Ausgabe 4-2014/2015 - Altkalksburger Vereinigung

Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1010 Wien • P.b.b. • 03Z034951M
Altkalksburger
Rundschreiben
und Mitteilungsblatt der Alt-Jesuitenschüler
4
februar 2015
s
r
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D
n
e
Gigant AKV-Club
im
Serie:
SERIE
Bekannte Jesuiten
Ignatianische
Pädagogik
P. Emerich Coreth SJ (MJ37)
16
P. Thomas Neulinger SJ
15
Seite
8
71. Altkalksburger Ball
SPOT ON Tamara Höfer (MJ15!) im Gespräch
Unsere lebendige Geschichte
3
10
13
2
Altkalksburger
Termine
Editorial
• Dienstag, 24. Februar 2015, 19 Uhr
vortrag im Club von DI Gregor Kofler MSc (MJ92)
»Klimawandel - eine Realität« BITTE um ANMELDUNG!
Liebe Altkalksburgerin,
lieber Altkalksburger,
liebe Leserin,
lieber Leser!
• Mittwoch, 4. März 2015, 19 Uhr
AKV-Reihe: Die großen Weltreligionen Teil 4:
DIE AFRIKANISCHEN RELIGIONEN
mit Univ-Prof. Dr. Hans Gerald Hoedl (Institut für Religionswissenschaften
der Universität Wien) BITTE um ANMELDUNG!
• Donnerstag, 12. März 2015, 19 Uhr
DISKUSSIONSABEND im Club mit Mag.phil. Othmar Karas
(E.M.B.L.-HSG, MEP, Leiter der ÖVP-Delegation)
BITTE um ANMELDUNG!
• Dienstag, 24. März 2015, 19 Uhr
Comeniusprojekt des Kollegiums Kalksburg
Frau Prof. Mag. Regina Robanser präsentiert gemeinsam mit Schülern
aus dem Kollegium ein grenzüberschreitendes Projekt.
BITTE um ANMELDUNG!
• Dienstag, 14. April 2015, 19 Uhr
FINISSAGE im Club
»REVIVAL« Grafik & Malerei in Österreich 1960-1990
mit Prof. Peter Baum (MJ58). BITTE um ANMELDUNG!
• Mittwoch, 15. April 2015, 19 Uhr
vortrag im Club von Dr. Klaus Albrecht Schröder
(Direktor der ALBERTINA)
»Die Museen im Spannungsfeld zwischen expandierendem Kunstmarkt
und Wirtschaftskrise« BITTE um ANMELDUNG!
• Dienstag, 21. April 2015, 19 Uhr
vernissage im Club
»Expressive - Konstruktive« mit Prof. Peter Baum (MJ58)
BITTE um ANMELDUNG!
• Donnerstag, 30. April bis 3. Mai 2015
exerzitien für Altkalksburger mit P. Friedrich Prassl SJ im Stift Melk BITTE um ANMELDUNG!
• Dienstag, 5. Mai 2015, 19 Uhr
vortrag im Club
»Wien - eine europäische Metropole« mit Ursula Stenzel
(Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt, Mitglied des Europäischen
­Parlaments 1999-2006) BITTE um ANMELDUNG!
Die Funktion des Präsidenten der Altkalksburger Vereinigung von
Hans Hammerschmied zu übernehmen, gleicht dem Versuch, ein
Rennpferd zu besteigen, das sich im gestreckten Galopp befindet.
Ich hoffe sehr, meine Reitkünste nicht überschätzt zu haben. Im­
merhin habe ich in meinem letzten (und ersten) Editorial „more of
the same“ versprochen. Allein schon der Besuch (fast) aller Veran­
staltungen, die noch mein Vorgänger organisiert hat, entwickelt sich
zur Herausforderung.
Mit all den anderen Treffen und Besuchen, die auch noch zu ­meiner
neuen Aufgabe gehören, ist ein herkömmlicher Terminkalender
schnell gefüllt.
Damit ist aber noch keine einzige Veranstaltung vorbereitet, kein
Referent eingeladen, kein Newsletter und kein Veranstaltungs­
bericht für das Rundschreiben organisiert…
Der (dann immer noch beträchtliche) Rest fühlt sich an wie ein
Wechselbad aus Zuversicht und „schaff-ich-nicht“.
Vom 72. Altkalksburger Ball 2016 ganz zu schweigen.
Andererseits erlebe ich unsere Gemeinschaft durch meine Aufgabe
auf eine bisher nie gekannte Art und Weise intensiv und neu. Zum
Beispiel der Einkehrtag mit Univ.-Prof. DDr. Matthias Beck am
6.12.2014: Draußen Einkaufssamstag-Wahnsinn, Stress-Menschen,
Gerangel, Hektik, Verkehrschaos. Im Club Ruhe, Einkehr und Gedanken, die es wert sind, gedacht zu werden, ein paar Stunden in
stiller Gemeinschaft, dann eine kleine, intime Eucharistiefeier. Mehr
Kontrast geht nicht. Auf dem Heimweg fühle ich mich gestärkt, wie
neu (s. Bericht von Tibor Fabian auf Seite 12).
Unser Programm kann sich sehen lassen und bietet wirklich was.
So war es bisher und so wird es auch bleiben.
Immer öfter frage ich mich, warum ich in den letzten Jahren nicht
öfter einmal herein geschaut hab’ im Club.
Mach’ bitte nicht den gleichen Fehler, - schau herein!
• Freitag, 29. Mai 2015, 19.30 bis 21 Uhr
Lange Nacht der Kirchen 2015 im Club
»Spannungfeld zwischen Christen und Moslems in Nigeria«
mit Mag. Dr. Jakob Osundu Nwabor
BITTE um ANMELDUNG!
1. Schritt: unsere Homepage speichern: www.altkalksburger.org
2. Schritt: Ballhausplatz 1/7, 1010 Wien
• Dienstag, 9. Juni 2015, 19 Uhr
Sonderführung durch die Ausstellung „Europa am Ballhausplatz 200 Jahre Wiener Kongress“ mit Sektionschef Dr. Manfred Matzka
BITTE um ANMELDUNG!
Euer
Stefan Wurst (MJ79)
Anmeldungen im Clubsekretariat
Tel. 0664/527 42 44 oder [email protected]
Du bist willkommen!
präsident der altkalksburger vereinigung
PS: Homepage gespeichert?
ball Altkalksburger
Ball mit vielen Debüts
„Nachbar in Not“ auf dem 71. Altkalksburger Ball
W
ie das 1856 von den Jesuiten
gegründete Kollegium Kalks­
burg zu den Top-Adressen unter
­Österreichs Schulen, so zählt auch der erst­
mals 1928 abgehaltene Altkalksburger-Ball
zu den Highlights der Wiener Ballsaison.
Nicht neu, aber sehr beliebt, ist der seit
einigen Jahren als Vorprogramm in unseren
Clubräumlichkeiten abgehaltene Cocktail
für die AKV-Jugend. Fast hundert Jugend­
liche folgten diesmal der Einladung und
konnten sich ab 19 Uhr auf den Ball ein­
stimmen.
Ein Novum war das erstmals angebote­
ne Galadinner. Die neunzig möglichen Sitz­
plätze in der Gluck-Galerie und im MariaThersesien-Saal des Palais Auersperg waren
in kürzester Zeit ausgebucht; das Menü
des Marienhof-Eventcatering und die
Weine des Weingut-Dürnberg (Dr. ­Georg
Klein MJ78) ­waren bestens aufeinander ab­
gestimmt (s. Seite 4). Aus der großen Zahl
prominenter Altkalksburger war es dies­
mal Kurt Bergmann (MJ55), der zur Un­
terstützung der Irak- und ­Syrienhilfe der
Jesuitenmission mit einem flammenden
Spendenaufruf für „Nachbar in Not“ in die
Brieftaschen der Ballgäste wollte (s. Seite 5).
Kurt Bergmann, der 1955 in Kalksburg
maturierte, versteht sein Handwerk, wie
kaum ein anderer: Als Begründer der Ak­
tionen „Licht ins Dunkel“ und „Nachbar
in Not“ hat er schon eine halbe Milliarde
Euro eingesammelt. Im Laufe der Ball­
nacht konnten Schüler des Kollegiums über
€ 3.000 einsammeln.
Diesmal gab es aber noch weitere „De­
bütanten“: So war der neue Provinzial der
Österreichischen Jesuiten, P. Dr. Bernhard
Bürgler SJ, zum ersten Mal dabei. Zwar
nicht als Gast, aber als neuer Präsident
der Altkalksburger Vereinigung, feierte
Dr. ­Stefan Wurst (MJ79) sein Debüt als
Gastgeber des Balls.
Auch dabei heuer: Die Doyenne der
Wiener Traditions- und Nobelbälle, ­Mag.
Susanne Schöner, langjährige Organisa­
torin des vornehmen Juristenballs in der
Hofburg. Sie konnte ihren Besuch bei der
kleinen Altkalksburger „Konkurrenz“ ent­
spannt genießen: Ohne Stress und Ver­
pflichtungen.
Die zahlreichen Gäste aus Wirtschaft,
Politik, Kultur und Geistlichkeit zeig­
ten sich durchwegs angetan von unserem
­„Faschingsfest nach Altkalksburger Art“.
Hans Hammerschmied (MJ71)
3
4
Altkalksburger ball
Galadinner
vor dem Ball
Erstmals haben wir heuer vor dem Ball
ein Galadinner veranstaltet, die Teilneh­
mer, etwa 90 Personen, haben schon
um 19.30 Uhr zu feiern begonnen.
Hier der Bericht eines Teilnehmers:
Ich habe heuer zum ersten mal seit sehr
vielen Jahren wieder den Altkalkusbur­
ger Ball besucht, da mein lieber Klas­
senkollege Hans Pfleiderer die Initiative
ergriffen und einige aus unserem Ma­
turajahrgang (1983) mit nettem Druck
dazu bewegt hat. Und dann noch die
zusätzliche Motivation: Wir verbringen
schon ein gemütliches gemeinsames
Abendessen miteinander – und das
gleich in den Ballräumlichkeiten: das
Galadinner vor dem Ball. An dem gro­
ßen Tisch für 10 Personen fanden wir
alle mit unseren Ehefrauen großzügig
Platz und genossen ein schmackhaftes,
feines, dreigängiges Galamenü mit aus­
gezeichneten Weinen. Wir bemerkten
gar nicht, wie schnell die Zeit verging,
da wurden wir nach Dessert und Kaffee
aufgefordert, im großen Ballsaal den
Einzug und die Eröffnung zu verfolgen.
Dieses Galadinner war für uns die
ideale Einleitung für den beschwingten
AKV-Ballabend. Zudem blieb der Tisch
für uns den ganzen Abend reserviert,
sodass wir uns nach herausfordernden
„Tanzeinlagen“ immer wieder gemüt­
lich erholen konnten.
