Datum: 18.11.2016 UNTERNEHMEN 'HAPPEN Der erste Schock hat sich gelegt. Doch die Unsicherheit bleibt: Wie schlimm wird die Ära Trump für die Weltwirtschaft und die Schweiz wirklich? DONALD TRUMP I.ICII, MAKN.N NIARC KOWALSKY,HOLGER von MARC HOLGERAAUCH, MAREN MEYER und EGO LEO MÜLLER MÜLLER Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 STRESSTEST eR LADY LIBERTY Die Fackelträgerin für Freiheit und Offenheit blickt in eine düstere Zukunft. Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 EN TRUN1P-SCHOCK NOTOWN Aus Motown ist eine Geisterstadt geworden: Der Verfall der einstigen Automobilhochburg Detroit steht für den Niedergang der US-Industrie. Trump will sie neu beleben. m Mitternacht ging überwältigende Mehrheit gegen Trump Daniel Borel in sei- gestimmt hat? «Ich habe keine Ahnung», nem Haus in Apples sagt Borel. «Ich weiss nur eines: Wir wer- VD ins Bett. Für den es schaffen. Trotz Trump.» ihn, den Waadtlän- Zwei Wochen nach dem Wahlschock der mit zweiter Hei- dominiert vor allem ein Thema: die Un- mat USA, war an sicherheit. Wie sieht die neue Regierung jenem Abend des 8. November alles klar: aus? Was hat sie vor? Welche Folgen hat Am nächsten Tag würde Hillary Clinton das für die Schweiz? Zwar ist ein Regieals Präsidentin verkündigt werden, am rungswechsel immer mit einem gewissen Weltenlauf würde sich nicht viel ändern. Grad an Ungewissheit verbunden, besonAls ihn am Morgen das Radio weckte, ders in Washington. Doch beim Einzeltraute Borel seinen Ohren nicht. «Ich war kämpfer Trump, der sich als Nichtpolitivöllig überrascht», sagt er. «Die Demo- ker definiert und der seinen Wahlsieg kratie hat für einen Diktator gestimmt!» Seiher fragt sich der 68-Jährige: Was wird der neue Präsident für seine Kinder bedeuten, die in den USA leben und dort unternehmerisch aktiv sind? Was für seine Firma Logitech, die seit 35 Jahren im Silicon Valley angesiedelt ist, wo die Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 Zentrale Versprechen seiner Wahlkampagne hat Donald Trump bereits wieder hat ein Kandidat einen Pool von Experten, die man kennt», sagt die deutsche Verteidigungsministerin. «Das ist hier nicht der Fall. Man wird jetzt erst einmal versuchen herauszufinden: Wer ist unser Ansprechpartner?» Wenigstens eine Telefonnummer hat das Aussendepartement (EDA) von Didier Burkhalter: «Wir sind seit Mai im Kontakt mit Walid Phares», heisst es dort. Phares, Experte für den Nahen Osten auf Fox News, ist einer von Trumps fünf Beratern und zählt zu einem engen Kreis illustrer Vertrauter des künftigen US-Präsidenten (siehe «Die neuen Strippenzieher» auf Seite 34). Inhaltlich ist der Nebel noch dichter: «Wir wissen weder aus der Vergangenheit relativiert. noch aus der Kampagne, was Trumps ohne die Hilfe seiner Partei errang, ist der Wirtschaftsprogramm ist», sagt Martin Fall besonders. «Wir wissen nicht, was Naville, CEO der Schweizerisch-Ameriauf uns zukommt», sagt selbst der deut- kanischen Handelskammer AmCham. sche Aussenminister Frank-Walter Stein- «Seine Vorhaben sind zum Teil sehr wimeier. «Ich habe mehrfach mit Henry dersprüchlich und basieren in keiner Art Kissinger in New York über den zu er- und Weise auf der Realität.» Und zentrale wartenden aussenpolitischen Inhalt und Versprechen seiner Kampagne hat Trump bereits wieder relativiert: etwa das Eindas Personal von Donald Trump gesproreiseverbot für Muslime in die USA; sein chen», so Steinmeier. Doch auch der weise Versprechen, das Pariser Klimaabkomalte Mann und ehemalige republikanische Aussenminister, zu dem noch jeder men zu kippen; die Abschaffung von amerikanische Politiker in der Hoffnung Obamacare. Keiner kennt die Pläne auf guten Rat gepilgert ist, wusste keine Trumps, vielleicht nicht einmal er selbst. Kein Wunder, werden mangels VisibiAntwort. «Und mit ihm tappt die ganze aussenpolitische Community in Washing- lität vielerorts die Ampeln auf Rot gestellt. ton im Dunkeln.» Aus Trumps Wahl- Der Spartenleiter eines grossen Schweikampfteam waren vorab auch keine zer Industriekonglomerates