DIE RHEINPFALZ — NR. 263 Hetze von rechts Thema bei Arbeitskreis Asyl Bei einer ganztägigen Konferenz für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit stehen am Samstag im Kurfürst-Ruprecht-Gymnasium unter anderem das Thema Hetze von rechts und die aktuelle Entscheidungspraxis bei Asylanträgen von Geflüchteten aus Afghanistan auf der Tagesordnung. Als Referenten erwartet werden ein Vertreter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), ein Vertreter vom Beratungsnetzwerk gegen Rechtsextremismus Rheinland-Pfalz sowie ein Sprecher der rheinland-pfälzischen Koordinierungsstelle für die ehrenamtlichen Aktivitäten im Flüchtlingsbereich. Zu den Organisatoren der Veranstaltung gehört unter anderem der Neustadter Arbeitskreis Asyl. Mit beteiligt ist auch der Arbeitskreis Integration des Kurfürst-Ruprecht-Gymnasiums, der auch für die Bewirtung sorgt. Beginn der Veranstaltung ist 9.30 Uhr. Anmeldung über www.asyl-rlp.org/anmeldungen. |kkr A CH T UN G, RAD AR Für heute, Freitag, kündigt die Polizei Geschwindigkeitskontrollen in Neustadt an. T A GE STHE MA Auch die Feuerwehr macht mit Land: Die Partnerschaft zwischen der Verbandsgemeinde Deidesheim und Byczyna in Polen ist keine besonders spektakuläre. Aber sie hält schon seit fast 15 Jahren. LOKALSEITE 5 B I T TE U M BLÄT TE RN Neubau auf Bahama-Gelände Stadt: Auf dem Gelände des früheren Bahama-Clubs an der Bahnlinie ist gestern der Startschuss für eine Wohnanlage mit 32 Einheiten gefallen. LOKALSEITE 2 „Wir sind keine Insel“ Haßloch: Seit 25 Jahren, so lange es den „Blaubär“ gibt, ist Barbara Renner Leiterin des Jugend- und Kulturhauses und hat alle Phasen seiner Entwicklung miterlebt. LOKALSEITE 3 Winebank Pfalz eröffnet Region: In Wachenheim hat mit der Winebank Pfalz ein Businessclub eröffnet. Für Monatsbeiträge ab 39 Euro werden dort teure Weine eingelagert. LOKALSEITE 6 Der Weg zur Weinhauptstadt Die Initiative, weltbekannte Weingüter, die in Neustadt zu Gast waren, mit einer Platte auf dem Bürgersteig zu verewigen, geht vom Verlagshaus Meininger aus. Ähnlich wie beim „Walk of Fame“ in Los Angeles, wo sternförmige Bodenplatten Prominenten aus der Filmbranche gewidmet sind, soll auch in Neustadt ein Weg entstehen. Er soll am Saalbau beginnen und letztlich bis zum Rathaus führen. Der Idee Meiningers, die bereits im Sommer vorgestellt wurde, hat der Stadtrat gestern zugestimmt. Ziel sei es, das „nationale und internationale Profil Neustadts auf dem Gebiet des Weinbaus besser herauszustellen“, heißt es in der Beschlussvorlage. Die ersten beiden Weingüter, die auf einer solchen Platte verewigt werden sollen, sind das Wachenheimer Weingut Dr. BürklinWolf und das spanische Weingut Vega Sicilia . Vertreter der beiden Häuser werden die Ehrung bei der vom Meininger Verlag veranstalteten internationalen Weinmesse „Meininger’s Finest 100“ entgegennehmen. Bei dieser Messe, die am 22. November im Saalbau stattfindet (wir berichteten), werden laut Meininger die hundert weltbesten Weinerzeuger sowie die hundert renommiertesten Sommelières und Sommeliers aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammenkommen. Aus der Pfalz werden neben Bürklin-Wolf unter anderen die Weingüter Christmann, Bassermann-Jordan, von Winning und Reichsrat von Buhl erwartet. Die Messe soll einem Fachpublikum zum Meinungsaustausch und zum Verkosten dienen. Eingeladen sind die wichtigsten Weinhändler sowie Fachjournalisten. |kkr Unter den ersten Weingütern, die auf dem „Weg der Weinlegenden“ geehrt werden sollen, ist das Weingut Dr. Bürklin-Wolf, hier mit seinem Hofgut Ruppertsberg. FOTO: LM Zur Sache: Mit Weinkönigin