Neues von Christoph Sonntag Der Stuttgarter Kabarettist bot vor 900 Fans in Eppingen sein aktuelles Programm. Kultur 13 Handgemachtes ist gefragt Die erste Handmade Soul in Untergruppenbach war ein Publikumsmagnet. Region 26 Dschungelkönigin gekürt Maren Gilzer gewinnt die neunte Staffel der RTLUrwald-Show. Medien 32 MONTAG 2. FEBRUAR 2015 ZEITUNG FÜR DIE REGION HEILBRONN-FRANKEN HOHENLOHE KRAICHGAU NR. 26 | 1,70 € Startschuss für den Straßenfasching Hoffenheim verpatzt Start in die Rückrunde Kommentar Richard von Weizsäcker hat als Bundespräsident Maßstäbe gesetzt. 1:3 in Augsburg – VfB wieder auf Abstiegsplatz AUGSBURG Die TSG 1899 Hoffenheim musste im ersten Punktspiel des Jahres einen Dämpfer hinnehmen. Nach einer starken Vorbereitung gab es zum Rückrundenstart in der Fußball-Bundesliga eine verdiente 1:3-Niederlage beim FC Augsburg. Der VfB Stuttgart ist unterdessen wieder auf einen direkten Abstiegsplatz zurückgefallen. Nach dem 0:1 gegen Mönchengladbach sind die Schwaben Vorletzter. Die Heimmisere setzte sich fort. Seit fünf Spielen im eigenen Stadion wartet der VfB auf ein Tor. Spitzenreiter FC Bayern München reagierte gelassen auf das 1:4 in Wolfsburg, die erste Saisonniederlage. Es sind schließlich noch acht Punkte Vorsprung. Bereits am Dienstagabend geht es in der Bundesliga weiter. red SEITEN 17, 18, 19 Von Siegfried Lambert Ein Großer Ellhofen Der erste große Faschingsumzug im Unterland hat gestern knapp 2500 Narren und mehr als 10 000 närrische Zuschauer ins Weinsberger Tal gelockt. Bei gutem Festwetter schlängelte sich der Gaudi- wurm durch den Ellhofener Ortskern. Kinder wie Erwachsene durften sich immer wieder nach den süßen und salzigen Leckereien bücken, die aus den Umzugswagen geworfen wurden. Foto: Dennis Mugler/ SEITE 25 Staatsakt für Richard von Weizsäcker BERLIN/REGION Von Georg Ismar, dpa, und unserer Redaktion D eutschland trauert um Richard von Weizsäcker. Der frühere Bundespräsident, einer der bedeutendsten deutschen Politiker der Nachkriegszeit, ist am Samstag im Alter von 94 Jahren gestorben. „Wir verlieren einen großartigen Menschen und ein herausragendes Staatsoberhaupt“, schrieb Bundespräsident Joachim Gauck in einem Kondolenzschreiben an die Witwe Marianne Freifrau von Weizsäcker. Gauck würdigte seinen im In- und Ausland hoch angesehenen Amtsvorgänger als eine „moralische Instanz“. Am 11. Februar wird Deutschland mit einem Staatsakt offiziell Abschied nehmen. Hohenlohe Die Wurzeln der Familie von Weizsäcker liegen in Hohenlohe – in der Bernhardsmühle bei Neuenstein. Regelmäßig kamen die von Weizsäckers zu Familientreffen in Öhringen zusammen. 2006 erhielt Service Winterzeit ist Erkältungszeit: Wir geben Tipps zum richtigen Händewaschen. SEITE 9 Kultur In Hagen ist die erste deutsche Hundertwasser-Werkschau seit 17 Jahren zu sehen. SEITE 12 Sport Es wird nicht besser: Die Heilbronner Falken verlieren in der DEL 2 mit 0:3 gegen Frankfurt. SEITE 20 Region Lust auf Urlaub bekam man am Wochenende bei zwei Reisemessen im Unterland. SEITE 30 10006 4 190360 101700 Politiker im In- und Ausland würdigen verstorbenen Altbundespräsidenten die Haus- und Landwirtschaftliche Schule dort den Namen des Altbundespräsidenten. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach von einem großen Verlust. „Wie er von 1984 bis 1994 sein Amt als Bundespräsident ausgeübt hat, das hat Maßstäbe gesetzt.“ Er habe seinen Intellekt, seine Würde und die Fähigkeit zur klugen Rede in den Dienst der Demokratie gestellt. „Ri- „Richard von Weizsäcker war eine der wichtigsten und geachtetsten Persönlichkeiten unseres Landes.