Dipl.Ing. Manfred Stohlawetz (MJ83)
ball Altkalksburger
5
Kurt Bergmann
„erpresst“
die Altkalksburger
Kurt Bergmann (MJ55) hielt am AKBall 2015 die Festrede, neben Anekdo­
ten aus seiner Kalksburger Zeit erfolgte
auch sein „nachbarlicher“ Spendennot­
ruf. Nachstehend ein kurzer Auszug aus
Kurts Appell an alle Altkalksburger:
Liebe Altkalksburgerin,
lieber Altkalksburger!
... In Erbil, der Hauptstadt des autonomen Kurdengebiets im Nordirak leben
1,5 Millionen Menschen - und mehr
als 1 Million Flüchtlinge. Alle öffentlichen Gebäude wurden zu Notquartieren.
Auch die Schulen.
Die Jesuitenpatres Tony und Mourad sind
derzeit dabei, neben der Nothilfe auch die
Wiederaufnahme des Schulunterrichts in
eigens anzuschaffenden Containern zu
organisieren. Einer kostet etwa € 8.000.-.
Dutzende werden be­nötigt! ...
Am 71. Altkalksburgerball wurden be­
reits € 3000.- gesammelt. Unsere Leser
sind eingeladen, sich der Sammlung an­
zuschließen.
Konto: „Nachbar in Not“.
IBAN: AT05 20111 40040044000
Verwendungszweck: „Ich helfe“
PS: Spenden für „Nachbar in Not“ sind
steuerlich absetzbar.
Deinen individuellen Steuervorteil fin­
dest Du unter www.spendenrechner.at
Beispiel:
Du hast ein steuerpflichtiges Monats­
einkommen von brutto 2.500.- und
willst € 100.- spenden. Dann zahle
€ 157.- ein, denn Du bekommst € 57.vom Finanzamt zurück.
So kannst Du „den Schelling“ gleich­
sam zwingen, den Kindern in Erbil zu
helfen.
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Altkalksburger ball
Dank an das
Ballkomitee
Erst zwei Monate vor dem Ball war ich
zum neuen Präsidenten der Altkalks­
burger Vereinigung gewählt worden.
Da war es natürlich ein besonderer Ge­
nuss, auf dem Podium stehen und die
feierliche Begrüßung als „Gastgeber“
vornehmen zu dürfen, obwohl ich zur
Organisation nichts Nennenswertes
beigetragen hatte.
Vielen, herzlichen Dank daher an
alle, die mitgeholfen haben, ganz be­
sonders natürlich an das Ballkomitee:
Alexander Harrer (MJ10), Christian
Knoll (MJ07), Mag. Georg Lohmer
(MJ82), Mag. Christine Ramer (MJ06)
und Friedrich Reichhart, MSc (MJ98).
Euer riesengroßer Einsatz hat dieses
herrliche Fest erst ermöglicht. An unse­
re „Ballpräsidentin“ und unermüdliche
Doyenne des Komitees, Mag. Andrea
Hammerschmied, ein ergebener Hand­
kuss!
Stefan Wurst (MJ79)
Diese Ballfotos und noch mehr
sind zu bestellen unter der
WEBGALERIE: http://www.prinzwolfgang.com/webgalerie/
PASSWORD: kalksburg
oder
bei unserem Altkalksburger Foto­
grafen Mag. Emmerich Pesl (MJ84):
[email protected]
Hauptstrasse 41, 8650 Kindberg,
Tel: 0676 4331116
Altkalksburger clubveranstaltung
7
AKV-Reihe: Die großen Weltreligionen
Teil 3: Der Islam
P. Iwan Sokolowsky SJ, Mag. Khalid El Abdaoui, AKV-Präsident Dr. Stefan Wurst
D
er Vortragende, Mag Khalid El
­Abdaoui, wurde in Marokko gebo­
ren, ging mit 20 Jahren nach
Deutschland und arbeitet seit vergangenem
Jahr am Institut für Islamische Studien an
der Universität Wien.
Koreferent Pater Iwan Sokolowsky,
Mitglied der „Societas Jesu“ in Wien, ist
­Islam­experte und betreut im Kardinal ­König
Haus die spirituelle Arbeit des ­Ikonenmalens.
Bemerkenswert war seine Äußerung: „Aus
Sicht gläubiger Muslime ist der ­Islam eine
Lebensdaten Muhammads
570-573Geburt des Propheten und
Gottesgesandten Muhammad in Mekka
610
erste Offenbarung am „Berg des Lichts“, Heirat mit einer um 15 Jahre älteren, wohl-­
habenden Frau
614
Emigration nach Abessinien,
622 nach Medina
630Eroberung Mekkas durch ­
Muhammad, Zwei Jahre nach der Einnahme Mekkas lebten in der Stadt keine “Ungläubi
gen” mehr. Wer den Islam nicht angenommen hatte wurde (zumindest) vertrieben
632
Tod Muhammads in Mekka
Religion des Friedens,. Andersdenkende
gehören umgebracht.“
Nach dem Tod des Propheten Mu­
hammad zerstritten sich die Gläubigen in
der Frage der Nachfolge als Leiter der mus­
limischen Gemeinde. Während die Mehr­
heit der Muslime, die Sunniten, die vier so­
genannten
„Rechtgeleiteten
Kalifen“
(Stellvertreter, Nachfolger Muhammads)
anerkennt, halten die Schiiten einzig den
vierten von ihnen, den Schwiegersohn des
Propheten Ali, für seinen rechtmäßigen
Nachfolger. Dieser Streit ist die Ursache der
Unterscheidung zwischen schiitischen und
sunnitischen Muslimen. Während die Schi­
iten (Schia = Partei Alis) nur Ali als recht­
mäßigen Nachfolger des Propheten Mo­
hammed betrachten, sehen die Sunniten in
Abu Bakr, Omar und Othman und dann
erst in Ali die vier ersten „Rechtgeleiteten
Kalifen“. Die Schiiten verlangen, dass der
Führer (Imam) der islamischen Gemein­
schaft ein Nachkomme Alis und der Pro­
phetentochter Fatima sein muss.
1924: Abschaffung des Kalifats. Über­
gang zu modernen Nationalstaaten.
Mag. El Abdaoui wies darauf hin, dass
Allah nur der Gott der Muslime ist. Aber
jeder Mensch ist Muslim aus Sicht des Ko­
ran. Der Koran, die göttliche Offenbarung,
unterteilt sich in 114 Suren und über 6000
Verse. Die Sunna, überliefert als Hand­
lungsweise des Propheten, gilt als zweite
Quelle der Rechtssprechung.
Der Dschihad (auch Jihad oder Djihad,
heiliger Krieg) bezeichnet im religiösen Sin­
ne ein wichtiges Konzept der islamischen
Religion, die Anstrengung/den Kampf
(physisch/spirituell/intellektuell/wahrhaft)
auf dem Wege Gottes. Nach klassischer isla­
mischer Rechtslehre, deren Entwicklung in
die ersten Jahrhunderten nach dem Tode
Muhammads datiert ist, dient dieser Kampf
der Erweiterung und Verteidigung islami­
schen Territoriums, bis der Islam die be­
herrschende Religion ist. Dies gilt als zwei­
te, kriegerische Stufe des Dschihad.
Die Scharia ist, nach islamischer Theo­
logie, die vollkommene Ordnung, die Frie­
den und Gerechtigkeit schafft.
Sie gilt als Ordnung Gottes und darf da­
her prinzipiell nicht durch menschliche Ge­
setze ersetzt werden. Die Scharia ist die Ge­
samtheit des islamischen Gesetzes, wie es
im Koran, in der islamischen Überlieferung
und in den Auslegungen maßgeblicher
Theologen und Juristen festgelegt wurde.
Mag. El Abdaoui als überzeugender Ex­
perte und Pater Sokolowsky als quasi „In
Frage Steller“ haben dieses brisante Thema
unvoreingenommen und brillant präsen­
tiert. Die zahlreichen Zuhörer blieben wäh­
rend des fast zweistündigen Informations­
flusses aufmerksam und beteilgten sich
intensiv an interessanten Diskussionen.
Klaus Brenner (MJ76)
AKV-REIHE
die groSSen
Weltreligionen
Mi, 4. März 2015, 19 Uhr
TEIL - 4
DIE AFRIKANISCHEN
RELIGIONEN
mit Univ-Prof. Dr. Hans Gerald Hoedl
Institut für Religionswissenschaften
der Universität Wien
ANMELDUNG erforderlich!
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Altkalksburger clubveranstaltung
AKV-ETHIK-Reihe TEIL 5:
Europa und Christentum - welche Zukunft?
Giganten im Diskurs. Moderator: Univ.-Prof. Dr. Fritz Wrba (MJ69)
I
m Rahmen der AKV-Ethik-Reihe
konnte am 3. Dezember 2014 unser vor
kurzem abgelöster AKV-Präsident Mag.
Hans Hammerschmied (MJ71) und der
Diskussionsleiter Univ.-Prof. Dr. Fritz Wrba
(MJ69) als Diskutanten Erzbischof Chris­
toph Kardinal Schönborn und o.Univ.-Prof.
Dr. Anton Zeilinger, Präsident der Öster­
reichischen Akademie der Wissenschaften,
zur Veranstaltung mit dem Titel: „Europa
und Christentum - welche Zukunft?“ in un­
seren Clubräumlichkeiten begrüßen.
Prof. Wrba erläuterte, dass die Religion
und die Naturwissenschaften die Entwick­
lung von Gesellschaften prägen, und dass
das Christentum neuen Herausforderungen
in der sich neu entwickelnden Gesellschaft
gegenüber steht. Europa, das auf drei Säu­
len, der hellenistischen Kultur, dem Chris­
tentum und der Aufklärung beruht, ist heu­
te der säkularste Teil der Welt.
Kardinal Schönborn betonte, dass es
zwischen Naturwissenschaft und Glauben
keinen Widerspruch gibt und geben kann.
Es gibt keine klare Trennung, aber man
müsse klar unterscheiden. Das Christen­
tum ist eine der Wurzeln Europas, aber das
Christentum ist nicht in Europa, sondern
im vorderen Orient, in Asien entstanden.
Zwischen dem Christentum und der Gesell­
schaft gibt es einerseits eine tiefe Kohärenz,
aber andererseits muss es auch immer den
prophetischen Widerspruch geben. Es gibt
einerseits Gutes und Befreiendes in einer
säkularen Gesellschaft, aber andererseits
muss es den prophetischen Einspruch um
des Menschen, um der Menschenrechte
und um der Freiheit willen geben, wie z.B.
der Einspruch der österreichischen Bi­
schofskonferenz zur Novelle des österrei­
chischen Fortpflanzungsmedizingesetzes.
Man kann das Verhältnis Religion zu Wis­
senschaft eben nicht, wie Charles Darwin
es tut, durch ein Nebeneinander von Kau­
salitäten kennzeichnen, sodass der liebe
Gott überall dort eingreifen müsse, wo die
Forschung mit ihrer Logik am Ende sei.
