Helaba Volkswirtschaft/Research WOCHENAUSBLICK 18. November 2016 Ran an den Braten REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 [email protected] HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1 Die Woche im Überblick............................................................................................................. 1 1.1 Chart der Woche .................................................................................................................... 1 1.2 Wochen-Quartals-Tangente ................................................................................................... 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 47 mit Prognosen .......................................................................... 3 2 Im Fokus...................................................................................................................................... 4 2.1 Devisen: Dollar-Euphorie ....................................................................................................... 4 2.2 Deutschland: Ausrüstungen enttäuschen erneut .................................................................... 5 3 Charttechnik ............................................................................................................................... 6 4 Prognosetabelle ......................................................................................................................... 7 1 Patrick Franke Tel.: 0 69/91 32-47 38 Die Woche im Überblick 1.1 Chart der Woche USA: Happy Thanksgiving? Mio. Stück Mio. Pfund 280 4,0 In den USA großgezogene Puten (LS) 270 260 3,5 Importe von Putenfleisch (RS) 3,0 2,5 250 2,0 240 1,5 230 1,0 220 0,5 210 0,0 2007 Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2016: Schätzwert des Census Bureau. Quellen: Census Bureau, Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Am vierten Donnerstag im November feiern die Amerikaner den nationalen Feiertag Thanksgiving. Traditionell wird American Football geschaut und ein Puten-Dinner verputzt. In den vergangenen Jahren fiel die Zahl der in den USA großgezogenen Puten allerdings im Trend. Ist dafür unfaire Konkurrenz aus dem Ausland verantwortlich? Zumindest bis 2011 war dies eine plausible These, denn die Importe von Puten und Putenfleisch (fast ausschließlich aus dem bekannten Währungsmanipulator Kanada) stiegen dramatisch. Schutzzölle oder andere Handelsbarrieren waren aber nicht erforderlich: Seit 2011 gehen auch die Importe von Puten tendenziell zurück. Offenbar haben die Amerikaner weniger Appetit auf „turkey“. Ob dies den Trend zu vegetarischem Essen widerspiegelt, oder sich immer weniger Leute Pute leisten können – seit 2007 sind die Putenfleischpreise um satte 30 % gestiegen – ist offen. Im Weißen Haus wird Barack Obama jedenfalls letztmalig den „präsidialen“ Turkey begnadigen. Ab 2017 obliegt dies Donald Trump. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 1 W OCHENAUSBLICK Claudia Windt Tel.: 0 69/91 32-25 00 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Allmählich ebbt die Aufregung, die mit der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten verbunden war, ab. Noch ist unklar, ob die künftigen „Trumponomics“ eher in Richtung eines keynesianischen, nachfrageorientierten Deficit-Spendings gehen oder ob der „President elect“ den Staat zurückdrängen und damit dem freien Unternehmertum mehr Spielraum einräumen wird. Das wäre dann wohl mit einer angebotsorientierten Politik verbunden. Vermutlich wenden sich deshalb die Kapitalmärkte zunächst wieder mehr den konjunkturellen Fragen zu. Und so schlecht ist es um die US-Wirtschaft gar nicht bestellt. Dies dürfte der Start des Weihnachtsgeschäftes nach Thanksgiving zeigen, und womöglich nimmt sogar die Truthahnnachfrage wieder zu (S. 