"Mei Heemt" als PDF-Datei - Heimatverein Adlergebirge

B 4683 F
64. Jahrgang
April / Mai 2015
www.heimatverein-adlergebirge.de
Nr. 2
Lichtenau
Lichtenau liegt noch im breiten Tal der Stillen Adler. Bedeutung erlangte das Dorf durch
die Bahnlinien. Hier teilt sich die von Prag kommende Strecke in einen nach Mittelwalde – Breslau führenden und einen über Hannsdorf nach Troppau einerseits und Olmütz
– Prerau – Wien andererseits führenden Strang.
Im Jahre 1569 erstmals erwähnt, 826 Einwohner und 213 Häuser.
Im Jahre 1886 Volksschule gebaut und 1890 die Kirche mit Friedhof.
Vorschau Heimattreffen
und andere Termine 2015
Monatlich
20. bis 22.03.
13. bis 17.04.
17. bis 19.04.
20. bis 24.04.
02. bis 03.05.
23. bis 24.05.
06.06.
20. bis 21.06.
27. bis 28.06.
20. bis 26.07.
26. bis 30.10.
01. bis 06.11.
Friesetaler Treffen in Fulda
Kontakt: Dr. H. Schreiber, Tel. (0661) 63 56 3;
Anni Strehl, Tel. (0661) 60 34 61
26. Heimattreffen der Adlergebirgler in Speicherz/Rhön
im Gasthof „Zum Biber“ (früheres Rokitnitzer Schülertreffen),
Kontakt: Günther Wytopil, Tel. (06163) 48 27,
Horst Wanitschke, Tel. (06204) 74 825;
Manfred Rolletschek, Tel. (038855) 51 26 8.
1. Archivwoche in Waldkraiburg
Kontakt: Karl Mück, Tel. (03441) 53 30 45,
Email: [email protected]
Jahreshauptversammlung Verein der Adlergebirgler
in Waldkraiburg, Haus Sudetenland,
Kontakt: Karl Mück, Tel. (03441) 53 30 45
2. Archivwoche in Waldkraiburg
Batzdorfer Heimattreffen in Ledgen
Kontakt: Rudolf Weiß, Tel. (02566) 42 98;
Günter Hirschberg, Tel. (02547) 264
Sudetendeutscher Tag in Augsburg
Kronacher Heimattreffen im „Försterhof“, Kronach,
Kontakt: Margit Tempel-Flechtner
Tel. (09261) 962364, Internet: www.foersterhof-kronach.de
66. Grulicher Treffen in Gaukönigshofen, Hotel „Zehnter“
Kontakt: Traudl Hentschel, Tel. (0271) 87 37 4;
Erhard Katzer, Tel. (03448) 70 15 12
Kronstädter Kirchweih
Kontakt: Inge Kreusel, Tel. (0961) 24132,
Informationszentrum Orlické Záhor˘í
[email protected] Tel. +420 725 081 136 – Jana Matyášová
Annawoche in Rokitnitz
Kontakt: Günther Wytopil, Tel. (06163) 48 27;
Horst Wanitschke, Tel. (06204) 74 825
3. Archivwoche in Waldkraiburg
4. Archivwoche in Waldkraiburg
Liebe Landsleute,
teilt mir bitte die entsprechenden Termine insbesondere die von Heimattreffen,
sobald diese feststehen, mit. Um rechtzeitig planen zu können, dafür sind sicher
viele Heimatfreunde dankbar.
Günther Wytopil
Am Niehlrain 11, 64747 Breuberg
Tel. (06163) 48 27, email: [email protected]
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Ernennungsurkunde überreicht
Im Rahmen der Jahrestagung des Sudetendeutschen Heimatrates vom 24. bis 25. Oktober 2014 in Augsburg verabschiedete und
dankte der Vorsitzende des Heimatrates, Lm.
Franz Longin, Lm. Horst Schindler, der leider
nicht vor Ort sein konnte, für seine Tätigkeit
als Landschaftsbetreuer der Heimatlandschaft
Adlergebirge. Günther Wytopil erhielt als
Nachfolger die Ernennungsurkunde zum Landschaftsbetreuer vom Vorsitzenden überreicht.
Mitte: F. Longin, links: G. Wytopil
rechts: Lm. Friedrich Eigel, Kreisbetreuer
von Zwittau im Schönhengstgau
Dr. Herbert Schreiber –
Heimatkreisbetreuer des Friesetales – zum 90. Geburtstag
Unser Heimatfreund Dr. Herbert Schreiber erblickte das Licht der Welt am 18. Mai 1925 in
Schönau. Dort konnte der Jubilar eine glückliche Kindheit und Jugendzeit verbringen. Nach
der Schulzeit in Schönau und Rothwasser besuchte er das Gymnasium in Hohenstadt. Als
junger Mann wurde der Geburtstagsjubilar in
die Wehrmacht eingezogen und lernte die Härten des Krieges kennen. Seine Familie ereilte
auch das Schicksal der Vertreibung und kam
mit vielen Friesetaler Schicksalsgefährten nach
Fulda, um dort einen neuen Anfang zu inden.
Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft schloss
unser Landsmann sein Studium für das Höhere
Lehramt in Frankfurt und Mainz, der Promotion
zum Dr. phil., ab und unterrichtete dann an den
Gymnasien in Frankfurt und Hadamar. Bereits
in den 60er Jahren baute er als „Mann der ersten Stunde“ einen schulpsychologischen Dienst
für Gymnasien auf. Lange Jahre wirkte er in
Fulda am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium und
wurde 1964 als erster in das verantwortungsvolle Amt des Schulpsychologen berufen. In
den einschlägigen Fachzeitschriften indet man
eine Vielzahl von Beiträgen von ihm. Als Psychologieoberrat wechselte unser Landsmann in
den wohlverdienten Ruhestand.
Dr. Schreiber ist mit seiner Ehefrau Gudrun
verheiratet, die ebenfalls am Freiherr-vomStein-Gymnasium unterrichtete. Ein Sohn und
eine Tochter gingen aus der Ehe hervor.
Unser Geburtstagsjubilar übt eine Vielzahl
von Ehrenämtern aus, die viel Zeit in Anspruch nehmen. So bekleidet er das Amt des
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Heimatkreisbetreuers vom Friesetal seit 1987
und gehört seit 1988 als Nachfolger unseres
Ehrenvorsitzenden Ernst J. Hermann der Bundesversammlung
der
Sudetendeutschen
Landsmannschaft an, in der er in den letzten
Jahren die Sitzungsperioden jeweils als Alterspräsident eröffnete, und ist seit 1991 Kulturreferent des Vereins der Adlergebirgler.
Sein umfassendes Wissen über die alte Heimat vermittelt unser Heimatfreund regelmäßig durch Berichte in dem Jahrbuch „Trostbärnla“ und in unserem Heimatblatt „Mei
Heemt“. Für seine erworbenen Verdienste für
unsere Heimatgemeinschaft und für die sudetendeutsche Volksgruppe wurde Lm. Dr.
Schreiber vom Verein der Adlergebirgler mit
dem Ehrenbrief und der Goldenen Ehrennadel
sowie von der Sudetendeutschen Landsmannschaft mit dem Großen Ehrenzeichen der SL
ausgezeichnet.