Vielmehr ist Gott nicht eine Ursache neben
anderen, sondern „die Ursache aller Ursa­
chen“. Das Gewissen ist die letzte Instanz,
und man darf nicht gegen das Gewissen
handeln. Das Gewissen wird auch dann sei­
ne Rolle behalten, wenn wegen des starken
Wohlstandsgefälles in der Welt, auch in den
kommenden Jahrzehnten die Völkerwan­
derung der Flüchtlinge anhält. Man dürfe
nicht vergessen, dass auch Bevölkerungs­
gruppen, die sich als Ur-Europäer betrach­
ten (wie etwa die Bajuwaren, die Franken
und die Lombarden), einst in Europa einge­
wandert sind, und somit Nachkommen von
„Völkerwanderungsimmigranten“ sind.
Prof. Zeilinger ist nach seiner Aussage
als Naturwissenschaftler Agnostiker, als
Mensch jedoch weder Atheist noch Ag­
nostiker. Er konnte sich der Meinung von
Kardinal Schönborn anschließen, dass es
Überschneidungen von Naturwissenschaft
und Glaube gibt. Er mahnte aber eine Gren­
ze zwischen den Religionen und den Na­
turwissenschaften ein. So gäbe es zu den
Naturwissenschaften dann ­Widersprüche,
Altkalksburger clubveranstaltung
9
wenn man von religiöser Seite gemeint hat­
te, eine Position definieren zu müssen, die
ONLINEnicht notwendig ist, wie z.B. die Behaup­
GUTSCHEINHÖLDRICHSMÜHLE
SHOP
tung, die Erde sei Mittelpunkt des Univer­
sums. Wenn es aber „Naturwissenschaftler
Fr a n z
gibt, die behaupten, dass Religion an sich
Schubert
Stätte
mit den Naturwissenschaften in Wider­
spruch steht, ist es genauso falsch, und ge­
nauso ein Überschreiten der eigenen Gren­
zen.“ Das Ziel der Naturwissenschaft ist das
für Ihre privaten und geschäftlichen Anlässe
Erforschen der Ursachen („Causarum In­
vestigatio“), das implizit voraussetzt, dass es
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
für alles, was wir beobachten, eine Ursache
Familie
Moser, Tel. 02236 – 26 27 40
gibt. Die Naturwissenschaft hat laut Prof.
2371
Hinterbrühl,
Gaadnerstraße 34
­Zeilinger erst begonnen „die Oberfläche
anzukratzen“. Es wird in Zukunft noch viele
www.hoeldrichsmuehle.at
neue Erkenntnisse geben.
Prof. Zeilinger ergänzt den Satz aus
Restaurant – Feiern – Hotel – Seminar - Reitschule
dem Tractatus logico-philosophicus Lud­
wig Wittgensteins „Die Welt ist alles was
der Fall ist“ mit „und auch alles was der Fall
könnten, antwortete Prof. Zeilinger, dass
Du die Welt verändern willst, fange bei Dir
sein kann“. Dadurch könne man z.B. bei
hömü inserat
3
15.10.14
er 98x65.indd
das Schulsystem
dahin fokussieren wür­
selber an“.
der kausalen Erklärung von Naturgesetzen
de, dass es viel mehr die Begeisterung und
Die Diskussion hat gezeigt, dass die
das Spektrum der mathematischen Mög­
die Begabungen der jungen Leute fördert,
Pluralität und die Vielfalt Europas und so­
lichkeiten um Zufallswahrscheinlichkeiten
weil das für Europa zentral wichtig ist, und
mit auch der EU, unschätzbare Werte sind,
erweitern. Es gibt zum Beispiel keine kau­
die Menschen glücklicher macht. Kardinal
die Europa von anderen Teilen der Welt un­
sale Erklärung dafür, wann ein bestimm­
Schönborn antwortete auf diese Frage: „Die
terscheidet, und die sich Europa bewahren
tes radioaktives Atom zerfällt. Oder wie
Herzen verändern, im biblischen Sinn die
muss.
Heisenberg sagte, „es ist reiner Zufall“. Die
Vernunft, das Herz und die Emotion“, oder
Welt ist dadurch reicher geworden, denn
Martin Hischenhuber (MJ91)
sinngemäß nach dem Evangelium: „Wenn
ohne Zufall wäre die Welt eine unvollstän­
dige, so Prof. Zeilinger. Die Naturwissen­
schaft verfolgt damit kein stures, mecha­
nistisches, einengendes Weltbild, so wie die
alte klassische Physik, wie es teilweise auch
von der Philosophie übernommen wur­
de. Auch Thomas von Aquin hatte bereits
Untersuchungen über die Notwendigkeit
des Zufalls angestellt. Kardinal Schönborn
erklärte dazu, dass man erst im modernen
Rationalismus den Zufall völlig ausgrenzen
wollte. Das Christentum verbindet Glauben
und Vernunft.
Zum Thema Europa erläuterte Prof.
Zeilinger, dass wir auch mit den osteuro­
päischen Staaten viel mehr Gemeinsames
als Trennendes haben. In Europa hat man
etwa im Gegensatz zu den USA oder China
gelernt, mit komplexen Situationen um­
zugehen, sodass sich die Wissenschaft z.B.
auch mit philosophischen Themen befasst.
Dies setzt voraus, dass ein Diskurs existiert.
Für Kardinal Schönborn, ein überzeugter
Europäer, der in Böhmen geboren wurde,
ist Europa Zuhause, Reichtum, auch in den
kirchlichen Institutionen, die Vielfalt von
Sprachen und Kulturen unter der Gemein­
samkeit des europäischen Daches, und die
„EU die bessere Lösung als alles andere“.
Auf die Abschlussfrage von Prof. Wrba,
was die Diskutanten als Wichtigstes ma­
chen würden, wenn Sie die Welt ändern
Hotel Restaurant
FESTE & FEIERN
À LA CARTE RESTAURANT
13:53
10
Altkalksburger spot on
SPOT ON
In unserer Rubrik „Spot on” sprechen wir mit Mitgliedern unserer Vereinigung.
Dabei interessieren uns private wie berufliche Aspekte sowie das „Geheimnis ihres Erfolges”.
Der Wortlaut ist so originalgetreu wie möglich gehalten.
In Aufbruchstimmung
Mag. Walter Friedl (MJ81) (Kurier Redaktionsgesellschaft mbH & Co KG)
im Gespräch mit Tamara Höfer.
Mag. Walter Friedl (MJ81) im Gespräch mit Tamara Höfer (MJ15)
Du wirst heuer maturieren und bist somit
meine erste Gesprächspartnerin, die noch
nicht Altkalksburgerin ist – eine nette Pre­
miere. Doch nun zur Sache: Du hast mit
Deinem Tanzpartner im heurigen Jänner
den 71. Altkalksburger-Ball eröffnet. War
das für Dich eine Premiere?
Nein, ich habe mit meinem Klassenkollegen
und Tanzpartner schon den Jubiläumsball
im Vorjahr eröffnen dürfen. Das war eine
tolle Erfahrung, ich habe es geliebt. Und
deswegen habe ich es auch heuer wieder
gemacht.
Geht ihr auch auf andere Bälle?
Schon, zum Beispiel auf den Bonbon-Ball
oder auf Schulbälle von Freunden.
Und welcher Ball ist der beste?
Der Altkalksburger-Ball, wirklich, weil man
so viele Leute kennt. Bei mir wird das da­
durch verstärkt, dass schon mein Vater Alt­
kalksburger ist – er maturierte 1982.
Werden Bälle in Deinem Bekanntenkreis
nicht als antiquiert angesehen? Oder sind
sie schon wieder irgendwie hipp?
Gerade in Kalksburg sind sie sicher hipp.
Es ist etwas Besonderes: Das schöne Kleid,
der Anzug oder Smoking. Von meiner Klas­
se gingen in der „Sechsten“ fast alle in die
Tanzschule Elmayer. Von daher rührt die
Begeisterung. Heuer stellten wir rund die
Hälfte des Eröffnungskomitees.
Steckbrief
Tamara Höfer
Geboren am 8.November 1997 in Wien.
Tochter des Altkalksburgers Robert Höfer
(MJ82).
2003-2007 Volksschule Sebastian-Kneippgasse in Perchtoldsdorf
2007-2015 Gymnasium im Kollegium Kalksburg
Was ist mit dem heutzutage „klassischen“
Wochenendprogramm für Jugendliche –
Clubbings, Discos?
Ja, da gehen wir auch immer wieder hin. Ich
habe es aber lieber ruhiger im Freundes­
Altkalksburger spot on
11
kreis, da setzen wir uns dann im Wirtshaus
zusammen.
Und welchen Tanzstil bevorzugst Du: Offen
zu modernen Songs oder Standard?
Ich habe den klassischen Tanzstil lieber, der
klaren Regeln folgt. Bei den offenen Tänzen,
bei denen man noch dazu keinen direkten
Partner hat, ist dagegen alles zufällig.
Dein Lieblingstanz . . .
. . . ist eindeutig der Cha-Cha-Cha. Er ist
locker, hat einen tollen Rhythmus und viele
Variationen.
Ihr kompetenter Partner in den Bereichen
Hausverwaltungen und Immobilien •
Handel • Gewerbe und Haftpflicht •
Vermögensschadenhaftpflicht für freie Berufe
Themenwechsel: Ihr werdet heuer der erste
reguläre Jahrgang sein, der nach den neuen
Regeln der Zentralmatura die Reifeprüfung
ablegen wird. Habt ihr davor Spundus?
Nein, nicht wirklich. Wir werden gut vor­
bereitet und bereits seit Beginn der Ober­
stufe darauf hingetrimmt. Wir schaffen das
schon.
Findest Du die Neuregelung gut?
An sich ja, aber im Grunde handelt es sich
nicht um eine Zentralmatura, da die eige­
nen Lehrer die schriftlichen Arbeiten beur­
teilen. Ich fände es besser, wenn diese von
anderen Professoren verbessert würden
– und zwar völlig anonym, also ohne Nen­
nung des Namens des Maturanten und der
Schule. Und was die mündliche Matura an­
belangt, ist noch vieles sehr vage, nicht zu
Ende gedacht. Insofern wäre mir der alte
Modus lieber, zumal die Pädagogen da nicht
nach Schema F vorgehen müssen, sondern
dort Schwerpunkte setzen können, von de­
nen sie meinen, dass sie wichtig sind.
Glaubst Du, dass das Niveau durch die Zen­
tralmatura sinken wird?
Es werden mehr junge Leute die Matura
machen, weil es leichter ist als früher, einen
Dreier oder Vierer zu schaffen. Umgekehrt
aber wird es schwieriger, einen Einser oder
Zweier zu bekommen.