etwa hat Vertreter zu den europäischen Partner- schnell reagiert: Zwei Tage nach Trumps Regierungen entsandt worden, wie dies Wahl hat er die Tarifverhandlungen in früher üblich war. Ursula von der Leyen Deutschland abgebrochen und aufs bringt es auf den Punkt: «Normalerweise Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 BILLIGLOHN In chinesischen Fabriken wie dieser von Foxeonn werden auch viele US-Produkte hergestellt. Die von Trump geplanten Schutzzölle würden Macbook und Co. in den USA massiv verteuern. e Exportlokomotive USA Während die Schweizer Exporte in die meisten Länder Länder abnahmen, abnahmen, stieg stieg der der Export Export meisten in die USA seit 2011 massiv. 40 Prozent 30 20 Investitionsboom Die USA sind gemäss der Schweizerischen Nationalbank die wichtigste Destination für Schweizer Direktinvestitionen im Ausland. 250 Milliarden Dollar +,7 37 +37,7 224,0 224,0 Bestand Direktinvestitionen Direktinvestitionen Bestand Entwicklung Schweizer Exporte 200 200 der Schweiz in den USA 2011-2015 10 +2,7 150 -20 -20 8,3 -9,8 73,5 Brd. 152,9 152,9 20 000 000 20 10 000 000 10 94,7 94,7 50 50 000 55 000 Bestand Direktinvestitionen Prognose Prognose der USA in der Schweiz 000 22 000 2007 08 20071 Themen-Nr.: 660.003 Trump-Effekt Billionen Dollar Dollar Billionen 120 000 000 120 80 000 000 80 100 100 -17,99 -17,9 Quelle: EZV Das Volumen Volumen der der Weltwirtschaft Weltwirtschaft Das könnte während während Trumps Trumps Amtszeit Amtszeit stark stark könnte vom Wachstumstrend Wachstumstrend abweichen. abweichen. vom 40 000 149,7 +01' +61 -2,8 -3,0 -10 Grosse Unsicherheit Unsicherheit Grosse 09 09 10 11 11 Quelle: U.S. Department meree Department of of Com Commerce Abo-Nr.: 660003 12 12 13 13 14 14 1 1965 1965 75 85 85 95 95 05 15 15 2024 2024 Quelle: Die Die Welt, Welt, Bloomberg Bloomberg Quelle: Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 FESTUNG markt nach Deutschland. 2015 wurden Pharma und Grossbanken profitieren Waren im Wert von 27 Milliarden US- Zwei Schweizer Branchen sind von der Dollar in die USA verschifft, Tendenz stei- Wahl Trumps direkt betroffen: Pharma gend. Das entspricht 13,5 Prozent am Ge- und die Grossbanken. «Aus Schweizer Auf den lag genau 27 Jahre nach dem USA der weltweit zweitwichtigste Absatz- Fall der Berliner Mauer wurde Trump gewählt. Er will die in Ansätzen bereits bestehenden Befestigungen an der Grenze zu Mexiko zu einem u nüberwindlichen Schutzwall ausbauen. Auch als Geldgeber spielt die Alpennächste Jahr verlegt. «Ich kann jetzt nicht die Personalkosten erhöhen, wenn nation eine wichtige Rolle: 24 Milliarden Deutschland wegen Trump in eine Rezes- Dollar investierten Schweizer Konzerne sion geraten sollte», sagt er. Oder wie es 2014 in den USA, damit liegt das Land Rudolf Minsch, Chefökonom vom Wirt- auf Platz sieben. Rund 500 Schweizer Firschaftsdachverband Economiesuisse, aus- men sind mit über 3500 Filialen in fast drückt: «Investitionsentscheidungen allen US-Staaten vertreten. Auch anderstrifft man am liebsten dann, wenn man herum fliesst viel Geld: 17 Milliarden DolSicherheit hat.» lar investierten 2014 IBM, Google, DisFür Schweizer Exporteure sind die ney und Co. hierzulande. samtexport. Nicht weniger als 45 Prozent Sicht dürften diese Sektoren, nach allem, des Warenhandelsüberschusses erzielt was bisher absehbar ist, profitieren», sagt die Schweiz im Handel mit den Vereinigten Staaten. Umgekehrt exportierten Olaf Tölke, Chefanalyst der Ratingagen- amerikanische Firmen 2015 Waren im tur Scope. Kein Wunder, haben Roche Wert von über 12 Milliarden US-Dollar und Novartis, UBS und Credit Suisse an in die Schweiz. Themen-Nr.: 660.003 den Börsen nach der Wahl mächtig Staub Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 aufgewirbelt. Denn die USA sind für Roche und Novartis mit Abstand die wichtigsten Märkte. Rund 40 Prozent ihrer Erlöse erzielt die Schweizer Branche auf dem grössten Pharmamarkt der Welt. Und ralen Regulierung aussteigen werden», meint ein hochrangiger Experte eines in- ternationalen