Unter dem Titel „Die grafschaftlich-schlesischen Siedlungsgemeinschaft“ legte unser Lm.
Dr. Herbert Schreiber im Jahre 1997 eine über
400-seitige Dokumentation zur politischen,
kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung
des Adlergebirges, der Grafschaft Glatz, des
Grulicher Ländchens und der mährisch-schlesischen Grenzgebiete vor. In einer Würdigung
der Dokumentation schrieb Lmn. Frau Ratjen
in „Mei Heemt“ 1995, Seite 114: „Das Werk
beginnt mit der Besiedelung des Landes, führt
den Leser durch die wechselvolle Geschichte
und erklärt historische Zusammenhänge sowie
politische Strömungen. Dr. Schreiber lässt
auch einen tschechischen Chronisten zu Wort
kommen, weil man Geschichte nicht nur aus
einem Blickwinkel betrachten sollte. Die Dokumentation könnte einen wesentlichen Beitrag zur sachlichen Aufarbeitung der deutschtschechischen Geschichte leisten, wenn es
einmal zu den oft zitierten Historikergesprächen kommt. Aber vor allem soll das Buch unseren Nachkommen ein Bild von der Heimat
ihrer Eltern vermitteln und wir danken Dr.
Schreiber, dass er diese große Arbeit bewältigt
hat.“ Auch nach 20 Jahren gibt es dieser Würdigung nichts hinzufügen.
Lieber Lm. Dr. Herbert Schreiber, wir gratulieren Ihnen nicht nur persönlich sondern auch
im Namen der ganzen Heimatgemeinschaft
auf das Herzlichste zu Ihrem besonderen Geburtstagsjubiläum. Wir danken Ihnen herzlichst für Ihr vielfältiges Wirken für unsere
Heimat und wünschen Ihnen für die kommenden Jahre Gesundheit und vor allen Dingen
Gottes reichen Segen.
Karl Mück
Obmann
des Vereins der Adlergebirgler
Günther Wytopil
Landschaftsbetreuer
der Heimatlandschaft Adlergebirge
Norberta Steingruber 80 Jahre
Am 20.2.2015 konnte unsere dienstälteste aktive Trachtenträgerin ihren 80. Geburtstag feiern.
In Sattel im Adlergebirge geboren, gehört
sie zu den ersten Trachtlern, die sich gleich zu
Beginn der nun 28jährigen Trachtentradition
eine Tracht zugelegt hat.
Liebe Nora, die Trachtenträger und die Heimatgemeinschaft der Adlergebirgler wünschen Dir auch weiterhin alles Gute, möglichst
stabile Gesundheit und viel Spaß bei allem,
was Du anpackst.
Dorothea Faust
Trachtenbeauftragte
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Norberta Steingruber mit ihrem Ehemann Herbert, aufgenommen von M. Gischler, in München
im Kuppelsaal der Staatskanzlei, Sept. 2014
Franz Bachmann zum 85. Geburtstag
Lm. Franz Bachmann – bis zur Vertreibung in
Rokitnitz, Nr. 8 – nun in Vechta wohnend,
kann am 7. Mai 2015 seinen 85. Geburtstag
begehen. Seit vielen Jahrzehnten ist unser Geburtstagsjubilar für unsere Heimatgemeinschaft aktiv und übte viele Funktionen aus. So
war er Mitglied des damaligen Kreisrates des
Oberen Adlergebirges, von 1966 bis 1985 Gemeindebetreuer von Rokitnitz, von 1987 bis
2008 Heimatkreisbetreuer des Heimatkreises
Oberes Adlergebirge. Das Amt des Nachrichtensammlers für Rokitnitz und seine Dorfnachbarn übt unser Heimatfreund bereits über
30 Jahre aus! Für seine langjährigen Verdienste für den Verein der Adlergebirgler und für die
Heimatlandschaft Adlergebirge wurde Franz
Bachmann 1983 mit der Goldenen Ehrennadel
des Vereins, 1995 mit dem Ehrenbrief der Heimatlandschaft und 2008 dem Großen Ehrenzeichen der Sudetendeutschen Landsmannschaft ausgezeichnet.
Lieber Franz, für Dein vielfältiges Wirken für
unsere Heimatgemeinschaft sind wir Dir zu
großem Dank verplichtet. Zum Deinem Geburtstagsjubiläum gratulieren wir Dir herzlichst und wünschen Dir in heimatlicher Verbundenheit für Deine weiteren Lebensjahre
Gesundheit und Gottes Segen.
Franz Bachmann mit der Urkunde und der Ehrennadel der Sudetendeutschen Landsmannschaft
Karl Mück
Obmann
des Vereins der Adlergebirgler
Günther Wytopil
Landschaftsbetreuer
der Heimatlandschaft Adlergebirge
Zur Erinnerung an unseren Heimatpfarrer Richard Motz,
der vor 100 Jahren geboren wurde
Richard Motz erblickte am 11. Februar 1915 in
Zohsee, Kreis Landskron, das Licht der Welt. Er
besuchte das Realgymnasium in Landskron.
Nach der Matura entschloss er sich zum Studium
der Theologie in Königgrätz. Am 29. Juni 1939
emping er in Leitmeritz die Priesterweihe. Seine
erste Anstellung führte ihn als Kaplan nach Trautenau, seine zweite führte ihn 1943 als Nachfolger von Kaplan Ernst Richter nach Grulich. Dieser
hatte sich als Priester laisieren lassen. Der Jahrgang 1934 hatte noch bei Kaplan Ernst Richter
die erste heilige Kommunion gefeiert.
Ernst Richter iel 1944 als Soldat in Frankreich. Kaplan Richard Motz betreute zudem
noch die Pfarrgemeinde Ullersdorf als Filialkirche von Grulich.
Wie alle anderen Grulicher erlitt er das
Schicksal der Vertreibung. In der Diözese
Würzburg war Richard Motz zunächst Kaplan
im Dekanat Miltenberg, später dann bis 1959
als Diasporaseelsorger in Königshofen. Anschließend wurde er an einer Realschule in
Würzburg Religionslehrer und übernahm die
Hausseelsorge in einem Seniorenheim.
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Schon als Junge hatte der lugsportbegeisterte Pfarrer aus Holz Flugzeuge gebastelt. In
Würzburg schloss er sich dem Flugsportclub
an.
Schon früh hatte sich Richard Motz auch
für die Heimatvertriebenen engagiert. 1984
weihte er unter Beteiligung vieler Landsleute
die Muttergottesberg-Gedenktafel im Mirakelgang auf dem Käppele ein. Unzählige Male
hatte er für uns Landsleute die Eucharistiefeier
zelebriert. Am Allerseelentag 1955 ist er von
uns gegangen. Er wurde auf dem Hauptfriedhof in Würzburg beerdigt. Die Schwestern, die
er religiös betreut hatte, plegen sein Grab.
Wir gedenken seiner im 20. Todesjahr in
Dankbarkeit.
R. Hübner
Richard Motz beim Heimattreffen im Juni 1995.