Deine Schulzeit in Kalksburg neigt sich
­rapid dem Ende zu. Wie hast Du sie
­empfunden?
Ich habe Kalksburg immer geliebt, vor al­
lem die Gemeinschaft, die ich dort erfahren
habe. Und ich finde es toll, dass die Schule
so eine lange Tradition hat. Das war auch
der Grund, weshalb ich Kalksburg als The­
ma meiner vorwissenschaftlichen Arbeit
vor der Matura gewählt habe: Das Schü­
lerleben in Kalksburg zwischen 1947 und
1956. Da habe ich viele spannende Inter­
views mit Absolventen geführt.
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Tel.: +43 1 877-03-03, Fax +43 1 876-40-10
[email protected]
Ist die jesuitische Tradition heute noch
spürbar?
Ja, obwohl es keine Patres mehr gibt, durch­
zieht dieses Prinzip die gesamte Erziehung
und Wissensvermittlung.
Welches Image hat die Schule aktuell?
Von außen wird Kalksburg schon als Eli­
teschule gesehen, in der man viel lernen
muss. Zugleich gilt Kalksburg als ein biss­
chen versnobt, manche Schüler werden als
arrogant wahrgenommen. Die Innensicht
ist meines Erachtens so, dass man schon
sehr gefordert ist, aber auch, dass dadurch
Chancen eröffnet werden.
Welche Werte wurden euch vermittelt?
Da fällt mir vor allem Gerechtigkeit ein,
aber auch Solidarität. Und dass man die
Dinge hinterfragen soll, auch wenn sie von
Autoritäten kommen.
Was war für Dich das Positivste, das Du in
der Schule erlebt hast?
Sicher die Gemeinschaft und die Freunde,
die ich gewonnen habe. Und das wird bei
den Maturatreffen und in der Altkalksbur­
ger-Vereinigung weiterleben.
Und Negativpunkte?
Wenn man sich im Grund wohlfühlt, blen­
det man negative Aspekte gerne aus. Aber es
ist natürlich nicht immer alles eitel Wonne.
Am meisten hat mich gestört, wenn ich das
Gefühl hatte, dass Mitschüler von Professo­
ren ungerecht behandelt wurden.
Was nimmst Du für Deinen weiteren
­Lebensweg von der Schulzeit mit?
Dass wir gelernt haben, zu lernen, aber auch
Selbstbewusstsein und Durchsetzungsfä­
higkeit – und natürlich die Freundschaften.
Was wirst Du nach der Matura machen?
Ich werde Jus studieren, später möchte ich
Rechtsberaterin in einem Unternehmen
werden. Da könnten mir meine Fremdspra­
chenkenntnisse – ich beherrsche gut Tsche­
chisch, Englisch und Italienisch – helfen.
Wie siehst Du generell Deine Zukunft in
­einem wirtschaftlichen Umfeld, in dem
ständig von Krise und Sparen die Rede ist?
Jetzt sind wir einmal in Aufbruchsstim­
mung. Und wir wollen das ändern, wir ha­
ben den Optimismus, dass wir das schaffen
können.
12
Altkalksburger clubveranstaltung
Einkehrtag
Trinitätssymbolik
mit Univ.Prof. DDr.
Matthias Beck
Ein Kleinod in Bruck an der Mur
am 6. Dezember 2014
Es gibt „Blockbuster“-Veranstaltungen wie
jene mit Kardinal Schönborn und Prof.
Zeilinger und dann Kleinode, wie den Ein­
kehrnachmittag mit Prof. Beck nur drei
Tage später. Im kleinen Kreis (Hälfte der
Apostelanzahl) lauschten die Schüler dem
Meister, der Prof. Beck zweifellos ist. Wer
kann schon das Mission Statement des
Christentums in zwei Sätzen fassen oder die
ignatianische Unterscheidung der Geister
(hat nichts mit parapsychologischen Phä­
nomenen zu tun) an einem Nachmittag
zeitgemäß rüberbringen? Aber auch heiße
kirchliche Eisen haben wir andiskutiert und
man kann sich nur wünschen, dass es mehr
solche Kirchenmänner gäbe, denn dann
wäre die christliche Botschaft viel spannen­
der und aufrüttelnder. Mit einer improvi­
sierten, aber umso intimeren Messfeier im
Club klang die gar nicht so besinnliche Ein­
kehr aus. Wir danken Prof. Beck ganz herz­
lich dafür und hoffen, dass er uns noch viele
Male zur Verfügung steht!
Für Interessierte hier ein link: http://
www.michaelerkirche.at/pdf/events/Inter­
view_Beck.pdf
Tibor Fabian
Impressum
Altkalksburger Vereinigung, Ballhausplatz 1/7, A-1010
Wien, (Eingang Innerer Burghof/Amalientrakt, Tor
unter der Mondphasen/Sonnenuhr) , T. 01/533 09 26
• [email protected] • www.altkalksburger.org
• mobil 0664/5274244 Clubsekretariat • Bank: Ktn.
7014400, BLZ: 32000, Raiffeisenbank Wien • IBAN
(AT243200000007014400) • BIC (RLNWATWW) •
Medieninhaber und Herausgeber: Altkalksburger Ver­
einigung • Redakteur: P. Michael Zacherl SJ, Grafische
Gestaltung: Mag. art. Georg Lohmer; Beiträge, Fotos, Vorschläge für das Rundschreiben bitte an das
Vereins­sekretariat.
Ein Clubabend mit Univ.Prof. em. Dr. Philipp Harnoncourt
U
nmittelbar vor der Veranstaltung
nahm ich Herrn Prof. Harnoncourt
kurz zur Seite und besprach mit ihm
den Ablauf. Ich würde ihn nur kurz vorstel­
len und ihm sodann das Wort für seinen
Vortrag überlassen; danach Diskussion und
Fragen. Ein verschmitztes Lächeln schlich
sich in seine Züge: „Ja gerne, machen Sie
nur, aber seien Sie so freundlich und reden
Sie nicht von meinem Bruder. Sie glauben
ja gar nicht, wie oft ich schon als „weltbe­
Foto: Wikimedia Commons /E.mil.mil
rühmter ­Dirigent“ vorgestellt wurde.“ Da
ich mich ­erstens brav vorbereitet hatte und
Nutzung als Pferdestall und Futterstadel,
mir zweitens Prof. Philipp Harnoncourt
diversen Ein- und Umbauten, wurde die­
von seiner liturgischen Betreuung einer Fa­
ses Bauwerk als Gasthaus mit Herberge
milienfeier in seiner Verwandtschaft bereits
genutzt. 1956 erwarb die Stadt Bruck die
bekannt war, konnte ich seine Sorge schnell
Kapelle und verwendete sie als Wohnhaus
zerstreuen. Er meinte: „Das ist aber nett,
für Gemeindebedienstete und schließlich
dass Sie sich so eine Mühe gemacht haben,
als Herberge für Obdachlose.
meinen Lebenslauf zu recherchieren.“
Der konsequent drei-eckige Bau ist
Es war vielleicht die tiefe Bescheidenheit
nach heutigem Wissensstand einzigartig in
dieses bedeutenden Religionswissenschaf­
Europa, wahrscheinlich sogar in der ganzen
ters, die, abgesehen von seiner hervorragen­
Welt. Niemand weiß um die Motivation der
den Kompetenz, das von ihm vorgestellte
seinerzeitigen sechs Stifter, einen derartigen
Projekt so beeindruckend machte.
Bau mit drei gleichrangigen Portalen und
Nach einer kurzen Darlegung seines fa­
drei ebenso gleichrangigen großen Fenstern
miliären Hintergrundes, um den ich ­Philipp
und drei gleichrangigen kleinen Altären,
Graf de la Fontaine und
die dem Vater, dem Sohn
d’Harnoncour t-Unverund dem Heiligen Geist ge­
zagt zuvor gebeten hatte,
weiht waren, errichten zu
stürzte sich der emeritier­
lassen. „Der Rekurs auf die
te Vorstand des Institutes
Drei-Einheit Gottes mag als
für Liturgiewissenschaft,
Legitimierung für dieses
Christliche Kunst und
einzigartige religiöse Bau­
Hymnologie an der Univer­
werk gedient haben“, führte
sität Graz (1972–1998) mit Foto: Wikimedia Commons /E.mil.mil
Prof. Harnoncourt aus und
ansteckender Begeisterung und Feuereifer
zog uns mit seinen Ausführungen immer
in sein Thema: Die Rettung der „Heiligenweiter in den Bann dieser Kapelle.
Geist-Kapelle in Bruck an der Mur“.
Guter Besuch und zahlreiche Fragen
Dieses Kleinod sakraler Baukunst
und Diskussionsbeiträge legten beredtes
nimmt sich zunächst ausgesprochen be­
Zeugnis dafür ab, dass auch Veranstaltun­
scheiden aus: Recht klein und – heute – mit­
gen abseits des „Mainstream“ weiterhin fes­
ten in einem Autobahn- und Bundesstra­
ter Bestandteil unseres Programms bleiben
ßen-Kreuz gelegen, verfügt die Kapelle über
sollten.
einen trigonalen Grundriss ohne Einzelaus­
Für weiter Interessierte: Im Internet fin­
richtung wie jede andere Kirche. 1494 bis
den sich zahlreiche Einträge; ein Büchlein
1496 von wohlhabenden Bürgern der Stadt
zum Thema kann als „Baustein“ über kath­
Bruck gestiftet, wurde sie an der Stelle er­
[email protected] oder: office.
richtet, wo im Jahr 1480 die [email protected] erworben werden.
Kapelle des Pest-Spitals vollständig zerstört
Wir danken dem 84-jährigen Herrn
worden war.
Professor, dessen Mutter übrigens die Uren­
Nach einer wechselhaften Geschich­
kelin von Erzherzog Johann war, sehr herz­
te – Abbruchanordnung der Grazer Stadt­
lich für den gelungenen Abend.
Stefan Wurst (MJ 79)
regierung, Profanierung, Versteigerung,
Altkalksburger clubveranstaltung
13
Unsere lebendige Geschichte
Zeitzeugen am Podium: Unter Moderation von Alt-Präsident Hans Hammerschmied: Peter Rossek, Hannes Rotter, Klaus Daubeck und Hans-Jörg Schmid
K
urz nach den Weihnachtsferien lud
Altpräsident Hans Hammerschmidt
Schüler der ersten 20 Nachkriegs­
jahre zu einem Gespräch über prominente
Altkalksburger ein: Hannes Rotter (MJ55),
Hans-Jörg Schmid (MJ60), Peter Rossek
(MJ62) und Klaus Daubeck (MJ68) berich­
teten in einer sehr persönlichen Sicht über
bekannte oder weniger bekannte Altkalks­
burger. Anlass bot der historische Abriss
der AKV-Chronik (Mag. Johann-Georg
Schmid, Die Altkalksburger Vereinigung.
