Devisen Kompakt

Helaba Volkswirtschaft/Research
DEVISEN KOMPAKT
AUTOR
Christian Apelt, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 26
[email protected]

REDAKTION
Claudia Windt

HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/Leitung
Research

Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
12. Dezember 2016
Der US-Dollar legte nach den Wahlen zu, wenn auch weniger dynamisch. Das Britische
Pfund und der Kanadische Dollar werteten sogar deutlicher auf. Der Japanische Yen verlor
hingegen merklich. Die Schwellenländerwährungen konnten sich mehrheitlich erholen.
In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen
Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum
Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan.
Helaba Währungsprognosen
Performance im Monatsvergleich
% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 10.11. bis zum 09.12.2016)
US-Dollar
3,1
Japanischer Yen
-4,4
Britisches Pfund
3,4
Schweizer Franken
0,1
Kanadischer Dollar
5,4
Australischer Dollar
0,9
Neuseeland-Dollar
2,0
1,5
Schwedische Krone
1,4
Norwegische Krone
Tschechische Krone
0,0
Polnischer Zloty
-1,8
Ungarischer Forint
-2,3
8,4
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Russischer Rubel
Türkische Lira
-3,6
Koreanischer Won
1,6
1,8
Chinesischer Yuan
1,7
Indische Rupie
5,6
3,7
4,0
Südafrikanischer Rand
Brasilianischer Real
Mexikanischer Peso
■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT DEZ E MBER
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
USD
Höherer Renditevorteil befügelte US-Dollar
USD
%-Punkte
Tendenz: Abwertung
Ein gestiegener US-Renditevorteil in Erwartung höherer
Leitzinsen nach dem Wahlsieg Trumps ließ den US-Dollar
aufwerten, zumal die EZB ihre Anleihekäufe verlängerte.
Dennoch notiert der Euro-Dollar-Kurs wieder über den Tiefs
von 1,05. Ungeachtet der mutmaßlichen Zinsanhebung im
Dezember dürfte die Fed ihren behutsamen Kurs fortsetzen
und manche Hoffnungen enttäuschen. Trumps protektionistische Grundhaltung spricht gegen einen starken US-Dollar,
ebenso wie die höheren Haushaltsdefizite. Auch wegen der
Bewertung dürfte der Euro-Dollar-Kurs ansteigen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CHF
SNB erhöhte wohl Interventionen
Mrd. CHF
CHF
Tendenz: Seitwärts
Der Schweizer Franken profitierte nur zeitweise von politischen Unsicherheiten, die sich im Anstieg der Risikoaufschläge für südeuropäische Staatsanleihen äußerten. Mittlerweile notiert der Euro-Franken-Kurs wieder um 1,08. Der
Schweizer Renditenachteil gegenüber Bundesanleihen änderte sich per saldo kaum. Die SNB hat wohl ihre Deviseninterventionen gesteigert, ihre Reserven kletterten zuletzt.
Konjunkturell enttäuschten die jüngsten Daten, die Inflation
blieb negativ. Der Euro-Franken-Kurs dürfte wieder in die
Bandbreite von 1,08 bis 1,10 zurückkehren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
GBP
Technische Korrektur beim Euro-Pfund-Kurs beendet
GBP
%
Tendenz: Abwertung
Das Britische Pfund erholte sich überraschenderweise nach
dem Trump-Erfolg, sogar gegenüber dem US-Dollar. Der
Euro-Pfund-Kurs fiel bis auf 0,83, stieg zuletzt aber etwas
an. Mehr als politische Risiken in der Eurozone hat wohl die
zuvor überverkaufte Markttechnik dem Pfund geholfen. Das
britische Wachstum im dritten Quartal erwies sich als robust. Allerdings wird sich die Konjunktur wohl abschwächen. Auch angesichts der Brexit-Unsicherheiten dürfte das
Pfund noch einmal nachgeben. Die günstige Bewertung
begrenzt jedoch das Abwertungspotenzial für das Pfund.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT DEZ E MBER
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
JPY
Japans Leistungsüberschuss als langfristige Stütze
JPY
% am BIP, 3-M.-Ø, invertiert
Tendenz: leichte Aufwertung
Der Japanische Yen verlor deutlich. Die nach der TrumpWahl global erhöhten Anleiherenditen steigerten Japans
Zinsnachteil. Der Yen gab gegenüber dem US-Dollar und
sogar gegenüber dem Euro nach. Japans Wirtschaft wächst
moderat, die Inflation bleibt niedrig. Die Notenbank wird ihre
expansive Politik beibehalten. Der internationale Renditeanstieg könnte überzogen sein. Eine Gegenbewegung sollte dem Yen helfen. Zudem fällt Japans Leistungsbilanzüberschuss hoch aus. Gegenüber dem Euro dürfte sich der Yen
leicht und gegenüber dem US-Dollar deutlicher erholen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
NOK
Norwegens Renditevorteil weiter im Aufwind
NOK
%-Punkte
Tendenz: mittelfristige Aufwertung
Die Norwegen-Krone wertete gegenüber dem Euro zuletzt
