SCHWENNINGEN Nummer 37 Dienstag, 14. Februar 2017 Mit dem G’schell zum Ursprung Fasnet | Närrische Erlebnisführung unter der Leitung von Ralf Prätzas und Jürgen Wangler Die Polizei sucht nach Hinweisen auf den Täter. Die beiden Ehrenzunftmeister der Narrenzunft Schwenningen machten den Besuchern des Heimat- und Uhrenmuseums Lust auf die Fasnet. n VS-Schwenningen. Ein bislang unbekannter Täter versuchte am Samstagabend gegen 20.15 Uhr in ein Einfamilienhaus in der Stormstraße einzubrechen. Der Unbekannte wollte laut Polizeiangaben die Terrassentür zur Küche des Anwesens mit einem Werkzeug aufhebeln, scheiterte jedoch. Hinweise an die Polizei unter Telefon 07720/8 50 00. Von Birgit Heinig VS-Schwenningen. Sich gemeinsam mit zwei Ehrenzunftmeistern und einem Museumsexperten die Fasnetsabteilung des Heimat- und Uhrenmuseums vorzunehmen, das ließen sich am Sonntagnachmittag viele interessierte Menschen nicht entgehen. Museumsleiter Michael Hütt hatte sich mit Jürgen Wangler und Ralf Prätzas zwei Fasnetsexperten an die Seite geholt, die den musealen Beiträgen des Wissenschaftlers so manche Schwenninger Anekdoten beizufügen wussten. Gleich zu Beginn hieß es allerdings erst einmal eine »Kröte« zu schlucken. »Den Schwenninger Hansel würde es ohne den Villinger Narro gar nicht geben«, belegte Hütt anhand eines Kirchenkonventsprotokolls von 1712. Darin wurden die Missetäter angeklagt, die es trotz des seit 1515 bestehenden protestantischen Fasnetsverbots gewagt hatten, mit aus Villingen geliehenen Narrokleidern in Schwenningen aufzutauchen. Um die Schwere dieser »Sünde« deutlich zu machen, wurde im Protokoll das Aussehen eines Narros haarklein beschrieben, was Hütt als dessen erste Erwähnung überhaupt bezeichnete. Dass das »Frotzeln« zwischen Villingen und Schwenningen zur Fasnet gehöre, bestätigte der ehemalige Wueschtvater Bernd Dilg, der zu den Besuchern gehörte. 1929 gab es in Schwenningen den ersten Umzug mit Hansel und Schantle. Viele Vorhänge seien noch lange zum Schutz der Kinder zugezogen worden, denn das Trei- Einbrecher scheitert an der Terrassentür Albverein geht wandern VS-Schwenningen. Der Schwäbische Albverein Schwenningen lädt morgen zu einer Winterwanderung auf der Baar ein. Von Tannheim geht es über den Aussichtspunkt Hohe Mark bis nach Klengen mit dortiger Schlusseinkehr. Gehzeit ist etwa 2,5 Stunden. Treffpunkt 10.50 Uhr am Bahnhof Schwenningen und 11.10 Uhr am Bahnhof Villingen. Die Rückfahrt mit dem Ringzug ist um 16.27 oder 17.27 Uhr. Anmeldungen bis heute, 11 Uhr, unter Telefon 07720/82 12 09. Toni Erdmann im Capitol zu sehen Christoph Wielings (Mitte) darf bei der närrischen Führung durch die Fasnetsabteilung des Heimat- und Uhrenmuseums einmal das Hansel-G’schell tragen. Ralf Prätzas (links) und Jürgen Wangler zeigen ihm dann den Narrensprung. Foto: Heinig ben auf der Straße galt als nicht jugendfrei, wie in einem Pressebericht von 1951 beschrieben. Doch das Wachstum der Schwenninger Fasnet war nicht aufzuhalten, obwohl die Narrenzunft bis 1979 der einzige Fasnetsverein in Schwenningen war. Jürgen Wangler, Zunftmeister der Schwenninger Narrenzunft von 1993 bis 2013, sei vom früheren Zunftmeister Willi Maier »infiziert« wor- Jugend konzertiert den, berichtete er. »Mein Opa war entschieden dagegen, heute ist die Fasnet ein Teil meines Lebens«. Als »totaler Quereinsteiger« bezeichnet sich Ralf Prätzas, der auf Wangler als Zunftmeister folgte. Sein Einstieg war die Hochzeit mit der Zunftmeistertochter Bärbel Maier. Inzwischen sei auch er ein »Vereinsmeier«. Beide Ehrenzunftmeister kämpfen um eine »saubere Fasnet« als Kul- turgut, das es auch in 100 Jahre noch geben soll. Nach dem Hansel und dem Schantle kam 1933 die Einzelfigur des Hölzlekönigs hinzu, 1971 wurde die Frauenfigur, das »Moosmulle«, aus der Taufe gehoben. Außerdem gehören zur Zunft genau drei Mooshexen, deren Träger von der Zunft ausgeguckt werden. Insgesamt bedauerten die Ehrenzunftmeister und auch Häsmaler Max Glass, dass der- zeit nur rund zehn Prozent der existierenden Häser tatsächlich auf der Straße zu sehen sind. Um das zu ändern, hat man gerade eine Häskammer mit Kleidern zum Ausleihen ins Leben gerufen. Alle fünf seien