Eine Chronik. Wien, 2014) der äuserst po­
sitiv aufgenommen wurde. Die gelungene
„statistische“ Aufbereitung verlangt gera­
dezu nach „persönlichen“ Ergänzungen, die
unsere (ausgesuchten) Podiumsmitglieder
lieferten: Dabei konnte sich Peter Rossek
auf das große Archiv seines Vaters Fried­
rich (der am längsten dienende Präsident
der Vereinigung) stützen und Hannes Rot­
ter auf die „anekdotischen“ Vorlagen Kurt
Bergmanns aus dem Auditorium replizie­
ren. Da fielen natürlich die Namen längst
verstorbener Patres, wie beispielsweise P.
­(Fiffi) Alfred Billot und P. Alfons Marth, die
noch heute im Gedächtnis sind (P. Michael
Zacherl konnte ebenfalls aus dem Auditori­
um ­einige Ergänzungen anbringen).
Vieles kann dank der redaktionellen
Beiträge in den Kalksburger Korresponden­
zen der Nachwelt auch heute noch vermit­
telt werden.
Noch gibt es Zeugen der Zeit unmittel­
bar nach 1945 und der Wiedereröffnung des
Kollegs bis zum Ende der Besatzungszeit
1955. Erfreulicherweise schreibt die Toch­
ter von Robert Höfer (MJ82), Tamara Höfer, eine Fachbereichsarbeit über diese Zeit
und wird dabei unter anderen von Hannes
Rotter und Kurt Bergmann historisch un­
terstützt.
Klaus Daubeck erzählte die Geschichte
von Josef Graf Silva-Tarouca, der ihm bei
der Gedenkausstellung 1914 im Haus-, Hofund Staatsarchiv in Form des Buchprojektes
von Heldentaten und Heldentod österrei­
chischer Adeliger „begegnete“. Interessierte
können unter den Suchworten des Namens
und des Buchautors Pater Augustin Graf
Galen (das Buch ist allerdings nie erschie­
nen) im Internet mehr erfahren. Sein Bild­
nis ist in der Ruhmeshalle zu sehen. Der
Vater des Gefallenen war übrigens auch
A lt k a l k s bu r­
ger: Ernst Graf
Silva-Tarouca,
letzter Acker­
bauminister
der Monarchie.
Ein schickes
Rennauto
mit
Namen
­„Sascha“ führt
zum zweiten
Altkalksburger
Josef Graf Silva-Tarouca
des
Abends:
Sascha Graf Kolowrat-Krakowski. Auch
wenn Sascha nur zwei Jahre im Kolleg weil­
te (1902-1904) zählen wir ihn zu unseren
Promis. Als Gründer der österreichischen
(Stummfilm)-Industrie (mit der Gründung
des Sieveringer Studios und der Monumen­
talfilme am Wiener Berg) lebt er noch heute
im Namen Sascha-Film weiter, als Autonarr
fand er in Ferdinand Porsche (damals noch
bei ­Austro-Daimler) den kongenialen Kon­
strukteur, der 1922 einen schicken KleinSportwagen konstruierte. Ein Exemplar ist
heute noch im „Museum Fahrtraum“ in
14
Altkalksburger clubveranstaltung
Immer mehr Jesuiten in Indien
oder ASIA – The future backbone of
the catholic church?
E
Sascha Graf Kolowrat-Krakowski
Mattsee zu besichtigen. Weitere Informati­
onen finden sich im Internet unter „austro­
daimler“ und „sascha wagen“ sowie „sascha
kolowrat krakowski“.
Mit der Erwähnung von Sascha Kolo­
wrat kam die Sprache auch auf weitere auto­
affine Altkalksburger: Von Norbert Orac als
Gründer der „autorevue“ bis zu unserem
„Rechts-Kill“ Poldi Killmeyer, SpeedwayAss der Zwischenkriegsjahre und militanter
Verfechter des Rechtslenkens bei Rechts­
verkehr. Auch hier hilft das Internet unter
diesem Namen mit weitergehenden Infor­
mationen.
Zuletzt wurde Toni Krabichler (MJ38)
erwähnt, einer der letzten noch leben­
den Vorkriegsmaturanten, dem letzten
Rauchtempelpräsidenten vor der Schlie­
ßung des Kollegs. Er feierte dieser Tage
seinen 95. Geburtstag. Ohne ihn wäre der
Poldi Killmeyer
Club nicht zustande gekommen. Sein tat­
kräftiges technisches Talent ließ die ehe­
maligen Archivräume des Finanzministe­
riums zu dem werden, was der Club heute
ist: Schicker Treffpunkt für Absolventinnen
und Absolventen des Kollegium Kalksburg
(und mittlerweile auch aller anderen ehe­
maligen Jesuitenschulen in Österreich).
Klaus Daubeck (MJ68)
in ganz besonders interessanter
Abend fand am 25. November 2014
im Club statt.
Der indische Jesuit P. Julian Fernan­
des entpuppte sich als Weltenbürger par
excellence. Er lebte an vielen Plätzen der
Welt, unter anderem aber auch 10 Jahre
in Rom als Generalsberater unter General
Kolvenbach. Damit zählte er zu den vier
ranghöchsten Jesuiten weltweit. In Kohima
­(Nagaland) etablierte der Orden im Jahr
1971 eine Kommunität mit drei Mitbrü­
dern. 44 Jahre später zählt diese Provinz
147 Jesuiten, davon 90 junge Mitbrüder in
Ausbildung – das Durchschnittsalter der
Jesuiten in Kohima beträgt knapp über 30
Jahre.
Zu den Kernaufgaben der Jesuiten im
Nordosten Indiens zählen die Evangeli­
sierung, die Verbesserung der Lebensum­
stände, Schulbildung für alle Altersklassen,
medizinische Unterstützung, der Bau von
Kirchen und Schulen und die rechtliche
Unterstützung der einfachen Bevölkerung.
Auf die Schlussfrage, ob in naher Zukunft
Jesuiten aus Indien Europa rechristiani­
sieren werden (müssen), antwortet ­Pater
Fernandes sehr diplomatisch: „Nicht
­rechristianisieren, sondern verstärkt ko­
operieren!“
Hans Hammerschmied (MJ 71)
Die AKV möchte die Jesuiten in
dieser Region unterstützen.
Bei der Wiener Jesuiten-Mission wurde
ein eigenes Konto dafür eingerichtet.
Wir ersuchen um Spenden unter:
IBAN: AT52 6000 0000 0708 6328
BIC: OPSKATWW
Kennwort: ASSAM
Lieber Herr Hans Hammerschmied,
P. Julian Fernandes SJ
geb. 1938 in Karnataka in Südindien;
er studierte in Indien, Innsbruck und
Paris Theologie, französische Literatur,
indische Philosophie und englische
­Literatur.
Er war Provinzial von Karnataka und
später Präsident der indischen Jesuiten-Konferenz (einer Dachorganisation
von über 4000 Jesuiten in Indien);
ab 1992 Regional Assistent für Südostasien an der SJ-Kurie in Rom
Pater Fernandes spricht unter anderem
fließend französisch, italienisch, englisch und deutsch, ja sogar Latein!
Es war für mich eine große Freude, Sie
und die Altkalksburger zu treffen und etwas von unserem Land und unserer Mission zu erzählen. Von tiefstem Herzen
danke ich Ihnen und Ihren Kollegen für
die freundliche Aufnahme.
Gestern Abend war ich bei unserem
Pater General Adolfo Nicolás S.J. Er hat
mich zu Tisch eingeladen, und ich habe
ihm von den Altkalksburgern und von
meinem Treffen mit Ihnen erzählt. Bitte, sagen Sie dem neuen Präsidenten der
Altkalksburger, daß ich eine Flasche Wein
geöffnet habe, die mir Ihr Nachfolger so
lieb geschenkt hat, und daß wir beide den
guten Wein genossen haben. Pater General sagte zu mir, daß er den Einsatz der
Kalksburger hoch schätzt, und hat mich
gebeten, Ihnen allen für Ihre großzügige
Hilfe für die weltweite Mission der Jesuiten zu danken.
Mit herzlichen Grüßen und allen guten
Wünschen an Sie und Ihre Familie und
alle Altkalksburger,
Ihr
Julian Fernandes S.J.
Altkalksburger serie
Serie: Ignatianische Pädagogik | TEIL-3
15
P. Thomas Neulinger SJ
Die „Ignatianische Pädagogik“ (1993)
In Zusammenarbeit
Das wichtigste Gremium im Jesuitenorden
ist eine sogenannte Generalkongregation,
eine Versammlung von Jesuiten aus der
ganzen Welt, die bedeutende Angelegen­
heiten berät, Dekrete beschließt und (wenn
nötig) einen Generaloberen wählt. Die 34.
Generalkongregation (1995) veröffentlichte
ein Dekret über die „Zusammenarbeit mit
den Laien in der Sendung“ und betonte dar­
in, dass diese (wachsende) Zusammenarbeit
unerlässlich ist für das Gelingen dessen, was
der Orden mit seinen Einrichtungen errei­
chen möchte, sowie den Orden und seine
Einrichtungen bereichert. Die 35. General­
kongregation (2008) bestätigte diese Aus­
sagen und erklärte in ihrem Dekret über
die „Zusammenarbeit im Herzen der Sen­
dung“: „Wir erkennen demütig und dank­
bar an, dass sich so viele, die wie wir durch
die Berufung des Ignatius und die Tradition
der Gesellschaft [Jesu] inspiriert sind, dazu
entschieden haben, sowohl mit uns zusam­
menzuarbeiten als auch unser Verständnis
der Sendung zu teilen und unsere Leiden­
schaft dafür, die Menschen in unserer zer­
brochenen und doch liebenswerten Welt zu
erreichen. Wir werden durch Menschen, die
unseren eigenen Glauben teilen, bereichert,
aber auch durch Angehörige anderer religi­
öser Überlieferungen, Frauen und Männer
guten Willens aus allen Nationen und Kul­
turen, mit denen wir uns auf der Suche nach
einer gerechteren Welt mühen.“
Zusammenarbeit also als gemeinsa­
mer Einsatz für ein gemeinsam geteiltes
Ziel. Konkret bedeutet das heute weltweit
im Bereich der Erziehung und Bildung: im
Juni 2014 wurden in 784 Schulen 433.003
Schüler/innen von 1.186 Jesuiten und 19.292
nicht-jesuitischen Lehrer/innen unter­
richtet.
Ignatianische Pädagogik
Diese Veränderungen hin zu einer intensi­
ven Zusammenarbeit in allen Bereichen be­
traf und betrifft also auch die Schulen. Dies
ist einer der Gründe, warum das von der
Internationalen Kommission für das Apo­
stolat jesuitischer Erziehung im Jahr 1993
veröffentliche Dokument den Titel „Igna­
tianische Pädagogik“ trägt (und nicht etwa
Jesuitische Pädagogik).
