Was man aus Strahlung lernen kann Wie und wieso kann man aus

Einleitung Physik in der Physik
Was man aus Strahlung lernen kann
Anwendung der Physik in der Physik
Wie und wieso
kann man aus Strahlung etwas lernen ?
Josef Jochum
Physikalisches Institut
Eberhard Karls Universität Tübingen
Welle oder Teilchen ?
Elektromagnetische Strahlung
Licht als elektromagnetische Welle
Spektrale Information durch Beugung von Wellen
Was hat die Farbe von Sternen mit
der Quantisierung der Strahlung zu tun
Licht als Teilchen
Spektrale Information durch Messung der Energie von Teilchen
Woher wissen wir soviel über die Sterne?
Nächster Stern mit Hubble Teleskop
Proxima Centauri 4,2 Lichtjahre
(~ 40.000.000.000.000 km)
Sonnendurchmesser 5 Lichtsekunden
( 1.500.000 km)
Auflösung, Pixelgröße 0.025´´
kann aus 4km Entfernung Millimetermaßstab lesen
=> Wir sehen Sterne nur als Lichtpunkte
Sterne haben verschiedene Farben
Alnitak, ζ Orionis
•
•
•
•
•
•
Oberflächentemperatur: 31000K
Leuchtkraft: 10000 x Sonne
Masse: 20 x Sonnenmasse
Durchmesser: 20 x Sonnendurchmesser
Entfernung: 817 Lichtjahre
…
Elektromagnetische Wellen
Schwingungen des
Elektrischen Feldes E
und des Magnetfeldes B
mit Frequenz
ν
breiten sich aus mit
Lichtgeschwindigkeit c
(c ~ 300.000.000 m/sek)
Wellenlänge
C=
νλ
Licht ist eine elektromagnetische Welle
λ
Elektromagnetische Wellen
Radio
Mikrowelle
Infrarot
6
9
MHz=10
10000 100 GHz
1 = 10
Sichtbar
-5 10
einige 100THz
0,01
10=
Ultraviolett
14
16
10
10-6
Frequenz
in Hzin
= cm
1/s
Wellenlänge
Röntgen
10-818
10
Gamma
20
-10
10
10
10-12
Frequenzspektrum einer (Schall)-Welle
Klangfarben
Frequenzspektren
Frequenz-Zerlegung von Licht
Überlagerung von Wellen - Interferenz
Überlagerung von Wellen - Interferenz
Überlagerung von Wellen - Interferenz
Überlagerung von Wellen - Interferenz
Überlagerung von Wellen - Interferenz
Überlagerung von Wellen - Interferenz
Überlagerung von Wellen - Interferenz
d
“d”
Beugungsgitter
100
µm
0,1 mm
Beobachtung Planckspektrum
unterschiedliche Farben Ù unterschiedliche Temperaturen
Temperatur ?
Bewegung
der Teilchen
eines Gases
Bewegungsenergie
der Teilchen ist
proportional zur
Temperatur
Verteilung im
thermischen
Gleichgewicht:
Alle Freiheitsgrade
haben ähnliche
Energie
Temperatur
Energie der Teilchen
Raumtemperatur kT~0,025eV
Sonnenoberfläche
Energie ~ kTkT ~ 0.5eV
kT bei 7,25*1022K = 1 Joule
Boltzmann Konstante k = 1,38*10-23 J/K
Thermische Bewegung von Saiten
Schwingungsmoden
(νο, 2νο, 3νο, ... )
sind Freiheitsgrade.
Durch Wechselwirkungen
mit der Umgebung
enthält jede im Mittel
die Energie ~
kT
Schwingungen und Temperatur
ν = ν0
1 x kT
ν ∼ 2ν0
2 x kT
ν ∼ 3ν0
3 x kT
ν ∼ 4ν0
4 x kT
je höher die Frequenz
desto mehr Schwingungsmoden
=> umso mehr
thermische Energie
Energie Elektromagnetischer Schwingungen
auch
elektromagnetische
Wellen stehen im
Energieaustausch mit
der Umgebung
⇒ thermische Energie
sollte mit der
Frequenz anwachsen
(die Zahl der möglichen
Schwingungen wächst,
jede trägt ~kT bei)
Max Planck
Albert Einstein
Quantisierung von Schwingungen
Energie einer (elektromagnetischen) Schwingung kann
nicht beliebige Werte annehmen,
sondern nur Werte in bestimmten Schritten
=> die Energie ist quantisiert !!!