Seine letzten Worte: „Auf Wiedersehen bis zum
nächsten Mal.“
Osterbotschaft unseres Visitators Monsignore Dieter Olbrich
Liebe Mit-Christinnen, liebe Mit-Christen,
am Ende des Markusevangeliums steht die
Botschaft des Engels am Grab: Erschreckt
nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht
hier. Seht, da ist die Stelle, wo man ihn hingelegt hatte (Mk 16,6).
Der offene Schluss, das leere Grab bei Markus, fordert den Leser auf, sich zu entscheiden,
wie er es mit der Botschaft der Auferstehung
hält.
Zunächst ist das Evangelium, die Frohe Botschaft, das, was Jesus verkündet. Dann ist das
Evangelium Jesus selbst. Der Verkünder des
Reiches Gottes wird zum Verkündigten. Nur
bei Markus wird der Text selbst Evangelium
genannt. Von daher ist es Bezeichnung der literarischen Gattung geworden. Als solche entwickelt sie eine Biograie Jesu, die jedoch keine Biograie des historischen Jesus ist, sondern
im Licht von Ostern eine Interpretation des
vorösterlichen Jesus leistet.
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Der offene Schluss bei Markus indet seine
Antwort im ersten, programmatischen Satz
des Evangeliums. Ihm korrespondiert das Bekenntnis des römischen Soldaten. Ausgerechnet der Heide formuliert den Satz, und das
noch dazu unter dem Eindruck des Kreuzes:
Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn
(Mk 15,39).
Die Evangelien berichten von Jesus, dem
Christus. Betont wird besonders:
Ihr braucht keine Angst zu haben – ich bin
bei Euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
Ihr braucht keine Angst zu haben – ich habe
für Euch eine Heimat beim Vater bereitet.
Ihr braucht keine Angst zu haben – wir alle
sind berufen zur Auferstehung.
In diesem Sinne Ihnen allen gesegnete und
frohe Ostern.
Ihr Dieter Olbrich
Visitator
Schöne Ostern
und frohe Festage
wünschen allen Landsleuten aus dem Oberen Adlergebirge,
dem Grulicher Ländchen und dem Friesetal
verbunden mit herzlichen Grüßen
Vereinsleitung und Geschäftsführung des Vereins der Adlergebirgler.
Eim Friehjohr
Husch, husch! Eim Geäste,
of dr lofticha Mäste
aschmotzniches Päärla,
zwee muntere Stäärla.
Die senga on notschkrn:
Dos Friehjohr is doo!
Die Wasserla lissa,
die Graasla die spriessa
on zengstrem werds grien
gor prächtich on schien.
On schüchtern hebts Käppla
ei der Wiese ’s Märzagläckla.
Dos Friehjohr is doo!
Die Kender eim Freia
tanza Renglreia
on juchza on sprenga
on lärma on senga.
On hell aus dar Brost
erklengts mit vuller Lost:
Dos Friehjohr is doo!
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Zum Muttertag
Seit Jahrzehnten wird am zweiten Sonntag
im Mai in Deutschland der Mütter besonders
gedacht. Auf manchen Kalendern wird er gar
nicht mehr erwähnt, er droht dadurch in Vergessenheit zu geraten. Dafür werden immer
mehr politische Gedenktage eingeführt. Wir
wollen aber unsere gewohnten Feiertage beibehalten und dazu gehört ganz besonders
auch der Muttertag. Viele von uns können
die Mutter nur noch am Friedhof besuchen,
aber auch da kann man eine Blume mitnehmen.
Es geht noch weiter mit den Feiertagen
Am 24./25. Mai folgt Pingsten, da ist wie immer der Sudetendeutsche Tag, diesmal in Augsburg. Mit dem Titel „Menschenrecnte ohne
Grenzen“. Wer einen Auslug machen möchte,
wir sind alle herzlich eingeladen, es lohnt sich,
denn es wird allerhand geboten. Am 23./24. Sudetendeutscher Tag in Augsburg.
Außerdem muss ich noch eine Unterlassung
meinerseits richtig stellen. Ein Lm. aus dem
Erzgebirge Herr Karl Bartl, seine Frau ist aus
Plasnitz und sie beziehen unseren Heimatboten. In Nr. 1, Seite 40, ist das Lied „Om
schiensta is halt of der Ufabank“ zu lesen, leider ohne Verfasser. Das möchte ich hiermit
nachhohlen, das Lied stammt von dem bekannten Dichter Anton Günter aus dem Erzgebirge. Er war und ist nicht nur im Sudetenland
sondern auch in Schlesien durch seine Mundart bekannt. Deshalb muss ich im Heimatboten immer etwas so ähnliches bringen, damit
sie nicht in Vergessenheit gerät. Wir müssen in
der Übung bleiben.
Mit freundliche Grüßen an Herrn und Frau
Bartl und an alle Leser von „Mei Heemt“ mit
der Bitte, mich weiterhin mit Beiträgen oder
auch Kritik zu unterstützen und für unseren
Heimatboten zu werben und von jüngeren Beziehern oder Lesern sollten wir auch die Geburtstage mit einbeziehen. Wer das wünscht,
meldet sich beim Gemeindebetreuer. Wir nehmen Euch gern in unseren Verein auf.
Mit heimatlichen Grüßen
Gottfried Schwarzer
70 Jahre: Rudolf Grulich
Von 1982 bis 1985 leitete der Kirchenhistoriker die Pressearbeit der Zentrale von „Kirche in
Not“ in Königstein im Taunus. Bis heute ist er
Berater des Hilfswerks.
Rudolf Grulich wurde am 16. April 1944 im
mährischen Runarz geboren. 1946 wurde die
Familie aus der Heimat vertrieben. Das Schicksal seiner Heimat hat Rudolf Grulich geprägt
und seine wissenschaftliche Arbeit beeinlusst.
Nach dem Studium der Katholischen Theologie und der slawischen Sprachen in König72
stein, Augsburg und Zagreb war er für die Akademie für Politik und Zeitgeschehen der
Hanns-Seidel-Stiftung in München tätig sowie wissenschaftlicher Assistent an den theologischen Fakultäten der Universitäten Bochum und Regensburg.
Professor Grulich ist seit 1988 auch Direktor
des heute im hessischen Nidda ansässigen „Instituts für Kirchengeschichte von BöhmenMähren-Schlesien“. Als Honorarprofessor lehrt
er seit 1990 Mittlere und Neuere Kirchenge-
Unsere Mutter
Sie hütet uns vom ersten Schrei
bis in die späten Jahre.
Sie ist in Freud und Leid dabei,
bis grau sind ihre Haare.
Und was wir auch im Leben sind,
der Mutter bleiben wir: ihr Kind.
Sie leitet unsern ersten Schritt,
erfüllt die ersten Bitten.
Sie fühlt, was unser Herz erlitt
und hat es selbst erlitten.
Kein Mühen iele ihr zu schwer,
wenn es zu unserm Glücke wär.
Wenn eine Treu unwandelbar hier habt ihr sie gefunden.
Wo Menschenliebe selbstlos war sie ist’s zu allen Stunden.
Drum ehret sie in Stadt und Land:
Sie ist des Herrgotts rechte Hand.
