Kurzprotokoll der Strategierunde

Private Banking aus Überzeugung – seit 1833
Kurzprotokoll der Strategierunde
Anbei erhalten Sie Auszüge aus dem Protokoll der Strategierunde, die sich aus den Führungskräften des Asset
Managements zusammensetzt, zur Vermögensaufteilung in den Schoellerbank Vermögensverwaltungen vom
14.12.2016. Bitte beachten Sie die Hinweise im Disclaimer dieser Information.
Aktien

Durch die jüngste Rally und die Aussichten auf eine sich noch stärker entwickelnde US-Wirtschaft
sind die US-Anleger deutlich optimistischer geworden. Mittlerweile ergibt die Auswertung der Stimmungs-Indikatoren in den USA ein leichtes Verkaufssignal. Sentiment-Indikatoren sind aus unserer
Sicht die einzige auch historisch gut fundierte Möglichkeit, den Aktienmarkt in dem Sinne zu timen,
dass es dadurch gelingen kann, tendenziell zu relativ hohen Preisen zu verkaufen und zu relativ tiefen Preisen zu kaufen. Wir glauben allerdings, dass wir im Moment noch nicht in einem Stadium
sind, wo die Stimmung bereits so extrem optimistische Werte angenommen hätte, dass wir uns gegen den positiven Trend von unserer „übergewichtet“ Positionierung im Aktienbereich verabschieden
müssten. Zudem haben wir durch unsere relativ hohe Gewichtung in Asien ein gewisses Ausgleichsventil zum US-Markt. Natürlich beobachten wir derzeit die Entwicklung der Stimmung am
US-Markt besonders genau. Ungewöhnlich ist diesmal, dass die Stimmungslage in den einzelnen
Ländern so unterschiedlich ausfällt.

Die Bewertung des US-Marktes ist sicherlich durch die teilweise atemberaubend hohen Kurssteigerungen ehrgeizig. So liegt das KGV für Aktien mittlerer Größe (sog. Mid-Caps) bei 24,8 und für den
S&P 500 bei 21,3. Die Mid-Caps weisen auf Euro-Basis in diesem Jahr eine ungewöhnlich hohe
Performance von 23,3% aus.

In Europa ist von einem hohen Grad an Aktienoptimismus noch immer wenig zu spüren. Das ist
auch kein Wunder: Der EuroStoxx50 weist für dieses Jahr noch immer einen kleinen Verlust aus.
Die Probleme im Bankensektor belasten die europäischen Märkte besonders stark. Die USA scheinen die Bankenkrise bereits überwunden zu haben. Der S&P 500 hat auf Euro-Basis in diesem Jahr
bereits ein Plus von über 13% erzielt.

Japan ist aus unserer Sicht weiter einer der attraktivsten Märkte. Der TOPIX hat in diesem Jahr bis
dato eine Performance auf Euro-Basis von über 5% erwirtschaftet und liegt damit zwischen dem europäischen und amerikanischen Aktienmarkt. Die Regierung Abe ist mit der auch als „Abenomics“
bekannten Politik angetreten, Japan als Investitionsstandort wieder attraktiver zu machen. Die Maßnahmen scheinen erste Früchte zu tragen. Japan ist die drittgrößte Volkswirtschaft. Der Aktienmarkt
ist sowohl gegen andere Märkte als auch im historischen Vergleich relativ günstig bewertet. Die Bilanzen der Unternehmen sind, was die Höhe der Cash-Bestandteile relativ zur Verschuldung angeht,
international herausragend solide. Japan bietet vermutlich eine gewisse Abkopplungsmöglichkeit
vom US-Markt, dessen Renditeaussichten sich für die nächsten fünf Jahre aus Bewertungsgründen
eher mau darstellen. Wir nehmen besonders in der japanischen Aktienkultur einen deutlichen Stimmungswandel wahr. Die Etablierung des JPX-Nikkei Index 400, indem nur Firmen aufgenommen
werden, die bestimmte globale Investment-Standards erreichen, ist nur ein Ausdruck dieser neuen
Kultur hin zu aktionärsfreundlicherem Verhalten der Unternehmen. Aufgrund der wirtschaftlichen Situation stellen Renditeanstiege am Rentenmarkt – im Gegensatz zu den anderen entwickelten Märkten – in Japan keine hohe Gefahr dar. Wir gehen nicht davon aus, dass in Japan inflationäre Tendenzen auftauchen. Die Verschuldung in Japan ist in eine Größenordnung angestiegen, die nur
noch durch eine unkonventionelle Nullzinspolitik kontrolliert werden kann. Aus unserer Sicht dürfte
die, auf derzeit noch nicht absehbare Zeit, anhaltende Monetarisierung der Schuldlasten zu einer
Asset-Preis-Inflation (steigende Sachwertpreis u.a. auch für den Aktienmarkt) führen.
1
Private Banking aus Überzeugung – seit 1833
Fazit Aktien

Die Positionierung der Vermögensverwaltung bezüglich der Aktienquote in den Mandaten mit Aktienanteil verbleibt auf „Übergewichtet“. Wir erhöhen in allen Vermögensverwaltungs-Varianten (mit
Aktienanteil) die Japan-Gewichtung auf stark übergewichtet.
Renten