1). Sogar Fed Präsidentin Yellen attestierte der US-Wirtschaft im Einklang mit den jüngsten Konjunkturdaten eine robuste Verfassung. Damit gilt der nächste Zinsschritt der Fed im Dezember als ausgemacht, was den Euro sowie die Kurse von US-Treasuries auf Talfahrt geschickt hat. Der Euro-Dollar-Kurs markiert neue Jahrestiefs (S. 4), während sich die Zinsschere zwischen Bundesanleihen und US-Staatsanleihen immer weiter öffnet. An den Kapitalmärkten setzt sich die Erkenntnis durch, dass Fed und EZB getrennte Wege einschlagen werden. Auf europäischer Seite dürfte die Zentralbank als Krisenmanager weiter gefragt sein. Wir rechnen mit einer Verlängerung des EZB-Ankaufprogramms über März 2017 hinaus, was den Renditeanstieg begrenzen dürfte. So beginnt der europäische Wahl- bzw. Referendumsmarathon. Schlagen auch die Italiener am 4. Dezember den Anti-Establishment-Kurs ein – und wird dann als nächstes der „Italexit“, also der Austritt Italiens aus der EU, diskutiert? In diesem Fall könnten temporär Bundesanleihen als sicherer Anlagehafen gesucht werden. Doch soweit ist es noch nicht. Immerhin läuft die Konjunktur im Euroraum weiter vergleichsweise rund. Die BIP-Daten für das dritte Quartal bestätigten das Bild einer moderat expandierenden Wirtschaft, für Deutschland wurde jedoch eine leichte Abschwächung gemeldet. Dem lebhaften privaten Konsum steht dabei eine schwache Investitionstätigkeit gegenüber. In der Berichtswoche dürften die Einkaufsmanagerindizes sowie der ifo-Geschäftsklimaindex aber auf eine hierzulande anziehende Wirtschaftsaktivität im Schlussquartal hindeuten (S. 5). Finanzmarktrückblick und -prognosen US-Dollar Veränderung seit... 31.12.2015 10.11.2016 aktueller Stand* jeweils gg. Euro, % jeweils gg. Euro Q4/2016 Q1/2017 Q2/2017 2,1 2,4 1,06 1,10 1,15 1,15 Japanischer Yen 11,8 -0,6 117 115 115 115 Britisches Pfund -13,8 1,5 0,86 0,90 0,90 0,90 1,7 0,5 1,07 1,08 1,08 1,08 Schweizer Franken in Bp % 3M Euribor -18 0 -0,31 -0,30 -0,30 -0,30 3M USD Libor 30 1 0,91 0,90 0,90 0,90 10 jähr. Bundesanleihen -35 1 0,28 0,25 0,25 0,35 10 jähr. Swapsatz -32 3 0,68 0,70 0,70 0,80 15 2,30 2,10 2,10 2,30 10.800 11.300 11.600 48 50 52 1.300 1.400 1.450 10 jähr. US-Treasuries 3 % DAX -0,5 Index 0,5 10.686 % Brentöl $/B 24,7 1,4 46 Gold $/U 14,6 -3,4 1.217 *Schlusskurse vom 17.11.2016 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 2 W OCHENAUSBLICK 1.3 Finanzmarktkalender KW 47 mit Prognosen Zeit Land Periode Indikator HelabaBloom berg Vorperiode Prognose Consensus Montag, 21.11.2016 14:00 US Fed Vize-Präsident Fischer Dienstag, 22.11.2016 11:00 EZ Nov EU-Kommission; Saldo: Industrievertrauen Konsumentenvertrauen 16:00 US Okt -0,4 -8,0 k.A. -7,8 -0,6 -8,0 Verkauf bestehender Häuser, Mio. (JR) 5,5 5,4 5,5 Mittw och, 23.11.2016 09:30 DE Nov Einkaufsmanagerindex (Verarb. Gew erbe, Vorabschätzung) 55,0 54,7 55,0 09:30 DE Nov Einkaufsmanagerindex (Dienstleistungen, Vorabschätzung) 54,0 54,0 54,2 10:00 EZ Nov Einkaufsmanagerindex Verarb. Gew erbe 53,5 53,2 53,5 10:00 EZ Nov Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen 53,0 52,8 52,8 14:30 US Okt Auftragseingang langlebige Güter, % m/m 3,0 1,1 -0,3 14:30 US 19. Nov Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung, Tsd 240 k.A. 235 16:00 US Okt Neubauverkäufe, Tsd. (JR) 590 590 593 0,2 1,7 k.A. k.A. 0,4 1,7 110,5 110,5 110,5 9,8 9,7 9,7 Donnerstag, 24.11.2016 08:00 DE Q3 BIP mit Komponenten % q/q, s.a., kalenderbereinigt % y/y, s.a., kalenderbereinigt 10:00 DE Nov ifo-Geschäftsklima 13:00 DE Dez GfK-Konsumklima, Index Thanksgiving Day - Märkte geschlossen US Freitag, 25.11.2016 im Laufe der Woche 08:00 DE Okt Importpreise % m/m % y/y 0,1 -1,4 0,6 -0,9 0,1 -1,8 08:00 DE Okt Einzelhandelsumsatz % m/m, real s.a. % y/y, real s.a. 0,7 0,9 k.A. k.A. -1,5 0,0 Quellen: B lo o mberg, Helaba