Matchbericht Daniel Martiny

ARGOVIA STARS VS SC LYSS 1:4
MATCHBERICHT DANIEL MARTINY, 4. FEBRUAR 2017
Der Playoff-Platz ist definitiv gesichert
Geschafft! Eine Runde vor Schluss der Qualifikation hat sich der SC Lyss seinen
Platz in den Playoffs definitiv gesichert. Im Showdown gegen den direkten Konkurrenten wurden die Argovia Stars auswärts mit einem Rumpfteam verdient mit 4:1
besiegt."Das war eines der härtesten Spiele in meiner Karriere überhaupt", sagte
Lyss-Captain Florin Gerber unmittelbar nach der siegreichen Partie. Es sei für die
beiden Teams um dermassen viel gegangen, dass sich zwar kein brillantes Spiel,
aber doch eine kampfbetonte und spannende Partie entwickelt habe, wo man die
Nerven behalten musste und die Coolness zählte. Für die Argovia Stars war es das
Spiel der letzten Chance. Ein Punktverlust, und die Saison wäre am Dienstag zu
Ende.
Nervenstarker SC Lyss
Der SC Lyss hatte in dieser Partie wirklich viel zu kämpfen und musste vorab in 13
Unterzahlsituationen ruhig Blut bewahren. Bereits im Startdrittel überstanden die
Seeländer drei Boxplay-Situationen ziemlich souverän. Dies, obschon Trainer
Glanzmann nur noch 15 Feldspieler auf das Matchblatt setzen konnte. Beim Einlaufen wurde zudem klar, dass Bruno Blatter nach seiner Verletzung vor Wochenfrist
in Brandis noch nicht würde mittun können. Das "Team der Stunde" wehrte sich
jedoch bravourös und unterband die Aargauer Offensivbemühungen oftmals bereits
in deren Ansatz. Mehr noch: Florin Gerber gelang Sekunden vor der Pause die wichtige Führung mit einem Hocheckschuss, der haargenau passte.
Geniestreich von Florin Gerber
Lange durfte man sich auf der Lysser Bank jedoch nicht über das 1:0 freuen, denn
die Gastgeber kamen entschlossener aus der Kabine und schafften mit grosser Leidenschaft in der 24. Minute den Ausgleich. In der Folge gerieten die Lysser unter
noch mehr Druck. Sechs weitere Bankstrafen mussten in Kauf genommen werden.
Zweimal agierten die Argovia Stars gar in doppelter Überzahl. Das Lysser Bollwerk
hielt stand, auch zuletzt dank einem sehr nerven- und reflexstarken Goalie Kevin
Liechti. An ihm sollten sich die Aargauer an diesem Abend die Zähne ausbeissen. Mit
einem weiteren Geniestreich sorgte wieder Topskorer Gerber in der 35. Minute für
die erneute Führung, die schliesslich mit Glück, aber auch mit Leidenschaft und
ungebrochenem Kampfgeist in die zweite Pause gerettet werden konnte.
Erneut ein verletzter Akteur
Schock zu Beginn des Schlussdrittels: Marco Schlup erschien nicht mehr auf dem
Eis. Er hatte sich Ende des mittleren Abschnitts einen Schlüsselbeinbruch zugezogen und musste in Spitalpflege gebracht werden. Erneut hatte die Verletzungshexe beim SC Lyss brutal zugeschlagen. Doch das Glanzmann-Team reagierte richtig und suchte sein Heil in der Offensive. So gelang Fabio Mattioni bereits in der 42.
Minute das eminent wichtige 3:1, das den Aargauern arg zusetzte. Irgendwie schien
die Mannschaft nun nicht mehr an eine Wende zu glauben und in ihren Angriffen
zeigte sich mangelndes Selbstbewusstsein. Ganz anders bei den Lyssern: "Wir
haben einen hervorragenden Goalie erlebt und sind stets ruhig geblieben", sagte
Trainer Glanzmann. Quasi mit dem letzten Aufgebot und mit viel Willen und Herz
habe man sich den Sieg verdient gesichert. Das 4:1 gelang schliesslich Robin
Weber in der 59. Minute ins leere Tor.
Viertelfinal gegen Brandis?
Weil Adelboden überraschend Bellinzona besiegte, liegt für die Seeländer mit einem
Sieg am Mittwoch gegen Burgdorf nun auch Rang sieben im Bereich des Möglichen.
Der Gegner im Playoff-Viertelfinal heisst also Brandis, Thun oder Wiki-Münsingen.
"Das ist im Moment egal, schwierig wird diese Aufgabe sowieso", ergänzte der
Trainer. "Wir sind an unserer Aufgabe gewachsen. Und: Wieso nicht Brandis? Gegen
die Besten wirst du besser!" Mit wie vielen Lysser Akteuren diese Playoffs in Angriff
genommen werden können, steht noch nicht fest. Immerhin gibt es ein Lichtstreifen
am Horizont. Die Chancen, dass in der kommenden Woche Spieler wie Blatter,
Siegenthaler und Lüthi, oder sogar Aeschlimann und Graf ihr Comeback auf dem Eis
geben könnten, stehen gar nicht so schlecht.