stärker identifizieren Dem Ziel, Neustadt noch besser als „Weinhauptstadt“ zu präsentieren, dient auch ein Vorstoß der SPD, die fordert, im Stadtmarketing stärker als bisher zu betonen, dass die Pfälzische Weinkönigin aus Neustadt kommt. „Anastasia Kronauer ist aus Lachen-Speyerdorf, aber sie ist auch Neustadterin“, betonte Claus Schick, SPD-Ratsmitglied und Ortsvorsteher Lachen-Speyerdorfs gestern in der Stadtratssitzung. Ihm fehle die Identifizierung der Stadt mit „ihrer“ Weinkönigin. So könne er sich beispielsweise an den Ortseingängen Schilder vorstellen, auf denen da- rauf hingewiesen wird. Christoph Meininger (FWG) wies darauf hin, dass die Rechte für die Vermarktung der Weinkönigin bei der Pfalzweinwerbung liegen. Und diese wolle die Herkunftsdörfer in den Mittelpunkt stellen. Nichtsdestotrotz gebe es Möglichkeiten, mit dem Pfund „Weinkönigin“ zu wuchern. „Man muss aber kreativ sein“, so Meininger. Steffen Christmann, Aufsichtsratsvorsitzender der Tourist-, Kongress- und Saalbau GmbH, erklärte, dass es bei den Terminen der Weinkönigin ein abgestuftes Verfahren gebe. An erster Stelle stünden Ver- anstaltungen im Ausland, an letzter Stelle solche in der Heimatgemeinde. Zum Vorschlag mit den Schildern sagte er, dass die Gestaltung der Ortseingänge in ihrer Gesamtheit überdacht werden müsse. „Teilweise stehen da die Schilder kreuz und quer.“ Beigeordneter Georg Krist (FWG) wies darauf hin, dass er darüber schon Gespräche geführt habe, allerdings bei den Betroffenen auf Widerstand gestoßen sei. Marc Weigel (FWG) schlug vor, auch die örtlichen Weinprinzessinnen nicht zu vergessen. „Das ist ein echtes Team mit großer Motivation.“ |kkr Bei Windenergie kooperieren Stadtrat für Gespräche der Stadt mit den umliegenden Gemeinden Bei der Flächenplanung für Windenergie wird Oberbürgermeister Hans Georg Löffler (CDU) mit den umliegenden Gemeinden Kontakt aufnehmen wegen einer möglichen Kooperation. Darauf einigte sich der Stadtrat gestern Abend und modifizierte damit einen Antrag der FWG zu diesem Thema nur leicht. Diese hatte von der Aufnahme von „Verhandlungen“ gesprochen, was den Vertre- tern der übrigen Fraktionen als zu weitgehend erschien. Hintergrund des FWG-Antrags ist, dass die Stadt beim Thema Windenergie nun ohnehin abwarten muss, bis die neuen Planungsgrundsätze der Landesregierung in der Regionalplanung umgesetzt sind. Diese Zeit könne genutzt werden, um mit den benachbarten Kommunen enger zusammenzuarbeiten, machte Marc Weigel deutlich. Das Baugesetzbuch gebe benachbarten Kom- munen die Möglichkeit, gemeinsame Flächennutzungspläne zu erstellen. „Dafür gibt es in der Region Beispiele, etwa die Städte Ludwigshafen und Frankenthal.“ Clemens Stahler (CDU) stimmte der Aufnahme von Gesprächen „grundsätzlich“ zu, betonte aber, dass die Ergebnisse erst einmal abgewartet werden sollten. Genauso sahen es Kurt Werner (Grüne) und Ute Jausel (FDP). Pascal Bender (SPD) warnte davor, die Planungs- hoheit der Kommune aufzugeben. „Lassen wir das Verfahren doch einfach einmal laufen“, sagte er. |kkr Dem Bau eines Bürogebäudes der VR-Bank beim Mußbacher Bahnhof hat der Stadtrat den Weg geebnet. Nötig dazu waren die Aufhebung eines fast 20 Jahre alten Aufstellungsbeschlusses für einen Bebauungsplan, der nie zum Tragen kam, und der Beginn eines neuen Verfahrens. Wie berichtet, plant die Bank an der Stelle keine Filiale, sondern Büros, die keinen Kundenverkehr auslösen werden. Auf Empfehlung des Bauausschusses bezieht sich der Aufhebungsbeschluss nur auf den westlichen Teil des Geländes. Hintergrund ist, dass sich auf der östlichen Seite eine mit Schrott beladene Fläche befindet