Was Kunden wirklich wollen - SPM 2000

Leipzig, 24.07.2006
Ansprechpartner PR: Matthias Dittrich
eMail: [email protected]
Quelle: SPM-2000, Leipzig
Telefon: 0341/ 333 84-00
Internet: www.SPM-2000.de
Was Kunden wirklich wollen
Das kleine 1x1 zur nonverbalen Kommunikation
Die Vorstellung den körperlichen Ausdruck anderer Menschen in einer beliebigen Situation
(ohne helfende oder irreführende Worte) richtig einordnen zu können, ist wohl der Traum
eines jeden Menschen. Vielfältige Studien und Forschungen auf dem Gebiet der
nonverbalen Kommunikation sind ein Indiz für das besondere Interesse der Fachwelt an der
Wirkung und Interpretation menschlicher Ausdrucksformen. „Der Wunsch, andere Menschen
besser verstehen zu können und selbst effektiver kommunizieren zu können ist daher hoch
im Wertesystem der meisten Menschen angesiedelt“, weiß Torsten W. Roth, Gründer und
Geschäftsführer des Full-Service-Schulungs- und Beratungsinstitutes SPM-2000 zu
berichten.
Doch die Realität ist ernüchternd! Keine Studie dieser Welt konnte bisher einen direkten
Zusammenhang zwischen nonverbalem Ausdrucksverhalten und der Gedanken und
Gefühlswelt der Versuchspersonen herstellen. Wer dennoch in der Lage ist, passende
Rückschlüsse etwa der Kopfhaltung, der Gestik oder des Eu de Toilette über die
Gedankenwelt der entsprechenden Person zu ziehen, der kann sich getrost als Hellseher
oder Gedankenleser bezeichnen. Doch die schwierige Interpretationssituation bedeutet nicht,
dass die nonverbale Kommunikation vernachlässigt werden kann und sollte. Stattdessen ist
sie neben der verbalen Kommunikation, der Verständigung mit Worten, ein wertvoller
Indikator zum besseren Verständnis des Gegenübers und ein effektives Werkzeug, um die
eigene Kommunikationsbotschaft deutlicher zu gestalten.
Nonverbale Kommunikation – was ist das?
Menschliche Kommunikation kann in zwei Worten mit >Verständigung untereinander<
umschrieben werden. Unabhängig davon was wir gerade machen, alles was wir tun ist
Kommunikation – egal ob es sich um die Verständigung mit uns selbst oder mit anderen
handelt. Ob wir uns allein im stillen Kämmerlein befinden, ob wir mit Freunden zusammen
sind oder ob es sich um eine Konzeptpräsentation bei Kunden handelt, wir können nach Paul
Watzlawick (weltbekannter Kommunikationspsychologe und Autor mehrerer Fachbücher)
nicht nicht kommunizieren. Die wichtigste Kommunikation dürfte dabei die Kommunikation
mit
uns
selbst
sein.
Sie
ist
der
Anfang
aller
menschlichen
Handlungen.
Die
Selbstkommunikation kann in Form von internen (lauten oder leisen) Dialogen, mit Hilfe von
Glaubenssätzen oder durch Autosuggestion erfolgen. Beispielhaft für die Existenz der
Selbstkommunikation soll hier die Aufforderung stehen, einmal für 5 Minuten an nichts zu
denken. Versuchen Sie es! Die Tatsache, dass es nicht möglich ist, an nichts zu denken,
verdeutlicht die permanente Wirkung der internen Kommunikation.
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Kommunikation kann in zwei Kategorien eingeordnet werden. In verbale Kommunikation
(Verständigung mit Worten) und nonverbale Kommunikation (Verständigung ohne Worte).
Zur nonverbalen Kommunikation zählen auch die paraverbalen Elemente. Wichtige
nonverbale Kommunikationsfaktoren sind Kleidung, Frisur, Hautfarbe, Mimik, Gestik,
Augenbewegungen, Körperhaltung, Bewegungsdynamik, Geruch, materielles Umfeld, wie
Schmuck
oder
gekennzeichnet
die
Uhr
durch
am
Handgelenk
u.v.m.
Ausdruckskomponeten
wie
Paraverbale
Stimme,
Kommunikation
ist
Sprechgeschwindigkeit,
Sprechrhythmus sowie Lachen, Weinen, Husten, Gähnen usw.
Die besondere Brisanz der nonverbalen Kommunikation wird deutlich, wenn man sich das
Ergebnis
einer
vergegenwärtigt.
allgemein
Danach
akzeptieren
wird
den
Studie
von
Professor
Kommunikationselementen
Albert
von
Mehrabian
Vortragsrednern
folgendes Gewicht zugeordnet: 55 Prozent der Wichtigkeit entfallen auf nonverbale
Elemente. 38 Prozent werden den paraverbalen Elementen zugeordnet. Verbale Elemente
stellen
den
eigentlichen
Wort-Inhalt
des
Vortrages
dar.
