Wohnsitzes oder des Alters, sondern der Einstellung. Zum
anderen meine ich, dass es quasi zur Pflicht wird, dass sich die Gebirgsspezialisten der Geb Spez Abt
1 für eine Mitgliedschaft in der VSGS entscheiden, damit den Nachwuchs sicherstellen und die
gemeinsame Idee weitertragen.
Und damit komme ich zur vierten Hauptaufgabe, der wohl wichtigsten. Die VSGS entwickelt sich
weiter!
Es genügt nicht, aus rein sachlogischen Gründen ein Gefäss am Leben zu erhalten und den neuen
Gebirgsspezialisten eine Mitgliedschaft zur Pflicht zu machen. Die VSGS entwickelt sich so weiter,
dass die Mitgliedschaftsfrage für einen Gebirgler nicht mehr Pflicht, sondern Selbstverständlichkeit ist.
Die Herausforderung liegt im "so", in der ganz konkreten Umsetzung. Da sind wir alle, die wir heute
die VSGS bilden, gefordert.
Ich messe dabei der gelebten Kameradschaft Schlüsselcharakter zu. Dazu sollen die
traditionsbewussten
Gebirgssoldaten
und
die
jungen
Gebirgsspezialisten
ein
Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln und zwar beispielsweise über gemeinsame Anlässe im
Rahmen von Bergsport Winter und Sommer. Die enge Bindung zum Komp Zen Geb D A wird diesen
Zusammenhalt fördern.
Ich danke Ihnen für Ihre Treue und zähle auf Ihr weiteres Mitwirken!
Ihr Präsident VSGS
Ivo Burgener
Oberst i Gst Ivo Burgener
Kdt Komp Zen Geb D A
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