Frieda Walter
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Ein Gruß dem Muttergottesberg
Du Wallfahrerstätte im Grulicher Land
wir grüßen dich, Licht auf der Höhe
und deine Umgebung – die Dörfer, den Wald
und auch deine Stadt in der Nähe.
Wie zogen die Pilger einst zahlreich zu dir
Maria, die Mutter, zu loben
das Herz im Vertrauen, im Fürbittgebet
zum Herrn aller Dinge erhoben.
Dann folgte ein Abbruch im Wandel der Zeit
du wurdest ein Ort der Bedrängnis
ja Menschen und Geist in Verfolgung und Not
durchlebten dein Haus als Gefängnis.
Doch bist du – Gott Dank! – der Bedrückung befreit
hast Freunde und Helfer gefunden
die liebenden Herzens sich selbstlos bemüh‘n
daß Leute und Land nun gesunden Daß wieder der Pilger die Höhe erreicht
Vergebung und Eintracht obwalten
und Menschen und Völker, erneuert im Geist
gemeinsam die Zukunft gestalten.
W. Dittrich, „ein WÖLLSDORFER“
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haus. Die ersten Tage konnte sie nicht sprechen, das hatte sich gebessert, nach einigen
Tagen konnte man sich wieder gut unterhalten, auch wenn es sie müde machte.
Sie war gut bei Sinnen und hat vernünftig
gesprochen, es war eine angenehme und wei-
se Frau, dies erwähnte auch der Pfarrer bei der
Abschiedsmesse. Sie werden wir nicht vergessen.
Gott gebe ihr die ewige Ruhe.
Helmut Schramme
Zum 70. Jahresgedenktag der blutigen Greueltaten
in Neudorf/Adlergebirge am 26. Mai 1945
sandte Lm. Franz Howard aus Herrnfeld, nunmehr in Wiehl wohnend, zur Veröffentlichung
in Mei Heemt den nachstehenden Beitrag:
An diesem denkwürdigen Tag, also am 26.
Mai 1945 wurden zehn unschuldige männliche Personen unter unvorstellbaren grausamen Qualen mit nicht menschlichen zu erdenkenden Foltermethoden ermordet. In dem
mehrstündigen blutigen Massaker wurden
die Männer durch die zugefügten schweren
Verletzungen und schrecklichen Qualen endlich durch den herbeigeführten Tod von ihrem Leiden erlöst. Die damals schrecklichen
Geschehnisse geben nun Anlass auch noch
nach 70 Jahren der Ermordeten zu erinnern.
Wir gedenken in Ehrfurcht und respektvoller
Achtung dieser Toten, verbeugen unsern Körper in tiefer Demut und senken unser Haupt,
verweilen in Trauer und Gedanken, was an
diesem Tag geschehen ist, und welches
schmerzvolle Leiden diese Personen ertragen
mussten.
Uns, den noch lebenden Zeitgenossen und
Heimatbewohnern aus dem Adlergebirge ist
es eine Verplichtung mit Moral und einem
menschlichen Mitgefühl dieser ermordeten
Personen immer wieder zu erinnern und ein
dauerndes Gedenken zu bewahren und ehrendes Andenken zu behalten:
„Ein Mensch ist erst dann wirklich tot,
wenn niemand mehr an ihn denkt
und sich an ihn erinnert.“
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Als bleibende Erkenntnis bleibt bestehen: Dieses blutige Massaker am 26. Mai 1945 von
Neudorf hat Spuren hinterlassen, die in ihrer
Wirkung ein Vergessen unmöglich machen.
Am Nachmittag des gleichen Tages sind
dann auf Befehl und unter Zwang und Aufsicht der Mordbande durch Dorfbewohner, die
durch die schrecklichen Foltermethoden entstellten Mordopfer, die deshalb kaum noch
untereinander zu erkennen, zu unterscheiden
gewesen sind, in menschenunwürdiger Weise
in ein angelegtes Massengrab mit geringer
Grabtiefe beigesetzt (verscharrt) worden. Das
Massengrab beindet sich gegenüber der Folterstätte (Volksschule Neudorf) auf der anderen Straßenseite liegenden Wiesengartengelände.
Gott gebe Euch durch seine Gnade
die ewige Ruhe und schlafet in Frieden
sanft in der Heimaterde.
Ihr werdet nicht vergessen und bewahren
Euch ein ehrendes Gedenken.
Die Toten vom 26. Mai 1945 in Neudorf:
Böhm, August
geb. 11.09.1905
Jung, Josef
geb. 27.04.1896
Langer, Franz – erhängt
geb. 1927
Paul, Richard – erhängt
geb. 02.11.1884
Schweda, Josef
geb. 12.10.1889
Schlagner, Franz – erhängt geb. 02.02.1892
Tobitschke, Alfred
geb. 1910
Wimmer, Josef
geb. 04.01.1888
Wimmer, Fritz
geb. 17.04.1902
Zerbs, Alfred – erhängt
geb. 31.05.1914
Das Tribunal:
Josef Hybl, Kommandant der Partisanenbrigade Brodecký und Stellvertreter vom obersten
Partisanenchef Jan Pdacnik (Václavik).
Leutnant Spina
Partisan Jelinek, Kosteletz
Beisitzer Josef Moravek und Wenzel Pacha
beide aus Neudorf.
Die rabiatesten Partisanengruppen im Adlergebirge waren Alfa 1 unter Alfons Klobizek
„Tankoceta“, die interne Bezeichnung für
eine besonders sadistisch handelnde Gruppe
von etwa zehn Partisanen. Wahre Henkersknechte unter Josef Hybl „Cervene Eso“
ähnlich der „Tankoceta“ war diese 2. Gruppe. Sie alle waren Teil der Partisanendivision
Václavik.
Bildmitte Partisanenführer Jan Hybl (Broedecky) und Mitglieder der Tankoceda (Spezialeinheit der
Partisanen).
Man sieht die Blume welken und die Blätter fallen,
aber man sieht auch Früchte reifen und neue Knospen keimen.
Das Leben gehört den Lebendigen an,
und wer lebt, muß auf Wechsel gefaßt sein.
Johann Wolfgang von Goethe
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Partisanenparade in Königgrätz 16.9.1945.
Parade in Königgrätz am
16.9.1945, li. Minister Nosek,
re.Jan Pdacnik (Vaclavik) Chef
der Partisanen.
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Heimatkreisbetreuer Oberes Adlergebirge: Manfred Rolletschek
Salzstr. 14, 19249 Lübtheen, Tel. (03 88 55) 5 12 68
Nachrichtensammler:
Franz Bachmann,
Dohlenstraße 21, 49377 Vechta, Tel. (0 44 41) 69 26
E-Mail: [email protected]
Helga Venohr,
Röwitz, Köckter Straße 10, 38486 Klötze, Tel. (03 90 08) 4 00
Margit Anspann
Rothenstädter Str. 4, 92694 Etzenricht, Tel. (0961) 44768,
E-Mail: [email protected]
ROKITNITZ UND SEINE DORFNACHBARN
Vorankündigung Annawoche 2015
Die Annawoche 2015 in Rokitnitz indet vom 20. bis 26.7.2015 statt.
Bitte schon einmal vormerken. Folgende Termine stehen bereits fest:
Mittwoch, 22.07.:
Ganztagesauslug in das Braunauer Ländchen
unter Führung von Jan Moravek.