und befürchtet wird, dass ein Aufhebungsbeschluss den Druck, dort etwas zu verändern, vermindern würde. Das Areal, das jetzt überplant werden soll, ist etwa 1,5 Hektar groß und gehört zu 30 Prozent der VR Bank Mittelhaardt und zu 70 Prozent der Stadt. Der städtische Teil, der zuvor der DB AG gehörte, wird in Teilen als Parkplatz genutzt. Ziel ist, ein Mischgebiet zu etablieren. Denkbar sei Wohnbebauung oder die Ansiedlung eines Ärztehauses, heißt es in der Beschlussvorlage. Eine „qualifizierte“ Menge an Stellplätzen soll am Bahnhaltepunkt erhalten bleiben. Bachgängel-Überplanung einen Schritt weiter Das Gebiet „Bachgängel, Nord“. FOTO: LINZMEIER-MEHN Bei der Überplanung des Gebiets zwischen Rittergartenstraße im Süden, Villenstraße im Norden, Brunnenstraße im Westen und Strohmarkt im Osten ist die Stadt einen Schritt weiter. Der Stadtrat hat die Beteiligung der Öffentlichkeit und der Träger öffentlicher Belange beschlossen. Der östliche Teil des Gebiets, der ehemalige Sparkassenparkplatz, wird derzeit bebaut. Ziel der Planung ist, ein Mischgebiet zu entwickeln, das die Verdichtung im Stadtkern zulässt. Bieterverfahren für Grundstücke in Haardt ANZEIGE 10 % WINTERAKTION Fliegengitter / Lichtschachtabdeckungen Tel. 0 63 21- 480 74 56 Zum Verkauf von acht Grundstücken im Baugebiet „Gimmeldinger Straße“ will die Stadt ein Bieterverfahren durchführen. Nach den derzeitigen Planungen soll die Erschließung im Sommer 2017 abgeschlossen sein. |kkr 9444047_10_1 Kultur regional: Die Neustadter Künstlerin Dorothée Aschoff zeigt am Wochenende in der Villa Böhm einen spannenden Querschnitt ihrer jüngsten Arbeiten. LOKALSEITE 7 TSG am Samstag beim Aufsteiger Sport: Beim ehemaligen Verein seines Trainers Tobias Job tritt Handball-Drittligist TSG Haßloch am Samstag an: bei Aufsteiger HG Oftersheim/Schwetzingen. LOKALSEITE 8 S ER VI C E Auf einen Blick LOKALSEITE 4 SO ER RE IC HEN S IE UNS MITTELHAARDTER RUNDSCHAU Verlag und Geschäftsstelle Kellereistr. 12 - 16 67433 Neustadt 06321 8903-0 06321 8903-20 [email protected] Abonnement-Service Telefon: 06321 3850146 Fax: 06321 3850188 E-Mail: [email protected] Privatanzeigen Telefon: Fax: E-Mail: Weg frei für Büros der VR-Bank Zur Stärkung Neustadts als Weinstandort soll ein „Weg der Weinlegenden“ angelegt werden – in Anlehnung an den berühmten „Walk of Fame“ in Los Angeles. Eine der ersten Platten wird dem Wachenheimer Weingut Dr. Bürklin-Wolf gewidmet sein. Die Raumsucherin Telefon: Fax: E-Mail: RATSSPLITTER •• • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • •• A KT U EL L NO TI ER T FREITAG, 11. NOVEMBER 2016 06321 3850192 06321 3850193 [email protected] Geschäftsanzeigen Telefon: Fax: E-Mail: 06321 3850383 06321 3850384 [email protected] Lokalredaktion Telefon: Fax: E-Mail: 06321 8903-28 06321 8903-36 [email protected] Die Köpfe hinter den Fassaden kennenlernen WEG präsentiert beim Abendspaziergang vier Neustadter Geschäfte in der Fußgängerzone – Premiere gelungen Bei einem Abendspaziergang die Einkaufs- und Gastronomiestadt Neustadt kennenlernen – die neue Veranstaltung der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) kam am Mittwochabend hervorragend an. Da darf jetzt schon die Prognose aufgestellt werden – auch die zweite Auflage wird ausverkauft sein, und Wirtschaftsfördererin Anna-Lena Schatten wird keine Probleme haben, Firmen zu finden, die sich präsentieren wollen. Die nasskalte Witterung konnte den 40 Teilnehmern, die fünf Euro gezahlt hatten, die Stimmung nicht vermiesen. In der Enge des „Magischen Gartens“, der kleinen Kräuterwerkstatt und Gewürzmanufaktur in der Friedrichstraße 3, kamen sich