Rheinpfalz 11.11.2016 Ankündigung Regionalkonferenz Samstag

DIE RHEINPFALZ
— NR. 263
Hetze von rechts Thema
bei Arbeitskreis Asyl
Bei einer ganztägigen Konferenz für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit stehen am
Samstag im Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium
unter anderem das Thema Hetze von rechts
und die aktuelle Entscheidungspraxis bei Asylanträgen von Geflüchteten aus Afghanistan
auf der Tagesordnung. Als Referenten erwartet werden ein Vertreter des Bundesamtes für
Migration und Flüchtlinge (BAMF), ein Vertreter vom Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz sowie ein Sprecher
der rheinland-pfälzischen Koordinierungsstelle für die ehrenamtlichen Aktivitäten im
Flüchtlingsbereich. Zu den Organisatoren der
Veranstaltung gehört unter anderem der Neustadter Arbeitskreis Asyl. Mit beteiligt ist auch
der Arbeitskreis Integration des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums, der auch für die Bewirtung sorgt. Beginn der Veranstaltung ist 9.30
Uhr. Anmeldung über www.asyl-rlp.org/anmeldungen. |kkr
A CH T UN G, RAD AR
Für heute, Freitag, kündigt die Polizei Geschwindigkeitskontrollen in Neustadt an.
T A GE STHE MA
Auch die Feuerwehr macht mit
Land: Die Partnerschaft zwischen der Verbandsgemeinde Deidesheim und Byczyna in
Polen ist keine besonders spektakuläre. Aber
sie hält schon seit fast 15 Jahren. LOKALSEITE 5
B I T TE U M BLÄT TE RN
Neubau auf Bahama-Gelände
Stadt: Auf dem Gelände des früheren Bahama-Clubs an der Bahnlinie ist gestern der
Startschuss für eine Wohnanlage mit 32 Einheiten gefallen.
LOKALSEITE 2
„Wir sind keine Insel“
Haßloch: Seit 25 Jahren, so lange es den
„Blaubär“ gibt, ist Barbara Renner Leiterin des
Jugend- und Kulturhauses und hat alle Phasen
seiner Entwicklung miterlebt.
LOKALSEITE 3
Winebank Pfalz eröffnet
Region: In Wachenheim hat mit der Winebank Pfalz ein Businessclub eröffnet. Für Monatsbeiträge ab 39 Euro werden dort teure
Weine eingelagert.
LOKALSEITE 6
Der Weg zur Weinhauptstadt
Die Initiative, weltbekannte Weingüter, die in Neustadt zu Gast waren,
mit einer Platte auf dem Bürgersteig
zu verewigen, geht vom Verlagshaus Meininger aus. Ähnlich wie
beim „Walk of Fame“ in Los Angeles,
wo sternförmige Bodenplatten Prominenten aus der Filmbranche gewidmet sind, soll auch in Neustadt
ein Weg entstehen. Er soll am Saalbau beginnen und letztlich bis zum
Rathaus führen.
Der Idee Meiningers, die bereits
im Sommer vorgestellt wurde, hat
der Stadtrat gestern zugestimmt.
Ziel sei es, das „nationale und internationale Profil Neustadts auf dem
Gebiet des Weinbaus besser herauszustellen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Die ersten beiden Weingüter, die auf einer solchen Platte verewigt werden sollen, sind das Wachenheimer Weingut Dr. BürklinWolf und das spanische Weingut
Vega Sicilia .
Vertreter der beiden Häuser werden die Ehrung bei der vom Meininger Verlag veranstalteten internationalen Weinmesse „Meininger’s
Finest 100“ entgegennehmen. Bei
dieser Messe, die am 22. November
im Saalbau stattfindet (wir berichteten), werden laut Meininger die
hundert weltbesten Weinerzeuger
sowie die hundert renommiertesten
Sommelières und Sommeliers aus
Deutschland, Österreich und der
Schweiz zusammenkommen.
Aus der Pfalz werden neben Bürklin-Wolf unter anderen die Weingüter Christmann, Bassermann-Jordan, von Winning und Reichsrat von
Buhl erwartet. Die Messe soll einem
Fachpublikum zum Meinungsaustausch und zum Verkosten dienen.
Eingeladen sind die wichtigsten
Weinhändler sowie Fachjournalisten. |kkr
Unter den ersten Weingütern, die auf dem „Weg der Weinlegenden“ geehrt werden sollen, ist das Weingut Dr.
