JLLG 2-Skript-Kommunikation

Kommunikation
Referent: Düx Christian
Was ist Kommunikation?
DAS IST KOMMUNIKATION
1.
Keiner darf mehr reden
2.
Bildet in vier gleichgroße Gruppen
3.
Beantwortet die Frage : ,,Was ist Kommunikation‘‘, indem ihr
Antworten auf die W-Fragen findet. Die Antworten sollen
einstimmig sein und schriftlich festgehalten werden.
4.
Vergleicht eure Antworten mit den anderen Gruppen und einigt
euch auf eine gemeinsame Antwort. (immer noch nicht reden)
5.
Heftet die Antworten an die Wand.
6.
Ihr dürft wieder reden
Was versteht man unter Kommunikation
Nonverbale Kommunikation
Cross
Aktivity
Was ist nonverbale Kommunikation?

Gruppenpuzzle
Richtig oder Falsch Quiz
1.
Der nonverbale Anteil der Kommunikation ist genauso wichtig wie der
verbale
Der nonverbale Anteil ist bedeutend wichtiger als der
verbale. Der Anteil nonverbaler Signale an der Wirkung der
kommunikativen Signale beträgt etwa 80 Prozent. Es ist
deshalb sehr wichtig, wie etwas mitgeteilt wird.
Richtig oder Falsch Quiz
2. Mimik und Gestik wird durch Erziehung und Nachahmung gelernt, d. h.
sie sind weitgehend kulturell abhängig.
Mimik und Gestik sind weitgehend das Ergebnis eines
Sozialisationsprozesses und damit von Kultur zu Kultur
unterschiedlich. So benutzen beispielsweise Japaner das
Gesicht weniger als wir, Italiener die Hände mehr als wir.
Auch Gestiken können Unterschiedliches bedeuten, wofür
die sog. Ringgeste ein eindrückliches Beispiel darstellt. Wenn
Daumen und Zeigefinger in Kopfhöhe einen Kreis bilden, so
bedeutet dies z. B. in Deutschland oder Nordamerika
„super", ist in Spanien eine obszöne Geste und sagt in
Belgien oder Frankreich aus, dass das Gegenüber eine „Null"
ist. Kulturell bedingte Missverständnisse sind so möglich
.
Richtig oder Falsch Quiz
3. Es gibt universelle, d. h. angeborene nonverbale Ausdrucksformen, die
weltweit verstanden werden.
Zu den universellen, angeborenen Ausdrucksformen zählen
Gesichtsausdrücke, die sog. Basisemotionen wie zum Beispiel
Freude, Trauer, Furcht, Ärger, Überraschung, Abscheu und
Interesse ausdrücken. So wird z. B. Abscheu in allen Kulturen
durch das Rümpfen der Nase signalisiert.
Richtig oder Falsch Quiz
4. Der erste Eindruck und damit die Einschätzung einer Person geschieht
in weniger als einer Sekunde und ist zu 95 Prozent von nonverbalen
Signalen wie Aussehen, Kleidung, .Haltung, Gestik und Mimik abhängig
Richtig oder Falsch Quiz
5. Es gibt menschliche Lügendetektoren, die jede Lüge aufgrund nonverbaler
Signale entlarven können.

Es gibt Experten auf dem Gebiet der nonverbalen Kommunikation, die
das behaupten. Der Psychologe Paul Ekman z. B. erforscht die
menschliche Mimik seit mehr als 40 Jahren und kann jeden einzelnen
der 43 Gesichtsmuskel gezielt bewegen und jede nur denkbare Mimik
erzeugen. In seinem „Atlas der Gefühle" dokumentiert er mehr als
10.000 Gesichtsausdrücke, wovon ca. 3.000 einen emotionalen Sinn
haben (alle anderen sind Grimassen). Er geht davon aus, dass sich
jede Lüge in sog. Mikroausdrücken bemerkbar machen.
Mikroausdrücke sind „flüchtige Gesichtsausdrücke, die
Sekundenbruchteile dauern. Sie sind zumeist als Ausdruck der sieben
universellen Emotionen Ekel, Ärger, Angst, Traurigkeit, Freude,
Überraschung, und Verachtung beschrieben. Mikroexpressionen
können willentlich nur schwer unterdrückt werden. Menschen, die
gute Beobachter sind, können Lügner anhand von Mikroexpressionen
entlarven — auch lassen sich Zeitlupenaufnahmen des Gesichts
verwenden."
Verbale Kommunikation
Verbal kodieren
 Verbal
kodieren bedeutet, Gedanken
in Worte zu fassen. Dieser Vorgang
findet auf drei Ebenen statt, die sich
theoretisch unterscheiden lassen,
jedoch praktisch zusammengehören.
Verbale Kommunikation:
Drei Ebenen, auf denen kodiert wird

