Berlin/Bad Gandersheim/Einbeck(Energiewende)

Berlin/Bad Gandersheim/Einbeck(Energiewende):
Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) planen weitere 3800 km neue Leitungen!
>> BI Chef Peter Gosslar war in Berlin bei Bekanntgabe dabei <<
Die vier deutschen Übertragungsnetzmonopolisten haben am 14.Februar d. J. die öffentliche
Debatte um zusätzliche(!) Gleichstrom-Autobahnen von Nord nach Süd im Tagungszentrum der
Berliner Jerusalemkirche offiziell eröffnet.
Unter den ca. 120 Teilnehmern befanden sich in der Mehrheit Verbände, einige Politiker und
andere Lobbyisten, kaum Medienvertreter, aber auch als einziger Vertreter einer Bürgerinitiative
Peter Gosslar von der hiesigen BI für HGÜ-Erdkabel.
"Die Diskussion beginnt gerade", sagte Peter Barth, Leiter Netzausbau bei Amprion, dabei auf
dieser ersten Infoveranstaltung zum neuen Netzentwicklungsplan (NEP) 2030.
Basis ist dabei der sogenannte Szenariorahmen, der bereits am 30.06.2016 von der
Bundesnetzagentur (BNetzA) genehmigt wurde. Der darauf basierende Entwurf des Netzentwicklungsplanes wurde am 31. Januar 2017 an die BNetzA übergeben und nun schließen sich
öffentliche Konsultationen an.
Weit weg, das alles, mag so mancher Bürger denken, aber leider betrifft unsere Region auch
wieder einmal diese Planung. So entsteht aus der Planung heraus das Bundesbedarfsplangesetz,
welches dann ganz erheblich in die Infrastruktur der Kommunen eingreifen wird. Während z.B. bei
der Strecke Wahle - Mecklar neben den Kommunen und Ländern der Bund beteiligt wurde, findet
nach den neuen Regelungen (NABEG) eine Kompetenzverlagerung von der Landes- auf die
Bundesebene/EU-Ebene statt.
„Die Bürgerbeteiligung wird dabei mehr und mehr zur Farce. Auch hinsichtlich der jetzt noch
möglichen Inanspruchnahme des Rechtsweges gibt es künftig erhebliche Beschneidungen“,
erklärte Peter Gosslar dazu.
Weiter bemängelte Peter Gosslar denn
auch eine „Scheinbeteiligung“ der
Öffentlichkeit, weil von Netzbetreibern
wirklich unabhängige Recherchen und
wissenschaftlich fundierte Beratungen
völlig fehlen würden. Auch vermisst er
detaillierte und konkret nachvollziehbare Darstellungen der tatsächlichen
Notwendigkeit der geplanten Projekte.
Konkret sollen im Rahmen des sog. Startnetzes(inkl. Wahle – Mecklar) über 700 km neu gebaut
und 1400 km verstärkt werden. Als Zubaunetz plant man den Neubau von 3.000 km (davon 2.400
km in HGÜ Technik), während bestehende Leitungen zwischen 6.200 und 7.100 km verstärkt
werden sollen.
Diese hohen, für viele der Anwesenden nicht nachvollziehbaren Zuwächse, führten denn auch zu
teils sehr emotionalen Redebeiträgen, wobei auch Peter Gosslar seinen Unmut lautstark äußerte!
So ist für ihn nicht erklärlich, dass wir derzeit 2.600 km leistungsstarke HGÜ Trassen (SuedLInk)
planen und bei einem prognostizierten, nur sehr moderaten Anstieg des Stromverbrauches, noch
so viele neue Leitungen wirklich brauchen würden.
Ferner bemängelt er die völlig fehlende Rückkopplung seitens der ÜBN zu einer Vielzahl von der BI
eingebrachten konkreten Vorschläge.
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Berlin/Bad Gandersheim/Einbeck(Energiewende):
Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) planen weitere 3800 km neue Leitungen!
>> BI Chef Peter Gosslar war in Berlin bei Bekanntgabe dabei <<
Richtig laut wurde es, als der Bundestagsabgeordnete Michelbach (CSU) aus Unterfranken, der
zusammen mit einigen Bürgermeistern seines Wahlkreises angereist war, sich leidenschaftlich über
die starke Belastung der betroffenen Bevölkerung beklagte. Er bemängelte dabei auch, dass der
Bundestag dem momentan stattfindenden Konsultationsprozess eine völlig andere Bedeutung
zugemessen habe; auch weil den Bürgern endlich reiner Wein eingeschenkt werden müsse, ob nun
Leitungen kommen oder nicht.
„Ob die vorgestellte Planung nur der inländischen Versorgung im Rahmen der Energiewende dient,
ist mehr als zweifelhaft. Es ist daher anzunehmen, dass dem europäischen Stromhandel weite Teile
der Planung zu Grunde liegen,“ führt Gosslar gegenüber unserer Zeitung weiter aus.
Die BI bleibt weiter dran am Prozess und teilt mit, dass jeder bis Ende Februar 2017 eine Stellungnahme zum Netzentwicklungsplan abgeben könne.
Weiter Informationen zum Thema finden sie unter:
www.netzentwicklungsplan.de
www.abindieerde.de
www.infranetz.de
Wolfgang Schulze
37574 Einbeck
Rückfragen ggf. an Peter Gosslar > 0170 9235880 <
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