Regulierungsorgans. In dem Fall könnten Schweizer Banken sogar Wettbewerbsnachteile entstehen. Denn nach seiner Wahl bekräftigte bisher kann die Branche ihre Preise dort Trump, das zentrale Regulierungsgesetz frei festsetzen, ihr steht kein globaler Ver- Dodd-Frank Act zu lockern. Das 2000 handlungspartner gegenüber. Clinton Seiten starke Gesetzeswerk war die Reakwollte das ändern, Trump hat sich hier tion der USA auf die Finanzkrise. Es zielt weniger klar geäussert. Daher macht sich darauf ab, dass nie mehr eine Bank vom in der Branche eine gewisse Erleichterung breit, dass unmittelbar keine Eingriffe in die Preissetzung drohen und neue, teure Medikamente weiter vergütet werden. «Man kann erwarten, dass Innovationen im Pharmasektor nun sicherer sind», sagt David Epstein, ExPharmavorstand bei Novartis, der heute als Investor junge Biotech-Firmen fördert. Von seinem Wahlkampfversprechen, den «Affordable Care Act» - bes- Staat aufgefangen werden muss. Unter anderem verbietet das Gesetz, dass Banken auf eigenes Risiko spekulieren dürfen, und führt mehrere neue Überwachungsbehörden mit grosser Macht ein, wie den Financial Stability Oversight Council. Dieser legt zum Beispiel fest, welche Banken und Versicherer als systemre- levant gelten und besonders hart reguliert werden. Die Empfehlungen dazu stammen vom Finanzstabilitätsrat (FSB) aus ser bekannt als Obamacare - wieder Basel. Die Sorge: Trump könnte die Empabzuschaffen, ist Trump inzwischen abgerückt. Bestimmte Elemente des Systems will er beibehalten - etwa dass kein Versicherer einen Kunden wegen Vordas könnte auch nach hinten losgehen. «Wir machen uns ernsthaft Sorgen, dass die USA aus dem Prozess der multilate- fehlungen des FSB in den Wind schlagen. So würde der Wettbewerb im globalen Bankgeschäft verzerrt, ganz nach Trumps Geschmack: America first. Günther Dob- rauz, Regulierungsexperte bei PwC, ist skeptisch, ob Trump überhaupt die globa- USA vor China und Russland eitwichtigste Exportland 2015 waren waren die die USA USA nach nachDeutschland Deutschlanddas daszw zweitwichtigste Exportland der der Schweiz. Schweiz. EU: 30 30 20 20 10 Deutschland Frankreich Frankreich Italien Grossbritannien Österreich Österreich Spanien Spanien Belgien/Luxemburg Niederlande Übriges Europa Welt: Milliarden Franken Franken Milliarden 40 10 36,6 14,0 14,0 12,8 12,8 11,7 5,7 5,4 5,4 5,2 4,7 4,7. 23,3. 23,3 20 20 30 40 27,4 USA USA 8,9 8,9 China 6,4 6,4 Japan 5,7 5,7 Hongkong Hongkong 3,2 3,2 Afrika 2,2 Russland 12,2 2,0 Brasilien 112,0 1,8 Indien Indien 11 1,8 Anteile Anteile am am gesamten gesamten Exportvolumen Exportvolumen 13,5% 13,5% 53,7% 53,7% EU EU Themen-Nr.: 660.003 USA Abo-Nr.: 660003 7,4% BRIC 25,4% Übrige Auflage: 47'302 Quelle: Quelle: EZV EZV Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 GB GESUNDHEIT Erst wollte Tru mp das reProg ramm ganz MIO Pf abschaffet' jetzt ENDS 141 will er <etwas Die Folgen die Schweizer Pharmakonzerne? Unklar. «Es wird sicher keine Schutzzölle gegen die Schweiz geben», sagt Martin Naville, Chef der AmCham. len Finanzinstitute entlasten will: Vor Vieles deutet auf einen Hardliner als allem wolle er die kleinen Regionalbanken der USA stärken. Aus einer Liberalisierung daher auf Vorteile für schweizerische Banken zu schliessen, «erscheint zu einfach», meint er. Nachfolger hin. So wenig man über Trumps konkrete Pläne weiss, eines ist klar: Die Wahl mar- kiert das Ende der Ära von Liberalisierung und Freihandel, eingeleitet 1981 unter Ronald Reagan. Doch von den pro- Hardliner als Nachfolger tektionistischen Massnahmen, die Trump Und dann gibt es ja noch offene Rechnun- angekündigt hat, dürften Schweizer Firgen: Noch immer werden im Justizminis- men nicht direkt betroffen sein. Die Droterium gegen etliche Banken wie die ZKB hung, Schutzzölle einzuführen, richtet Steuerstrafuntersuchungen geführt. Wie sich hauptsächlich gegen Niedriglohnlänes damit weitergeht, hängt davon ab, wer der wie China und Mexiko. «Es wird siJustizministerin Loretta Lynch beerbt. cher keine Schutzzölle gegen die