Zentraler Inhalt dieses Dokuments ist das
Ignatianische Pädagogische Paradigma,
das die Prinzipien der „Grundzüge jesuiti­
scher Erziehung“ für den Alltag praktika­
bel machen möchte. Im Kern geht es dabei
darum, dass fünf Schritte bzw. Elemente in
Lehr- und Lernprozessen Beachtung finden
sollen: Kontext, Erfahrung, Reflexion, Han­
deln und Auswertung.
Kontext meint dabei alles, was sich in
einer bestimmten Kultur findet, was die
Welt der Schüler/innen und der Schule aus­
macht, was die Schüler/innen bereits mit­
bringen.
Zu Erfahrung sagt das Dokument:
„Dies verlangt zuerst, die Fakten, Konzepte
und Grundsätze zu kennen. Das wiederum
verlangt, dass man die Konnotationen und
Untertöne von Worten und Ereignissen ge­
nau untersucht, dass man Ideen analysiert
und wertet, dass man logisch denkt. Nur
wenn man das genau versteht, was man un­
tersucht, kann man seine Bedeutung richtig
beurteilen. Aber die ignatianische Erfah­
rung geht über ein bloßes intellektuelles
Verstehen hinaus. Ignatius besteht darauf,
dass der ganze Mensch – Verstand, Herz
und Wille – an der Lernerfahrung teilhat.
Er ermutigt dazu, die Phantasie und die
Gefühle genauso wie den Verstand für die
Erfahrung zu nutzen. Auf diese Weise sind
affektive wie kognitive Dimensionen des
Menschen beteiligt, denn ohne innerliches
Fühlen, verbunden mit intellektuellem Ver­
stehen, wird das Lernen niemanden zum
Handeln bewegen.“ (Nr. 42)
Die Ignatianische Pädagogik bleibt
aber nicht dabei stehen, Erfahrungen un­
terschiedlicher Art mit und an einem Ge­
genstand zu machen – ein entscheidender
weiterer Schritt (gerade für die Entwicklung
von Persönlichkeit und Selbstständigkeit)
ist die Reflexion, das Erwägen der Bedeu­
tung, die der Gegenstand und meine Erfah­
rungen mit ihm für mich, die anderen und
die Welt hat.
Handeln als Element der Ignatianischen
Pädagogik macht darauf aufmerksam, dass
für das Leben gelernt wird, dafür, gut han­
deln zu können und gut handeln zu wollen
– und dies in der Schule auch einzuüben.
Die Auswertung (Evaluation) schließlich
bezieht sich darauf, den Schüler/innen (in
positiver, stärkender Weise) Rückmeldun­
gen zu ihrem Lernfortschritt zu geben, mit
ihnen über ihre Entwicklung und Entwick­
lungswünsche ins Gespräch zu kommen
usw.
Fünf Schritte, fünf Elemente, die na­
türlich anzupassen sind an die konkreten
Schüler/innen, an die Gegebenheiten in
Klasse und Schule, an staatliche Vorgaben
wie Lehrpläne usw., die aber bewusst so an­
gelegt sind, dass sie anpassbar sind.
Insgesamt will das Ignatianische Päda­
gogische Paradigma eine Weise voranzuge­
hen sein, „der wir alle vertrauensvoll folgen
können in unseren Bemühungen, Lernen­
den zu helfen, wirklich zu Personen heran­
zuwachsen, die über Wissen, Gewissen und
Gespür (competence, conscience, compas­
sion) verfügen.“ (Nr. 17)
Competence, conscience, compassion
also als Ziel von Erziehung und Bildung.
In der Zeit seit 1993 wurde über die Igna­
tianische Pädagogik viel diskutiert, wurde
sie in der Praxis an vielen Schulen weltweit
erprobt, als anregend aufgenommen – und
durch die Praxis und die gewonnenen Er­
fahrungen weiterentwickelt. Eine dieser
Weiterentwicklungen ist die Erweiterung
des Bildungsziels durch ein viertes C, durch
Commitment, die Bereitschaft, sich zu en­
gagieren und einzusetzen.
Competence, conscience, compassion
und commitment ist aber ein Ziel, das nicht
sozusagen von außen den Schüler/innen
aufgedrängt werden soll, sondern Ignatia­
nische Pädagogik will den Schüler/innen
helfen, diese Werte innerlich zu erfassen,
als für jede/n selbst und das Leben berei­
chernd.
P. Thomas Neulinger SJ
Delegat des P
­ rovinzials für die Schulen
16
Altkalksburger serie
Serie: Bekannte Jesuiten
P. Michael Zacherl SJ
P. Emerich Coreth SJ (1919-2006)
- Rector Magnificus und Provinzial
Emerich Coreth, entfernt verwandt mit dem
Seligen Altkalksburger Ladislaus Batthyá­
ny-Strattmann, stammte aus dem Wald­
viertel Niederösterreichs. Er wurde am 10.
August 1919 im Schloss Raabs an der Thaya
geboren. Aufgewachsen ist er in Wien, wo
sein Vater als Jurist und später als Präsident
des Verwaltungsgerichtshofes tätig war. Zu­
nächst besuchte er das Gymnasium bei den
Schotten, die letzten drei Jahre war er Schü­
ler in Kalksburg, wo er 1937 maturierte. Im
Herbst darauf trat er in St. Andrä, Kärnten,
in die Gesellschaft Jesu ein.
Seine Ordensausbildung war durch die
Kriegswirren zeitweise unterbrochen. Er
war Sanitäter in Frankreich und Russland,
hatte aber auf den langen Fußmärschen
stets das griechische Neue Testament und
Karl Rahners „Hörer des Wortes“ griffbereit
bei sich. Als Jesuit mit dem Stigma „n.z.v.“
(nicht zu verwenden) gebrandmarkt wurde
er 1941 aus der Wehrmacht entlassen und
konnte weiterstudieren. Am 26. Juli 1947
wurde er in Innsbruck zum Priester ge­
weiht.
Die akademische Laufbahn war ihm
von Anfang an vorgezeichnet. In kurzer Zeit
erwarb er das Doktorat in Philosophie und
Theologie, wirkte als Repetitor am Germa­
nikum in Rom und begann bereits 1950 als
Dozent mit Vorlesungen über die Geschich­
te der Philosophie in Innsbruck. Fünf Jahre
später wurde er Ordinarius für Christliche
Philosophie an der Theologischen Fakultät
der Universität Innsbruck. Als solcher war
er nicht nur unermüdlich in Forschung
und Lehre tätig, es gelang
ihm auch wie kaum einem
anderen in Vorlesungen
und Vorträgen für das,
was er sich erarbeitet hat­
te, zu begeistern. Die klare
Durchdringung des Stof­
fes und eine meisterhaf­
te Rhetorik öffneten ihm
Ohren und Herzen seiner
Hörer. Sein Grundanlie­
gen beschrieb er anlässlich
seiner Emeritierung so: „...
es war die metaphysischtranszendente Dimension des Menschen,
noch kürzer und prägnanter: Mensch und
Gott. In systematischer Philosophie, so in
Metaphysik, philosophischer Anthropo­
logie, Gotteslehre u.a. ging es mir zentral
darum, dass die Transzendenz nicht zum
übrigen Wesen des Menschen nachträglich
auch noch hinzukommt, sondern dass sie
das geistig-personale Sein und Leben des
Menschen ursprünglich konstituiert und
in seinem Wert unaufhebbar garantiert:
die Wesensbeziehung auf das Absolute, auf
Gott. Daher stand auch in philosophiege­
schichtlichen Studien … zumeist die Got­
tesfrage im Mittelpunkt.“
P. Coreth war mit Leib und Seele Pro­
fessor, aber auch Priester, Prediger und
Exerzitienleiter. Seine menschliche Auf­
geschlossenheit und Umgänglichkleit be­
scherten ihm zugleich für lange Zeit, dass er
mit leitenden Aufgaben an der Universität
und im Orden betraut wurde.1957/58 und
1968/69 bekleidete er das Amt des Dekans
der Fakultät, 1969-1971 war er in schwie­
riger Zeit für zwei Perioden Rector Magni­
ficus der gesamten Universität Innsbruck.
Dazwischen war er für die Ausbildung der
jungen Mitbrüder (das waren zeitweise über
100 Mitbrüder aus allen Kontinenten) und
Rektor des Jesuitenkollegs in der Innsbru­
cker Sillgasse. Kaum hatte er das Rektorat
der Universität abgegeben, wurde er zum
Provinzial der Österreichischen Jesuiten­
provinz ernannt. Er leitete die Provinz zwi­
schen 1972 und 1977, was ihn nicht abhielt,
seine Aufgabe als Professor weiter wahrzu­
nehmen. Kein Wunder, dass er nach fünf
Jahren einen Herzinfarkt erlitt und das Amt
des Provinzials vorzeitig abgeben musste.
In diese letzten Jahre
seiner Amtszeit fiel auch
eine für das Kollegium
Kalksburg
weittragen­
de Entscheidung: Ein
Altkalksburger
namens
Dr. Max Kühtreiber ver­
machte mit seinem Able­
ben am 19. August 1976
in Dankbarkeit für seine
Erziehung im Kollegium
Kalksburg
(1919-1927)
der Österreichischen Pro­
vinz der Jesuiten eine be­
achtliche Erbschaft. P. Provinzial Coreth hat
verstanden, dass damit als Erbe eigentlich
das Kollegium gemeint war, und auf dieser
Basis seine Entscheidung getroffen, das Kol­
legium in seinem Bestand zu erhalten. Die
immer wiederkehrenden Überlegungen, In­
ternat und Schule aufzugeben und sich da­
für verstärkt anderen pastoralen Aufgaben
zu widmen, sollten damit vom Tisch sein.
Nach seiner schweren Erkrankung,
der Ablösung als Provinzial und der Wie­
derherstellung seiner Gesundheit waren P.
Coreth viele Jahre wissenschaftlicher Tätig­
keit geschenkt. Sie waren mit seiner Eme­
ritierung 1989 noch lange nicht beendet.
Seine Bekanntheit in aller Welt durch Hörer
seiner Vorlesungen und Übersetzungen sei­
ner Werke führten immer wieder zu Einla­
dungen und Gastvorlesungen in den USA,
Japan, Taiwan, Indonesien, Korea, Mexiko
und Indien.
Die Anerkennung seiner administra­
tiven und seiner philosophischen Leistun­
gen fanden in vielfachen Ehrungen und
Auszeichnungen Ausdruck. Zu nennen
sind: das Ehrenzeichen des Landes Tirol,
das Große Goldene Ehrenzeichen für Ver­
dienste um die Republik Österreich, der
große Kardinal-Innitzer-Preis, der Tiroler
Landespreis für Wissenschaft und die Eh­
renmitgliedschaft in der Chinesischen Ge­
sellschaft für Philosophie.
