Seite 2 - NEUES LAND

2
TOP-THEMA
Donnerstag, 9. Februar 2017
LOS
GEHT’S
Start für den
Forschungsstall
Bernd
Chibici
Beim Spatenstich von links nach rechts: Michael Zefferer (BMLFUW), LAK-Präsident Eduard
Zentner (HBLFA ), Kurt Tauschmann (Styriabrid), Direktor-Stv. Johann Gasteiner, Direktor-Stv.
Othmar Breitenbaumer, LK-Präsident Franz Titschenbacher, Direktor Anton Hausleitner, Bundesminister Andrä Rupprechter, Landesrat Johann Seitinger, Bezirkshauptmann Josef Dick, Kammerobmann Peter Kettner, LAbg. Karl Lackner und Expositurleiter Christian Sulzbacher.
Großer Augenblick in
Raumberg-Gumpenstein: Mit viel Prominenz gab’s den Spatenstich zum neuen
Forschungs-Schweinestall.
L
andwirtschaftsminister
Andrä Rupprechter, Agrar-Landesrat Hans Seitinger, LK-Präsident Franz Titschenbacher und zahlreiche
Vertreter aus Politik und Landwirtschaft waren dabei, als dieser Tage der Spatenstich zum
neuen, in Österreich einzigartigen Schweineforschungsstall
an der Höheren Bundeslehrund Forschungsanstalt (HBLFA) Raumberg-Gumpenstein in
Irdning-Donnnersbachtal gefeiert wurde. Damit geht ein Projekt von großer Bedeutung für
die Schweinebauern im ganzen
Land genau dort an den Start,
wo sich ein Team unter der Leitung von Eduard Zentner (siehe unser „Interview der Woche“
auf den Seiten 8-9) seit mehr als
zehn Jahren mit der Herausforderung der Geruchs- und Am-
moniakminderungen im Tierbereich auseinandersetzt.
„Moderne Agrarpolitik muss
sich an gesellschaftlichen Entwicklungen ausrichten, denn
nur eine breit akzeptierte Landwirtschaft kann auf Dauer erfolgreich sein. Eine besondere Rolle spielt dabei die landwirtschaftliche Nutztierhaltung
mit dem Fokus auf verstärktes
Tierwohl.“ Dies betonten unisono Rupprechter, Seitinger und
Titschenbacher. Tierwohl und
Umweltschutz, verbunden mit
schnelleren Bau- und Geneh-
migungsverfahren seien, so hieß
es auch vom Minister und vom
Landesrat, „für die ökonomische Zukunftsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe das Gebot
der Stunde.“
Beitrag vom Land
Für das so wichtige Projekt leistet das Land Steiermark einen
hohen Investitionsbeitrag in der
Höhe von 760.000 Euro. Die
Mittel werden aus den Budgets
von den Landesräten Anton
Lang und Hans Seitinger zur
Verfügung gestellt. Die Kosten
Zentrales
Thema im
Forschungsstall werden
Geruchs- und
Ammoniakreduktion sein.
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (speziell Inserate) dieser Archivseite
zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Gültigkeit mehr aufweisen müssen!
Foto: agrarfoto.com
Dem ländlichen Raum bricht
schon seit Jahren seine Infrastruktur weg. Geschlossen
haben dort längst zahllose
Post­ämter, Polizeiposten und
Nahversorger aller Art. Leere Amts- und Geschäftslokale sind stumme Zeugen einer
bedrohlichen Entwicklung,
die nun mehr und mehr auch
die kommunikative Seelen der
Ortschaften in Gefahr bringen – die guten, alten Landgasthäuser. Dort blühen das
menschliche Miteinander und
die traditionsreiche, kulinarische Kunst der bodenständigen Kost, die vom Regionalen und Saisonalen geprägt ist.
Aber leider wüten auch eine
unerträgliche Bürokratie und
eine Unzahl von Vorschriften.
Aus Kärnten hörte man dieser Tage, dass sich die Zahl
der Landgasthäuser im letzten
Jahrzehnt um ein Viertel verringert hat, rund 500 Betriebe
schlossen ihre Tore für immer.
Die Wirte in unserem Nachbar-Bundesland klagen darüber, dass sie oft gleich viel
Zeit mit Verwaltungskram verbringen müssen, wie mit ihren
Gästen. Dieses Stimmungsbild entspricht auch den steirischen Verhältnissen. Erst vor
wenigen Monaten wollte die
Wirtschaftskammer in einer
Umfrage wissen, wie es den
Gasthäusern geht. Die klare Antwort: gar nicht gut!
Auch bei uns hat seit der
Jahrtausendwende rund ein
Viertel der traditionsreichen
gastlichen Stätten das Handtuch geworfen. Nicht nur das,
knapp zwei Drittel der befragten Wirte erklärten, sie würden nie mehr einen Gastro-Betrieb gründen. Hauptargument dafür: die kaum mehr
zu bewältigende Bürokratie.
Da sollte eiligst die Notbremse gezogen werden!
Foto: LFZ Raumberg-Gumpenstein
Es wütet die
Bürokratie
© 2017 NEUES LAND