Bürklin-Wolf, hier mit seinem Hofgut Ruppertsberg.
FOTO: LM
Zur Sache: Mit Weinkönigin stärker identifizieren
Dem Ziel, Neustadt noch besser als
„Weinhauptstadt“ zu präsentieren,
dient auch ein Vorstoß der SPD, die
fordert, im Stadtmarketing stärker
als bisher zu betonen, dass die Pfälzische Weinkönigin aus Neustadt
kommt.
„Anastasia Kronauer ist aus Lachen-Speyerdorf, aber sie ist auch
Neustadterin“, betonte Claus Schick,
SPD-Ratsmitglied und Ortsvorsteher Lachen-Speyerdorfs gestern in
der Stadtratssitzung. Ihm fehle die
Identifizierung der Stadt mit „ihrer“
Weinkönigin. So könne er sich beispielsweise an den Ortseingängen
Schilder vorstellen, auf denen da-
rauf hingewiesen wird.
Christoph Meininger (FWG) wies
darauf hin, dass die Rechte für die
Vermarktung der Weinkönigin bei
der Pfalzweinwerbung liegen. Und
diese wolle die Herkunftsdörfer in
den Mittelpunkt stellen. Nichtsdestotrotz gebe es Möglichkeiten, mit
dem Pfund „Weinkönigin“ zu wuchern. „Man muss aber kreativ sein“,
so Meininger.
Steffen Christmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Tourist-, Kongress- und Saalbau GmbH, erklärte,
dass es bei den Terminen der Weinkönigin ein abgestuftes Verfahren
gebe. An erster Stelle stünden Ver-
anstaltungen im Ausland, an letzter
Stelle solche in der Heimatgemeinde. Zum Vorschlag mit den Schildern sagte er, dass die Gestaltung
der Ortseingänge in ihrer Gesamtheit überdacht werden müsse. „Teilweise stehen da die Schilder kreuz
und quer.“
Beigeordneter Georg Krist (FWG)
wies darauf hin, dass er darüber
schon Gespräche geführt habe, allerdings bei den Betroffenen auf Widerstand gestoßen sei. Marc Weigel
(FWG) schlug vor, auch die örtlichen
Weinprinzessinnen nicht zu vergessen. „Das ist ein echtes Team mit
großer Motivation.“ |kkr
Bei Windenergie kooperieren
Stadtrat für Gespräche der Stadt mit den umliegenden Gemeinden
Bei der Flächenplanung für Windenergie wird Oberbürgermeister
Hans Georg Löffler (CDU) mit den
umliegenden Gemeinden Kontakt
aufnehmen wegen einer möglichen Kooperation.
Darauf einigte sich der Stadtrat gestern Abend und modifizierte damit
einen Antrag der FWG zu diesem
Thema nur leicht. Diese hatte von
der Aufnahme von „Verhandlungen“ gesprochen, was den Vertre-
tern der übrigen Fraktionen als zu
weitgehend erschien.
Hintergrund des FWG-Antrags ist,
dass die Stadt beim Thema Windenergie nun ohnehin abwarten
muss, bis die neuen Planungsgrundsätze der Landesregierung in der Regionalplanung umgesetzt sind. Diese Zeit könne genutzt werden, um
mit den benachbarten Kommunen
enger zusammenzuarbeiten, machte Marc Weigel deutlich. Das Baugesetzbuch gebe benachbarten Kom-
munen die Möglichkeit, gemeinsame Flächennutzungspläne zu erstellen. „Dafür gibt es in der Region
Beispiele, etwa die Städte Ludwigshafen und Frankenthal.“
Clemens Stahler (CDU) stimmte
der Aufnahme von Gesprächen
„grundsätzlich“ zu, betonte aber,
dass die Ergebnisse erst einmal abgewartet werden sollten. Genauso
sahen es Kurt Werner (Grüne) und
Ute Jausel (FDP). Pascal Bender
(SPD) warnte davor, die Planungs-
hoheit der Kommune aufzugeben.
„Lassen wir das Verfahren doch einfach einmal laufen“, sagte er. |kkr
Dem Bau eines Bürogebäudes der
VR-Bank beim Mußbacher Bahnhof
hat der Stadtrat den Weg geebnet.
Nötig dazu waren die Aufhebung eines fast 20 Jahre alten Aufstellungsbeschlusses für einen Bebauungsplan, der nie zum Tragen kam, und
der Beginn eines neuen Verfahrens.