Donnerstag, 23.07., 18:00 Uhr: Heimatabend in der neuen Rokitnitzer Schule.
Samstag, 25.07., 10:00 Uhr:
Deutsche Heilige Messe in der Pfarrkirche.
Weitere Gottesdienste werden in der Annakapelle in Rokitnitz und in der Kapelle in Liebental stattinden, Termine sind noch nicht bekannt, ebenso der Termin für das Klassikkonzert
„Töne ohne Grenzen“ (Dienstag oder Mittwoch).
Auskünfte erteilen gerne
und
Günther Wytopil, Tel. (06163) 48 27
Horst Wanitschke, Tel. (06204) 74 82 5.
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Am 4. Oktober, dem Namensfeste Sr. Majestät des Kaisers, wurden die Schulkinder zum
Gottesdienste in die Pfarrkirche nach Deschnei
geführt, nachdem ihnen zuvor in einer Ansprache die Bedeutung des Tages klargelegt
worden war.
Am 4. Oktober wurde der äußere Anstrich
der Schule fertig gestellt, nachdem zuvor das
Lehrzimmer und das Vorhaus ausgemalt worden war. In den Ferien wurde im zweiten
Wohnzimmer des Schulleiters ein neuer Kachelofen gesetzt. (104 K)
Über Ansuchen des Schulleiters bewilligte
der Deutsche Schulverein in Wien eine Spende
von 40 K als Beitrag zur Deckung der Reparaturauslagen.
Mit Erlaß des k.k. B.S.R. vom 25.9.1913, Zk,
2/B.1313 au 1913m B,S,R, Z; 53780 wird der
Religionsunterricht vom Schulleiter Franz
Rösner subsidiär erteilt.
Am 17. Oktober wurden die Kinder in einer
Ansprache auf die Bedeutung der Völkerschlacht bei Leipzig aufmerksam gemacht.
Am 18. Oktober wurden die Kinder zur hl.
Beicht und Kommunion in die Pfarrkirche nach
Dobrzan geführt.
Am 19. November als am Namensfeste weil.
Ihrer Majestät der Kaiserin beteiligte sich nur
der Schulleiter am Gottesdienste in der Pfarrkirche in Deschney. Die Kinder waren wegen
der äußert ungünstigen Witterung nicht erschienen.
Am 2. Dezember anläßlich des Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers beteiligte
sich der Schulleiter mit den Kindern der oberen Altersstufe am Festgottesdienste in der
Pfarrkirche in Deschney. Den Schülern war seitens des Schulleiters tags zuvor die Bedeutung
des Tages und die Regierung Sr. Majestät klar
gelegt worden.
Am 23. Dezember nehmen die Kinder der
oberen Altersstufe an dem Leichenbegängnisse des verstorbenen Pfarrers Johann Gottstein
in Schediwy teil.
Am 7. Jänner wurde die Suppenanstalt eröffnet.
Am 14. Jänner fand die Weihnachtsbescherung statt und es wurden alle Kinder mit Stoffen und Lernmitteln beteilt. Zur Bescherung
liefen an Spenden ein vom Deutschen Schulverein Wien 40 K, Bund der Deutschen in Böh-
men 23 K, Bezirksverband in Wien Ware im
Wert von 25 K, Bund der Deutschen Ostböhmens 50 K. Außerdem spendeten unsere Fabrikbesitzer Beiträge in Geld oder Ware.
Am 7. März wurde die Suppenanstalt geschlossen. Es wurden an 25 Tagen durchschnittlich an 48 Kinder 1156 Portionen verteilt. Eine Portion wurde mit 9 h berechnet. Zu
dieser Wohlfahrtseinrichtung spendeten:
35 K k.k. Bezirkshauptmannschaft Neustadt,
30 K Deutscher Schulverein in Wien, 20 K
Bund der Deutschen in Böhmen, 18 K 80 h
Sammlung durch die Gemeinde.
Am 16.3. lief für die Suppenanstalt noch
eine Spende von 15 K von der Landeskommission für Kinderschutz u. Jugendfürsorge ein.
Dieser Betrag wurde für nächstes Jahr aufbewahrt.
Am 27. Mai wurden die Kinder zur österlichen Beicht und Kommunion in die Pfarrkirche
nach Dobrzan geführt.
Am 22. Juni fand unter dem Vorsitze des
Herrn Vikars Josef Domasinsky aus Dobruschka die Religionsprüfung im Lehrzimmer statt.
Der Prüfung wohnten der Herr Gemeindevorsteher und Ortsschulrats- und Gemeindeausschußmitgieder von Plassnitz bei.
Am 24. Juni wurde die Impfung und Wiederimpfung durch den Herrn Distriktsarzt Dr.
Elbogen in Gießhübel vorgenommen.
Am 28. Juni wurde das allerhöchste Kaiserhaus und österreichs Völker abermals von einem schweren Schicksalsschlage heimgesucht. Unsere Thronfolger Seine kaiserliche
Hoheit Erzherzog Franz Ferdinand besuchte
mit seiner Gemahlin der Frau Herzogin von
Hohenberg nach beendeten Manövern in Bosnien die Landeshauptstadt Sarajevo. Hier ielen beide Hoheiten einem Attentat zum Opfer.
Groß ist die Trauer im ganzen Reich. Alles
blickt teilnehmend auf den greisen Monarchen, der in seinem Alter noch so Schweres
erleben muß.
Am 4. Juli wurde die hiesige Schule durch
den Herrn k.k. Bezirksschulinspektor Franz
Kempf inspiziert.
Am 6. Juli fand für den verstorbenen Thronfolger und seine Gemahlin in der Pfarrkirche in
Sattel ein Trauergottesdienst statt, dem der
Lehrkörper und sämtliche Schulkinder beiwohnten. In der Schule wurde den Kindern
97
„kleinen“ Friedhof mit den noch brauchbaren
Grabsteinen und Gedenktafeln sowie einem
neuem Herrgott für das vorhandene Steinkreuz. Dank unserer eifrigen Grulicher Helfer
ist eine schöne Anlage entstanden.
Für die Kirche ist nach wie vor die Stadtverwaltung zuständig. Leider sieht man an unserer ehemals schönen Kirche in Oberlipka, was
passiert, wenn sich aber Niemand wirklich um
die Kirchen kümmert und so auch nicht regelmäßig gelüftet wird. Sie wäre durchaus in einem guten Zustand erhalten geblieben. Bis
zum Jahre 2000 hat sich der Grulicher Pfarrer
immer sehr gekümmert. Bis dahin war auch
die Orgel noch voll funktionsfähig. Aber seitdem ist alles dem Verfall ausgeliefert.
Genauso ergeht es den Kirchen in Rothloß
und in Herrnsdorf, auch dort fällt bereits der
Putz von den Wänden.
(Fortsetzung folgt)
Gottfried Schwarzer
Und so von außen mit den restlichen Grabsteinen
und dem parkähnlichen Friedhof
So sah die Kirche bei einer hl. Messe mit Pater Blaha 1986 noch aus.
