bm aktuell 1|2015 Berichte aus der Missionsarbeit der Bibel-Mission e. V. 13.370 Weihnachtspäckchen haben Sie, liebe Missionsfreunde, uns zur Verteilung anvertraut! Über 13.000 Kindern durften wir mit Ihren Päckchen die Botschaft weiter geben: Gott hat auch Dir Seinen Sohn geschenkt. Auch wenn Dein Leben schwer ist und Du vieles nicht verstehst, darfst Du wissen: Gott vergisst Dich nie! Er ist immer für Dich da, Er hat Dich lieb! In Kinderheimen, Hoffnungszentren, Krankenhäusern, Schulen, aber auch in armen Familien durften wir Ihre Päckchen verteilen. Danke, dass Sie den Kindern die Botschaft übermittelt haben, dass Menschen in Deutschland an sie denken und für sie beten. Dank Ihrer Päckchen konnten die Kinder die Botschaft von Weihnachten verstehen, und sie konnten erleben, dass Gott für sie sorgt und sie liebt – eine Botschaft, die Kinder und Erwachsene mitten ins Herz getroffen hat. Danke! Mitten ins Herz! Die Botschaft Ihrer Päckchen ist angekommen! BM www.bibel-mission.de Was Ihre Weihnachtspäckchen bewirkt haben - S. 4-5 auf ein wort Projekt 1:10 Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst. Josua 1, 9 Liebe Freunde, mit den WeihnachtspäckchenAktionen, mit Hilfsleistungen für Witwen, aber auch mit dem Projekt 1:10 (persönliche Evangelisation) hat der Dienst im neuen Jahr sozusagen gleich „volle Fahrt“ aufgenommen. Dankbar veröffentlichen wir Berichte und Zeugnisse in dieser Ausgabe, die zeigen, dass Gott wirkt. Alles, was wir gemeinsam für Ihn tun, kann Er gebrauchen, um kraft Seines Wortes das Leben von Menschen zu verändern. Aus der Zusage des Herrn, mit der Er Josua für seinen Dienst zurüstet, wollen wir für das neue Jahr Zuversicht, Ruhe und Kraft schöpfen. Immer dann, wenn wir nicht wissen, was uns erwartet, dürfen wir darauf vertrauen, dass Er alles weiß. Immer dann, wenn es uns scheint, als wären wir nicht fähig oder die Kraft reiche nicht, um Seinen Auftrag zu erfüllen, wenn wir am liebsten sagen würden: „Herr, ich kann nicht!“, dürfen wir wissen: Er kann. Er kann Sein Werk sogar durch uns vollbringen. Und immer dann, wenn uns Unsicherheit oder Angst ergreift, dürfen wir getrost sein: Er wird mit uns sein. Diesem lebendigen Gott dürfen wir dienen. Lassen Sie uns gemeinsam in Demut vor Ihm, im Vertrauen auf Ihn und mit Freude in Ihm an die Arbeit gehen. Danke, dass Sie mit beten und mit helfen, damit wir gemeinsam Menschen für Christus gewinnen! Ihr Paul Hagelgans Projektmanager 2| Die Frau am Brunnen Wir begegnen ihr an einem alten, aber hübsch bemalten Ziehbrunnen in einem weißrussischen Dorf bei Baranowitschi. Sie fällt uns auf, weil sie sich in der Kälte mit dem Wassereimer abmüht, so dass Missionar Alexander Lotarew aus unserem Team ihr zu Hilfe kommt, aber auch, weil sie der einzige Mensch ist, dem wir auf den Straßen des Dorfes begegnen. Es tut ihr offensichtlich gut, mit jemandem zu reden, und während wir den Eimer zu ihrem Hof tragen, erfahren wir mehr. Valentina (67) lebte in Moskau, doch nachdem ihr Bruder einen Schlaganfall erlitten hatte, gab sie ihr Leben in der Metropole auf, um in ihr Heimatdorf zurückzukehren und ihren Bruder zu pflegen. „Damals war das hier ein hübsches, lebendiges Dorf, aber heute, Sie sehen es ja selbst, jeder, der nur konnte, ist fortgegangen. Hier gibt es eben keine Zukunft. Aber am schlimmsten“, so fügt sie gleich noch hinzu, „ist die Einsamkeit, besonders im Winter. Es ist einfach niemand da.“ Auf unsere Frage, ob sie schon einmal von Gott und Jesus Christus gehört habe, sagt sie: „Ach ja, irgendwie schon, aber ich glaube nicht an Gott.