1. Die phonologische Ebene
Beispiel: sie liebt — lebt — lobt — labt
Phonologische Kodierung meint, dass ein Sprecher die
sprachlichen Zeichen in Laute und Lautketten nach
festgelegten Regeln umsetzt. Diese Form der Kodierung gibt
es insofern auch in der schriftlich fixierten Sprache, als die
Buchstabenfolgen eigentlich die Laute und Lautketten der
gesprochenen Sprache darstellen.
Verbale Kommunikation:
Drei Ebenen, auf denen kodiert wird

2. Die semantische Ebene
Beispiel: Mama: Lebewesen, menschlich, weiblich hat Kind (mich)
trinkt: Flüssigkeit zwecks Genuss durch Mund aufnehmen und
schlucken
Hinter jedem festgelegten Laut steht ein bestimmter Inhalt,
eine Vorstellung des Gesagten oder Geschriebenen. Anders
ausgedrückt: Jedes sprachliche Zeichen hat eine bestimmte
Bedeutung. Die Umsetzung dieses Inhalts in einen
sprachlichen Ausdruck nennt man semantische Kodierung.
Verbale Kommunikation:
Drei Ebenen, auf denen kodiert wird

3. Die syntaktische Ebene
Beispiel: Die Macht sei mit dir.
Gegenbeispiel: Viel zu lernen du noch hast.
Die Umsetzung der Gedanken in sprachliche Zeichen folgt
festgelegten Regeln zur Bildung eines Wortes und zum Bau
eines Satzes. Diese Grammatikregeln bezüglich Wortbildung
und Satzbau auszuführen, nennt man syntaktische
Kodierung.
Das Kommunikationsmodell nach
Friedemann Schulz von Thun

Ein Ehepaar sitzt zu Hause auf dem Sofa und sieht
fern, als es an der Türe klingelt und der Mann zu
seiner Frau Folgendes sagt:
Die vier Seiten einer Nachricht nach
Friedemann Schulz von Thun
Der Sachinhalt
-
Sachverhalten, Daten und Fakten stehen im Vorergrund
-
Worüber ich informiere.
-
Es klingelt an der Haustür
-
 es klingelt an der Haustür
Die Selbstoffenbarung
- Hinweise über die Person: Was sagt mir das über Charakter,
Laune, Situation?
-
Was ich von mir zu erkennen gebe.
-
Es klingelt an der Haustür
-
 der Sprecher will nicht aufstehen
Der Appellaspekt
-
Wünsche, Anweisung, Ratschläge
-
Was ich bei dir erreichen möchte.
-
Es klingelt an der Haustür
-
 geh die Tür auf machen
Die Beziehungsseite
-
Auskunft über Verhältnis zum Gegenüber
-
Was ich von dir halte und wie wir zueinander stehen.
-
Es klingelt an der Haustür
-
Du gehst nie die Tür aufmachen, immer nur ich, dass ist
unfair.
Das ,,4 Ohren Modell‘‘
Beispiele für die 4
Seiten einer Nachricht
Eine Mutter betritt das unordentliche Zimmer
ihrer 15-jährigen Tochter, schüttelt den Kopf
und verlässt kommentarlos das Zimmer.

Sachebene:

Selbstkundgabe:

Beziehungsseite:

Appellseite:
Eine Mutter betritt das unordentliche Zimmer
ihrer 15-jährigen Tochter, schüttelt den Kopf
und verlässt kommentarlos das Zimmer.

Sachebene: Das Zimmer ist unordentlich.

Selbstkundgabe: Die Mutter ist genervt oder geschockt von der
Unordnung. Sie mag keine Unordnung. Sie ist vielleicht darüber
enttäuscht, dass die Tochter sich nicht an Anweisungen hält.

Beziehungsseite: Mutter hält Tochter für einen faulen und
unordentlichen Menschen, der sich nichts aus den Anweisungen der
Mutter macht und damit ihre Autorität anzweifelt. Sie hat dennoch ein
enges Verhältnis zu ihr, weshalb sie ihre Missbilligung ehrlich zeigt.