Nach den jüngsten Daten ist die amerikanische Arbeitslosenquote mit 4,6% auf das niedrigste
Niveau seit neun Jahren gesunken. Das Wachstumstempo hat wieder angezogen und verzeichnete
im dritten Quartal ein Plus von 3,2%. Zudem steigen die Ölpreise (damit verflüchtigt sich die preisdämpfende Wirkung). Diese Punkte sprechen für eine Anhebung der Leitzinsen in den USA. Interessant wird aber sein wie die Aussichten für 2017 kommentiert werden. Diese Einschätzungen werden
die weitere Entwicklung an den Anleihenmärkten stärker beeinflussen als die tatsächliche Zinsentscheidung.
Fazit Renten

Grundsätzlich sind wir weiter vorsichtig ausgerichtet. Eine Erhöhung der Laufzeit kommt derzeit nicht
in Frage und auch die Schuldnerauswahl bleibt mit hervorragenden Emittenten weiter defensiv.
Währungen

Im bisherigen Monatsverlauf konnte im Bereich der G-10-Währungen der Kanadische Dollar am
stärksten zum Euro performen. Mit über zwei Prozent Plus zeigt diese Währung die stärkste Entwicklung im Dezember - geschuldet nicht zuletzt den anziehenden Rohölpreisen. Die anderen Währungen bewegen sich zwischen -1% und + 1,5% zum Euro. Der US-Dollar bleibt bisher auf Monatssicht in einer engen Bandbreite zur europäischen Einheitswährung.
Fazit Währungen

Der US-Dollar mit über 42% und die weiteren Dollar-Währungen bilden zusammen über 67% der
Währungsallokation ab. Der Schweizer Franken und die Norwegische Krone sind ebenfalls prominent gewichtet.
2
Private Banking aus Überzeugung – seit 1833
Markteinschätzung Schoellerbank Asset Management (Stand Dezember 2016)
Assetklasse
Gewichtung VV*
Positionierung / Hauptthemen
Geldmarkt und geldmarktnahes Segment
Keine Gewichtung
Seit September 2013 keine aktive Gewichtung.
Konventionelle Anleihen
Neutral
Ende November/Anfang Dezember passen wir Mandate, deren Restlaufzeit unter 3,5 Jahre fällt, aktiv nach
oben an. Weiterhin sehr besonnene LaufzeitenAusrichtung und Fokus auf hervorragende Schuldner.
Inflationsgeschützte
Anleihen
Stark
Übergewichtet
Staatsanleihen aus der Kernzone Europas, sowie Privatplatzierungen mit additiven und multiplikativen Strukturen. Antizyklische Erhöhung im Februar 2015. Kontinuierliche Laufzeitanpassung nach oben.
Untergewichtet
Im August 2016 (erneut) reduziert, zugunsten von
Fremdwährungsanleihen. Dadurch Konzentration der
eigentlichen Strategie. Fokus auf Währungs- und Kreditstrukturen. Nutzen von Preisanomalien auch abseits
der Kernzone möglich.
Übergewichtet
Im November wurde der Cash-Polster voll investiert.
Größte Position ist der US-Dollar mit gut 42%, gefolgt
vom Kanadischen Dollar, der Norwegischen Krone und
dem Schweizer Franken. Einen ganz bewussten
Schwerpunkt setzen wir weiterhin bei den RohstoffWährungen.
Aktien
Übergewichtet
Wir erhöhen die Gewichtung des Japan-Anteils auf
„Stark Übergewichtet“. Japan ist deutlich günstiger bewertet als die US-Börsen. Im Gegenzug reduzieren wir
die Regionen USA und Europa. 40% der japanischen
Aktien sind gegen Schwankungen des Japanischen Yen
abgesichert.
Rohstoffe
Teil der AktienAllokation
Breit aufgestellt in den Themen Edelmetalle, Energie,
Minen, Wasser, Holz, etc. Mai 2016: Reduktion Anteile
Bergbau/Minen, Edelmetalle und Energie - Erhöhung
der Segmente Wasser, Agribusiness und Holz.
Strukturierte
Zinsprodukte
Fremdwährungsanleihen
*) Schoellerbank Vermögensverwaltung
Hinweis:
Diese Informationen sind keine Finanzanalyse, keine Anlageempfehlung und keine Anlageberatung, sie enthalten weder ein Angebot
zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung noch eine Aufforderung, ein Angebot
zum Abschluss eines Vertrages über eine Wertpapierdienstleistung oder eine Nebendienstleistung abzugeben.
Diese Informationen können eine Anlageberatung nicht ersetzen. Ausschließlich bei Anlageberatung kann die Schoellerbank die persönlichen Verhältnisse des Kunden (Anlageziele, Erfahrungen und Kenntnisse, Risikoneigung und finanzielle Verhältnisse) berücksichtigen sowie eine umfassende und kundenspezifische Eignungsprüfung durchführen.
Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Vergangenheit. Die frühere Wertentwicklung ist kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse. Jede Kapitalveranlagung ist mit einem Risiko verbunden. Unter Umständen kann es bis zum Totalverlust des eingesetzten
Kapitals kommen. Die Interessentin bzw. der Interessent sollte sich hinsichtlich der konkreten steuerlichen Auswirkungen des Investments von einem Steuerberater beraten lassen.
Haftungsbeschränkung:
Alle Informationen beruhen auf verlässlichen Quellen und sorgfältigen Analysen, die jederzeit einer Änderung unterliegen können. Die
Schoellerbank ist zu einer Aktualisierung dieser Informationen nicht verpflichtet.
Die Haftung der Schoellerbank für leichte Fahrlässigkeit im Zusammenhang mit der Quellenrecherche und Analyse und den darauf
beruhenden Informationen wird ausgeschlossen.
3