“ Wir geben ihr christliche Literatur des 1:10 Projekts, und Missionar Lotarew erläutert ihr den Inhalt der Broschüren und des Kalenders, weist auf die Bibelverse für jeden Monat hin. Er erzählt ihr auch von der Witwe Tanja, die wir besuchen wollen, die gläubig ist und im Haus schräg gegenüber wohnt. Weil Tanja kaum noch aus dem Haus kann, haben sich die beiden nur selten gesehen. Valentina kann ihre Freude nicht mehr verbergen. Dass fremde Menschen nicht an ihr vorüber gegangen sind, sondern ihr Aufmerksamkeit geschenkt und auch noch ein Geschenk überbracht haben, das überwältigt sie einfach. Der Kalender gefällt ihr offensichtlich besonders gut, und fast als Bestätigung sagt sie: „Also diesen Kalender werde ich auf jeden Fall in unserem Haus aufhängen!“ Wunderbar, dass Gott Gelegenheiten schenkt, Menschen von Jesus Christus und dem Glauben an Ihn zu erzählen. Im Rahmen des Projekts 1:10 waren zu Jahresbeginn über 50.000 Christen in Russland und Weißrussland, in Moldawien, in der Ukraine und in Zentralasien unterwegs, um ihren Mitmenschen ein Glaubenszeugnis und evangelistische Literaturpäckchen zu bringen. Bitte beten Sie für mehr als 500.000 Menschen, die Gottes Wort und damit die Botschaft des Evangeliums erhalten haben. Beten Sie auch für Valentina, dass Gott durch Sein Wort zu ihr spricht und sie zum Glauben an Ihn kommt. Ihr Team der Bibel-Mission P.S.: Wenige Tage später erfahren wir durch Missionar Lotarew, dass Valentina sich auf den Weg gemacht hat. Sie war bei der Witwe Tanja, um mehr über unseren Besuch zu erfahren. Tanja hat sie eingeladen, öfter mal vorbei zu schauen, damit sie ihr mehr über Gott erzählen kann… bm aktuell 1|2015 gute werke und verkündigung Was gute Werke predigen So soll auch euer Licht vor den Menschen leuchten: Sie sollen eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen. (Matt. 5, 16) Impressum Bildnachweis: Bibel-Mission e. V. Herausgeber: Bibel-Mission e. V. Postfach 1130, 63842 Niedernberg Liebigstr. 1, 63843 Niedernberg Tel. 0 60 28 80 70-0 | Fax 0 60 28 80 70-18 [email protected] | www.bibel-mission.de Erscheinungsweise: viermal jährlich Nachdruck und Übernahme von Texten und Bildern (auch auszugsweise) ist nur mit Genehmigung des Herausgebers, mit Quellenangabe und gegen Belegexemplar gestattet. Layout und Satz: Bibel-Mission e.V. Die Bibel-Mission e.V. ist in das Vereinsregister Aschaffenburg (Vereinsregister Nr. VR 20557) eingetragen und als gemeinnützig und mildtätig anerkannt. 1. Vorsitzender: Pastor Edmund Seider Kommiss. Geschäftsführer: Valeri Unruh Spendenkonto: Raiffeisenbank Großostheim-Obernburg e.G. (BLZ 796 665 48) Kto.-Nr. 525 928 SWIFT / BIC: GENODEF1OBE IBAN: DE67 7966 65480000525928 SCHWEIZ: Spendenkonto: Bibel-Mission, KTN: 60-687966-0 Post Finance USA: Bible Mission International, inc. Mark Reimschisel P.O.Box 484, Wichita, KS 67201-0484, USA Ph.: (316) 263 8492 [email protected] | www.biblemission.org bm aktuell 1|2015 Wahrscheinlich war es die erste große Rede Jesu, die er ziemlich zu Beginn seines Dienstes vor vielen Zuhörern hielt, und die uns als die Bergpredigt bekannt ist. Es waren viele Menschen aus „Judäa und Jerusalem und aus dem Küstenland von Tyrus und Sidon“ gekommen, um ihn zu hören und auch, um von ihm geheilt zu werden (Luk. 6,17). Diese Rede wird manchmal auch als „das ethische Programm des Reiches Gottes“ bezeichnet. Und das auch zu Recht, denn Jesus sprach zu diesen Menschen, die sich brennend für diesen außergewöhnlichen Rabbi und seine Lehre interessierten, über die Werte von Gottes Reich und die Verhaltensregeln der Bürger dieses Reiches. Nachdem Jesus einige Werte des Reiches Gottes durch die „Seligpreisungen“ bekannt gegeben hat, läutet er den Verhaltenskodex mit den Worten ein (Matt. 5,13a+14a): „Ihr seid das Salz der Erde… Ihr seid das Licht der Welt…“ Das ihr weist auf die Exklusivität der Nachfolger Jesu in der jeweiligen Funktion hin, und es wird gleichzeitig der Rahmen gesteckt – die ganze Erde oder Welt! Das Salz hatte in der „Vor-KühlschranksZeit“ eine wichtige bewahrende (konservierende) Funktion. Da man Fleisch nicht einfach einfrieren konnte, hat man es eingesalzen. Kinder Gottes haben eine bewahrende Funktion für diese Welt. In diesem Zusammenhang musste ich an das Feilschen Abrahams um Sodom und Gomorra denken (1.Mose 18): „Ach, zürne nicht, Herr, dass ich nur noch einmal rede. Man könnte vielleicht zehn [Gerechte] darin finden. Er aber sprach: Ich will sie nicht verderben um der zehn willen.