Bis zuletzt arbeitete er an Veröffent­
lichungen, betreute das Haus-Archiv des
Innsbrucker Kollegs und wirkte seelsorglich
durch Predigten, Exerzitien und im Beicht­
stuhl.
Am 1. September 2006 ist er an den Fol­
gen einer Gehirnblutung im Innsbrucker
Landeskrankenhaus gestorben. Wie er dem
Tod entgegenging, drückt eine Jahre zuvor
verfasste Bemerkung aus: „Im Glauben an
die Auferstehung des Herrn habe ich gelebt,
in diesem Glauben und dieser Hoffnung
will ich auch sterben.“
Altkalksburger
17
Kollegium
Feier des Hauptfestes 2014
Kritische Gedanken zum Tag
Ja, ich bin kritisch, so Klaus Daubek, gerade
in Bezug auf unser Hausfest. So auch dies­
mal, weil ich von mehreren Personen darauf
angesprochen wurde.
Traditions-bewußt?
Ich komme gerne ins Kolleg - es erinnert
mich an meine Schulzeit mit all den Höhen
und Tiefen. Gerade am 8. Dezember wurde
die Konviktskapelle herausgeputzt, die roten
Samtportieren in der Konviktskapelle auf­
gehängt, der große Teppich im Altarraum
ausgelegt und die Stühle und Hocker für die
Geistlichkeit herausgekramt. Blumen- und
Kerzenschmuck war Aufgabe von Fr. Ober­
parleitner, von uns liebevoll „Opa“ genannt.
Die Orgel wurde von den Patres Dopf und
Müller brausend in Gang gesetzt, der Chor
und auch die Instrumentalmusik lief zur
Höchstform auf. Mit Weihrauch wurde nicht
gespart, das Ministrieren unter Anleitung
von P. Gehlert zuvor minutiös geprobt. Die
Ministrantengewänder gewaschen und ge­
stärkt. Alles bereit für das Hochamt.
Im Anschluss an den vormittäglichen
Festgottesdienst war dann Kurzausgang an­
gesagt, um Platz für die „Alten“ zu machen.
Und die kamen zahlreich an diesem Tag
(letztlich füllten sie zwei Speisesäle - die heu­
tige Mensa und den Seminarraum, einstens
großer und kleiner Speisesaal). Gegen 14 Uhr
trafen sich die teilweise weit Angereisten an
der Pforte, um dann nach einer kurzen Be­
grüßung durch P. Rektor schwätzend und
kudernd den Parterregang Richtung Kon­
viktskapelle zu gehen. Dort war abermals ein
Festgottesdienst angesagt. Die Kapelle war
ziemlich voll und das Immaculatalied wurde
aus voller Brust gesungen.
Heute? Aus Opportunitätsgründen auf
einen genehmen Wochentag verlegt, ein
Abendtermin. Die Kapelle geschmückt, die
Orgel braust schon lange nicht mehr, dafür
eine gut einstudierte Choralschola, die den
spärlichen Gesang des Kirchenvolkes tatkräf­
tig unterstützt. Erfreulich: Die ImmaculataHymne wird wieder gesungen. Die Reihen
der Kirchenbänke sind nicht alle besetzt.
Auch die einst so beliebten Plätze unter der
Empore sind weit nicht alle belegt.
Unter Leitung des neuen Provinzials
sind erfreulicherweise zahlreiche Jesuiten
gekommen, was wohltuend zur Kenntnis ge­
nommen wird. Das Kollegium Kalksburg ist
offenbar wieder bei den Jesuiten „angekom­
men“, so scheint es zumindest nach Jahren
gefühlter „Kindsweglegung“. Auch die Pre­
digt hat Hand und Fuß, einmal nicht um das
Festtagsgeheimnis herumgeschwafelt. Jeder
Teil der Schulgemeinschaft hat eine Aufga­
be am Gelingen des Festgottesdienstes - und
die Aufgabe wird sichtlich ernst genommen
und trägt zur Festlichkeit bei. Dass sich die
Zeiten deutlich geändert haben, erkennt
man auch daran, dass P. Zacherl das Ritual
der Weiheerneuerung der Sodalen ausführ­
lich erklären muss - und dass die Verlesung
der Namen immer weniger Zeit in Anspruch
nimmt. Schließlich heißt auch die Kongrega­
tionskapelle seit geraumer Zeit Herzerlkapelle.
Eine nette Geste den Mitarbeitern im
Haus gegenüber ist ihre Vorstellung bei Ar­
beitsantritt, bei Jubiläen und bei Verabschie­
dung am Ende des Gottesdienstes.
Eigentlich müssten es doch weit mehr
„Ehemalige“ sein, denke ich, denn die Matu­
rajahrgänge sind zwei- oder gar dreiklassig,
die Schülerinnen und Schüler kommen un­
mittelbar aus der näheren Umgebung, also
am Abend „vorbeizuschauen“ wäre wohl
kein großer Aufwand. Was ist es also, was ab­
hält? Eine fehlende Integrationsfigur, wie es
P. Gehlert oder P. Eckhart war, mangelnde
Traditionspflege? Muss der Tag im Bewußt­
sein der AltschülerInnen (wieder oder noch)
mehr verankert werden?
Kolleg und Trägerverein luden zum Hauptfest
2014 ein.
der 10. Dezember sein wird. Und falls dieser
mein Beitrag den einen oder die andere von
euch zum Nachdenken anregt und wieder
dazu animiert, am „8. Dezember“ doch zu
kommen (auch nach dem Stress des Einkau­
fens an diesem Tag), um „unserem“ Kolleg als
Zeichen einer Wertschätzung die Referenz zu
erweisen, würde es mich freuen.
Zukunfts-orientiert?
Der einstige „Tee-Abend“ mit Tee, Würstel
und Krapfen ist inzwischen zu einem opu­
lenten Abendessen im Speisesaal geworden.
Die im Vergleich zu früher in geringer Zahl
anwesenden Altkalkburger (noch immer do­
minieren die ersten Nachkriegsjahrgänge)
sind Gäste des Trägervereins (danke für die
Einladung), ebenso wie die Mitarbeiter des
Hauses und der Elternverein. Es mutet mehr
an wie eine Firmenweihnachtsfeier.
Was ist es, was mich so skeptisch macht?
Ist es fehlender „spirit“ für das Traditionelle,
trifft man sich sowieso (was ein solch festli­
ches Treffen fast unnötig erscheinen lässt)?
Bin nur ich so kritisch? Ist das Fernbleiben so
vieler ein stiller Protest oder einfach Gedan­
kenlosigkeit?
Egal, mich wird es nicht abhalten, auch heuer
wieder zu kommen. Es wird mein 52. „8. De­
zember“ sein und ich freue mich schon heute
auf diesen Tag - auch wenn es wohl wieder
Klaus Daubeck (MJ68)
Lieber Klaus!
Egal ist es nicht, aber schön, dass Du auch
weiterhin kommen wirst. Dennoch fällt
mir nach dem Lesen Deiner Gedanken das
Sprichwort vom Tropfen Honig und dem
Fass voll Essig ein. Um möglichst viele für
die nächste Feier des Hauptfestes des Kol­
legs zu motivieren, möchte ich Dich um
hilfreiche Ideen bitten. Kritische Gedanken
sind eher dem Fass mit Essig zu vergleichen,
mit dem man kaum „Fliegen“ fängt. Viel­
leicht könntest Du einen „Tropfen Honig“
spenden, der hier eine Kehrtwende auslö­
sen könnte.
P. Michael Zacherl (MJ55)
18
Altkalksburger
Kollegium
Vernissage Nikolaus Schnetzer
Am 5. Dezember 2014 waren wir zur Ver­
nissage einiger Werke von Nikolaus Schnet­
zer (MJ84) Gäste der „Galerie Kollegium
Kalksburg“.
Der begnadete Künstler, für den die
Malerei Beruf und Berufung war, verstarb
am 2. Dezember 2004.
Seine kraftvollen, ausdrucksstarken
Bilder berühren zutiefst. Zahlreiche realis­
tisch-expressive Bilder, Natur- und Land­
schaftsbilder sowie semi-abstrakte Werke
lösen Sehnsüchte, Wünsche, Träume, Freu­
de, Trauer, mitunter auch Ängste im Be­
trachter aus.
Das vielen so vertraute Gemälde von
Jesus Christus, das Niki einst als Schüler ge­
malt hatte, wird künftig in der Ehrengalerie
des Kollegiums einen festen Platz bekom­
men.
Nikolaus Schnetzer lebt weiter in dem
beeindruckenden Werk, das er uns hinter­
lassen hat.
Wir danken Nikis Familie, Frau ­Katja
Schnell (im Bild ganz rechts) und allen, die
diese Ausstellung möglich gemacht haben,
von ganzem ­Herzen!
Nina Kornherr (MJ91)
Bundesländer
Weihnachtsbrunch in Salzburg
Zum Weihnachtsbrunch fanden sich ver­
gangenen Dezember 27 AK-Freunde und
Freundinnen ganz traditionell im Gast­
hof Auerhahn ein. Fast, muss ich sagen,
denn es fehlte der Schnee, der sich übli­
cherweise zum Weihnachtsfest einstellen
sollte. Trotzdem herrschte weihnacht­
liche Stimmung, deren spirituelle Basis
wieder Pater Ricci Plaickner vermittelte.
Unsere neuer Präsident Stefan Wurst und
die Ehrenpräsidenten Wolfgang Wildner
und Hans Hammerschmied gaben uns
Saltkalksburgern das Flair der Gemein­
samkeit. Auch die sehr beeindruckende
Veranstaltung im Stift St. Peter vom Ok­
tober 2014 mit dem Schwerpunkt „Das
Verhältnis der Jesuiten zu Salzburg“ war
noch Gegenstand der Unterhaltung.
Besondere Aufmerksamkeit verdien­
te ein im Eigenverlag herausgegebenes
Büchlein unseres AK-Freundes Helmut
Kropp „Im Kollegium Kalksburg 1948
- 1955“ Kultur- und Sittengeschichte in
Internat und Schule, das auch unter den
späteren AK-Freunden viele Erinnerungen
auslöste und noch auslösen wird.
(Für Bestellungen: [email protected])
Mit der Besinnlichkeit der Adventszeit
In froher Runde im Gasthof Auerhahn
in Salzburg im Herzen und der Absicht
nächstes Mal wieder zu kommen, verab­
schiedeten wir uns von einander herzlich.
Heinz Rassaerts (MJ58)
Altkalksburger
19
Antrittsbesuch
Pressestimmen
Personalia
am 27. November 2014
3sat-Doku über Peter Tscherkassky!