eine Energieportion = ein Quantum
3 Energieportionen
2 Energieportionen
1 Energieportion
Quantisierung von Schwingungen
ein Quantum
hν
Planck Konstante h = 6.6*10-34 Js
Saitenschwingung 440Hz hat ~1030 solcher Energieportionen
Sternenatmosphäre kT ~ hν
3 Energieportionen
2 Energieportionen
1 Energieportion
Quantisierung von Schwingungen
ein Quantum
hν
Planck Konstante h = 6.6*10-34 Js
Saitenschwingung 440Hz hat ~1030 solcher Energieportionen
Sternenatmosphäre kT ~ hν
hν
=> Mindestenergie-Portion wächst mit
ν
Plancksches Strahlungsgesetz
Bei hohen Frequenzen
reicht Energie kT
in der Umgebung
nicht aus die
‘Mindestportion‘ hν
anzuregen
Wenn hν > kT
Die Chancen ein
Quantum anzuregen
verringern sich
schneller, als die Zahl
der Moden wachsen kann
Plancksches Strahlungsgesetz
Bei hohen
Frequenz
desFrequenzen
Maximums
Energie kT
ν reicht
/ THz = 1 T /K
17
in der Umgebung
nicht aus die
‘Mindestportion‘
⇒ sichtbar: hν
anzuregen
7500K
– 12000K
Max Planck
Albert Einstein
⇒
Abbruch derder
Kurve
wenn hν > kT
Quantisierung
Strahlung
=>Position
Maximum
Strahlungsspektrum
⇒
des im
Maximums
~ T
in Abhängigkeit von der Temperatur
Quantisierung => Maximum im Spektrum
30000 K
11000 K
7500 K
30000
11000
2500 K
3900
5300
7500
5900
5300 K
3900 K
2500 K
Sterne: Temperatur, Masse, Entfernung, …
Temperatur eines Sternes
Hertzsprung-Russel-Diagramm
Leuchtkraft / Leuchtkraft-Sonne
~ M3.5
steht in direktem ZusammenhangL mit
10.000
der Masse des Sternes
und
der Leuchtkraft des Sternes
1.000
100
10
Temperatur
1
⇒ Masse, (absolute) Helligkeit, … Radius, …
0.1
1
3
10
mit scheinbarer Helligkeit
Masse / Sonnen-Masse
⇒ Abstand
30
Elektromagnetische Wellen
Radio
10000
Mikrowelle
100
1
Infrarot
0,01
Sichtbar
10-5
Ultraviolett
10-6
Röntgen
10-8
Gamma
10-10 10-12
Wellenlänge in cm
Energie hν
~meV
~ 2eV
~ 20eV
~keV
~MeV
Anwendung - Temperaturmessung
Elektronen, Atome und Licht (-Teilchen)
Lichtquant (Photon)
Energie
Auf Keplerschen Ellipsenmit
hetzen
gemäß den KeplerschenhGesetzen
ν = E6 – E5
die Elektronen froh und gern
wohl um den positiven Kern.
Doch sind hierbei, wie Bohr behaupt,
diskrete Bahnen nur erlaubt.
Energieniveau
nn=
5
=12
6
Am liebsten weilt es nah am Kern,
und dünkt ihm mal ein Weg zu fern,
bestimmte
dann - schwuppdiwupp und mit ElanEnergie
springt's rasch
in eine tiefere Bahn.
Dabei wird Energie entbehrlich;
EE12
die setzt uns Einstein
5 klug und herrlich
6
gleich h mal ν - ein stolzes Wort –
und schickt als Strahlungsquant es fort.