“ Kanzlerin Angela Merkel chard von Weizsäcker war eine der wichtigsten und geachtetsten Persönlichkeiten unseres Landes.“ Der CDU-Politiker war von 1984 bis 1994 sechster Bundespräsident – er beeinflusste mit vielen wegweisenden Reden das politische Klima in Deutschland nachhaltig. Beim IS-Miliz ermordet zweite Geisel KAIRO/TOKIO Die Terrormiliz Islami- scher Staat (IS) hat eine weitere japanische Geisel bestialisch ermordet. In einem am Samstagabend im Internet veröffentlichten Video zeigte der IS den abgetrennten Kopf des Journalisten Kenji Goto. Erst am 24. Januar hatte die Terrormiliz eine Audiobotschaft veröffentlicht, in der mutmaßlich Goto zu hören war, der den Tod seines Landsmanns Haruna Yukawa bekanntgeben musste. Japans Regierungschef Shinzo Abe sprach von einer „verabscheuungswürdigen terroristischen Tat“. Der 47-jährige Goto hatte als Journalist über Kriege berichtet und sich dem Schicksal von Kindern in Krisengebieten gewidmet. dpa SEITEN 2, 4 Wetter in der Region Schneeschauer -3 bis 3 Grad Altbundespräsident Richard von Weizsäcker ist tot. Foto: Archiv/dpa Amtsantritt versprach er, „Präsident aller Bürger“ sein zu wollen. Als besonderer Markstein gilt die Rede vom 8. Mai 1985 zum 40. Jahrestag des Kriegsendes, in der er sich ohne Beschönigung mit den Verbrechen der Nazi-Zeit auseinandersetzte. „Der 8. Mai 1945 war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft“, sagte der frühere Wehrmachtsoffizier damals vor dem Bundestag. „Eine notwendige und klare Aussage, die für unser deutsches Selbstverständnis bedeutend war“, betonte Merkel dazu. Weizsäcker scheute nicht vor Konflikten mit Kanzler Helmut Kohl (CDU) zurück. Die richtigen Lehren aus der Zeit des Nationalsozialismus zu ziehen, die Aussöhnung mit Polen, die Überwindung der deutschen und europäischen Teilung – das waren seine Lebensthemen. Ein Höhepunkt seiner Amtszeit war die Wiedervereinigung. Die Geschichte habe es diesmal gut mit den Deutschen gemeint, sagte er mit Blick auf die friedliche Revolution. Kondolenzbuch Vor der Präsidentenzeit war der in Stuttgart geborene Weizsäcker unter anderem Regierender Bürgermeister von Berlin (1981 bis 1984). Von 1969 bis 1981 war der promovierte Jurist Mitglied des Deutschen Bundestages. Zweimal war er Präsident des Evangelischen Kirchentages. Vor der Politik hatte er zunächst in der Wirtschaft AfD schafft Führungstrio ab Bernd Lucke kann alleiniger Chef werden Karriere gemacht. Im Schloss Bellevue wurde ein Kondolenzbuch ausgelegt, in das sich Bürger eintragen können. Am Bonner Amtssitz, der Villa Hammerschmidt, ist das heute möglich. Politiker im In- und Ausland sowie die Spitzen der Gesellschaft würdigten Weizsäcker als großen Staatsmann und klugen Wegweiser. SEITE 3 Kommentar „Ein Großer“ Reaktionen Der Tod Weizsäckers hat im In- und Ausland große Anteilnahme ausgelöst. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sagte: „Von Weizsäcker hat sich um Deutschland und um ganz Europa in hohem Maße verdient gemacht.“ Frankreichs Staatspräsident François Hollande teilte mit: „Durch seine Geschichte, sein politisches Engagement und seine moralische Größe war Richard von Weizsäcker Zeuge und Akteur seiner Zeit.