Sie
nehmen
dagegen
bemerkenswerter Weise gerade einmal sieben Prozent im Vergleich zur Gesamtgewichtung
aller Kommunikationsmedien ein.
Erkenntnisse und Grenzen der Theorie
Die Frage nach der richtigen Art, sich nonverbal auszudrücken beschäftigt die Gemüter
gerade in Zeiten der zunehmenden Anonymisierung und Digitalisierung der Gesellschaft
mehr denn je. Das Wissen um die Wichtigkeit der nonverbalen Kommunikation allein macht
noch keinen guten Redner aus. Wesentliche Erkenntnisse der Wissenschaft lassen sich
indes sehr einfach in die tägliche Arbeitspraxis übernehmen. Wissenschaftler sind sich einig,
dass eine effektive und zielführende nonverbale Kommunikation erlernbar ist. Außerdem
steht außer Zweifel, dass gewisse nonverbale Zeichen anderer Menschen im sozialen
Kontext Ausdruck für tatsächliche Denkmuster und Verhaltensweisen sein können. Doch hier
ist Vorsicht geboten, da eine Generalisierung hier sehr missverständlich und irreführend sein
kann.
Die eigene Kommunikationsbotschaft kontrollieren
Schon bevor sich ein Kunde in einer „Face-to-Face“ Situation durch das Zuhören einen
Eindruck über das Gegenüber machen kann, bildet er sich seine Meinung durch die visuelle
Wahrnehmung. Es gibt keine zweite Chance für einen guten ersten Eindruck! Ist dieser erste
(nonverbale) Eindruck ansprechend genug, um ein Gespräch zu beginnen, kommen verbale
Elemente wie <Worte> und <Stimme> hinzu. Verbale Kommunikation ist nicht ohne
nonverbale Elemente möglich. Ob Ihre Argumentation zum Beispiel bei einer Präsentation
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als glaubwürdig, seriös und fesselnd erachtet wird, hängt weitgehend von Ihrem nonverbalen
Begleitverhalten ab. Während verbale Aussagen leicht manipulierbar sind, ist es oft nur dem
geübten Schauspieler möglich, auch den körperlichen Ausdruck adäquat anzupassen.
Nonverbale Zeichen sind spontaner und werden häufig unbewusst hervorgerufen. Sagt ein
Art-Director etwa: „Dieses Filmmaterial ist weltweit einzigartig“, bricht aber dabei plötzlich
den zuvor vorhandenen Blickkontakt abrupt ab, während er sich leicht zurückbewegt, dann
könnte das vom Kunden als Zeichen für eine Falschaussage gewertet werden. Die
Interpretation ist lediglich die gefühlte Wahrnehmung des Kunden. Sie kann stimmen, aber
sie kann dem Art Director andererseits auch Unrecht tun. Dennoch heißt das Schlagwort,
nicht nur im Geschäftsleben: Authentizität. Das Motto lautet, echt und kongruent aufzutreten.
Für den Werber gehört es daher zum Grundlagenwissen, gängige sozial bewährte und
gesellschaftlich verankerte Klischeevorstellungen zum Ausdruck von Seriosität, Kompetenz,
Ehrlichkeit und Sympathie zu verinnerlichen und zu trainieren. „Solche Verhaltenweisen
können, ähnlich wie in der Schauspielerei trainiert werden. Sie dienen dazu, Ihren Aussagen
mehr Gewicht und Integrität zu verleihen“, so Roth. Zu den typischen erwarteten
nonverbalen Veraltensweisen für Vortragsredner zählen zum Beispiel ein angepasster
Blickkontakt, das bestätigende Nicken beim Zuhören, das Lächeln als Ausdruck von
Sympathie sowie ein gepflegtes Auftreten und branchentypische Kleidung.
Anpassung sorgt für Vertrauen und gefühlte Gleichheit
Menschen fühlen sich von Menschen angezogen, die Ihnen ähnlich sind oder die so sind,
wie sie selbst gerne wären. Anpassung ist daher das Zauberwort für professionelle
Kommunikation überhaupt. Häufig wird auch vom <Spiegeln> oder der Herstellung von
<Rapport> gesprochen. Erst wenn der Gesprächspartner sich das Vertrauen und die
Sympathie seines Gegenübers erarbeitet hat, kann er die Führung übernehmen. Deshalb
heisst die Verhaltensgrundlage Nr. 1 für
professionelle Kommunikation: Eigene
Vorannahmen aus den Gedanken verbannen und Offenheit bzw. Verständnis für andere
Meinungen und Verhaltensweisen an den Tag legen. Ziel ist es nicht, sich zu verbiegen,
sondern sich anzupassen und Gleichheit vs. Distanz zu schaffen. Das bedeutet, dem
Anderen Wertschätzung entgegenzubringen und sich in seine Situation hineinzuversetzen.