Appellseite: Sie möchte, dass ihre Tochter das Zimmer aufräumt und/
oder sich an Anweisungen der Mutter hält.
Ein Paar sitzt im Auto. Die Frau fährt 90 km/h
und der Mann sagt zu ihr: „Man darf hier 100
fahren. "

Sachebene:

Selbstkundgabe:

Beziehungsseite:

Appellseite:
Ein Paar sitzt im Auto. Die Frau fährt 90 km/h
und der Mann sagt zu ihr: „Man darf hier 100
fahren. "

Sachebene: Auf dieser Straße ist das Fahren von 100 km/h erlaubt

Selbstkundgabe: Der Mann ist in Eile] Der Mann ist vom Fahrstil der
Frau genervt

Beziehungsseite: Mann hält sich für den besseren Autorfahrer, der
seiner Partnerin helfen muss, da diese eine miese Autofahrerin ist

Appellseite: Fahr schneller!
Nachdem ein Sohn seine Mutter darum
gebeten hat, ihm sein Lieblingsessen zu kochen, fragt er sie beim Essen: „Hast du das

Sachebene:

Selbstkundgabe:

Beziehungsseite:

Appellseite:
Nachdem ein Sohn seine Mutter darum
gebeten hat, ihm sein Lieblingsessen zu kochen, fragt er sie beim Essen: „Hast du das

Sachebene: Das Essen ist anders als sonst

Selbstkundgabe: Sohn ist aufmerksam, er hat eine geschmackliche
Veränderung des Essens die er mag / nicht mag. Ihm schmeckt das
Essen/ nicht

Beziehungsseite: Sohn und Mutter haben ein gutes Verhältnis, das es
ihm erlaubt, offen seine Meinung zu äußern.

Appellseite: Verwende in Zukunft wieder das alte / neue Rezept
Warum entstehen Probleme bei der
Kommunikation?
Probleme des einseitigen hörens
Sachohr, Selbstoffenbarungsohr, Beziehungsohr, Appellohr

Sachohr: Sie verstehen ggf. die eigentlichen Probleme nicht.

Selbstoffenbarungsohr: Sie stellen permanent psychologische Diagnosen und
nehmen Kritik

Beziehungsohr: Sie fühlen sich sofort persönlich angegriffen.

Appellohr:Sie nehmen anderen alles ab, auch ohne dass diese das geäußert
haben, verleiten diese zur Unselbstständigkeit und vernachlässigen eigene
Bedürfnisse.
Einseitiges Hören ist umso problematischer, wenn der Sender die Nachricht
anders gemeint hat.
 Lösung?
Gruppenarbeit (5-6 Personen)
Erstellt ein kurzes paradoxes Gespräch in denen sich ,,Nachrichtenzunge‘‘ und
,,Nachrichtenohr‘‘ widersprechen und deswegen das Gespräch außer Kontrolle
gerät.
- Gespräch zwischen zwei Personen.
- Mindestens 6 Sätze.
Die Axiome von Paul Watzlawick
1.
Man kann nicht nicht kommunizieren
2.
Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt
3.
Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
4.
Menschliche Kommunikation bedient sich analoger und digitaler
Modalitäten
5.
Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär
1. Man kann nicht nicht kommunizieren.

"Man kann nicht nicht kommunizieren, denn jede
Kommunikation (nicht nur mit Worten) ist Verhalten und
genauso wie man sich nicht nicht verhalten kann, kann
man nicht nicht kommunizieren."
2. Jede Kommunikation hat einen Inhaltsund einen Beziehungsaspekt

"Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen
Beziehungsaspekt, wobei letzterer den ersten bestimmt."
3. Kommunikation ist immer Ursache und
Wirkung
4. Menschliche Kommunikation bedient sich
analoger und digitaler Modalitäten

Nicht nur das gesprochene Wort (in der Regel
digitale Kommunikation), sondern auch die
nonverbalen Äußerungen (z. B. Lächeln,
Wegblicken,...) teilen etwas mit.
5. Kommunikation ist symmetrisch oder
komplementär

"Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind
entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem
ob die Beziehung zwischen den Partnern auf
Gleichgewicht oder Unterschiedlichkeit beruht."

Beispiel: Freund-Freund
Chef - Angestellter
Quellen zum nachlesen und noch mehr
Inhalt ;)

Schulz von Thun, F. (2010a). Miteinander reden 1: Störungen und Klärungen.
Allgemeine Psychologie der Kommunikation. Reinbek: Rowohlt.

Paul Watzlawick: ,,Die Axiome von Paul Watzlawick‘‘, unter:
http://www.paulwatzlawick.de/axiome.html (abgerufen am 6.10.2015)

Uni Oldenburg: ,,Kommunikation – Kommunikations und Konflikttraining im
Rahmen der Lehreraus- und weiterbildung‘‘, unter http://www.germanistikkommprojekt.uni-oldenburg.de/sites/0/0_1.html (abgerufen am 2.10.2015)