“ Diese zehn Gerechten wären das Salz, das Sodom und Gomorra vor dem Verderben bewahrt hätte. Welch hohe Verantwortung für uns, heilig und gerecht zu leben. In einer Zeit mit GPS und „Navi“ sind wir heute nicht mehr so stark auf Fixlichter angewiesen, wie zu Jesu Zeiten. Aber jeder Zuhörer dieser Predigt erkannte die außerordentliche Wichtigkeit, die ihm als Orientierungsmerkmal beigemessen wird. Wie eine Stadt auf einem Berge (Matt. 5,14b) eine Orientierung für den Wanderer bietet, ist auch ein Nachfolger Jesu eine Orientierung für die Menschen in dieser Welt. Natürlich ist ein Christ nicht von sich aus Licht, sondern wie ein Reflektor gibt er das Licht wieder, das auf ihn leuchtet – das Licht Jesu, der das wahre Licht der Welt ist (Joh. 8,12). „Sie sollen eure guten Werke sehen“ – dies ist sicher keine Aufforderung, die „guten Werke“ zur Schau zu stellen, deshalb auch kein Widerspruch zu der Aufforderung Jesu in Matt. 6,3: „Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut.“ Vielmehr geht es bei dieser Aufforderung um die Qualität dessen, was wir tun. Wir sehen „gute Werke“ oft als eine Kategorie von Tätigkeiten, der wir z.B. Spenden, Zeit-Anderen-Widmen, Helfen, u.ä. zuordnen. Und dies ist auch durchaus verständlich, denn wir werden an mehreren Stellen in der Schrift aufgefordert „Gutes zu tun“. An dieser Stelle geht es aber nicht um eine Kategorie, sondern um ein Qualitätsabzeichen. Jesus sagt nicht, dass wir anderen möglichst viel helfen sollen, seine Aussage ist viel umfassender: „Alles was ihr tut, tut gut!“ Durch die Qualität seiner Werke soll ein Kind Gottes auf seinen Herrn und König Jesus hinweisen und als Bürger seines Königreichs erkannt werden. Ist es denn möglich, dass Menschen angesichts unserer „guten Werke“ darauf kommen, Gott zu preisen? Nun, sie müssen natürlich erfahren, aus welchen Motiven wir diese „guten Werke“ tun. Sie werden in seltensten Fällen selbst darauf kommen, dass wir aus Liebe und Gehorsam Gott gegenüber so handeln. Wenn wir ihnen aber von unserem Glauben erzählen und diesen mit unserem Leben zeigen, haben wir unsererseits alles getan, damit sie Gott preisen. Das andere muss und wird Gott tun! Lasst uns unsere große Verantwortung als Salz und auch als Licht der Erde wahrnehmen, indem wir ein heiliges Leben führen, das Gott gefällt, und mit all unserem Tun auf die lebensspendende Quelle - Jesus Christus - hinweisen. Ihr Rudi Henschel Administration |3 Projekt: weihnachtspäckchen Mitten ins Herz! Danke, liebe Freunde, für 13.370 Weihnachtspäckchen, die Sie liebevoll gepackt haben! Tausenden Kindern konnten wir damit Weihnachtsfreude bringen, vor allem aber die Botschaft, dass Gott sie liebt – eine Botschaft, die Kinder und Erwachsene mitten ins Herz getroffen hat. Davon zeugten strahlende Kinderaugen, Tränen der Dankbarkeit in den Gesichtern von Eltern und Erziehern, sowie tief bewegte Herzen der Teilnehmer an den Verteil-Aktionen. Bei Veranstaltungen in Gemeinden und Kinderheimen haben wir wunderbare Kinder kennen gelernt. Ihre Freude über die Geschenke war riesig. Für jedes Lächeln im Gesicht eines beschenkten Kindes war ich dankbar, für jedes „Dankeschön“ und für jedes jauchzende Kinderherz... Anfangs liegt es nahe zu denken, man nimmt an einem solchen Einsatz teil, um den Kindern etwas zu geben, aber sehr schnell stellten wir fest, dass die Kinder uns so viel an Zuneigung