Schweiz Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 geben», sagt Martin Naville. «Die Schweiz gehört für die Amerikaner zu den <Guten>». Eine halbe Million Jobs hätten Schweizer Firmen in den USA geschaf- Reger Güterverkehr Anteile der wichtigsten Handelsprodukte zwischen der Schweiz und den USA. Exporte CH USA 2014 2015 in Prozent (der totalen Exporte) 20 20 10 11 Pharmazeutische Pharmazeutische Produkte, Produkte, Vitamine, Vitamine, Diagnostika Diagnostika 2 Präzisionsinstrumente, Präzisionsinstrumente, Uhren, Uhren, Bijouterie Bijouterie 3 Maschinen, Apparate, Elektronik 4 Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine CH Importe Importe USA USA -0. CH 2014 2015 30 30 40 40 50 42,8 21,6 11,5 in Prozent (der totalen Exporte) 10 10 1 Edelmetalle, Edel- und Schmucksteine 2 Pharmazeutische Produkte, Produkte, Vitamine, Vitamine, Diagnostika Diagnostika 3 Präzisionsinstrumente, Präzisionsinstrumente, Uhren, Uhren, Bijouterie Bijouterie 4 Maschinen, Apparate, Elektronik 20 20 30 30 40 40 50 39,5 39,5 19,1 19,1 14,0 14,0 7,0 7,0 Quelle: EZV UNTERNEHMEN'I'RUMPTRUMP-SCHOCK UNTERNEHMEN SCHOCK WELTHANDEL Sollte Tramp die Einfuhrzölle erhöhen und so einen Handelskrieg auslösen, wiirde darunter die gesamte Schweizer Exportindustrie leiden, am meisten Logistiker wie Kühne + Nagel. www.kuehn na Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 fen, weitere 1,7 Millionen indirekt. US-Unternehmen ihre Daten vermehrt in «Langfristig aber steigt der Druck, mehr in den USA zu investieren», sagt Naville. Dass OC Oerlikon zwei Tage nach der Wahl ankündigte, in Michigan ein Werk zu bauen (Anfangsinvestition: 50 Millionen Dollar), war gutes Timing. der Schweiz hosten lassen werden. Für das KMU mit Sitz in Plan-les-Ouates bei Genf zählen die Amerikaner bereits heute zu den wichtigsten Kunden: «Wir können nur von Trumps Entscheidungen und der damit einhergehenden Unsicherheit pro- Betroffen sind primär die US-Kon- fitieren», sagt Tandon. Die Genfer ProtonMail, die verschlüsselte E-Mail-Dienste anbietet, meldet bereits eine Verdoppelung des Kundenwachstums nach der zerne selber. Ford werde er innerhalb von 48 Stunden nach Amtsantritt dazu zwingen, die Fabriken in die USA zu verlagern, hatte Trump versprochen. Selbst wenn er das tun würde (was unwahrscheinlich ist) und selbst wenn Ford sich dem beugen würde (was noch unwahrscheinlicher ist): Für die Schweizer Industrie hätte solche Machtpolitik kaum Auswirkungen. Ob Ford ABB-Roboter in ihrem neuen Werk Wahl. Auch andere KMUs geben sich gelassen: 98 Prozent glauben trotz Trump, dass sie in fünf Jahren mehr oder gleich viel in die USA exportieren werden. Dass US-Firmen ihre Schweiz-Präsenz aufgeben zugunsten des Heimatlandes, ist ebenso unwahrscheinlich: Die Schweiz ist in Mexiko verbaut oder in ihrem neuen einer der weltweit teuersten Standorte. Werk in Detroit, dürfte für ABB keinen US-Firmen investieren hier nicht, um Unterschied machen. «Wir sind in beiden Kosten zu sparen, sondern um grössere Ländern gut aufgestellt», sagt Greg Wertschöpfung zu kreieren und damit Scheu, Amerika-Chef von ABB. Und ABB mehr Jobs auch in den USA. produziert kaum etwas in Mexiko, um es Also Business as usual für die Schwei- von dort in die USA einzuführen. zer Wirtschaft unter einem Präsidenten Eine Chance könnte Trump für die Trump? Alles nur ein Sturm im WasserSchweizer IT-Branche sein. Im Wahl- glas? Leider nein. Es drohen tatsächlich Indirekt drohen massive Auswirkungen auf massive Auswirkungen auf die Schweizer Volkswirtschaft, und zwar indirekt. Denn der neue Präsident Trump verfügt über erheblichen Handlungspielraum. «Das USRecht erlaubt es ihm, viele seiner Wahlversprechen umzusetzen, ohne dass er auf den Kongress angewiesen wäre, wie etwa kampf hat er angekündigt, dass die nationale Sicherheit für ihn wichtiger sei als Datenschutz. Faiz Tandon, Gründer von Safe Host, geht deshalb davon aus, dass bei der Einführung von Schutzzöllen», die Schweizer Volkswirtschaft. Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 erklärt Prof. Michael Hahn, Direktor des Instituts für Europa- und Wirtschaftsvölkerrecht IEW der Universität Bern. Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 «Das US-Recht würde Trump nicht hindern, mit China einen Handelskrieg zu beginnen.» Zwar sei die Rechtslage mit Blick auf die Zukunft von Handelsverträgen nicht eindeutig. «Meiner Meinung nach wäre eine nicht vom Kongress autorisierte Kündigung eines Abkommens wie Nafta durch Präsident Trump nach US-Recht keineswegs offensichtlich rechtswidrig», so der Experte. Eine gerichtliche Klärung lichsten dürfte eine Mischung aus Worst und Moderate Case sein. Es wäre schlimm genug. Erste Hinweise, wohin es geht, dürfte es Mitte Dezember geben. Bis dahin sollte bekannt sein, mit wem Trump die Schlüsselpositionen seiner In vier Jahren kann ein Trumpeltier viel Porzellan kaputt schlagen, daheim und auf der Welt. Regierung besetzt. Anfang Januar der Frage dürfte Jahre dauern; inzwischen könnte Trump mit einer Kündi- dürfte der Plan für die ersten 100 Tage stehen. Und am 20. Januar 2017 wird gung längst Fakten geschaffen haben. Rechtlich eindeutig sei die Lage mit Trump ein Zeichen setzen mit dem ersten Blick auf Strafzölle: «Das US-Recht Dekret, das er unmittelbar nach dem würde Trump wohl nicht hindern, mit Amtseid unterzeichnet. Bei Obama war China einen Handelskrieg vom Zaun zu es die Schliessung von Guantanamo Bay. brechen», warnt Hahn. Auch die Abschie- bung illegaler Auswanderer darf Trump anordnen. Und selbst in der Finanzregulierung habe er über Ausführungsbestimmungen und die Besetzung von Spitzenämtern erheblichen Einfluss. Grosses Disruptionspotenzial Seiner versöhnlichen Acceptance Speech zum Trotz, in der er alles sagte, was von einem zukünftigen Präsidenten erwartet wird: Trump wird auch in Zukunft un- berechenbar sein. Er kann jederzeit seine Meinung ändern, die Beherrschung ver«Trump Slump» Was also passiert mit der amerikani- lieren, Dummheiten sagen oder begehen. schen, der globalen, der Schweizer Wirt- Rassistisch, chauvinistisch, rachsüchtig, schaft unter Präsident Trump? Drei Sze- narzisstisch, dünnhäutig, instabil, un- narien (siehe Seite 32) decken das aufmerksam, unerfahren, unausgegli- Spektrum ab. Im schlimmsten Fall macht chen - die Liste von Trumps CharakterTrump seine Wahlkampfversprechen schwächen ist ähnlich lang wie die seiner wahr. Die Folge wäre eine weltweite Re- Lügen. In vier Jahren kann ein Trumpel- zession, «Trump Slump» genannt, der tier viel Porzellan kaputt schlagen, dasich auch die Schweiz nicht entziehen heim und auf der Welt. «Er ist zweifelskönnte. Im moderaten Szenario kann und ohne der Präsident mit dem grössten will er nicht viel bewegen, weil ihm das Disruptionspotenzial der Geschichte», Parlament Grenzen setzt und ihn seine sagt Borel. Dass sich der PräsidentschaftskandiBerater zur Vernunft bringen. Und im dat Trump kaum vom Präsidenten Trump besten Fall kann Trump tatsächlich die unterscheiden wird, wurde kurz nach Ökonomie der Vereinigten Staaten anfeuder Wahl deutlich, als er ankündigte, ern und damit die Weltwirtschaft. Keines dieser drei Szenarien wird in tatsächlich drei Millionen Migranten raReinkultur eintreten. Am wahrschein- schestmöglich abschieben zu wollen. Die Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 Hoffnung, dass das Amt den Amtsinhaber formt, ist fehl am Platz: Mit 70 Jahren ist er auch der älteste Präsident, der je ins Oval Office gewählt wurde. «In so einem Alter ändert man sich nicht mehr», so Borel. Und James Downie, Kolumnist der «Washington Post», fragt: «Wenn Sie sich gerade auf den mächtigsten Stuhl der Welt vorgearbeitet hätten - würden Sie irgendetwas an sich ändern?» Unter Präsident Trump ist nur eines sicher: die Unsicherheit. Sie wird bleiben bis zum letzten Tag seiner Regentschaft. UNTERNEHMEN TRUMP-SCI IOCK Fleissiger Schwiegersohn mit Dealmaker-Erfahrung. Ex-Goldman-Sachs-Banker mit Erfahrung im Filmgeschäft. Themen-Nr.: 660.003 Hardliner mit Republikaner-Stallgeruch. Völkischer Strategiechef mit Internetdienst. Pensionierter Stahlunternehmer mit grosser China-Phobie. Gründer mit libertärrevolutionären Utopien. Am Ex-BearStearns-Ökonom mit Regierungserfahrung. AntiTerrorismusexperte mit Bürgerkriegspraxis. Ökonom mitErfolgen im Genre der Selbsthilfeliteratur. Evangelikaler Hedge-Fund-Manager mit WEF-Erfahrung.. Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Silicon-Valley- Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 Die neuen Strippenzieher Trumps Schwiegersohn sucht mit stramm rechten Weggefährten die neue Führungsriege der Regierung aus. Wieder einmal dabei: Lobbyisten und Goldman-Sachs-Boys. «Donald Trump ist eine absolute Wildcard», Dann die Scharfmacher. sagen die Lobbyisten von der Washingtoner S3 Gingrich gilt neben Ex-Staatsanwalt Rudolph verkauft werden, um es vor der Pleite zu retten. Group. «Unerfahrene Leute wie Mr. Trump Giuliani und Ex-Botschafter John Bolton als Als Berater nannte Trump auch Hedge-Fund- haben keine andere Wahl, als Fehler im Amt zu Kandidat für das Aussenamt. Gingrich will eine Manager John Paulson, der sich regelmässig in machen», sagt der Lobbyist Jeffrey Birnbaum Kolonie auf dem Mond gründen, auf der Erde Zürich sehen lässt. Paulson hatte 2007 gegen vom Beratungskonzern BGR in Washington, Ex-Speaker Newt Das Traditionsinstitut musste 2008 zwangsweise wäre der Scharfmacher - wie die ahderen Banken gewettet und damit Milliarden gemacht, «aber Trump hat sich entschieden, diese Dinge Bewerber - für die internationale Diplomatie später aber viel mit Goldinvestments verloren. auf die harte Tour zu lernen.» Und weil dies so eine schwere Herausforderung. Zu diesem Kreis zählt auch Milliardär Andy Beal, ist, suchen Weltkonzerne derzeit händeringend jemanden, der jemanden kennt aus dem neuen Übergangsteam des designierten Präsidenten. Zuerst die Kernfamilie. Es scheint so, dass der lange Zeit professionell Poker spielte. Aus dem Silicon Valley sticht einzig Peter Und die Banker. Für die künftige Wirtschaftspolitik wurde Ökonom Peter Navarro, ein Thiel hervor, ein verschrobener Antidemokrat: talentierter Selbstvermarkter, berufen. Er hat «Wählen macht die Dinge nicht besser.» Er hat Selbsthilfeliteratur und ein Angst-Buch über die einst PayPal gegründet und ist Gründer von dabei jüngere Familienmitglieder eine wichtige Chinesen geschrieben. Nennenswerte For- Palantir, einem von der CIA geförderten Unter- Rolle spielen wie Tochter Ivanka Trump und ihr schungsschriften sind von ihm nicht bekannt. nehmen für Überwachungssoftware, das ein Ehemann Jared Kushner, ein 35-jähriger Immo- Für Handelsfragen wird im Transition Team Dan bilientycoon. Kushner ist sehr früh ins Familien- DiMicco zuständig sein. Als Metallurge hat er unternehmen eingestiegen, als sein Vater ins sich bis zum VR-Präsidenten des Stahlkonzerns Joint Venture mit der Credit Suisse betreibt. Gefängnis musste. Und wie der junge Trump Nucor emporgearbeitet. Er hat kein anderes Ein Schweizer Kontakt. Für die nationale wagte er sich schon früh an grosse Deals. Mit Unternehmen gesehen, aber heute als Pensio- Sicherheit, die Geheimdienste und die innere gerade 26 Jahren orchestrierte er den Kauf när eine feste Meinung über den «Mythos» des eines Wolkenkratzers an der Fifth Avenue in Freihandels. Sein Unternehmen finanzierte Sicherheit werden unter anderem der pensionierte General und Militärgeheimdienstler Manhattan für 1,8 Milliarden Dollar. Seine politi- Kampagnen für Klimawandel-Leugner. In Eu- Michael T. Flynn sowie der junge Republikaner schen Ziele? Niemand weiss etwas Klares, aber ropa will er England gegenüber der EU mit Duncan Hunter Jr. genannt. Kushner war Trumps Begleiter beim ersten einem Handelsvertrag bevorzugen - weil die Besuch im Weissen Haus. Briten «gleich gesinnt» sind. Als künftiger Han- von Bundesbern kontaktiert wurde, hat Kriegs- delsminister wird auch über Lew Eisenberg erfahrung: In den Achtzigern war er in Libanon designierten Vizepräsidenten Mike Pence Jung- spekuliert. Er zählt zur Riege der Ex-Goldman- als ideologischer Einpeitscher bei den rechts- politiker