Auch hier, im Provinzialat der Jesuiten, vor
dem Bild des Hl. Ignatius von Loyola, eine Art
Amtsübergabe in der Leitung der Altkalksburger
Vereinigung:
Alt-Präsident Hans Hammerschmied,
P. Provinzial Bernhard Bürgler SJ, Präsident
Stefan Wurst
Durch die Oscar- und
Cannes-Erfolge der letz­
ten Jahre gilt Österreich
als eine Art Wunderland
des europäischen Ki­
nos. Weniger bekannt
ist, dass im Bereich des
Avantgarde Films die Alpenrepublik schon
seit den 1960er Jahren eine besondere Stel­
lung innehat. Dafür stehen Namen wie Pe­
ter Kubelka, Kurt Kren, Valie Export und
seit den 1980er Jahren auch Peter Tscherkassky (MJ77). Die Werke des 56 Jährigen
wurden dutzendfach auf internationalen
Festivals ausgezeichnet. Für seinen bislang
letzten Film „Coming Attractions“ bekam
Tscherkassky den Preis für den besten
Kurzfilm, den Premio Orizzonti der Film­
festspiele von Venedig verliehen. Was sei­
ne Werke so beliebt macht, ist ihre berau­
schende sinnliche Qualität. ...
„Unser“ Bürgermeister in der Hinterbrühl:
Erich Moser (MJ83) konnte bei der letzten
Gemeinderatswahl die absolute Mehrheit
erringen. Wir gratulieren!
Exerzitien mit P. Friedrich PRASSL SJ im Stift Melk
Donnerstag, 30. April bis Sonntag, 3. Mai 2015
Anmeldungen bis 8. April 2015
Ich freue mich darauf, in diesem Jahr
die Exerzitien der Altkalksburger zu be­
gleiten. Wie gewohnt wird es einzelne
geistliche Impulse, Einzelgespräche und
gemeinsame liturgische Feiern geben. In
diesen Tagen können wir voll Dankbar­
keit auf wesentliche Dimensionen des
eigenen geistlichen Lebens achtsam wer­
den. Das gibt die Chance, manches neu
zu sehen, neu zu beleben, was scheinbar
schon Routine wurde. Dazu ist es not­
wendig, immer wieder aufs Neue aufzu­
brechen - nach den je eigenen Möglich­
keiten - und so offen zu werden für Gott
und sein Wort, seine Botschaft an mich,
um „den Lichtglanz der Gottebenbild­
lichkeit widerspiegeln“ zu können. (Vgl.
2 Kor 3,17-18)
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„Apotheke zum Mohren“ feiert 130-jähriges Bestehen
Familie Szczepanski führt den Betrieb in
der vierten Generation.
Oberpullendorf, 16. September 2014:
Vor 130 Jahren wurde die „Apotheke zum
Mohren“ im heutigen Oberpullendorf (Bur­
genland) gegründet, jetzt feiert der Betrieb
dieses besondere Jubiläum und blickt ge­
meinsam mit Kunden, Wegbegleitern und
Mitarbeitern auf eine lange Zeit zurück.
Zwischen heute und damals liegen das ge­
samte 20. Jahrhundert, zwei Weltkriege, die
Gründung der Republik Österreich, viele
wesentliche Erfindungen und Entwicklun­
gen der modernen Zeit und die meisten
herausragenden Entdeckungen auf dem
Gebiet der Medizin.
„Ich habe bei den Exerzitien genau das
gefunden, was ich gesucht habe: ein Herunterfahren des Alltagslebens und ein Eintauchen in die „ignatianische Spritualität.“
Erich Moser (MJ83)
„Die Exerzitien geben mir die Möglichkeit,
über das Wesentliche in meinem Leben
zu reflektieren. In persönlichen Gesprächen und Meditationen werden Orientierungspunkte gegeben, die inspirieren
und Entscheidungsfindungen erleichtern!
Zudem bietet die Stille der Einkehr eine
wunderbare Möglichkeit zu Entspannung
und Erholung!“
Bernd Kornherr (MJ89)
Apotheker Alfred Szczepanski (MJ70),
LH Hans Niessl, LHStlv Mag. Franz Steindl
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Goldene Hochzeit
Laci Batthyány (MJ57) und seine Frau Vera
feierten am 27. Dezember 2014 in Traut­
mannsdorf an der Leitha unter geistlicher
Assistenz des Apostolischen Nuntius Erz­
bischof Dr. Peter Stephan Zurbriggen und
4 Ordenspriestern in voller Kirche die 50.
Wiederkehr ihres Hochzeitstages.
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20
Altkalksburger
Personalia
Mit großer Freu­
de geben Nikolaus Langhammer
(MJ98) und Sandra
Hell die Geburt ih­
rer Tochter Victoria
(am 24. Oktober
2014) bekannt.
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Florian Wegerer (MJ05) und Nicola
­Rothmann freuen sich in Sydney über die
Geburt ­Ihres zweiten Kindes, Jonah (am 19.
Dezember 2014).
Für Sponsoring und
Inserate in diesem Rundschreiben danken wir sehr
herzlich:
Mag. Erich Moser (MJ83)
Höldrichsmühle
Kommerzialrat Christian Schäfer (MJ74)
Schäfer Versicherungsmakler
GmbH
Für das Sponsoring des
71. Altkalksburger Balls
danken wir sehr herzlich:
ARA Altstoff Recycling Austria AG
Dr. Franz Radatz (MJ79)
RADATZ
Feine Wiener Fleischwaren GmbH
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Marie-Claire Zimmermann (MJ93) brachte
am 28. November 2014 Sohn Jonathan zur
Welt; Mutter und Sohn sind wohlauf.
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Witold Szymanski berichtet:
Seit einigen Jahren unterstütze ich St. Bene­
dikt, ein Kinderheim für sozial schwer be­
nachteiligte und behinderte Kinder im 16.
Bezirk von Wien. Die Schwestern (12 sind
unter 40) leisten einen fantastischen Beitrag
in der ­Betreuung und Wiedereingliederung
der Jugendlichen in die Gesellschaft.
Die ehemalige Schwesternkapelle wur­
de zu Behandlungs- und Bewegungsräu­
men für die Kinder umgebaut, die neue
Kapelle von Kardinal Schönbor am 26. Juni
2014 geweiht.
Priorin Dr. Magdalena Niescioruk und
Sr. Dominika waren meine Gäste am Ball.
Prokurist Stefan Janke, CFP®, CEFA®
KATHREIN PPRIVATBANK
Aktiengesellschaft
Dr. Tibor Fabian (MJ74)
BINDER GRÖSSWANG
Rechtsanwälte GmbH
Mag. Franz Harrand
PERLOGIS
Wirtschaftstreuhand GmbH
Steuerberatungsgesellschaft
Mag. Hans Hammerschmied (MJ71)
HAMMERSCHMIED, HOHENEGGER &
PARTNER WP GmbH
Dr. Stefan Wurst (MJ79)
WURST STRÖCK WEIß
Rechtsanwälte Partnerschaft
DI Dr. Heinz RASSAERTS (MJ58)
Weiters danken wir für bis
31. Jänner 2015 eingegangene Ballspenden:
Nach der Weihe der neuen Kapelle.
Mag. Stephan Adensamer (MJ73)
Mag.Dr. Johannes Attems (MJ66)
Dipl.Ing. Gobert Auersperg-Trautson (MJ74)
Ob.Med.Rat Dr. Peter Cajka (MJ56)
Dr. Peter Csoklich
Dir. Mag. Michael Dobes
Dr. Tibor Fabian (MJ74)
Univ.-Prof. Dr. Gobert Traugott Skrbensky (MJ82)
MMag. Dr. Oliver Ginthör (MJ82)
Dr. Peter M. Graziadei (MJ82)
a.o.Univ.-Prof. Dr. Andreas Hartig (MJ70)
Dr. Clemens Hellsberg
Dipl. Inform. Reinhard Irsigler (MJ65)
Univ.-Prof. Dr. Franz Karlhofer (MJ82)
Dr. Norbert Kastelic (MJ56)
KomR. Dr. Gerhard Kastelic (MJ58)
Dr. Lukas Kellner (MJ89)
Univ.-Prof. DDr. Thomas Klestil (MJ81)
Dr. Rudolf Krippl-Redlich-Redensbruck (MJ59)
KommR. Mag. Christian-Michael Lammel (MJ71)
Dr. Georg Quintus Mautner Markhof (MJ74)
MMag. Dr. Edgar Müller (MJ82)
Ing. Fritz Müller-Uri (MJ73)
Dr. Gregor Obenaus (MJ85)
Dr. Michael Piatti-Fünfkirchen (MJ73)
P. Mag. Richard Plaickner SJ
Dipl.-Ing. Dr.mont. Hans Heinz Portisch (MJ55)
Heribert Rahdjian (MJ55)
Hofrat Dipl.-Ing. Dr. Heinz Rassaerts (MJ58)
Andrea Rekowski
Dir. Dr. Hannes Rotter (MJ55)
OStR. Prof. Mag. Johann-Georg Schmid (MJ60)
Hofrat Dr. Friedrich Seidl (MJ40)
Dr. Wolfgang Seitz (MJ66)
Mag. Martin Franz Springinklee
Mag. Witold Szymanski (MJ79)
Hubert Tentschert (MJ55)
P. Hans Tschiggerl SJ
Vereinigung v. Ordensschulen Österreichs
Mag. Wolfgang Wildner (MJ59)
Dkfm. Franz Josef Zacherl (MJ58)
P. Dr. Michael Zacherl SJ (MJ55)
Weiters danken wir für
­eingegangene Spenden bis
zum 31. Jänner 2015:
Patrick Andersen (MJ89)
Dr. Dmitriy Blauensteiner (MJ89)
Dmitriy Bosenko (MJ07)
Dr. Jörg Demetz (MJ57)
DI Christian Demmer (MJ87)
ao. Univ. Prof. Dr. Herwig Ebner (MJ55)
Mag. Bernd Gassner (MJ89)
Ing. Leopold Haindl (MJ41)
OStR. Prof. Hans Hayek
Alexander Stefan Hesse (MJ10)
Gerhard Hofer (MJ66)
Ing. Wolfdieter Jarisch (MJ83)
Johannes Sebastian Kazda (MJ11)
Pascal Prinz (MJ00)
Eva Rassaerts
Dr. Hannes Rotter (MJ55)
MedR. Dr. Christoph Schönbauer (MJ66)
Philip Alexander Sheikh (MJ10)
Florian Stoppacher (MJ09)
Mag. Alfred Szczepanski (MJ70)
Prim. Dr. Josef Szimak (MJ55)
Mag. Witold Szymanski (MJ79)
Min.Rat Mag. Arnvid Unger (MJ59)
Mag. Edgar Zrzavy (MJ81)
Weiters sind wir für die von
1. November 2014 bis 31.
Jänner 2015 eingegangenen
Spenden für die AKV-Chronik
sehr dankbar:
Dr. Konrad Bühler (MJ88)
Mag. Ronald Gries (MJ76)
Mag. Christine Ramer (MJ06)
Anna Katharina Sagmeister (MJ11)
Dr. Gerhard Schwarz (MJ88)