entgegen brachten, dass wir selbst von ihnen reich beschenkt waren. Elli S. Jetzt gilt es dafür zu beten, dass dieser Same Frucht bringt. Im Dorf Reuzel (Moldawien) besuchten wir arme Familien, unter anderem auch Tanja, eine alleinerziehende Mutter von vier Kindern. Die Tochter Alina kam schon In einem Internat in der Ukraine konnte ich zwei meiner Patenkinder sehen und sie in den Arm nehmen. Natürlich habe ich ihnen auch die Weihnachtspäckchen überreicht. Sie waren völlig überrascht, mich zu sehen. Ich schaute ihnen zu, wie sie vorsichtig die Geschenkverpackung vom Karton lösten, und wie dann der liebevoll gepackte Inhalt zum Vorschein kam… Was für eine Freude! Eins meiner Patenkinder wollte sogar mit mir teilen. Der Höflichkeit halber und als Erinnerung an den Besuch habe ich einen Schokololli angenommen. Adina L. öfter zur Sonntagsschule, doch ihre drei Brüder noch nicht. Also luden wir die Kinder persönlich zur Weihnachtsveranstaltung am Abend in die Gemeinde ein. Ich schickte Stoßgebete zu Gott, und tatsächlich – am Abend kamen Alina und ihr Bruder Dorin, der noch nie in der Gemeinde war. Bitte beten Sie für die ganze Familie! Während des Einsatzes im Internat Kosteschtj (Moldawien) betete ich, dass Gott mich zu einem Kind führt, das jetzt besonders viel Liebe braucht. Nach unserem Weihnachtsprogramm erhielten die Kinder die Päckchen, die sie dann in ihren Klassen auspackten. Gott schenkte uns sogar anderthalb Stunden, die wir mit den Kindern verbringen konnten. Als wir schon aufbrechen wollten, fiel mir ein Junge auf, Nikita. Ich versuchte, mit ihm ins Gespräch zu kommen, aber er war so schüchtern. Also fragte ich, ob er mir zeigen wolle, was alles in seinem Päckchen war. Ich fragte ihn nach dem Plüschtier, denn ich konnte es nicht sehen. Er sagte, er hätte es einem Die Weihnachtspäckchen gaben uns die Möglichkeit, Menschen in die Gemeinde einzuladen und Groß und Klein von Jesus zu erzählen. Im moldawischen Ort Mateuti konnten wir mit der Ortsgemeinde eine Veranstaltung in der Schule durchführen und die Botschaft des Evangeliums an 250 Menschen weiter geben! Wie der Pastor uns später sagte, waren fast alle Anwesenden Kinder und Erwachsene aus dem Dorf und der Umgebung, die noch nicht in die Gemeinde gehen und keine Christen sind. 4| Tanja (Mitte) mit ihren Kindern (Dorin ganz rechts). Mädchen gegeben. Ich erfuhr, dass seine Mutter im Gefängnis einsitzt, dass er also immer im Internat ist und nie nach Hause kann. Ich strich ihm über den Rücken und erschrak, als ich spürte, wie dünn er war. Als ich schon gehen wollte, fragte er ganz leise, ob ich nicht doch noch ein Plüschtier für ihn hätte. Ich rannte zum Kleinbus und besorgte ihm einen Teddy. Er presste ihn fest an sich und packte ihn dann schnell in seinen Geschenk-Karton. Mir wurde klar, wie viel ein solches Plüschtier den Kindern bedeutet, es ist wie ein Freund, der immer da ist… Wie froh war „ Stimmen aus dem Team der Gemeinde Fulda: Die herzliche Aufnahme der Geschwister vor Ort hat mich überwältigt. Ich konnte erleben, was es heißt, Brüder und Schwestern im Herrn zu sein. Wir haben uns um Gott geschart, und so sind wir Ihm näher gekommen. Als ich die Kinder sah, ging mir der Schmerz mitten durchs Herz. Mir wurde klar, wie gut ich es habe, und ich dankte Gott für meine Eltern und meine Familie. Es war so gut zu wissen, dass wir im Auftrag unseres Gottes unterwegs waren, um anderen Menschen Gutes zu tun. Es war ein großes Vorrecht. Vor dem Einsatz hatte ich das nie so wahrgenommen. Was wir getan haben, war eine Kleinigkeit. Aber was sie in den Herzen der Kinder bewirkt hat, ist einfach unvergesslich. Noch nie habe ich solche glücklichen Kinder gesehen. Ich bin eigentlich ein Mensch, der die Fassung behält und Emotionen kontrollieren kann. Aber als ich die Freude der Kinder