Reince Priebus, der Stabschef im Sachs-Banker, die wieder einmal durch die extremen Milizen der christlichen Maroniten Weissen Haus wird, und der Präsident des Inter- Drehtüre ins politische Machtzentrum vordrin- aktiv, die wegen Kriegsverbrechen beschuldigt netdienstes Breitbart News, Stephen Bannon, gen. So vertreten auch der Ex-Goldman-Sachs- der Strategiechef wird. Mit Verschwörungstheo- Banker Steven Mnuchin und Hedge-Fund-Mana- rien und völkischer Propaganda war er Kampa- ger Anthony Scaramucci den alten Geist der Wall gnenmeister der Tea-Party-Bewegung, und er Street im Trump-Team - entgegen all seinen An der Spitze des Teams stehen neben dem finanzierte Kriminalrechercheure für Enthül- demagogischen Tiraden gegen die Banken. lungsstorys über die Clintons, mit denen sie Mnuchin wird als künftiger Finanzminister Mainstream-Medien infiltrierten. Breitbart gehandelt, aber auch der frühere Bear-Stearns- News will jetzt in Europa expandieren, um natio- Ökonom David Malpass, der immerhin Regienalistische Bewegungen zu unterstützen. Marungserfahrung hat. Malpass macht in Finanz- rion Markhal-Le Pen, Tochter von Marine, hat blättern mit faktenfreien Essays zur Geldpolitik bereits einer Kooperation mit Bannon zugesagt. von sich reden. Seine Expertise war auch für die Investmentbank Bear Stearns wenig hilfreich. Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Thiel ist Fan der libertären, von Tea-Party-Anhän- gern kultisch verehrten Vordenkerin Ayn Rand. Anti-Terror-Berater Walid Phares, der nun wurden. Es bleibt dennoch unklar, welche Rolle Phares spielen wird und wie gut Trump ihn kennt. In einer Fox-News-Sendung korrigierte Trump nicht, als ihm mehrfach vorgehalten wurde, dass er den «Muslim» Phares als Berater beschäftige. Wusste er nicht, dass jener ein Christ ist? Trump versprach im Wahlkampf, den Lobbyisten-Sumpf trockenzulegen. Hier sind sie, die Lobbyisten: Myron Ebell, Michael Catanzaro, Michael Torrey, Eric Ueland, William Palatucci, Rick Hohlt, Rich Bagger, Mike Ferguson und Martin Whitmer. Sie suchen in Trumps Auftrag nun Leader für wichtige Wirtschaftsdossiers. LM Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 «Alles zu schnell geworden» Land zu sozialen Unruhen kommt, sind Sie dem ausgeliefert. Haben Sie Angst, dass das in den USA nun passiert? Trump hat die Aufgabe, die Grä- ben zu überwinden. Ich glaube, BMW-Chef Harald Krüger über Strategien in dass er das erkannt hat. Soziale Zeiten der Unsicherheit und möglicher Unruhen Spannungen und gewalttätige in den USA. Auseinandersetzungen tun keiHerr Krüger, was ist Ihnen als Erstes durch den Kopfgegangen, nachdem Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA gewählt worden war? Ich habe gedacht, erst einmal abwarten, wie die Wirtschafts- und Aussenpolitik am Ende wirklich aussehen wird. Nach allem, was man hört, steht Trump für mehr Es ist ein starkes Europa nötig. nem Land gut. Wir können uns keine national- Caspar Busse, Thomas Fromm/ «SZ» staatlichen Wege innerhalb Europas leisten. Stattdessen müssen wir die Krisen zum Anlass nehmen, uns zu verändern und zu stärken. Dazu gehört, dass wir schnell klären, wie wir nach dem Brexit mit Grossbritannien Handel treiben wollen. Protektionismus. Gerade die In Grossbritannien bauen Sie Autobranche aber braucht freien den Mini und den Rolls- Welthandel, um erfolgreich zu Royce. Mit welchen langfrissein. In Spartanburg in den USA tigen Strategien schützen Sie steht das grösste BMW-Werk sich vor solchen Ereignissen? weltweit, insgesamt arbeiten di- Statische Strategien über fünf rekt und indirekt 70 000 Leute Jahre hinweg sind heute nicht in Amerika für uns. Wir sind der grösste Exporteur von Automobilen aus den USA. Es hilft uns, dass wir dort auch als US-Firma wahrgenommen werden. mehr möglich. Dafür ist alles zu schnell geworden. Für Fälle wie z jetzt in Grossbritannien oder in den USA gibt es nur einen langfristigen Schutz: Produktion vor Haben Sie den Sieg Trumps so erwartet? ARBEITGEBER IN DEN USA Mein Bauchgefühl hatte mir BMW-Chef