Wie berichtet, plant die Bank an der
Stelle keine Filiale, sondern Büros,
die keinen Kundenverkehr auslösen
werden. Auf Empfehlung des
Bauausschusses bezieht sich der
Aufhebungsbeschluss nur auf den
westlichen Teil des Geländes. Hintergrund ist, dass sich auf der östlichen Seite eine mit Schrott beladene
Fläche befindet und befürchtet
wird, dass ein Aufhebungsbeschluss
den Druck, dort etwas zu verändern,
vermindern würde.
Das Areal, das jetzt überplant
werden soll, ist etwa 1,5 Hektar groß
und gehört zu 30 Prozent der VR
Bank Mittelhaardt und zu 70 Prozent der Stadt. Der städtische Teil,
der zuvor der DB AG gehörte, wird in
Teilen als Parkplatz genutzt. Ziel ist,
ein Mischgebiet zu etablieren.
Denkbar sei Wohnbebauung oder
die Ansiedlung eines Ärztehauses,
heißt es in der Beschlussvorlage. Eine „qualifizierte“ Menge an Stellplätzen soll am Bahnhaltepunkt erhalten bleiben.
Bachgängel-Überplanung
einen Schritt weiter
Das Gebiet „Bachgängel, Nord“.
FOTO: LINZMEIER-MEHN
Bei der Überplanung des Gebiets
zwischen Rittergartenstraße im Süden, Villenstraße im Norden, Brunnenstraße im Westen und Strohmarkt im Osten ist die Stadt einen
Schritt weiter. Der Stadtrat hat die
Beteiligung der Öffentlichkeit und
der Träger öffentlicher Belange beschlossen. Der östliche Teil des Gebiets, der ehemalige Sparkassenparkplatz, wird derzeit bebaut. Ziel
der Planung ist, ein Mischgebiet zu
entwickeln, das die Verdichtung im
Stadtkern zulässt.
Bieterverfahren für
Grundstücke in Haardt
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Zum Verkauf von acht Grundstücken im Baugebiet „Gimmeldinger
Straße“ will die Stadt ein Bieterverfahren durchführen. Nach den derzeitigen Planungen soll die Erschließung im Sommer 2017 abgeschlossen sein. |kkr
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Kultur regional: Die Neustadter Künstlerin
Dorothée Aschoff zeigt am Wochenende in der
Villa Böhm einen spannenden Querschnitt ihrer jüngsten Arbeiten.
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TSG am Samstag beim Aufsteiger
Sport: Beim ehemaligen Verein seines Trainers Tobias Job tritt Handball-Drittligist TSG
Haßloch am Samstag an: bei Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzingen.
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S ER VI C E
Auf einen Blick
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Weg frei für Büros
der VR-Bank
Zur Stärkung Neustadts als Weinstandort soll ein „Weg der Weinlegenden“
angelegt werden – in Anlehnung an den berühmten „Walk of Fame“ in Los Angeles.
Eine der ersten Platten wird dem Wachenheimer Weingut Dr. Bürklin-Wolf gewidmet sein.
Die Raumsucherin
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RATSSPLITTER
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A KT U EL L NO TI ER T
FREITAG, 11. NOVEMBER 2016
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Die Köpfe hinter den Fassaden kennenlernen
WEG präsentiert beim Abendspaziergang vier Neustadter Geschäfte in der Fußgängerzone – Premiere gelungen
Bei einem Abendspaziergang die
Einkaufs- und Gastronomiestadt
Neustadt kennenlernen – die neue
Veranstaltung der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) kam
am Mittwochabend hervorragend
an. Da darf jetzt schon die Prognose aufgestellt werden – auch die
zweite Auflage wird ausverkauft
sein, und Wirtschaftsfördererin
Anna-Lena Schatten wird keine
Probleme haben, Firmen zu finden, die sich präsentieren wollen.
Die nasskalte Witterung konnte den
40 Teilnehmern, die fünf Euro gezahlt hatten, die Stimmung nicht
vermiesen. In der Enge des „Magischen Gartens“, der kleinen Kräuterwerkstatt und Gewürzmanufaktur
in der Friedrichstraße 3, kamen sich
die Abendspaziergänger gleich näher. „Werkstatt steht für Handarbeit, Manufaktur für spezielle Mischungen, überliefert aus Büchern
und Besuchen in fernen Ländern“,
berichtete Saskia Macho, die mit
Brian Posch seit über sechs Jahren
den Gewürzladen betreibt.
