DB-Verhandlungsfarce beendet: GDL ruft Schlichtung an

Frankfurt am Main, 24. Dezember 2016
DB-Verhandlungsfarce beendet:
GDL ruft Schlichtung an
Das war’s: Nach sechs ergebnislosen Runden hat die GDL die Reißleine
gezogen, die Tarifverhandlungen mit der DB beendet und die
Schlichtung angerufen. Damit findet eine zähe Verhandlungsfarce ihr
Ende, in der die Gleichgültigkeit des Arbeitgebers gegenüber den
Interessen des Zugpersonals immer deutlicher zutage trat.
Zu keinem Zeitpunkt machte die DB den Eindruck, mit der GDL ernsthaft
über ihre Forderungen verhandeln zu wollen. Stattdessen las sie uns
unter dem Motto „abwiegeln, aussitzen, Zeit gewinnen“ Runde um
Runde minimale Variationen des immer gleichen Scheinangebotes vor
und versuchte, uns sinnlose Arbeitszeitprojekte anzudrehen. Doch das
Zugpersonal hat keine Zeit für solche Spielchen: Zu dringend benötigt es
eine wirksame Belastungssenkung durch verbesserte Arbeitszeit- und
Ruhezeitregelungen.
Hartleibig zeigt sich der Arbeitgeber auch bei den Entgeltforderungen.
Geht es nach der DB, soll sich das Zugpersonal weiterhin mit 0,66
Prozent pro Jahr für 27 Monate abspeisen lassen – eine Ohrfeige für die
Beschäftigten. Da fällt es kaum noch ins Gewicht, dass sich der
Arbeitgeber weigert, bestehende Tarifverträge anzuwenden. So schreckt
er nicht einmal davor zurück, unter die GDL-Tarifverträge fallenden
Auszubildenden
die
ihnen
zustehende
Fahrentschädigung
vorzuenthalten.
Offenbar ist das DB-Management immer noch im Wolkenkuckucksheim
zuhause. Man hebt ab, träumt davon, der beste Arbeitgeber des Landes
zu sein und verliert darüber jegliche Bodenhaftung. Doch wer die
betriebliche Realität aus dem Blick verliert und glaubt, die Leistungen
des Zugpersonals dauerhaft ignorieren zu können, dem droht ein böses
Erwachen. Aber da seien zunächst die Schlichter davor: In ihren Händen
liegt es nun, erfolgreiche Lösungen für die Beschäftigten zu erarbeiten.
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