Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS Schweizer Armee Luftwaffe Faktenblatt 22.04.2015 Luftraumsicherung als strategische Aufgabe Spätestens seit dem 11. September 2001 steht über allen Grossveranstaltungen das Risiko der terroristischen Bedrohung aus der Luft. Dem Schutz des Luftraums kommt deshalb eine erhebliche Bedeutung zu. Für die Armee hat die Aufgabe der Luftpolizei einen hohen strategischen Stellenwert. Als neutraler Staat nimmt die Schweiz den Auftrag sehr ernst, ihren Luftraum zu überwachen und zu sichern. Dies schon aufgrund völkerrechtlicher Verpflichtungen. Bereits der Abschuss eines koreanischen Linienflugzeuges durch einen sowjetischen Abfangjäger am 1. September 1983 westlich der Insel Sachalin hat die Wichtigkeit unmissverständlicher Regeln für die Luftraumsicherung deutlich gezeigt. 1984 wurde die Verordnung über die Wahrung der Lufthoheit erlassen. Die 2005 revidierte Fassung bildet eine der Hauptgrundlagen für den Luftpolizeidienst (Stand April 2014). Die Schweiz spielt in dieser Hinsicht eine Vorreiterrolle. Nach dem weltpolitischen Wandel zu Beginn der 1990er-Jahre informierten sich beispielsweise Luftfachleute aus Deutschland, das nun für die Sicherung seines Luftraumes selbst verantwortlich war, über die Erfahrungen der Schweiz. Der Optimierung von Luftpolizeidienst und Sicherung des Luftraumes gelten in der Schweizer Armee seit Jahren grosse Anstrengungen. Der nötige Ausbildungsstandard kann nur mit systematischen Übungen und Missionen erreicht werden. An den regelmässig stattfindenden Trainings nimmt auch der Chef VBS teil, der im Ernstfall den Entscheid über den Abschuss eines Flugzeuges fällen müsste. Bei der Sicherung des Luftraumes geht es darum, unter dem Stichwort «Flugsicherheit» darüber zu wachen, dass die angemeldeten Flüge gemäss den Regeln der internationalen Zivilluftfahrt-Organisation (ICAO) erfolgen. Im Weiteren gilt es, so genannte nichtkooperative Flugzeuge zu identifizieren. Und schliesslich geht es auch darum, der unbewilligten Nutzung des schweizerischen Luftraums durch ausländische (Militär-)Flugzeuge entgegenzuwirken. Alle diese Aufgaben sind auch deshalb anforderungsreich, weil sich die Schweiz im Schnittpunkt der wichtigsten europäischen Luftstrassen befindet. Dazu kommt, dass angesichts der geringen geografischen Ausdehnung der Schweiz die Reaktionszeiten im Ernstfall sehr kurz sind. Ein weiterer Fakt ist, dass gerade Flugzeuge, die sich nicht zu erkennen geben wollen, nur durch militärische Aufklärungsmittel erfasst werden können. Aufgaben zur Luftraumsicherung, vor allem unter der Bedrohung von Terroraktionen, lassen 1/2 Faktenblatt – Luftraumsicherung als strategische Aufgabe sich nur im internationalen Verbund wahrnehmen. Mit Frankreich, Italien und Deutschland bestehen entsprechende Abkommen. (Referenz: Artikel NZZ vom 10. Mai 2007) Weiterführende Informationen: www.luftwaffe.ch 2/2
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