schon vorher einen Tipp gege- Harald Krüger beschäftigt im TrumpLand 70 000 ben, so war es übrigens auch beim Brexit. Das soll jetzt gar nicht schlau klingen, aber es ist so: In den vergangenen Jahren Leute. sind viele Dinge passiert, die man nicht erwartet hatte. Man Ort sowie eine global ausgewogewöhnt sich daran. Das ver- gene Absatzverteilung. Deshalb meintlich Unmögliche wird haben wir auch Werke in China immer häufiger möglich. und in einem Dutzend weiterer Länder rund um die Welt. Verliert Europa jetzt an Bedeutung? Wenn es dann aber in einem Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022 Datum: 18.11.2016 Börsen wechseln ins Trump-Lager Die Börsen ignorieren die Unsicherheit und preisen steigende Gewinne in die Aktienkurse ein. Auf den Obligationenmärkten purzeln die Kurse. Stimulus-Programme würden nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Inflation in Schwung bringen. Die Bewertungen sind sowohl an den US-Aktienbörsen als auch den An- leihenmärkten hoch. Trump wird auf den Finanzmärkten weiterhin für viel Wind sorgen. Überraschungen und Stürme werden wahrscheinlicher. Ge- Die Marktbeobachter hatten nicht nur auswirken. Überschüssige Barbe- rade unerfahrene Anleger können das Ergebnis der US-Wahl falsch vor- stände werden von US-Konzernen be- schnell untergehen. EG ausgesagt, sondern auch die Reaktion vorzugt in Aktienrückkäufe investiert. der Aktienmärkte. Nach einer kurzen Auch steigende Dividenden und eine Orientierungsphase schoss der Dow Belebung der Übernahmen wären Jones Index auf ein neues Rekord- denkbare Folgen. Die Hoffnung auf das hoch. Die Woche endete mit dem im Wahlkampf versprochene 500 Milli- grössten Kurszuwachs seit fünf Jah- arden Dollar grosse Infrastrukturpro- ren. Prognostiziert hatten die Chefan- gramm treibt die Kurse der potenziel- leger dieser Welt bei einem Wahlsieg len Profiteure, wie etwa Caterpillar, vor Trumps Unsicherheit und Chaos und sich her. Von der Aussicht auf gerin- damit fallende Kurse. Doch wurden gere Finanzregulierung profitieren die sich die Marktteilnehmer offenbar in- Banken. Die Aktien von Goldman nert weniger Stunden bewusst, dass Sachs und J.P. Morgan avancierten in mit einem populistischen Milliardär den ersten sechs Tagen im Dow Jones und einem republikanisch dominierten Index zu den grössten Gewinnern. Kongress jede Menge Geld zu machen Auch Hersteller von Sicherheitssyste- ist. Hedge-Fund-Manager wie Carl men und Waffen sind gefragt. Icahn verliessen vorzeitig die Wahl- party, um ihre Wetten zu platzieren. Von der Abschottungspolitik einer Trump-Regierung profitiert die Old Positiv auf die Gewinne und damit Economy. Wird Stahl aus China mit Kurse sollen sich vor allem niedrigere Strafzöllen belegt, haben auch die US- Steuern, höhere Ausgaben und eine Stahlkonzerne wie US Steel wieder geringere Regulierung auswirken. eine Chance. Gleichzeitig ziehen sich Anleger aus der von Obama stark ge- Geparkte Milliarden. Derzeit be- förderten New Economy, wie Amazon, zahlen Unternehmen in den USA 35 Apple, Facebook oder Google, zurück. Prozent Steuern, die Abgaben für den Trump wetterte schon im Wahlkampf Bundesstaat und die Gemeinde kom- gegen Amazon-Chef Jeff Bezos und men noch dazu. Trump warb mit einer seine «Washington Post». Wie bei Kürzung auf 15 Prozent um Stimmen. Amazon steht auch bei den anderen An den Börsen waren und bleiben wohl IT-Giganten die Angst vor einer Zer- vor allem Firmen mit besonders hohen schlagung im Raum. Steuerquoten wie Kohl's oder AutoNa- tion gefragt. Anders als an den Aktienbörsen gehen die Kurse der Obligationen zu- Geschätzte 2000 Milliarden Dollar rück. US-Bonds verzeichneten nach haben US-Firmen wie Visa, Apple oder der Wahlnacht den grössten WochenNike im Ausland geparkt. Kurstreibend verlust seit 2009. Hintergrund ist die könnte sich die Repatriierung dieser Erwartung steigender Zinsen. Denn Gelder zu niedrigeren Steuersätzen Themen-Nr.: 660.003 Abo-Nr.: 660003 Auflage: 47'302 Argus Ref.: 63436022
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