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Pressemitteilung | 3.11.2016 | acr
Kunst trifft auf Wissenschaft, Theorie auf Unterhaltung
im Salon der Komischen Oper Berlin und der Schering Stiftung
»Wo bleibt die Liebe?«: Liebe gestern und heute
zwischen historischem Blick und Verhaltensforschung
Montag, 14. November 2016 | 19:30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) | Foyer
Lieben und Geliebtwerden gehören zu den grundlegenden Phänomenen des
Menschseins. Die Gehirne verliebter Menschen durchlaufen dabei ein »chemisches
Feuerwerk«. Aber wer bestimmt, weshalb und wie sehr wir uns verlieben? Und war das
zu allen Zeiten gleich? Wie liebte und liebt es sich in anderen Zeiten und Kulturen?
Und wie in unserer Gegenwart? Welchen Stellenwert hat die Liebe in unserer heutigen
Gesellschaft? Ist der Glaube an die »Allmacht der Liebe« noch existent oder war er seit
jeher nur ein Konstrukt? Und wo finden die Menschen heute Liebe? Im Internet? In
den sozialen Netzwerken? Oder am Ende gar im Opernhaus, wo sich allabendlich große
Liebesdramen auf der Bühne abspielen?
Um diese und andere Fragen geht es im nächsten Salon der Komischen Oper Berlin
und der Schering Stiftung mit der Historikerin Prof. Dr. Ute Frevert (Max-PlanckInstitut für Bildungsforschung, Berlin), die sich schwerpunktmäßig mit der Geschichte
der Gefühle beschäftigt, und dem Verhaltensforscher und Evolutionsbiologen Prof. Dr.
Karl Grammer (Universität Wien), der sich intensiv mit dem menschlichen
Flirtverhalten auseinandergesetzt hat.
Im Foyer der Komischen Oper Berlin treffen seit der Spielzeit 2014/15 Kunst auf Wissenschaft und Theorie auf Unterhaltung. Die Komische Oper Berlin und die Schering
Stiftung veranstalten in loser Anbindung an den aktuellen Spielplan – in diesem Fall an
die Neuproduktion von Il barbiere di Siviglia – abendliche Salongespräche mit
renommierten Wissenschaftler_innen zu Themen, die sowohl die Wissenschaft als
auch die Opernwelt bewegen. In den vergangenen beiden Spielzeiten waren bei der
Veranstaltungsreihe mehr als 1000 Besucher zu Gast. Zu einer spielerischen und
lockeren Diskussionssituation, wie sie die Salons des 19. Jahrhunderts prägte, tragen
eine variierende Gesprächsdramaturgie und verschiedene künstlerische Interventionen
bei, die jeweils auf das Thema des Abends abgestimmt sind. In diesem ersten Salon der
Saison steht die Liebe natürlich auch musikalisch im Mittelpunkt, mit Werken von
Schubert bis Tschaikowski, von Mozart bis zu den Beatles, präsentiert von Julia Giebel,
Katarzyna Włodarczyk und Denis Milo, am Klavier begleitet von Peter Tomek.
Stiftung Oper in Berlin/Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55–57, 10117 Berlin
Telefon +49 (0)30 202 60 370
Fax +49 (0)30 20260 366
Dr. Andrea C. Röber
Pressesprecherin
[email protected]
www.komische-oper-berlin.de
Gäste
Prof. Dr. Ute Frevert (Historikerin, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin);
Prof. Dr. Karl Grammer (Verhaltensforscher und Evolutionsbiologe, Universität Wien)
Mit
Julia Giebel, Sopran
Katarzyna Włodarczyk, Mezzosopran
Denis Milo, Bariton
am Klavier begleitet von:
Peter Tomek, Studienleiter und Musikalischer Leiter des Opernstudios
Moderation
Johanna Wall (Dramaturgin, Komische Oper Berlin),
Ulrich Lenz (Chefdramaturg, Komische Oper Berlin)
Inhaltlicher Aufhänger für den Salon ist die Neuproduktion von Gioachino Rossinis Il
barbiere di Siviglia, die die Dreiecks-Liebesgeschichte der 200 Jahre alten Komödie aus
dem Jahr 1816 kurzum ins heutige Smartphone-Zeitalter verlegt.
Gioachino Rossini
Il barbiere di Siviglia
Commedia in zwei Akten [1816] | In italienischer Sprache
Libretto von Cesare Sterbini
nach der Komödie von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
Inszenierung, Bühnenbild und Kostüme: Kirill Serebrennikov
Termine
5. / 26. Nov, 4. / 16. / 26. Dez 2016; 5. / 13. Jul 2017
Karten
Kartentelefon (030) 47 99 74 00 | Mo bis Sa: 9 bis 20 Uhr, So- und Feiertage: 14 bis 20 Uhr
[email protected]
Preise (Salon): 12 € / 8 € (ermäßigt)
Preise (Barbiere): 12 - 89 €
www.komische-oper-berlin.de
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Biografien
Prof. Dr. Ute Frevert ist seit 2008 Direktorin des Max-Planck-Instituts für
Bildungsforschung in Berlin und Leiterin des Forschungsbereichs »Geschichte der
Gefühle«. Zuvor lehrte sie als Professorin für Neuere Geschichte an den Universitäten
Berlin (Freie Universität), Konstanz, Bielefeld und Yale. Sie ist Mitglied mehrerer
wissenschaftlicher Akademien (BBAW, Leopoldina, British Academy) und hatte
zahlreiche Gastprofessuren (Jerusalem, Dartmouth, Paris) inne. 1998 erhielt sie den
Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft, 2016 verlieh ihr der
Bundespräsident das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse. Sie hat zahlreiche Bücher
zur Sozial-, Kultur- und Geschlechtergeschichte der Moderne veröffentlicht, darunter
Ehrenmänner. Das Duell in der bürgerlichen Gesellschaft (1991), Gefühlspolitik: Friedrich II. als
Herr über die Herzen? (2012), Vergängliche Gefühle (2013) und Vertrauensfragen (2013).
Derzeit arbeitet sie an einem Buch über die »Politik der Beschämung in der Neuzeit«.
Prof. Dr. Karl Grammer wurde 1950 in Mühlacker geboren. Studium der Zoologie an
der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1982 Promotion an der
Forschungsstelle für Humanethologie der Max-Planck-Gesellschaft, Universität
München über Handlungstrategien in Kindergruppen. 1985 Ass. Professor an der
Forschungsstelle für Humanethologie der Max-Planck-Gesellschaft. 1991 Habilitation
an der Formal- und Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. 1992
Berufung zum wissenschaftlichen Leiter des neugegründeten Ludwig-BoltzmannInstitutes für Stadtethologie in Wien. Seit 1991 Vorlesungen an der Universität Wien
und der Technischen Universität Wien. Seit 2010 Leiter des Human Behavior Research
Group am Institut für Anthropologie der Universität Wien.
Forschungsschwerpunkte: Anonymität in der Großstadt, Attraktivität,
Darwinsche Ästhetik, Partnerwahl, Kommunikation, digitale
Bildanalysen von Verhalten
Veröffentlichungen: Signale der Liebe. Die biologischen Gesetze der Partnerschaft (1993);
Liebe, Lust und Leidenschaft. Sexualität im Spiegel der Wissenschaft, (1998, mit Bernulf
Kanitscheider und Berthold Suchan) u.a.
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