Die Signale des Kunden wahrnehmen
Die optimale Anpassung an den Gesprächspartner ist nur dann möglich, wenn
Gesprächspartner A eine ungefähre Vorstellung von den Werten, Normen und Wünschen
des B hat. Faustformel für den Zugang zu diesen entscheidenden Informationen ist das
sorgfältige Zuhören, Beobachten und Nachfragen bei gleichzeitigem gedanklichem
Freimachen von Vorannahmen oder eigenen Werten. In der Kommunikationspsychologie
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wird dieser Prozess auch <Kalibrieren> genannt. Es geht darum, herauszufinden welche
individuellen Reaktionen der Kunde in Bezug auf die im Gespräch vorkommenden Reize
zeigt. Damit kann A umso besser deuten, was ein mögliches „Kratzen am Kopf“ oder ein
gelegentliches „sich auf die Lippe beißen“ bei diesem speziellen B bedeutet. Eine
analytische Wahrnehmung vieler Äußerungen des B in jedweder Form ist die Voraussetzung
für eine wirksame Signalerkennung. Möglicherweise bedeutet ein Hochziehen der
Augenbrauen beim einen Gegenüber die Bereitschaft zum intensiven Zuhören und beim
Andern die Aversion gegen eine gerade erwähnte Marke.
Übung macht den Meister!
Eine praktische Übung zur Signalerkennung und Signaleinordnung kann beispielsweise wie
folgt ablaufen: Fragen Sie Ihren Gesprächspartner nach seiner konkreten Vorstellung vom
perfekten Marketingkonzept (oder wählen Sie ein beliebiges anderes Thema). Nehmen Sie
wahr, wie sich sein Gesichtsausdruck verändert. Hören Sie genau zu, welche Worte er wählt,
wie sich seine Stimme anhört, wie er gestikuliert und welche körperlichen Zeichen Sie noch
entdecken können. Bereits kleinste Veränderungen geben Ihnen ohne wörtliche Aussagen
Aufschluss darüber, wie der Kunde sich gibt, wenn er zufrieden und in einem positiven
gedanklichen Zustand ist. Ihre Aufgabe ist es nun zum einen, diesen Zustand aufrecht zu
erhalten. Sie können diese Stimmung durch Angleichung an die spezifischen Bewegungen
des Gesprächspartners mit dessen individueller Art sich auszudrücken verstärken. Sollte
sich
im
Verlauf
des
weiteren
Gespräches
eine
nonverbal
wahrnehmbare
Stimmungsverschlechterung beim Gegenüber einstellen, dann ist das ein deutliches Zeichen
für Sie, Ihre Strategie zu ändern!
Auch um die eigene nonverbale Wirkung auf andere überprüfen zu können, gibt es
verschiedene praktische Möglichkeiten. Die wohl wirksamste Methode ist die Aufzeichnung
mehrerer Gesprächssituationen auf Video. Die Technik dafür muss nicht zwingend
aufwendig oder teuer sein. Da es sich um nonverbale Kommunikation handelt, ist das
Mitschneiden des Tons nicht notwendig. Eine videofähige Digitalkamera tut es auch.
Fazit und Zukunftsweisung
Fakt ist: Die Qualität unseres Lebens wird bestimmt durch die Qualität unserer
Kommunikation. Schon Aristoteles hat gesagt: „Wem es gelingt, den Schlüssel zur
Körpersprache zu finden, für den ist der Mensch ein offenes Buch“. Doch der Weg zur
Perfektion in der Kommunikation ist lang und steinig. Kommunikation ist facettenreich und
subjektiv. Geheimrezepte für ein einhundertprozentig adäquates Handeln gibt es nicht. Aber
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es gibt Regeln, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden können. Wenn Sie die folgenden
drei Grundregeln der Kommunikation verinnerlichen und für jede Lebens- und BusinessSituation anwenden, dann werden Sie effektiver als die meisten Ihrer Kollegen
kommunizieren, so Roth:
1. Machen Sie sich frei von eigenen Vorannahmen, denn jeder Mensch ist anders!
2. Konzentrieren Sie sich voll auf Ihr Gegenüber und sammeln Sie so viele
Informationen wie möglich – mit allen Sinnen!
3. Passen Sie sich an, um Nähe, Sympathie und Vertrauen zu schaffen!
Und denken Sie daran: Alles was Sie tun ist Kommunikation! Viel Spass beim Üben.
Matthias Dittrich, Kommunikationstrainer und
Leiter der Sparte PR beim Full-Service-Schulungsanbieter SPM-2000
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