Zuvor war das Paar auf Märkten
unterwegs und auch mal sieben Jahre mit einem Laden in Mannheim
ansässig. Stets lernten sie viele Neustadter als Kunden kennen. „Heute
kommen die Mannheimer zu uns
nach Neustadt. Wir fühlen uns hier
Gastgeber Brian Posch (links) mit den Abendspaziergängern im „Magischen Garten“.
FOTO: LINZMEIER-MEHN
richtig wohl“, sagt Macho lachend
und verweist auf die Pfälzer Gewürzecke, vor der sie gerade steht.
„Es gibt so viele kleine, tolle Läden
in Neustadt. Auf die wollen wir mit
der Veranstaltungsreihe aufmerksam machen und auch die Köpfe
hinter den Fassaden etwas vorstellen“, erklärte Schatten, die die Idee
bei einer Tagung des Verbandes für
Stadtmarketing-Experten
vorgestellt bekam. Die Erfinder kommen
aus Markgröningen in der Nähe von
Stuttgart. Dort machen bei den
Abendspaziergängen bis zu 100
Teilnehmer mit, aufgeteilt in drei
Gruppen.
Die zweite Station war das Damenmodegeschäft von Heidi Wohs
in der Friedrichstraße 8. Die Betrei-
berin gab interessante Einblicke in
die Welt der Mode. „Die ganze Ware,
die Sie sehen, ist mein Eigentum.
Kommissionsgeschäfte gibt es für
kleine Händler nicht. Deshalb müssen wir uns jedes Jahr viel Zeit dafür
nehmen, welche Farben und welche
Größen wir bestellen“, berichtete
die Geschäftsfrau. Der Blick für ein
halbes Jahr in die Zukunft gehe zum
Glück oft auf. „Wir müssen selten
große Restbestände deutlich unter
Preis verkaufen“, so Wohs, für die
sich der Umzug innerhalb der Friedrichstraße in diesem Jahr gelohnt
hat: „Wir haben viele zusätzliche
Kunden gewonnen, die uns in der
Hetzel-Galerie gar nicht wahrgenommen haben.“
Etwas versteckt ist das Geschäft
von Stefan Berger in der Rathausstraße 2. Vor 14 Jahren hat sich der
Goldschmied in Neustadt selbstständig gemacht. Neuanfertigungen
nach Kundenwunsch, aber auch
Umarbeiten und Schmuckreparaturen sind seine Spezialität. Berger
präsentierte am Bildschirm 3-DModelle seiner Kollektion und
machte deutlich, was er vielen Kunden sagen muss: dass er den Goldpreis nicht beeinflussen kann. Der
liege mittlerweile über dem Vierfachen des Wertes, bei dem er war, als
er einst seine Ausbildung bei Peter
Völker in Neustadt machte.
Zum Abschluss ging es in die
„Kleine Herberge“, den Weinladen
von Inge Löchel in der Mittelgasse.
Die Betreiberin der Herberge, Neustadt ältester Weinstube, ist mit ihrem Weinladen im Juli vom Michel’schen Hof ins ehemalige Liebstöckl umgezogen, um auch bei
schlechtem Wetter und zu jeder Jahreszeit Wein ausschenken zu können. Dort gibt es jetzt auch einen
Mittagstisch. Für die Abendspaziergänger servierte Löchel Flammkuchen, während die gelernte Chemikerin und mittlerweile auch ausgebildete Sommelière über Weine
philosophierte: „So wie es einen
Trainingsanzug und einen Smoking
gibt, so gibt es auch Schorleweine
und Große Gewächse. Für jeden Anlass die richtige Kleidung und das
richtige Getränk.“
„Man läuft oft vorbei und merkt
gar nicht, was für Schätze sich hinter einem Schaufenster verbergen“,
meinte eine Teilnehmerin zum Abschied. Und Oberbürgermeister
Hans Georg Löffler sagte: „Ich rate
immer, schauen Sie doch erst, was es
in Neustadt gibt, bevor sie in eine
andere Stadt fahren. Das hat man
dann nämlich oft überhaupt nicht
mehr nötig.“
Nach der erfolgreichen Premiere
plant die WEG für 2017 zwei bis drei
weitere Abendspaziergänge. |wkr
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