111
Heimatkreisbetreuer:
Dr. Herbert Schreiber, Von-Tresckow-Straße 11, 36037 Fulda, Tel. (06 61) 6 35 63
Schönau. Im Mitteldorf liegen die Kirche und das Erbgericht, der Geburts- und Heimatort von Dr. Schreiber
Schönau:
Das Erbgericht hatte sein Privilegium 1567
von Bohunka von Lomnitz zu Schildberg bekommen. Es war frei, konnte sich Handwerker
halten (Schmied und Fleischhacker) sowie
auch Bier ausschenken. Es reichte aus Gut 1
Scheffel Waldhafen, zwei Waldhühner und
zwei Umfallhühner abzugeben.
112
Um 1620 war hier Georg Schwarzer Erbrichter. Als Geschworene werden genannt:
Georg Effenberger, Martin Klenner und Peter Dimt. 1653 ist Georg Diemeth Richter,
Kieslich, Oehl, Ludwig und Patzeold sind
Geschworene. Für 1671 ist Michael Demut
und für 1749 Elias Böhm als Erbrichter bezeugt.
Wenn mer Sunntichs ei de Kerche gien
Wenn mer Sunntichs ei de Kerche gien, ’s woar imma asu,
bleib mer erscht amol am Kratscham schtien, ’
s woar imma asu,
do loahn ma moancha guda Truppe
ei onse Kehle nonderhuppa,
denn mer sein jo Kerrgotts Kinderla, ’s woar imma asu.
Schimpft uns glei der Pfarrer tichtig aus, ’s woar imma asu
schlaf‘n mersch doch eim Omte wieder aus,
der liebe Gott macht alles gleiche,
er nimmt uns doch eis Himmelreiche.
Wenn de Orgel ‚s letzte Steckla spielt, ’s woar imma asu,
alt und jung sich wieder durstig fühlt, ’s woar imma asu ,
zum Kratscham lenk‘n ma unsern Schriet,
der Pfarrer da kimt bale miet.
Wenn ‚s uff heemzu och recht wacklich gieht,
s woar imma asu,
wiß mersch doch noch, wo der Kratscham stieht,
dahem empingt uns die Kalliene mit eener
saurich süßa Miene.
Na, ihr seid mer schiene Kinderla.
113
- in Gaststätten auch Deutsch auf
Speisekarten.
Erstaunlich ist auch, dass man sich, wie
kürzlich im ZDF berichtet, auf einstige Massaker an Deutschen besinnt. Aber gab es 1945
nur dieses e i n z i g e Vergehen? Sind die Verursacher wirklich alle schon tot? Das wohl
großartigste Beispiel von Erneuerung ist die
fast zum dritten Male reparierte und nun wieder aufgebaute Kirche von Bärnwald („Maria
Himmelfahrt“), wo sich alljährlich wieder viele
Menschen versammeln, wie wir es am
14.8.1946 im Lager in Nieder-Lipka taten. So
bleibt uns doch Hoffnung und Zuversicht, dass
nachfolgende Generationen endlich in Frieden
über Jahrzehnte hinweg leben wollen und
können. Was ist uns also nach 69 Jahren geblieben?
Niemand von uns strebt nach Feldern, Wäldern, Häusern - also nach materiellen Dingen,
denn wir haben in unermüdlicher Arbeit uns
das geschaffen, was wir inzwischen längst
Heimat, die neue Heimat, nennen und wo Kinder, Enkel, sogar schon Urenkel daheim sind
Da es kaum noch Lebende aus der alten Heimat gibt, ist es auch mit unserer Mundart
(„Pauersch“) so wie beispielsweise mit dem
Latein: Eine tote Sprache.
Eine Sprache lebt nur so lange, wie sie von
Menschen gesprochen wird. (Ähnlich ist es im
Alpenlande z.B. auch mit dem Ladinisch, das
sich neben Rhätoromanisch und ltalienisch
kaum noch behaupten kann.)
Und wie ist es - weil man davon doch recht
oft in „Mei Heemt“ liest - mit der Tracht? Im
Spreewald oder im Sorbischen wird die dortige
Tracht noch zu besonderen Höhepunkten getragen. Gäbe es für uns Adlergebirgler solche?
Wo? Wann?
Was bleibt uns noch nach 69 Jahren? Der
christliche Glaube unserer Eltern und Vorfahren!
Bei der großen Sorge um das „tägliche
Brot“ nach unserer Vertreibung, ist leider
auch davon sehr, sehr viel verloren gegangen.
Dabei meine ich nicht das Verschmelzen zwischen Katholiken und Protestanten - schließlich sind wir doch alle Christen. Schmerzhaft
ist nur das, was sich in Fortsetzung der Glaubens-Gegnerschaft während des sogen. „Dritten Reiches „ bei nicht wenigen Vertriebenen
verfestigt hatte und durch das bisschen
Religionsunterricht nicht fortgeführt werden
konnte. Nach 1939 schrieben die Nazi-Christen auf Fragebögen. „ Gottgläubig“. Und heute? Man spricht recht oft vom „christlichen
Abendlande“ - aber ist es dies wirklich? W i r
können nur unseren Kindern, Enkeln und Urenkeln möglichst viel Erinnernswertes zeigen,
also die alte Heimat besuchen, an Ort und
Stelle erzählen, sowie neue Beziehungen zu
knüpfen versuchen, so lange es uns noch
möglich ist.
So bewahren wir Schätze, die wir einst verloren haben, für die Zukunft.
Friedrich Zwerschke aus Kronstadt
im Adlerg.
119
Altvaterland
Frauen, die die Welt bewegten
2015 jährt sich zum 300. Mal der Geburtstag
von Dorothea Erxleben, geb. Leporin,: sie war
die erste promovierte Ärztin in Deutschland.
Ihr Vater, Arzt und anerkannter Wissenschaftler in Quedlinburg, ließ ihr stets die gleiche Erziehung zukommen wie ihrem Bruder
und legte damit den Grundstock für ein späteres Studium. Er selbst führte sie in die Naturwissenschaften sowie in Theorie und Praxis
der Medizin ein. Ihr Wunsch, zusammen mit
ihrem Bruder in Halle an der Saale Medizin zu
studieren, ging zunächst nicht in Erfüllung, da
man sie als Frau dort ablehnte. Die Familie
wandte sich daraufhin 1741 an König Friedrich II. von Preußen. Der hatte im Jahr zuvor
erst den Thron bestiegen, und verbuchte gerade die ersten militärischen Erfolge im ersten
schlesischen Krieg gegen Maria Theresia. Er
war offensichtlich bester Laune, als er der jungen Frau auf ihr Bitten antwortete:
„Da dergleichen Exempel by dem weiblichen
Geschlecht insonderheit in Deutschland etwas
rar sind und demnach dieser casus demselben
nicht zu geringer Ehre gereichen würde, woll
er mit dem größten Vergnügen alles Mögliche
zum glücklichen Fortgange der Candidatin
beitragen.“
Im selben Jahr 1741 heiratete Dorothea den
verwitweten Pastor Hans Christian Erxleben
und hatte sich in der Folge um dessen Kinder
aus erster Ehe sowie um die vier gemeinsamen
zu kümmern. Trotzdem absolvierte sie das Studium in Halle und praktizierte als Ärztin. Auf
den Druck der anderen Quedlinburger Ärzte
hin reichte sie schließlich 1754 ihre Dissertation ein, bestand mit großem Erfolg das Promotionsexamen und hielt dann als erste Frau
in Deutschland ihr Doktordiplom in Händen.