sah, konnte ich meine Tränen nicht zurück halten. “ bm aktuell 1|2015 Teams aus mehreren Gemeinden waren in Moldawien und in der Ukraine im Einsatz. Danke an alle Teilnehmer und an alle Helfer, und nochmals danke an alle Päckchen-Packer und Sammelstellen! ich, dass wir Nikita und den anderen Kindern von Jesus erzählen konnten, der sie auch in den schwierigsten Lebenssituationen nicht allein lässt. Jessi B. Auf dem Weg in das Dorf Mladchevka (Ukraine) weht ein eisiger Ostwind. Die zweistelligen Minusgrade fühlen sich gleich doppelt so kalt an. Als wir bei der kleinen Ortsgemeinde ankommen, freue ich mich über das neue Hoffnungszentrum, das die Bibel-Mission mit einem Bauteam unserer Gemeinde errichten durfte. Ich stehe eine Weile in der Kälte, und mein Blick schweift über die Häuser im Dorf. Wie können die Menschen hier nur leben, frage ich mich, direkt an der Sperrzone zu Tschernobyl, mit ständig überhöhten Strahlenwerten, unendlich einsam, denn die anderen Dörfer ringsum gibt es nicht mehr, oder die Menschen wurden ausgesiedelt. Ein paar Kilometer entfernt sind Soldaten in einer Garnison stationiert, um die Sperrzone zu bewachen. Im Hoffnungszentrum erzählen mir Christen aus der Gemeinde, dass es kaum noch Männer im Dorf gibt, die sich nicht um den Verstand getrunken haben, bm aktuell 1|2015 und dass viele Frauen mit Kindern zurück bleiben, nachdem die Soldaten abgezogen werden… Was für ein Elend, denke ich noch, als sich die Tür des Hoffnungszentrums öffnet und eine Schar von Kindern herein kommt, mit frostroten Wangen und erwartungsvoller Spannung stürmen sie in den Versammlungsraum. Immer mehr Kinder kommen, viele in Begleitung ihrer Mütter, die in der entlegenen Hoffnungslosigkeit von Mladchevka versuchen, ihre Kinder groß zu ziehen. Gespannt verfolgen sie das Programm unseres Teams. Es geht um das Thema Geschenke, dass Gott uns ein Geschenk bereitet hat, das niemand von uns verdient, und doch alle in Jesus Christus erhalten haben. Dann verteilen wir die Weihnachtspäckchen an die Kinder. Sie recken ihre Ärmchen aus der Menge, damit wir sehen können, wer noch kein Geschenk erhalten hat. Für die Kleinsten sind die Kartons fast zu groß, um sie halten zu können, also helfen Geschwister und Mütter beim Tragen. Während die Kinder jubelnd oder auch in ganz stiller innerer Freude ihre Geschenke umklammern, begegnen mir Blicke von Müttern, die sagen: „Danke, dass Sie unseren Kindern ein solches Geschenk gebracht haben!“ Pastor Litrov erzählt mir später, dass an diesem Nachmittag zehn „neue“ Kinder da waren, also Kinder, die noch nie im Hoffnungszentrum waren. Dreimal wöchentlich erhalten hier 40 Kinder eine warme Mahlzeit. Gleich nach der Schule finden sie hier Ruhe, Wärme, können ihre Hausaufgaben machen und in Bibelkreisen mehr über Jesus erfahren. Als wir uns verabschieden müssen, trete ich wieder hinaus in den eisigen Wind. Mütter und ihre Kinder eilen mit den Päckchen im Arm nach Hause. Dann werfe ich einen letzten Blick auf das Hoffnungszentrum, auf die hell erleuchteten Fenster – wahrlich ein Zentrum von Wärme und Geborgenheit inmitten eines Dorfes, wo viele Menschen keinen Sinn mehr im Leben sehen und an ihrer Alkoholsucht zugrunde gehen. Danke, Herr, bete ich, dass die Kinder hier eine Anlaufstelle haben, wo sie immer Schutz und Hilfe finden. Danke, dass wir ihnen heute so viel Freude bringen durften. Danke, dass wir wissen dürfen, dass Dein Wort in den Herzen der Kinder und der Erwachsenen wirken wird. Danke, Herr. Beate P. |5 Witwen-projekt Menschenleer ist das weißrussische Dorf, in dem wir die Witwe Tanja besuchen wollen. In den hübschen Holzhäusern, die sich unter dem Schnee ducken, sind die Fenster dunkel. Auf der Suche nach Arbeit und nach einer Zukunft sind die Menschen fort gezogen und nur zehn Einwohner, die zu alt sind und niemanden haben, sind zurück geblieben. Danke! Wo das Leben geht und die Einsamkeit kommt... ... hat Ihre Hilfe Hoffnung geschenkt! Danke, liebe Missionsfreunde, für Ihre Unterstützung des Witwen-Projekts! Witwen in Weißrussland, Moldawien, Sibirien und Zentralasien haben Sie für den Winter versorgt. Allein in Kasachstan, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan konnten 151 Witwen Hilfe erhalten! Vielen Dank! Mit diesen Holzvorräten kommt Tanja gut über den Winter. 