Makro Research Volkswirtschaft Aktuell Dienstag, 24. Januar 2017 Euroraum: Einkaufsmanagerindizes – gelungener Jahresauftakt 2017 ‡ Die Stimmung der Unternehmen im Euroraum bleibt gut. Der vorläufige Wert für den Gesamteinkaufsmanagerindex (Composite) lag im Januar bei 54,3 Punkten und damit nur 0,1 Punkte unter dem Dezemberwert. Die Befürchtung, dass der Einkaufsmanagerindex einen spürbaren Rückgang über den Teilindex der Industrie durch die protektionistischen Äußerungen von Donald Trump erfährt, hat sich im Januar nicht bewahrheitet. ‡ Dies zeigt sehr deutlich die Entwicklung der Teilindizes. In sektoraler Abgrenzung beruht der leichte Rückgang des Gesamtindex für den Euroraum auf einer Verschlechterung des Teilindex für die Dienstleister. Während der Teilindex der Industrie den höchsten Wert seit fast sechs Jahren erreicht. ‡ In der Länderabgrenzung gab es beim Gesamtindex (Composite) ein deutliches Plus in Frankreich und einen kleinen Rückgang in Deutschland. Für die noch nicht gemeldeten Länder der EWU sind im Durchschnitt keine starken Bewegungen zu erwarten. Dies gilt sowohl für den Teilindex der Dienstleister als auch für den Teilindex der Industrie. ‡ Der Euroraum ist mit einer guten Stimmung bei den Unternehmen in das Jahr 2017 gestartet. Wir rechnen mit einem BIPWachstum im ersten Quartal von 0,4 % im Vergleich zum Vorquartal. 1. Der vorläufige Wert für den Gesamteinkaufsmanagerindex (Composite) für den Euroraum lag im Januar bei 54,3 Punkten (Reuters-Consensus: 54,6 Punkte; DekaBank: 54,2 Punkte) und damit nur 0,1 Punkte unter dem Dezemberwert. Die Befürchtung, dass der Einkaufsmanagerindex einen spürbaren Rückgang über den Teilindex der Industrie durch die protektionistischen Äußerungen von Donald Trump erfährt, hat sich im Januar nicht bewahrheitet. Dies zeigt sehr deutlich die Entwicklung der Teilindizes. 2. In sektoraler Abgrenzung beruht der leichte Rückgang des Gesamtindex für den Euroraum auf einer Ver- schlechterung des Teilindex für die Dienstleister (53,6 Punkte; -0,1 Punkte). Der Teilindex der Industrie ist hingegen angestiegen (55,1 Punkte; +0,2 Punkte). Er erreicht den höchsten Stand seit fast sechs Jahren. Die Industrie im Euroraum berichtet über einen deutlichen Anstieg bei den Auftragseingängen, ein starkes Beschäftigungswachstum und einen kräftigen Preisanstieg bei Vorleistungsgütern. 3. In der Länderabgrenzung gab es beim Gesamtindex (Composite) einen Anstieg in Frankreich auf 53,8 Punkte (+0,7 Punkte). Dies ist der höchste Stand seit 67 Monaten. Deutschland verzeichnete dagegen einen kleinen Rückgang (54,7 Punkte; -0,5 Punkte). Der Rückgang in Deutschland ist auf ein Minus von 1,1 Punkten beim Dienstleisterindex (53,2 Punkte) zurückzuführen. Die sehr gute Stimmung in der deutschen Industrie hat sich hingegen weiter verbessert. Der Teilindex für Euroraum: Einkaufsmanagerindizes Euroraum: Einkaufsmanagerindex und BIP 60 60 3 55 2 55 1 50 0 50 -1 45 -2 45 40 Dienstleister -4 35 Industrie 30 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle : IHS Markit, DekaBank. -3 -5 40 BIP, yoy, in % Einkaufsmanagerindex, gesamt -6 35 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Quelle :Eurostat, IHS Markit, DekaBank. Makro Research Volkswirtschaft Aktuell Dienstag, 24. Januar 2017 die Industrie (56,5 Punkte; +0,9 Punkte) erreicht trotz der Androhung des US-Präsidenten von Strafzöllen gegenüber deutschen Unternehmen ein Dreijahreshoch. In Frankreich ist mittlerweile die Stimmung in der Industrie ebenfalls gut. Darüber kann auch der leichte Rückgang beim französische Teilindex der Industrie (53,4 Punkte; -0,1 Punkte) nicht hinweg täuschen. Mit 53,4 Punkten ist der französische Industrieindex im Januar auf dem zweihöchsten Stand seit Sommer 2011. Anders als in Deutschland konnte sich in Frankreich der Dienstleisterindex (53,9 Punkte; +1,0 Punkte) verbessern. Frankreich steuert auf ein gutes erstes Quartal zu. Dies dürfte nicht nur vom privaten und staatlichen Konsum getragen werden, sondern auch von den Unternehmensinvestitionen. Im ersten Quartal ist für die französische Wirtschaft ein Wachstum von 0,4 % im Vergleich zum Vorquartal zu erwarten. 4. Für die restlichen Länder der Europäischen Währungsunion weisen die vorliegenden Daten für beide Teilindi- zes auf keine starken Bewegungen hin. Der Index für die Dienstleister dürfte sich im Durchschnitt nicht verändert haben und bei dem Teilindex für die Industrie ist im Durchschnitt mit einer Verschlechterung um 0,3 Punkte zu rechnen. 5. Der Euroraum ist mit einer guten Stimmung bei den Unternehmen in das Jahr 2017 gestartet. Wir rechnen mit einem BIP-Wachstum im ersten Quartal von 0,4 % im Vergleich zum Vorquartal. Deutschland: Einkaufsmanagerindizes Frankreich: Einkaufsmanagerindizes 65 65 60 60 55 55 50 50 45 45 40 40 Dienstleister 35 35 Industrie Dienstleister Industrie 30 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: IHS Markit /BME, DekaBank. 30 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: IHS Markit, DekaBank. Autor: Dr. Christian Melzer Tel.: 069/7147-2851, E-Mail: [email protected] Disclaimer: Diese Informationen inklusive Einschätzungen wurden von der DekaBank nur zum Zwecke der Information des jeweiligen Empfängers erstellt. Die Informationen stellen weder ein Angebot, eine Einladung zur Zeichnung oder zum Erwerb von Finanzinstrumenten noch eine Empfehlung zum Erwerb dar. Die Informationen oder Dokumente sind nicht als Grundlage für eine vertragliche oder anderweitige Verpflichtung gedacht. Auch eine Übersendung dieser Information stellt kein Angebot, Einladung oder Empfehlung dar. 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