Leider erkrankte sie wenige Jahre später selbst
unheilbar an Krebs und starb 1762.
„Vorbeugen ist besser als heilen“ - wer kennt
nicht diesen Ausspruch? Aber von wem
stammt er? Nicht von Alexander Fleming, dem
Entdecker des Penicillins, nicht von Sebastian
Kneipp, und schon gar nicht vom omnipräsenten Eckart von Hirschhausen. Nein, er stammt
120
von einer Frau, ebenfalls einer Pionierin der
Medizin: Elizabeth Blackwell, geb. 1821 bei
Bristol /England, gest. 1910 in Kilmun /Schottland: sie ging in die Geschichte ein als erste
Ärztin Amerikas.
Als sie elf Jahre alt war, wurde die Zuckerfabrik ihres Vaters durch ein Feuer zerstört,
und die Familie wanderte nach Nordamerika
zu einem Neuanfang aus. Aus Überzeugung
setzte sich die Familie vor Ort für die Abschaffung der Sklaverei ein. Wenige Jahre später
starb der Vater, und langsam reifte in Elizabeth der Wunsch, mehr mit ihrem Leben anzufangen als nur zu sticken und zu musizieren,
wie es damals für junge Damen schicklich war:
sie entschied sich, Medizin zu studieren. Ein
kühner Wunsch in einer damals reinen Männerdomäne, wie ihr von allen Seiten deutlich
gemacht wurde: man hielt Frauen für weder
intellektuell noch emotional den Anforderungen des Arztberufs gewachsen.
Sie erarbeitete sich unbeirrt als Lehrerin das
nötige Geld für das Studium, wurde aber von
unzähligen Colleges abgewiesen. Erst 1847
wurde sie am Geneva College im Staat New
York zugelassen - der Dekan hatte die Entscheidung den bis dahin nur männlichen Studenten überlassen, die einstimmig dafür
stimmten. Zwei Jahre später schloss sie das
Studium als Jahrgangsbeste ab. Was für ein
Meilenstein in der Emanzipation!
Da sie jedoch als Frau keine Anstellung
fand, reiste sie zunächst zurück in ihre Heimat
England, wo sie mit der gleichaltrigen Florence Nightingale zusammentraf. Diese war in
der Krankenplege ähnlich engagiert wie Elizabeth in der Medizin. In Paris, wo ihrer
Schwester lebte, erwarb Elizabeth an der „Maternite“ ein Diplom in Frauenheilkunde und
Geburtshilfe. Kurz darauf traf sie ein schwerer
gesundheitlicher Schlag: sie bekam eine
schlimme Infektion am Auge. Antibiotika waren damals noch nicht entdeckt, es waren ja
noch nicht einmal die Verursacher, nämlich die
Bakterien bekannt!
In der Hoffnung auf Besserung reiste sie im
Frühjahr 1850 nach wochenlanger schwerer
Krankheit nach Freiwaldau-Gräfenberg, weil
der Ruf des dort so erfolgreich wirkenden
„Wasserdoktors“ Vinzenz Prießnitz bis nach
Paris geeilt war. Die Reise v.a. mit der Bahn
dauerte damals fünf Tage! Sie traf in Freiwaldau mit Prießnitz zusammen, der bereit
war, ihre Behandlung zu übernehmen, und sie
übersiedelte auf den Gräfenberg. Ihr schlechter Allgemeinzustand besserte sich zunächst
erheblich durch die Wasseranwendungen, gesunde Nahrung und die viele Bewegung an der
frischen Luft. Leider ereilte sie aber doch eine
weitere Krise am Auge, sie musste die Kur aufgeben, und das Auge war verloren.
Sie entschloss sich, nach Amerika zurückzukehren und eine eigene Praxis zu eröffnen,
was sie nur mit inanzieller Hilfe von Freunden
umsetzten konnte. Nach großen Anfangsschwierigkeiten gelang es ihr, sich langsam, aber stetig Anerkennung zu erwerben.
Zusätzlich betrieb sie mit Hilfe von treuen Unterstützern eine Armenpraxis. 1857 konnte sie
zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Emily, die ihrem Vorbild als Medizinerin gefolgt
war, das erste Frauen- und Kinderkrankenhaus,
das von Frauen geleitet wurde, eröffnen.
Später wurde daran ein medizinisches Kolleg angegliedert, wodurch Frauen die Ausbildung zur Ärztin erleichtert werden sollte. Vor
allem Elizabeth war für ihre Unterweisung
zuständig. Sie propagierte dort wie auch in
zahlreichen Vorträgen in der öffentlichkeit die
Grundlagen der Hygiene, wie gründliches
Händewaschen, Reinigen benutzter Instrumente mit heißem Wasser oder Karbol, wurde
dafür aber meist nur verlacht. Elizabeth beharrte jedoch unverdrossen auf ihren Ansichten, bildete auch Schwestern, die im amerikanischen Bürgerkrieg (1861-1865) eingesetzt
wurden, dahingehend aus. Damals war es üblich, benutzte medizinische Instrumente vor
der Verwendung am nächsten Patienten nur
an der meist blutverkrusteten Schürze abzuwischen. Man konnte sich einfach nicht vor-
stellen, dass ein für das Auge unsichtbares
Etwas Krankheiten übertragen sollte (Bsp.
Kindbettieber).
Erst Ende der 1870er Jahre verschafften
Wissenschaftler wie Robert Koch und Louis
Pasteur mit der Theorie und ersten Beweisen
für die Krankheitsverbreitung durch Keime
sich und damit auch Elizabeth Gehör. Da die
Medien damals längst nicht so schnell und
weit verbreitet wie heute waren, setzten sich
auch diese neuen Erkenntnisse nur sehr, sehr
langsam durch - vor allem in den Köpfen der
Menschen! Außerdem propagierte Elizabeth
zeitlebens, wie wichtig - gerade für Kinder
-Sauberkeit, frische Luft und gute Ernährung
sind - in den Armenvierteln New Yorks geradezu revolutionär! Ihre eigenen Erfahrungen
in Gräfenberg trugen wohl zu diesen Überzeugungen bei und mündeten in dem Motto
„Vorbeugen ist besser als heilen“.
Immer wieder nahm Elizabeth die beschwerliche Reise in ihre Heimat England
auf sich, um auch dort für Frauen den
mühsamen Weg in die medizinischen Berufe
gegen viele Widerstände zu bereiten. 1871
gründete sie die „National Health Society“,
den Vorläufer des heutigen britischen Gesundheitssystems.
Elizabeth und Emily Blackwell setzten sich
unermüdlich bis an ihr Lebensende (beide
starben hochbetagt 1910) in zahlreichen Veröffentlichungen und Reisen für die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse und den
Aufbau eines allgemeinen Gesundheitssystems
ein.
Wo ständen wir Frauen heute, wo die gesamte Medizin ohne mutige Pionierinnen wie
diese Frauen!