6| In dem gelb-blauen Holzhaus mit der Nr. 67 wartet Tanja schon auf uns. Mit ihren 77 Jahren kommt sie noch zurecht, aber im Winter kann sie kaum noch auf den Hof gehen. Tanja ist gläubig, sie dankt dem Herrn für unseren Besuch und erzählt uns gleich, dass sie es in diesem Winter wunderbar warm hatte. In der Scheune und rund um ihr Haus ist das Holz gelagert, das sie durch das Witwenprojekt erhalten hat, und mit dem sie ihren Ofen heizen kann. Dann zeigt sie uns Fotos ihres verstorbenen Mannes, ihrer Tochter, die im fernen Moskau lebt… Aber verzagen? Nein, das brauche sie nicht, sagt sie, denn sie habe doch Gott, und sie könne regelmäßig Kassetten mit Predigten und Liedern hören. Aber einmal sei es doch ganz schlimm gewesen mit der Einsamkeit. „Da habe ich schnell den Pastor in der Stadt angerufen, wir haben gemeinsam gebetet, und es ging mir besser“, freut sich Tanja. Ihr fester Glaube und ihre Treue zu Ihm auch am Ende ihres schweren Lebens, das sie jetzt in Einsamkeit und Entbehrungen verbringt, berühren mich zutiefst. Sie klagt nicht, sie dankt uns immer wieder für die Hilfe, die sie erhalten hat. Und weil das Weihnachtsfest erst drei Tage zurück liegt, singen wir gemeinsam „Stille Nacht“ – erst auf Russisch, dann auf Deutsch. Tanjas Dankbarkeit möchten wir an Sie weiter leiten, liebe Missionsfreunde! Sie haben Witwen in Einsamkeit und in Not Wärme, Licht und Hoffnung geschenkt – Sternstunden in einem langen Winter. Beate P. Auch in Zentralasien haben Witwen Ihre Hilfe erhalten, wie Ljuba und Valentina aus Tadschikistan. Nachdem Valentina zwei Schlaganfälle erlitten hatte, zog sie zu Ljuba, um bei ihr zu leben. Valentinas Mann war Elektriker und starb an den Folgen eines Stromschlags. Lju- bas Mann hatte sie verlassen und starb kurz darauf. Ihr einziger Sohn war während des Bürgerkrieges 1992 erschossen worden. Valentina hat ihre Eltern nie kennen gelernt. Wie sie Jahre später erfuhr, waren ihre Eltern in der Stalinzeit in einen Zug verladen worden, um sie nach Sibirien zu verbannen und dort zu erschießen. Während der Zugfahrt wickelten ihre Eltern den Säugling Valentina in einen Mantel und warfen das Bündel aus dem Zug, in der Hoffnung, sie würde überleben. Ein Bahnarbeiter fand sie und brachte sie in ein Kloster. Als Erwachsene zog Valentina nach Tadschikistan. Die beiden Witwen versuchen, mit ihrer Rente zurechtzukommen, doch die Armut ist so groß, dass sie täglich eine Suppenküche aufsuchen, um eine warme Mahlzeit zu erhalten. Ihre Hilfe, liebe Missionsfreunde, rührte Valentina und Ljuba zu Tränen. Dank Ihrer Hilfe konnten auch sie erfahren, dass Gott sie nicht vergessen hat, sondern durch Seine Kinder für sie sorgt. Herzlichen Dank! Valentina und Ljuba aus Tadschikistan freuen sich über Ihre Hilfe! bm aktuell 1|2015 Projekt: gebetshäuser Die Bausaison 2015 hat begonnen! Sie wurde mit dem „Bautreffen“ in Nümbrecht im Januar eröffnet. Bauteams aus mehreren Gemeinden Deutschlands dankten dem Herrn für alle Projekte des Vorjahres und stellten die Bauvorhaben für 2015 unter den Segen Gottes. Besonders Bauen Sie mit! Sergej, welches war das erste Bauprojekt, an dem du mitgewirkt hast? Das Gebetshaus in Rubzowsk, 2010, gebaut von einem Bauteam aus Deutschland. Wir waren überwältigt von dieser Hilfe, und für mich persönlich bedeutete es noch viel mehr. Ich hatte mich gerade bekehrt, und mein Herz brannte dafür, dem Herrn zu dienen. Ich wollte unbedingt dabei sein. Vom Bauen selbst verstand ich nicht viel, aber ich wollte von den Geschwistern aus Deutschland lernen. Ich wollte dienen. Wie hast Du denn zu Gott gefunden? Ich war Mitglied der kriminellen Szene mit allem, was dazu gehört, Geld, Alkohol, eine fast zerrüttete Ehe. In meinem Leben schien alles zu zerbrechen. Eines Tages sagte meine Schwiegermutter zu mir: „Serjoscha du musst einfach zu Gott kommen. Lass uns zur Gemeinde gehen.