die Abendspaziergänger gleich näher. „Werkstatt steht für Handarbeit, Manufaktur für spezielle Mischungen, überliefert aus Büchern und Besuchen in fernen Ländern“, berichtete Saskia Macho, die mit Brian Posch seit über sechs Jahren den Gewürzladen betreibt. Zuvor war das Paar auf Märkten unterwegs und auch mal sieben Jahre mit einem Laden in Mannheim ansässig. Stets lernten sie viele Neustadter als Kunden kennen. „Heute kommen die Mannheimer zu uns nach Neustadt. Wir fühlen uns hier Gastgeber Brian Posch (links) mit den Abendspaziergängern im „Magischen Garten“. FOTO: LINZMEIER-MEHN richtig wohl“, sagt Macho lachend und verweist auf die Pfälzer Gewürzecke, vor der sie gerade steht. „Es gibt so viele kleine, tolle Läden in Neustadt. Auf die wollen wir mit der Veranstaltungsreihe aufmerksam machen und auch die Köpfe hinter den Fassaden etwas vorstellen“, erklärte Schatten, die die Idee bei einer Tagung des Verbandes für Stadtmarketing-Experten vorgestellt bekam. Die Erfinder kommen aus Markgröningen in der Nähe von Stuttgart. Dort machen bei den Abendspaziergängen bis zu 100 Teilnehmer mit, aufgeteilt in drei Gruppen. Die zweite Station war das Damenmodegeschäft von Heidi Wohs in der Friedrichstraße 8. Die Betrei- berin gab interessante Einblicke in die Welt der Mode. „Die ganze Ware, die Sie sehen, ist mein Eigentum. Kommissionsgeschäfte gibt es für kleine Händler nicht. Deshalb müssen wir uns jedes Jahr viel Zeit dafür nehmen, welche Farben und welche Größen wir bestellen“, berichtete die Geschäftsfrau. Der Blick für ein halbes Jahr in die Zukunft gehe zum Glück oft auf. „Wir müssen selten große Restbestände deutlich unter Preis verkaufen“, so Wohs, für die sich der Umzug innerhalb der Friedrichstraße in diesem Jahr gelohnt hat: „Wir haben viele zusätzliche Kunden gewonnen, die uns in der Hetzel-Galerie gar nicht wahrgenommen haben.“ Etwas versteckt ist das Geschäft von Stefan Berger in der Rathausstraße 2. Vor 14 Jahren hat sich der Goldschmied in Neustadt selbstständig gemacht. Neuanfertigungen nach Kundenwunsch, aber auch Umarbeiten und Schmuckreparaturen sind seine Spezialität. Berger präsentierte am Bildschirm 3-DModelle seiner Kollektion und machte deutlich, was er vielen Kunden sagen muss: dass er den Goldpreis nicht beeinflussen kann. Der liege mittlerweile über dem Vierfachen des Wertes, bei dem er war, als er einst seine Ausbildung bei Peter Völker in Neustadt machte. Zum Abschluss ging es in die „Kleine Herberge“, den Weinladen von Inge Löchel in der Mittelgasse. Die Betreiberin der Herberge, Neustadt ältester Weinstube, ist mit ihrem Weinladen im Juli vom Michel’schen Hof ins ehemalige Liebstöckl umgezogen, um auch bei schlechtem Wetter und zu jeder Jahreszeit Wein ausschenken zu können. Dort gibt es jetzt auch einen Mittagstisch. Für die Abendspaziergänger servierte Löchel Flammkuchen, während die gelernte Chemikerin und mittlerweile auch ausgebildete Sommelière über Weine philosophierte: „So wie es einen Trainingsanzug und einen Smoking gibt, so gibt es auch Schorleweine und Große Gewächse. Für jeden Anlass die richtige Kleidung und das richtige Getränk.“ „Man läuft oft vorbei und merkt gar nicht, was für Schätze sich hinter einem Schaufenster verbergen“, meinte eine Teilnehmerin zum Abschied. Und Oberbürgermeister Hans Georg Löffler sagte: „Ich rate immer, schauen Sie doch erst, was es in Neustadt gibt, bevor sie in eine andere Stadt fahren. Das hat man dann nämlich oft überhaupt nicht mehr nötig.“ Nach der erfolgreichen Premiere plant die WEG für 2017 zwei bis drei weitere Abendspaziergänge. |wkr neu_hp13_lk-stadt.01
© Copyright 2024 ExpyDoc