des Elektrons
Hubert Cremer aus "Carmina Mathematika" (um 1920)
Lichtquant (Photon)
mit Energie
hν = E12 – E6
Spektraler Fingerabdruck eines Atoms
Frequenzen
der Spektrallinien
sind charakteristisch
für die Atomsorte
Wenn die Spektrallinien
beobachtet werden
⇒ Dieses Element
muss vorhanden
sein
Emissions- und Absorptions-Spektren
Absorptionslinien =>Elemente in der Sternatmosphäre
He I
HI
Ca II
Fe I, Ti II, TiO
Joseph von Fraunhofer
1814
Elementverteilung,
Temperatur,
Druck,
Geschwindigkeiten,
…
in der
Sternatmosphäre
Das Tübinger Rowland-Gitter
Reflektions-Gitter
110.000
eingravierte Striche
Gitterabstand ~1µm
hergestellt 1901
Aufspaltung von Spektrallinien im Magnetfeld
Paschen/Back 1912/13 – Physikalisches Institut Tübingen
kein Magnetfeld
mittleres Magnetfeld
hohes Magnetfeld
von
Henry A.Rowland (USA)
Elektronen, Atome und Licht (-Teilchen)
e+
Detektor – Messung der Energie des Photons
-+
+
e-
e+
Stärke
des Stromsignals
+
ee+
e⇒ Anzahl der Elektronen
ν des Photons
⇒+
Energie h+
e-+
e-
+
e-
Licht: Welle - Teilchen
Photon + Atom
Atom+ + Elektron-
γ +A
γ
A+ + e-
e-
e-
Nachweis von
Licht-Teilchen
(Photonen)
durch Reaktion (Wechselwirkung)
der Teilchen mit Atomen
Elektromagnetische Wellen
Radio
10000
Mikrowelle
100
1
Infrarot
0,01
Sichtbar
10-5
Ultraviolett
10-6
Röntgen
10-8
Gamma
10-10 10-12
Wellenlänge in cm
Energie hν
~meV
~ 2eV
~ 20eV
~keV
~MeV
Röntgenfluoreszenz-Analyse im Elektronenmikroskop
Rö
nt
ge
nD
N
Elektronenmikroskop
a
e
refl chwei te
s k
ek
to
Ele tierte
ktro
r
r
nen
Elektronenstrahl
Probe
Röntgenfluoreszenz-Analyse im Elektronenmikroskop
100 nm
Überlagerung von Wellen - Interferenz
d
“d”
Bestimmung der Abstände im (Kristall)-Gitter
Perowskit
Nachweis von Röntgen-Teilchen
Beugung von Röntgen-Wellen
Natrium-Chlorid
Einkristall
ca. 0,1 mm3
Röntgenquelle:
ν ∼ 10 Mil. THz
λ<1Å
Energie hν ∼ 20keV
RöntgenDetektor
Wolfram
Elektromagnetische Wellen
Radio
10000
Mikrowelle
100
Energie hν
1
Infrarot
0,01
Sichtbar
10-5
Ultraviolett
10-6
Gamma-Strahlung
Wellenlänge in cm
wird emittiert
bei Abregung eines
Atom-Kernes
⇒ höhere Energie
~meV
~ 2eV
~ 20eV
Röntgen
10-8
~keV
Gamma
10-10 10-12
~MeV
Spektroskopie – Gamma-Strahlung
214Pb
214Bi
226Ra
Zusammenfassung
Es gibt viele viele andere
Strahlungsarten (α, β, p, n, π, µ ...)
Energie-Spektren, Reaktionen und
Beugungserscheinungen spielen eine große
Rolle, um aus Strahlung etwas zu lernen!
Unsere Kenntnisse über den inneren Aufbau und die Eigenschaften der Materie
basieren zum größten Teil auf spektroskopischen Untersuchungen
Quantisierung der Strahlung
⇒ Zusammenhang Temperatur und Farbe
⇒ spektraler Fingerabdruck der Elemente
Je nach Art der Messung kann
der Wellen- oder der Teilchen-Charakter
der Strahlung sichtbar werden.
Überlagerung von Wellen - Interferenz
Überlagerung von Wellen - Interferenz
b
b
Frequenz-Zerlegung von Licht
Teilchen im Festkörper – Energie ~ kT
Membran-Schwingung - zweidimensional
Elektronen, Atome und Licht (-Teilchen)
Lichtquant (Photon)
mit Energie
hν = E6 – E5
Energie hν im eV-Bereich
=> sichtbares Licht
Lichtquant (Photon)
mit Energie
hν = E12 – E6
Bestimmung der Abstände im (Kristall)-Gitter
Perowskit
RöntgenDetektor
Beugungswinkel
Natrium-Chlorid
Einkristall
ca. 0,1 mm3
Röntgenquelle:
ν ~ 10 Millionen THz
=> λ < 1 Å
2θ
Im Pulver liegt die
Probe in allen
Orientierungen vor:
Die einzelnen
Reflexe erscheinen
deshalb auf Kreisen
um den
Primärstrahl
Wolfram