“ Weil mir schon alles egal war, ging ich mit. Ich verstand überhaupt nicht, wovon dort die Rede war, aber die Freude der Christen überwältigte mich. Sie umarmten mich sogar – einen Kriminellen! Nach einem langen Gespräch mit einem Gemeindediakon verstand ich, dass ich Gott in meinem Leben brauchte. Endlich konnte ich um Vergebung bitten und Ihm mein Leben geben. Ich gab meine Geschäfte auf, trennte mich von Freunden und Partnern. Sie verstanden mich nicht, aber ich erzählte ihnen davon, dass Jesus mich frei gemacht hatte. Und das schönste war, dass meine Frau diese Veränderungen in mir sah und sich auch bekehrte! Ich bin jetzt 41 Jahre alt, und nachdem bm aktuell 1|2015 bewegte der Bericht von Sergej Pivovarov aus Sibirien. Was der Bau von Gebetshäusern für die Ortsgemeinden und für ihn persönlich bedeutet? Wir haben ihn gefragt: ich in meinem Leben immer alles zerstört habe, will ich jetzt etwas aufbauen, ich will meinem Herrn dienen. Welche Bauprojekte folgten dann? Wir bauten Gebetshäuser in Bijsk, Schelabolicha, Meschduretschensk und Nazarovo. Inzwischen hatte ich von den Brüdern aus Deutschland schon einiges gelernt, und für das Bauprojekt in Meschduretschensk wurde mir die Leitung anvertraut. Ich war so aufgeregt und froh, dass Gott mich gebrauchen konnte. Durch diesen Segen und Gottes Führung erhielt ich die Bestätigung in diesem Dienst. Gott kann mich hier gebrauchen. Seit langem hatte ich dafür gebetet! Kannst du ein Zeugnis weiter geben? Wir haben so viel mit Gott erlebt! Als wir 2014 das Gebetshaus in Nazarovo bauten, kam ein Mann auf die Baustelle, völlig verwahrlost, betrunken und mit einer Axt in der Hand. Wir erschraken und ich ging auf ihn zu, da ich Schlimmes befürchtete. Nach einigen Schlichtungsgesprächen sagte er, dass er uns die Axt nur hatte verkaufen wollen und ging. Später, beim Einweihungsgottesdienst, sah ich ihn plötzlich unter den Besuchern sitzen, sauber gekleidet und nüchtern. Leider konnte ich ihn dann unter den vielen Gästen nicht mehr finden, aber ich dankte Gott für diese Veränderung. Was bedeuten die Gebetshäuser für den Dienst der Gemeinden? Oh, wenn Sie nur wüssten, wie dankbar die Geschwister vor Ort sind! Die Gläubigen in Nazarovo zum Beispiel hatten früher Räumlichkeiten angemietet, aber die reichten gerade für die Gottesdienste, es gab Sergej Pivovarov keinen Platz für andere Dienste. Jetzt finden im neuen Gebetshaus jeden Tag verschiedene Veranstaltungen statt, und es kommen immer mehr Interessenten. Oder in Schelabolicha kam sogar die Stadtverwaltung zur Besichtigung des neuen Gebetshauses, und es besteht jetzt eine ganz neue Akzeptanz gegenüber den evangelikalen Christen. Danke für das Gespräch! bauprojekte 2015 (Gebetshäuser / Hoffnungszentren) Moldawien: Mateuti Palanca Burlacu Weißrussland: Skidel Dzyatlava Borowljany Ukraine: Tsarychanka Vistosk Kaliny Rozhnyatov Ignatovka Russland /Sibirien: Beryozovka Belovo Bogan Divnogorsk Borovski Zheleznogorsk Georgien: Gavazi Russland: Samara Kursk Mongolei: Khovd Beten Sie für die Bauprojekte 2015, für die Bewahrung der Bauteams, und dass Gott die nötigen finanziellen Mittel für alle Projekte schenkt. Projekt-Nr: 100800 Lesen Sie das ausführliche Interview: www.bibel-mission.de/gebetshaeuser |7 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn. Kol. 