bereits gebucht, sagte Prätzas, unter dessen Aufsicht die Kammer steht. Auf den Geschmack kam Christoph Wielings: Er durfte sich das 19 Kilogramm schwere »G’schell« anlegen lassen. VS-Schwenningen. Das kommunale Kino im Capitol zeigt den Film »Toni Erdmann«. Die Vorführung ist am heutigen Dienstag um 20.30 Uhr. Winfried (Peter Simonischek) ist mit seinem 65 Jahren zwar bereits in die Jahre gekommen, aber im Herzen noch immer jung geblieben. Mit seinem ausgeprägten Sinn für Humor stößt er dabei bei seinem alten Hund auf Gegenliebe, aber ansonsten wird er, meist von seiner Tochter Ines (Sandra Hüller), mit Argwohn betrachtet. Vorerst letzter Hansele-Cup ausgespielt Nachsorgeklinik | Stadtmusik in Tannheim Curling | 16 Teams wetteifern um Narren-Preis / Nächstes Jahr 50. Jubiläum VS-Schwenningen. Am vergangenen Donnerstag spielte das Jugendblasorchester der Stadtmusik Schwenningen ein Konzert in der Nachsorgeklinik in Tannheim. Unter der Leitung von Stadtmusikdirektor Wolfgang Wössner war dies bereits das 17. Konzert in der Klinik. Das Orchester trat an diesem Abend in leicht reduzierter Besetzung auf, da einige Musiker im Schullandheim, und weitere krank ausgefallen waren. Dennoch wurde es ein ganz besonderer Abend vor großem Publikum, darunter Patienten und deren Eltern, aber auch Freunde der Stadtmusik und Einwohner Tannheims. Durch die moderne Titelauswahl waren alle sofort be- VS-Schwenningen. Der Curling Hansele Cup 2017 war vorerst das letzte Turnier dieser Art. 16 Teams waren ab Freitagabend am Start, um den Hansel zu gewinnen. Es waren sieben Schweizer Teams dabei. Die restlichen Teams waren aus Mannheim, Baden-Baden, Füssen und natürlich Schwenningen. Jung und Alt spielten miteinander und gegeneinander. Besonders erfreulich, dass auch ein Teil des Deutschen Curling Nachwuchses teilnahm und den einen und anderen Gegner ins Schwitzen brachte. Der Spielmodus des Turniers war etwas Besonderes, da bei sieben gespielten Ends ein ganz spezielles End dabei war. Dies waren: Verbundene Augen, dem Gegner Hindernisse in den Weg legen, zwei Spieler gleichzeitig abspielen und natürlich mit viel Spaß auf einer Kiste sitzend angeschoben den Curling-Stein abgeben. Höhepunkt des Turniers war natürlich der CurlerAbend, bei dem alle passend zum Motto »Helden unserer Jugend« verkleidet waren und einen geselligen und ausgelassenen Abend hatten. Am Sonntag begann die letzte Spielrunde schon am frühen Morgen. Die Siegerehrung wurde von einem Schwenninger Hansel begleitet, der die Trophäe dem Sie- geistert. Titel wie »Uptown Funk«, »Shut Up And Dance« oder »Hello« von Adele« kamen besonders gut an. Da die Fasnet vor der Tür steht, spielte das Jugendorchester natürlich auch den Schwenninger Narrenmarsch und ein Fasnetsmedley. Bei diesem Stück durften die jungen Patienten an verschiedenen Percussioninstrumenten mitspielen, und so wurde das Orchester durch acht Kinder verstärkt. Eigentlich war es so gedacht, dass die Kinder nur bei diesem Stück mitspielen, aber sie hatten so viel Spaß, dass sie nicht mehr aufhören wollten. Wössner entschied kurzerhand, dass die Kinder das restliche Konzert mitspielen durften und spielte nur noch rockige Stücke. Direktor Wolfgang Wössner (rechts) dirigiert sein Jugendblasorchester der Stadtmusik. Foto: Stadtmusik Das Siegerteam des Schwenninger Curling Hansele Cups 2017. ger des Hansele Cups überreichte. Der Curling Club Schwenningen wird im nächsten Jahr sein 50-jähriges Bestehen feiern und dies in einem dem Anlass entsprechendem Rahmen durchführen. Die Ergebnisse: Sieger des Hansele Cups ist das Team »Gegen-Gegen-Gegen« mit der erfolgreichen Schwenninger Juniorenspielerin Fiona Wunderlich. Es hat alle Spiele gewonnen, mussten aber im letzten Spiel sich hart gegen das Team CC Füssen wehren. Zweiter wurde das Team Glarus, Dritter Team »The Rock Rockers II« aus Baden-Baden. Foto: Curling Club Vierter wurde der CC Füssen. Die weiteren Platzierungen: CC Dübendorf, The Rock Rockers I, CC Langnau, Eisknacker, The Last Hansele Team, S’Goat dagegä, CC Mannheim, Hot Shots, Kusi Family Team, Munot Six Sliders, CC Basel-Wartenberg und die Wishing Vaders.
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