Vo lkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 3 W OCHENAUSBLICK 2 Christian Apelt, CFA Tel.: 0 69/91 32-47 26 Im Fokus 2.1 Devisen: Dollar-Euphorie Die „Trumponomics“ verleihen dem US-Dollar neuen Schwung. Hält die Euphorie für den Greenback an oder droht doch ein böses Erwachen? Bis auf die allererste Markreaktion in der Wahlnacht kennt der US-Dollar seitdem nur noch eine Richtung: nach oben. Politische Unsicherheit, Handelskriege etc. spielen keine Rolle mehr. Im Mittelpunkt stehen die potentiellen Wachstumsimpulse aus Steuersenkungen bzw. Ausgabenprogrammen unter einem Präsidenten Trump. Damit gehen höhere Inflationserwartungen einher und entsprechend steigende Kapitalmarktzinsen. Ebenso werden nun verstärkt Zinserhöhungen der US-Notenbank eingepreist. Häufig fällt der Vergleich mit den „Reaganomics“ aus den achtziger Jahren, als eine sehr expansive Finanzpolitik kombiniert mit einer sehr restriktiven Geldpolitik die US-Währung auf Allzeithochs trieb. Sogar mögliche Handelsrestriktionen unter Trump werden positiv für den Dollar interpretiert. Gemäß Lehrbuch nimmt ein durch Zölle reduziertes Leistungsbilanzdefizit den Abwertungsdruck auf die Währung. Ist der Dollar-Höhenflug unausweichlich? Deutlich anderes Umfeld unter Reagan Im Vergleich zur Reagan-Präsidentschaft fallen einige Unterschiede auf. Damals hatten die USA ein ernsthaftes – zweistelliges – Inflationsproblem, das mit sehr hohen Zinsen (Realrenditen von bis zu 10 %) bekämpft wurde. Der Renditevorteil gegenüber Deutschland betrug real bzw. nominal 4 bis 5 Prozentpunkte. Die expansive Fiskalpolitik hatte zwar auch zu den hohen Zinsen beigetragen, entscheidender war aber die Geldpolitik. Am Ende von Reagans Präsidentschaft hatte sich der gesamte Gewinn des US-Dollar übrigens wieder in Luft aufgelöst. US-Renditevorteil mager im Vergleich zu Reagan US-Dollar bereits stark überbewertet USD Index %-Punkte Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research US-Dollar-Anstieg nicht nachhaltig % am BIP Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Im Dezember wird die Fed, wie von Präsidentin Yellen quasi bestätigt, ihren Leitzins anheben. Derzeit spricht jedoch wenig dafür, dass die Notenbank von ihrem sehr behutsamen Zinserhöhungskurs abweicht. Die Inflation wird trotz eines moderaten Anstiegs im Reagan-Vergleich sehr niedrig bleiben. Ungeachtet mancher republikanischer Hardliner besitzt auch Donald Trump kein Interesse an merklich höheren Zinsen. Grundsätzlich möchte kein US-Präsident mehr Geld für den Schuldendienst ausgeben, schon gar nicht der selbsternannte „King of Debt“. Außerdem wird ein starker US-Dollar kaum im Sinne von Trumps Handelspolitik sein. Es ist fraglich, in welchem Umfang die protektionistischen Maßnahmen tatsächlich realisiert werden. Schließlich drohen dann Gegenmaßnahmen der Handelspartner. Zudem würde ein nachlassender Kapitalzufluss in die USA das Lehrbuch auf den Kopf stellen. Eine schwächere US-Währung wäre hingegen weniger konfliktbehaftet und würde der Exportindustrie helfen. Ohnehin ist der US-Dollar schon – anders als bei Reagans Amtsbeginn – deutlich überbewertet. Abgesehen davon gehen in der Regel höhere US-Haushaltsdefizite mit einem schwächeren Greenback einher. Der Euro-Dollar-Kurs testet wohl zwar seine Vorjahrestiefs von 1,05. Danach dürfte es aber schwierig für den Greenback werden. Spätestens mittel- bis langfristig wird der US-Dollar eine merkliche Korrektur erleiden. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 4 W OCHENAUSBLICK Dr. Stefan Mütze Tel.: 0 69/91 32-38 50 2.2 Deutschland: Ausrüstungen enttäuschen erneut Im vierten Quartal dürfte die deutsche Wirtschaft wieder stärker wachsen. Die Investitionsschwäche ist allerdings noch nicht überwunden. Wachstumsabschwächung nur temporär Das Wirtschaftswachstum in Deutschland hat sich im dritten Quartal auf nur noch 0,2 % gegenüber den drei Monaten zuvor abgeschwächt. Dies ist zwar etwas weniger als erwartet. Trotzdem ist unsere Prognose eines kalenderbereinigten Wachstums von 1,8 % in diesem Jahr noch realistisch. Der jüngste starke Anstieg des ifo-Geschäftsklimas signalisiert für Q4 eine lebhaftere Dynamik, selbst wenn sich der Münchener Indikator aufgrund der Verunsicherung durch die US-Wahl im November nicht weiter verbessern dürfte. Die Veröffentlichung der Komponenten des Bruttoinlandsprodukts wird zeigen, dass erneut der private und öffentliche Konsum sowie die Bauinvestitionen zum Wachstum beigetragen haben. Außenhandel und Ausrüstungsinvestitionen hingegen bremsten. Die Ausrüstungen waren damit zum zweiten Mal in Folge negativ. Auch 2016 dürfte das Vorkrisenniveau noch nicht erreicht werden. Damit unterscheidet sich Deutschland beispielsweise von den USA, die das Vorkrisenniveau bereits 2012 überschritten haben. Ein Grund für die deutsche Investitionsträgheit dürfte die konjunkturelle Schwäche geografisch nahe gelegener Länder in der Eurozone sein. Deren Nachfrage wird überdurchschnittlich stark durch Exporte aus Deutschland abgedeckt. Fällt sie schwach aus, werden Investitionen im Inland nicht getätigt. Die Dynamik 1 entfernterer Märkte dagegen führt in einem stärkeren Maße zu Investitionen vor Ort. Investitionen: Europa hinkt hinterher Fahrzeugbau unter den großen Investoren Index: Q1 2008 = 100, real Neue Anlagen (Ausrüstungen, Bauten, sonstige Anlagen), 2014, Mrd. € *equipment Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Kein Patentrezept für mehr Investitionen 50 50 40 40 30 30 20 20 10 10 0 0 Quellen: Statistisches Bundesamt, Helaba Volkswirtschaft/Research Rahmenbedingungen und spezifische Branchenentwicklungen beeinflussen die Investitionstätigkeit. Das Verarbeitende Gewerbe hat zwischen 2010 und 2015 überdurchschnittlich investiert. Dort stiegen die Bruttoanlageinvestitionen um etwa 16 % oder gut 3 % p.a., während der Dienstleistungsbereich nur ein Plus von rund 10 % oder weniger als 2 % p.a. erreichte. Allerdings tätigt das Verarbeitende Gewerbe nur knapp 19 % der gesamten neuen Anlagen, während alle Dienstleister für rund drei Viertel stehen. Innerhalb der Industrie gehören die Fahrzeug- und Maschinenbauer zu den dynamischen Investoren, während die chemische Industrie auch aufgrund der zunehmend schwierigeren Rahmenbedingungen im Inland ihre Investitionen in neue Anlagen kaum gesteigert hat. Ähnliches gilt auch für die Stahl- und Metallindustrie. Der Standort sollte für diese Branchen attraktiver gestaltet werden. Auch die Energieversorgung hat in diesem Zeitraum aufgrund der Zurückhaltung bei konventionellen Kraftwerken kaum Kapitalbildung betrieben. Im Dienstleistungssektor sind die Investitionen im Bereich „Verkehr und Lagerei“ sogar deutlich gesunken. Eine wesentliche Rolle spielte hier die Schifffahrtskrise, die zu geringeren Bestellungen von neuen Schiffen geführt hat. Auch in der Logistik scheinen die Kapazitäten mittlerweile auszureichen. Die Unternehmen haben sowohl bei der Lagerei als auch in der Luftfahrt sowie bei Post-, Kurier- und Expressdiensten Zurückhaltung geübt. Eine Verbesserung der Rahmenbedingungen ist zwar notwendig, teilweise bremsen allerdings auch die Wachstumsschwäche in Exportländern und Überkapazitäten die Investitionen. 1 Vgl. hierzu: OECD Economic Surveys: Germany 2016, Paris 2016, S. 62f. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 5 W OCHENAUSBLICK 3 Charttechnik Bund-Future: Trendfolger belasten Widerstände: 160,96 161,37 161,90 MACD Unterstützungen: 159,77 159,14 158,54 Bund-Future (daily) Noch zu Beginn der Woche wurde ein Kontrakttief bei 159,14 markiert. Seitdem konnte sich der Bund-Future erholen und die Marke von 160 zurückerobern. Damit haben Indikatoren wie Stochastic und RSI die Überverkauftsituation abgebaut und entsprechend richten sie sich gen Norden. Von einer dauerhaften Entwarnung kann aber noch nicht gesprochen werden, denn Trendfolger wie MACD und DMI stehen weiterhin auf Verkauf. Haltemarken sind bei 159,77/82 und 159,14 zu nennen. Widerstände sehen wir bei 160,96 und 161,37. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) Euro: Stabilisierung? Widerstände: Unterstützungen: MACD EUR-USD (weekly) 1,0711 1,0582 1,0851 1,0521 1,0913 1,0458 Der Euro gab erneut nach und markierte ein Tief bei 1,0582. Indikatoren im Tageschart und im Wochenchart stehen auf Verkauf und so sind weitere Kursverluste nicht auszuschließen. Interessant sind im Falle eines Unterschreitens des Wochentiefs die Marken 1,0521/24 und 1,0458/63. Hier finden sich die unteren Begrenzungen der seit dem Frühjahr 2015 dominierenden Seitwärtsrange. Sollten diese durchbrochen werden, wäre der Weg frei bis zur Parität. Noch ist es aber nicht soweit und erste Überverkauft-Indikationen machen eine Stabilisierung möglich. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Ralf Umlauf (Tel.: 069/9132-1891) DAX: Seitwärtsrange intakt Widerstände: 10.827 10.903 10.979 Unterstützungen: 10.550 10.480 10.428 DMI / Ichimoku DAX (daily) Die Seitwärtsrange beim DAX mit den Begrenzungen bei 10.550 und 10.827 Zählern hat Bestand. Passend dazu ist das Aufwärtsmomentum schwach ausgeprägt, während der Abwärtsdruck gering ausfällt. Per saldo sind die Chancen für einen Ausbruch nach oben etwas höher zu gewichten. Dies wird von der Tatsache, dass der deutsche Leitindex weiterhin über den relevanten Durchschnitten (21, 55, 100 und 200 Tage) notiert, unterstützt. Der übergeordnete Trend ist zudem aufwärts gerichtet. Dennoch liefern verschiedene Indikatoren vermehrt Warnsignale. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Bitte beachten Sie: Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf der Technischen Analyse und sind kurzfristig orientiert. Die fundamentalen Analysen mit einer mittel- und langfristigen, strategischen Ausrichtung gehen nicht in diese Betrachtungen ein. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 6 W OCHENAUSBLICK 4 Prognosetabelle Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise reale Veränderung gg. Vorjahr, % Veränderung gg. Vorjahr, % 2014 2015 2016p 2017p 2014 2015 2016p 2017p 1,2 1,9 1,6 1,4 0,4 0,0 0,2 1,2 Deutschland 1,6 1,5 1,8 1,5 0,9 0,3 0,4 1,4 Frankreich 0,7 1,2 1,2 1,2 0,6 0,1 0,3 1,2 Italien 0,2 0,6 0,8 1,1 0,2 0,1 0,0 1,1 Spanien 1,4 3,2 3,2 2,5 -0,2 -0,6 -0,4 1,1 Niederlande 1,4 2,0 1,7 1,5 0,3 0,2 0,2 0,9 Österreich 0,6 1,0 1,5 1,3 1,6 0,9 1,1 1,5 Griechenland 0,4 -0,2 -0,7 1,3 -1,4 -1,1 0,0 1,0 Portugal 0,9 1,6 0,9 1,1 -0,2 0,5 0,7 1,1 Irland 8,4 26,3 4,5 3,0 0,3 0,0 0,0 1,0 Großbritannien 3,1 2,2 2,0 0,8 1,5 0,1 0,7 2,5 Schw eiz 2,0 0,8 1,3 1,3 -0,1 -1,1 -0,3 0,0 Schw eden 2,6 4,1 3,1 2,4 -0,2 0,0 0,9 1,4 Norw egen 1,9 1,6 1,0 1,5 2,0 2,1 3,5 2,1 Polen 3,3 3,6 3,0 2,7 0,0 -0,9 -0,6 1,7 Ungarn 4,0 3,1 2,0 2,5 -0,2 -0,1 0,2 1,6 Tschechien 2,7 4,5 2,5 2,4 0,4 0,3 0,6 1,6 Russland 0,7 -3,7 -1,0 0,8 7,8 15,5 7,1 5,5 USA 2,4 2,6 1,6 2,2 1,6 0,1 1,2 2,2 Japan -0,1 0,6 0,5 0,4 2,7 0,8 -0,3 0,1 Asien ohne Japan 5,8 5,4 5,1 4,8 3,6 2,5 2,8 2,8 China 7,3 6,9 6,5 5,8 2,1 1,5 2,1 1,8 Indien 7,2 7,5 7,0 6,9 6,7 4,9 5,5 5,1 1,1 0,1 -0,5 1,6 10,5 12,6 17,0 14,0 0,1 -3,8 -3,0 0,8 6,3 9,0 8,5 5,5 3,3 3,0 2,7 3,0 3,4 3,0 3,4 3,5 Euroland Lateinamerika Brasilien Welt p = Prognose; BIP-Wachstum soweit verfügbar kalenderbereinigt Quellen: EIU, Macrobond, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 1 8 . N O V E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A 7
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