leicht auf. Der Euro-Krone-Kurs notiert unter 9,0. Ein steigender Rohölpreis stützte die norwegische Währung. Norwegens Renditevorteil gegenüber dem Euro nahm erheblich
zu, was für eine weitere Aufwertung der Krone spricht.
Schließlich stellt die norwegische Zentralbank keine Zinssenkung mehr in Aussicht, sondern könnte sich 2017 in die
andere Richtung orientieren. Das Wachstum (Festland)
zeigt sich solide, die Inflation ist erhöht. Der Euro-KroneKurs dürfte sich 2017 weiter verringern.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
SEK
Euro-Krone-Kurs über dem Zenit
SEK
%-Punkte
Tendenz: Aufwertung
Die Schwedische Krone legte gegenüber dem Euro etwas
zu. Der Euro-Krone-Kurs fiel unter 9,8. Schwedens Wirtschaftswachstum erweist sich trotz eines zeitweiligen
Durchhängers als ziemlich robust. Die Inflation ist zwar aus
Notenbanksicht noch zu gering, steigt aber allmählich. Die
Phase der immer expansiveren Geldpolitik dürfte sich 2017
dem Ende zuneigen. Zudem hatte der Euro-Krone-Kurs
deutlich nach oben überschossen, so dass die schwedische
Währung spürbar unterbewertet ist. Der Euro-Krone-Kurs
dürfte daher im Laufe von 2017 merklich fallen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT DEZ E MBER
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan
AUD
„Aussie“ ignorierte höhere Metallpreise
Index
USD
Tendenz: leichte Abwertung
Der Australische Dollar verlor gegenüber dem US-Dollar
und notiert kaum verändert gegenüber dem Euro. Die australische Währung profitierte damit nicht vom jüngst massiven Preisanstieg für Basismetalle. Das australische BIP
schrumpfte im dritten Quartal erstmals seit 2011, wobei das
konjunkturelle Bild uneinheitlich ausfällt. Die Teuerung ist
noch zu niedrig. Die Notenbank bleibt vorerst in Warteposition, könnte bei einer Aufwertung aber expansiver werden.
Der „Aussie“ dürfte gegenüber dem Euro leicht abwerten,
gegenüber dem US-Dollar könnte er jedoch etwas zulegen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CAD
„Loonie“ trotzt den gestiegenen US-Zinsen
CAD
%-Punkte
Tendenz: Abwertung gegenüber Euro
Der Kanadische Dollar wertete deutlich auf, sogar gegenüber dem US-Dollar. Dabei half der spürbare Anstieg der
Rohölpreise und verdrängte die politischen Sorgen hinsichtlich der NAFTA nach der Trump-Wahl. Kanadas Konjunktur
hellte sich merklich auf. Die Inflation blieb aber moderat. Die
kanadische Notenbank wird daher noch länger abwarten.
Die Zinsdifferenzen könnten einerseits den „Loonie“ belasten, während andererseits der Rohölpreis stützt. Der Kanadische Dollar dürfte gegenüber den US-Dollar leicht und
gegenüber dem Euro deutlicher verlieren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CNY
Chinas Devisenreserven sinken wieder schneller
CNY
Billionen USD
Tendenz: Abwertung
Der Chinesische Yuan gab gegenüber dem US-Dollar weiter nach. Der Dollar-Yuan-Kurs stieg zeitweise über 6,90.
Gegenüber dem Euro legte Chinas Währung dagegen etwas zu. Die chinesischen Devisenreserven schrumpften
wieder schneller. Jenseits von Bewertungseffekten beschleunigte sich daher die Kapitalflucht. Trump schürt mit
seiner potentiellen Politik Unsicherheit, die Yuan-Schwäche
wird ihm kaum passen. Der Yuan dürfte sich gegenüber
dem US-Dollar zunächst einmal stabilisieren. Gegenüber
dem Euro wird Chinas Währung dagegen noch abwerten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT DEZ E MBER
Helaba Währungsprognosen
Veränderung seit
31.12.15
1 Monat
gg. Euro
aktueller
Stand*
Q4/2016
Prognose Ende
Q1/2017
Q2/2017
Q3/2017
(jew eils gg. Euro, %)
US-Dollar
2,9
3,1
1,06
1,10
1,15
1,15
1,15
Japanischer Yen
7,3
-4,4
122
115
115
115
121
Britisches Pfund
-12,1
3,4
0,84
0,90
0,90
0,90
0,90
Schweizer Franken
1,3
0,1
1,07
1,08
1,08
1,08
1,10
Kanadischer Dollar
8,0
5,4
1,39
1,49
1,55
1,53
1,52
Australischer Dollar
5,2
0,9
1,42
1,51
1,53
1,49
1,47
Schwedische Krone
-5,4
1,5
9,70
9,50
9,30
9,20
9,10
Norwegische Krone
7,0
1,4
8,98
9,00
8,90
8,90
8,80
Chinesischer Yuan
-2,7
1,8
7,29
7,54
7,94
7,94
7,99
gg. US-Dollar
(jew eils gg. USD, %)
Japanischer Yen
4,2
-7,4
115
105
100
100
105
Schweizer Franken
-1,5
-3,0
1,02
0,98
0,94
0,94
0,96
Kanadischer Dollar
5,0
2,2
1,32
1,35
1,35
1,33
1,32
Schwedische Krone
-8,1
-1,6
9,19
8,64
8,09
8,00
7,91
Norwegische Krone
4,0
-1,6
8,50
8,18
7,74
7,74
7,65
Chinesischer Yuan
-6,0
-1,5
6,91 1,57
6,85
6,90
6,90
6,95
-14,7
0,1
1,26
1,22
1,28
1,28
1,28
2,2
-2,2
0,74
0,73
0,75
0,77
0,78
US-Dollar gg. …
Britisches Pfund
Australischer Dollar
(jew eils gg. USD, %)
*09.12.2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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