HKW Karin Weber
Quellen beim Verfasser
Zum Weiterlesen sei Interessierten die
spannende Biograie der E. Blackwell „Lady
Doctor“ von Dorothy C. Wilson (in deutscher
Sprache) empfohlen.
121
Richard von Weizsäcker und Václav Havel,
mehr als nur Amtskollegen
Ich erinnerte mich dieser Tage an jenen Sonntag, als die Nachricht vom Ableben des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker kam. Beide, Havel und von Weizsäcker,
gehörten für mich immer irgendwie zusammen.
Der 2. Januar 1990, an dem sie sich in München erstmals als Staatsoberhäupter trafen,
war auch für mich ein besonderer Tag gewesen. Es war mein erster Arbeitstag in der außenpolitischen Redaktion des Radios. Da zu
diesem Zeitpunkt aber bereits feststand, dass
ich im Sommer 1990 als Korrespondent nach
Prag gehen sollte, wurde ich gleich mit der Berichterstattung über den Havel-Besuch in den
damals noch beiden deutschen Staaten beauftragt. Ich habe zwar Havel nur in Ost-Berlin
begleitet, aber dennoch später auch über seinen Aufenthalt in München berichtet.
Dass es zu dieser Begegnung in München
kam, hatte nicht nur symbolische Bedeutung.
Immerhin war München die Stadt des
schändlichen Abkommens, das die Tschechoslowakei Hitler auslieferte. Zudem ist München die Hauptstadt des Freistaates Bayern,
in dem die meisten der nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs aus der Tschechoslowakei
kollektiv vertriebenen Sudetendeutschen leben. Nein, der Aufenthalt Havels da hatte
auch einen ganz profan praktischen Grund:
von Weizsäcker machte seinerzeit Urlaub in
Bayern. Bis nach München war es für ihn nur
ein kurzer Weg.
Bei seinem Gespräch mit von Weizsäcker
lud Havel den Bundespräsidenten zu einem
raschen Gegenbesuch nach Prag ein. Als Ter-
122
min schlug er den 15. März vor. Ein Termin
ganz nach dem Geschmack des tschechoslowakischen und später tschechischen Präsidenten, der immer Freude an Symbolen hatte.
Man erinnere sich: es war ebenfalls ein 15.
März, der des Jahres 1939, als die Nationalsozialisten ihre Schritte auf die Prager Burg
lenkten. Von Weizsäcker verstand die symbolischen Gedanken Havels sofort und zögerte
keine Sekunde, diesen Termin zu bestätigen.
Havel erinnerte in seiner Ansprache daran,
dass vor 51 Jahren ein „Wahnsinniger“ als
„Feind in die Burg eingedrungen“ war. Mit von
Weizsäcker komme auf Einladung „ein Freund“.
Nicht alle Tschechen haben damals Havels
Haltung gegenüber Deutschland verstanden.
40 Jahre hatte man ihnen eingetrichtert, dass
die Deutschen - die aus dem Westen - alles
„Revanchisten“ seien. Die „Sudetjaken“ seien
letztlich nur dahin gekommen, wohin sie immer gewollt hatten - „Heim ins Reich“.
Das mit dem „Freund“ nahmen beide Staatsmänner auch wörtlich. Ihre späteren
Begegnungen, bei denen ich häuig als Berichterstatter dabei sein durfte, waren immer
von großer Herzlichkeit geprägt. Mehr noch:
Havel hat von Weizsäcker als eine Art Mentor
verstanden, der ihm „beigebracht“ habe, „wie
man einen Staat lenkt“.
Nebenbei bemerkt: Havel erzählte bei einem Telefonat von Weizsäcker ganz beiläuig,
dass er sich schrecklich inmitten der Möbel
seines kommunistischen Vorgängers Husak
fühle. Und von Weizsäcker? Der schickte ein
paar ordentliche Möbel auf die Prager Burg.
HANS-JöRG SCHMIDT
Mutter, ich vergeß es nicht!
Hab kurz etwas nachgedacht und ein
wahr Gedicht gemacht. –
Nimmermüde schafftest du,
früh vom Morgen ohne Ruh,
bis spät in die Nacht hinein.
Jeder Tag bracht viel Dir ein. –
Ordnung liebtest Du im Haus.
Aller Unrat mußt´ hinaus.
Jede Scheibe war schön blank,
die der Fenster, und am Schrank.
Jeder Winkel ward gescheuert,
wo es fehlte, – schnell erneuert. –
Wohl und heimisch war mirs dort
im Elternhaus, dem schönsten Ort. –
Durchs Gebet gestärkt mit Kraft
wurde alles link geschafft.
Nur durch Fleiß –
es war nicht leicht,
hast Du vieles schnell erreicht. –
Und die nimmermüden Hände
schaffen freudig – bis ans Ende,
bis im Tod das Auge bricht, –
Mutter, das vergeß ich nicht! –
Bist Du, Mutter, jetzt auch alt,
gekrümmt schon etwas die Gestalt,
und das Haar, ists auch gebleicht,
und ist schon der Gang nicht leicht,
sind auch Falten im Gesicht, –
dies zu ehr`n ist Kindesplicht.
Immer wars Dein einzig Denken,
was nur ging, dem Kind zu schenken.
Plegtest sorgsam es und hegtest`s,
Glauben in das Herz ihm legtest.
Lehrtest es die Hände falten,
Gebete viel dem Kinde galten. –
Wuchs zur Freud` und Sorg` heran,
wurde Jüngling, – zuletzt Mann. –
Weil Du Mutterlieb` vermißt, doppelt stets Dein Kind genießt.
Dankbar dieser Sohn nun spricht:
Mutter, das vergeß ich nicht!
Gedichtet im Osten am 7.11.1943 von
Deinem dankbaren Sohne Heinrich. †
(Ende des Krieges gefallen)
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Raum für Adressenaufkleber
Absender: Verein der Adlergebirgler e. V., Schichtstraße 2, 84478 Waldkraiburg
Vergänglichkeit
Frieda Walter
Hörst du, wie die Lerche steigt
auf der Silbertöne Leiter?
Immer höher, immer weiter,
bis sie fällt und schweigt.
Oder wie der rote Mohn
leuchtet zwischen goldnen Ähren.
Ach, nicht lange wird es währen,
dann treibt er im Wind davon.
Wo zwei Herzen treu vereint,
wird es ebenso geschehen:
einer scheidet und muß gehen
und der andre weint.
Einmal endet jedes Glück,
sinkt die Schönheit in den Schatten.
Selig sind, die Freude hatten
an dem frohen Augenblick.
„Mei Heemt“ ISSN 1433-8815. – MEI HEEMT erscheint sechsmal im Jahr. Herausgeber: Verein der Adlergebirgler e. V.,
Frau Elisabeth Pischel, Geschäftsstelle Schichtstr. 2, 84478 Waldkraiburg. Tel. u. Fax (0 86 38) 6 74 65,
E-mail: [email protected]
Nachdruck nur mit unserer Genehmigung. Bezugspreis € 9,00 vierteljährlich. Bankverbindungen:
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84478 Waldkraiburg, Konto-Nr.: 103 457 (BLZ 711 510 20) oder Postbank München, 149 888-802 (BLZ 700 100 80).
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