Euroraum: Einkaufsmanagerindizes - Versöhnlicher Jahresabschluss

Volkswirtschaft Aktuell
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes
Dienstag, 16. Dezember 2014
Makro Research
Euroraum: Einkaufsmanagerindizes – Versöhnlicher Jahresabschluss
‡ Der vorläufige Wert für den Gesamteinkaufsmanagerindex (Composite) im Euroraum hat sich im Dezember auf
51,7 Punkte (+0,6 Punkte) verbessert.
‡ Der Anstieg beim Gesamtindex für den Euroraum beruht sowohl auf einer Verbesserung beim Teilindex für das
verarbeitende Gewerbe als auch beim Teilindex für die Dienstleister. In der regionalen Aufteilung ist der Gesamtindex für Deutschland gefallen, während der für Frankreich angestiegen ist.
‡ Es ist ein versöhnlicher Jahresabschluss. Der Euroraum bleibt in der Wachstumsspur. Für das vierte Quartal deu-
ten die Einkaufsmanagerindizes im Quartalsdurchschnitt auf ein leichtes Wachstum des Bruttoinlandsproduktes
von 0,2 % hin. Damit würde das BIP im Euroraum im Gesamtjahr 2014 ein Plus von 0,8 % verbuchen können,
nach einer Schrumpfung um 0,5 % in 2013.
1.
Der vorläufige Wert für den Gesamteinkaufsmanagerindex (Composite) für den Euroraum ist im
Dezember auf 51,7 Punkte (+0,6 Punkte) angestiegen. Damit hat sich die Stimmung bei den Unternehmen
stärker als erwartet verbessert (Reuters-Consensus und DekaBank: 51,5 Punkte). Die Unternehmen scheinen
wohlwollend zur Kenntnis zu nehmen, dass die geopolitischen Krisen in den Hintergrund gerückt sind, die Energiepreise spürbar zurückgehen, der handelsgewichtete Euro-Wechselkurs Rückenwind für die Konjunktur signalisiert und die Europäische Zentralbank mehr geldpolitische Unterstützung in Aussicht gestellt hat. In sektoraler
Abgrenzung beruht der Anstieg beim Gesamtindex für den Euroraum auf einer Verbesserung beim Teilindex für
das verarbeitende Gewerbe (50,8 Punkte; +0,7 Punkte) sowie beim Teilindex für die Dienstleister (51,9 Punkte; +0,8 Punkte).
Euroland: Einkaufsmanagerindizes
Euroland: Einkaufsmanagerindex und BIP
60
70
4,5
55
65
3,5
2,5
60
1,5
55
50
0,5
45
50
-0,5
45
40
-1,5
40
Dienstleister
-2,5
35
BIP, yoy, in %
verarbeitendes Gewerbe
30
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Einkaufsmanagerindex, gesamt
-3,5
2014
2015
-4,5
35
30
99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15
Quelle: Eurostat, Markit, DekaBank
Quellen: Markit, DekaBank
2.
Mit den vorläufigen Daten für den Euroraum wurden auch Zahlen für Deutschland und Frankreich
gemeldet. Die Gesamtindizes beider Länder haben sich unterschiedlich entwickelt. Der deutsche Gesamtindex ist
auf 51,4 Punkte (-0,3 Punkte) gefallen und erreicht damit den tiefsten Stand seit 18 Monaten. Die Verschlechte-
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rung in Deutschland beruht auf einer Stimmungseintrübung bei den Dienstleistern (51,4 Punkte; -0,7 Punkte).
Der deutsche Teilindex für das verarbeitende Gewerbe ist hingegen angestiegen (51,2 Punkte; +1,7 Punkte). In
Frankreich konnte der Gesamtindex auf 49,1 Punkte (+1,2 Punkte) zulegen. Bei den französischen Teilindizes
hat der deutliche Anstieg bei den Dienstleistern um 1,9 Punkte auf einen Stand von 49,8 Punkten, den Rückgang
beim Teilindex für das verarbeitende Gewerbe auf 47,9 Punkte (-0,5 Punkte) mehr als ausgleichen können. Der
Anstieg beim französischen Gesamtindex kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Unternehmensinvestitionen auch im vierten Quartal keinen spürbaren Wachstumsbeitrag für die französische Wirtschaft liefern
dürften. Frankreich bleibt weiter auf die Impulse vom staatlichen und privaten Konsum angewiesen,
um einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes zu vermeiden.
3.
Für den Rest der Europäischen Währungsunion weisen die vorliegenden Daten für die Teilindizes
auf gleichgerichtete Bewegungen hin. Der Index für die Dienstleister sollte sich im Durchschnitt um 1,4 Punkte verbessert haben und der für das verarbeitende Gewerbe dürfte im Durchschnitt um 0,2 Punkte ansteigen.
Deutschland: Einkaufsmanagerindizes
Frankreich: Einkaufsmanagerindizes
65
65
60
60
55
55
50
50
45
45
40
40
verarbeitendes Gewerbe
Dienstleister
35
35
Dienstleister
verarbeitendes Gewerbe
30
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
Quellen: Markit,/BME DekaBank
2015
30
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Quellen: Markit, DekaBank
4. Es ist ein versöhnlicher Jahresabschluss. Der Euroraum bleibt in der Wachstumsspur. Für das vierte Quartal deuten die Einkaufsmanagerindizes im Quartalsdurchschnitt auf ein leichtes Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,2 % hin. Damit würde das BIP im Euroraum im Gesamtjahr 2014 ein Plus von 0,8 % verbuchen
können, nach einer Schrumpfung um 0,5 % in 2013.
Autor:
Dr. Christian Melzer
Tel.: 069/7147-2851, E-Mail: [email protected]
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