Infoseite Spekulatius im Test

Da kommt wenig Weihnachtsstimmung auf: Spekulatius im Test
Neben Lebkuchen und Zimtsternen stapelt sich auch der Spekulatius
schon seit Wochen in unseren Supermärkten. Ob damit der Heilige
Nikolaus einverstanden gewesen wäre? Spekulatius ist eigentlich ein
Gebäck, das traditionell zum Nikolausfest gebacken wurde und nicht
schon im Sommer. Woher der Spekulatius seinen seltsamen Namen hat,
darüber streiten sich die Gelehrten bis heute. Erste Theorie: Spekulatius
leitet sich von „Speculator“ ab, das ist die lateinische Bezeichnung für
Bischof. Ein solcher ist der heilige Nikolaus zu Lebzeiten gewesen.
Zweite Theorie: Spekulatius kommt vom lateinischen „Speculum“, das
heißt Spiegel und meint die spiegelbildlichen Figuren auf dem Keks, die
aus den Backformen stammen. Doch genug der Spekulation um den
Spekulatius. Wir wollten wissen, wie schmecken diese Mürbeteigkekse
eigentlich, die man in den Supermärkten kaufen kann?
Der Test
Wir haben sieben Sorten Gewürzspekulatius und fünf Sorten
Butterspekulatius eingekauft, darunter waren auch zwei BioKeksprodukte aus Dinkelmehl. Probiert hat ein Bio- Bäckermeister aus
Hilden, der selbst Spekulatius herstellt, eine Vertreterin des Hausfrauen
Bundes und ein Mitglied von Slow Food. Bei beiden liegt immer auch
Spekulatius auf dem Weihnachtsteller zu Hause.
Viel Mittelmaß beim Gewürzspekulatius
Fünf Gewürzspekulatiusproben bekamen nur ein ausreichend. Die
meisten Kekse schmeckten den Testern nicht aromatisch genug. Sie
waren zu süß, zu trocken und zum Teil schmeckte das Fett penetrant.
Zwei Proben bekamen immerhin ein Befriedigend, darunter auch der
Wintertraum Gewürzspekulatius von Aldi Süd. Er erhielt die beste Note
im Gesamttest. Hier gefielen in der Probierrunde vor allem die
ausgewogenen Röst- und Gewürzaromen.
Butterspekulatius etwas besser
Im Vergleich zum Gewürzkeks hat die Butterkeksvariante zwar besser
abgeschnitten, es gab dreimal ein Befriedigend und einmal ein
Ausreichend, aber auch der Ausreißer im Gesamttest mit der Note
mangelhaft gehörte zu dieser Gruppe. Das war der Butterspekulatius der
Firma Borggreve. Da fanden die Tester den Fettgeschmack
unangenehm künstlich. Außerdem wurde der Keks als zu süß und zu
bröselig empfunden. Klassenbester war auch hier der Keks von Aldi Süd.
Der Preis ist keine Orientierung
Sowohl beim Gewürzspekulatius als auch beim Butterspekulatius lagen
preiswerte Discounterprodukte vorn. Man muss also für gute Qualität auf
dem Weihnachtsteller nicht viel ausgeben. Bleibt allerdings immer die
Frage, ob man Plätzchen nicht selber backt. Im Industriespekulatius
stecken viele Zusatzstoffe und es wird oft billiges Palmfett statt Butter
verwendet.