3, 17 Themenjahr 2015: Kasachstan Eine Erweckung unter dem kasachischen Volk - noch vor 25 Jahren war das unvorstellbar. Dennoch beteten viele Christen für eine geistliche Erweckung unter den Kasachen. Heute können wir beobachten, wie diese Gebete erhört wurden und werden. Gott handelt! Kasachen suchen Gott und Gott lässt sich finden. Kasachen bekehren sich und gründen Gemeinden. Kasachen studieren die Bibel, predigen und singen Lieder in ihrer eigenen Sprache. Für Gott ist nichts unmöglich! Wie Aralbek (21) zu Gott fand Schon immer hatte ich mich gefragt, ob es einen Gott gibt. Meine Familie war nicht streng muslimisch religiös, wir pflegten lediglich die kasachischen Traditionen. Mit 16 Jahren begann ich bei der Autowäsche zu arbeiten. Damals fing ich an, Menschen zu betrügen, zu berauben, zu fluchen, ich rauchte Marihuana, trank Alkohol. Ich leugne es nicht, irgendwie hatte ich Spaß dran. Gleichzeitig war mir schon klar, dass ich falsch handelte. Ich begann, nach Gott zu suchen und sprach meinen Kollegen an, der fünf Mal am Tag den Namas (ein muslimisches Gebet) betete. Er schenkte mir den Koran, den ich komplett durchlas. Ich besuchte die Moschee, hielt mich an die Fastenzeiten, sündigte jedoch noch mehr als zuvor. Der Islam gab mir nicht den Frieden, den ich suchte. Durch meine Mutter, die seit einiger Zeit ins Bethaus ging und die Bibel las, kam 8| ich mit Gottes Wort in Berührung. Also las ich die Bibel und fand die Wahrheit für mein Leben, nämlich, dass Gott Seinen Sohn am Kreuz für die Sünden der ganzen Menschheit sterben ließ. Ich verstand, dass gute Werke nicht retten, dass nur der Glaube an Jesus Christus, den Sohn Gottes, ein „Leben in Fülle“ und ewiges Leben geben kann. Die Angst, für meine Taten in die Hölle zu kommen, verschwand nach der Annahme dieser Wahrheit. Ein neues Leben begann! 2015: Kasachstan im Fokus Im Dienst der Fern-Bibelschule (FBS) wollen wir das Jahr 2015 dem Land Kasachstan widmen. Kasachstan – weil wir davon berichten möchten, dass Gott Gebete erhört. Kasachstan – weil wir bestätigen wollen, dass bei Gott nichts unmöglich ist. Kasachstan – weil wir ausrufen wollen, dass Gott heute noch Wunder tut. Kasachstan – weil wir mitteilen möchten, dass Gottes Wort Leben verändert. Kasachen, die zum Glauben an Jesus Christus gekommen sind, möchten wir nicht allein lassen. Wir wollen ihnen helfen, ein gutes geistliches Fundament zu erhalten, damit sie im Glauben wachsen können und zugerüstet werden, um ihrem eigenen Volk das Evangelium zu bringen. Die Fern-Bibelschule unterstützt unsere kasachischen Geschwister in diesem Anliegen. Wir bieten ihnen Lehrbücher für ein systematisches Bibelstudium in ihrer Muttersprache an. Geschulte Mitarbeiter der FBS begleiten sie während des Studiums. Die Studenten erhalten fundierte Bibelkenntnis, werden mit den Wahrheiten aus Gottes Wort vertraut und übertragen diese in ihr Leben. fern-bibelschule Für den Dienst der Fern-Bibelschule in Kasachstan brauchen wir Unterstützung. In diesem Jahr wollen wir für 100 Studenten Paten finden, die in das Bibelstudium eines Studenten investieren. Weiterhin suchen wir 100 Gebetspartner, die für Mitarbeiter der FBS in Kasachstan fürbittend vor Gott treten. Wir hoffen, für mindestens einen FBS-Mitarbeiter Unterstützung zu finden. Bitte helfen Sie mit! Gemeinsam können wir den geistlichen Aufbruch unter Kasachen fördern. Gerhard Friesen | Fern-Bibelschule P.S.: Noch mehr spannende Lebensberichte kasachischer Christen in unserem nächsten Zeugnisheft (erscheint im März 2015). Unterstützen Sie Studenten! Ihr Beitrag von 15 € / Monat ermöglicht einem Studenten das Bibelstudium. Schreiben Sie uns, oder rufen Sie uns an: [email protected] | 06028 8070-15 bm aktuell 1|2015
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