“ dpa Lawinen töten 13 Menschen Die Alternative für wählt werden, von denen ab DezemDeutschland (AfD) hat beim Bun- ber einer zum Stellvertreter wird. desparteitag in Bremen ihre Die bisherige Co-Vorsitzende Frauke Petry, die für den Führungsstrukturen gePosten der Nummer zwei strafft. Damit zieht sie die kandidieren will, warnte daKonsequenz aus den Machtkämpfen der vergangenen vor, die Partei in ein „schlanMonate. Gewinner der neukes, effizientes Unternehmen“ zu verwandeln. en Satzung, die mit knapper Neben der Kritik an der Zwei-Drittel-Mehrheit beschlossen wurde, ist der CoEuro-Rettung hatte die AfD Vorsitzende Bernd Lucke. zuletzt mit Äußerungen Für ihn ist nun der Weg frei, Bernd Lucke über schlecht integrierte alleiniger Chef zu werden. Foto: dpa Zuwanderer und Kontakten Mit der Reform wird das zur islamkritischen PegidaFührungstrio abgeschafft, das bis- Bewegung von sich reden gemacht. lang an der Spitze der AfD stand. Im Einen Rechtsruck bestreitet die April sollen zwei Vorsitzende ge- AfD-Spitze jedoch. dpa SEITEN 2, 4 WIEN/FELDBERG Unter Schneelawinen sind 13 Wintersportler in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Spanien ums Leben gekommen. Auf zwei tödliche Unglücke am Freitag im Schwarzwald folgten am Wochenende ähnliche Vorfälle in den Alpenländern und den Pyrenäen, bei denen elf Menschen starben. In der Schweiz, in Österreich und in Bayern wird vor einer erhöhten Lawinengefahr gewarnt. Auf einer entsprechenden Skala gilt Stufe drei von fünf. Am Samstag verirrten sich ein 28 Jahre alter Mann und seine 20-jährige Freundin am Herzogenhorn im Schwarzwald bei schlechter Sicht. Sie wurden unverletzt gerettet. dpa Schnell gefunden Fernsehprogramm ............ SEITE 32 Roman ............................... SEITE 7 Rätsel/Sudoku ................. SEITE 14 Wetter & Termine .............. SEITE 16 Ihr direkter Draht zu uns Telefon 07131 615-615 Mo.–Fr. 7–19 Uhr, Sa. 7–12 Uhr BREMEN Keine Frage: Richard von Weizsäcker wird als einer der profiliertesten Köpfe der deutschen Nachkriegspolitik im Gedächtnis bleiben. Nicht nur wegen seiner historischen Rede zur deutschen Kapitulation vor 30 Jahren. Als erster Bundespräsident fand er den Mut, die Kapitulation Nazi-Deutschlands im Zweiten Weltkrieg als das zu bezeichnen, was sie war: kein ehrenhaftes Scheitern, sondern „das Ende eines Irrwegs deutscher Geschichte“. Der 8. Mai 1945, sagte Weizsäcker damals im Bonner Bundestag, sei ein „Tag der Befreiung“ gewesen. Ein Satz, der heute selbstverständlich klingt, im konservativen Lager aber für tiefe Verstimmung sorgte. Weizsäcker war ein Konservativer, aber einer, der nach eigenem Kompass und Wertvorstellungen sprach und danach handelte. Der Politiker, dessen familiäre Wurzeln in Hohenlohe liegen, hat in seinem Amt als Bundespräsident mehr geleistet als viele vor und nach ihm. Seine Reden zum Zustand der Nation, der Parteien und der Gesellschaft sind geschliffen und enthalten keine Plattitüden. Was ihn aber vor allem auszeichnete, war die Verkörperung von Vertrauen und Anstand in der Politik. Volksnah war er nie, aber glaubwürdig und aufrichtig wie kaum ein anderer. „Sich zu vereinen, heißt teilen lernen“, sagte er schon früh über die Kosten der Einheit. Und den Parteistrategen schrieb er voller Verachtung ins Stammbuch, dass sie einen Zustand der Machtversessenheit und Machtvergessenheit zugleich erreicht hätten. Für seine Nachfolger im Amt setzte er hohe Maßstäbe. Erreicht hat ihn bis heute keiner. Ihre Meinung? [email protected] Lagerfeuer im Bahnhof entfacht WITZENHAUSEN Ein Lagerfeuer aus ausgelegten Prospekten hat ein Mann in einem hessischen Bahnhof gegen die Kälte entzündet. Der 64Jährige hatte in der Nacht zum Samstag seinen Zug verpasst und musste im Bahnhofsgebäude des Nordbahnhofs Witzenhausen warten, wie die Polizei gestern mitteilte. Ein Bahnmitarbeiter sah die Flammen auf der Holzbank und löschte sie sofort. dpa ANZEIGE ■ Das Beste für Ihre Ohren! Lassen Sie sich von Maria Weber-Imle, unserer Hörakustikmeisterin und Filialleiterin beraten! 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