Pressemeldung zum

Pressemitteilung | 3.5.16 | acr
Stellungnahme zur Berichterstattung in den italienischen Medien
Falschmeldung zu angeblichen Textänderungen
in der aktuellen Produktion Don Giovanni
In den italienischen Medien ilfattoquotidiano.it und ilgiornale.it kursieren
Falschmeldungen über aktuelle Textänderungen in der deutschsprachigen
Produktion von Mozarts Don Giovanni an der Komischen Oper Berlin, die auf
indirekten Druck der türkischen Regierung bzw. direkte Anweisung der
Bundesregierung erfolgt seien. Die Komische Oper Berlin nimmt dazu wie folgt
Stellung:
Die aktuelle Produktion von Regisseur Herbert Fritsch feierte am 30. November
2014 in einer eigens für die Inszenierung erstellten Textfassung von Sabrina Zwach
Premiere. Sie wird seitdem im Text unverändert gespielt. In dieser Fassung ist der
betreffende Passus »In Italia seicento e quaranta, in Alemagna duecento e trentuna,
cento in Francia, in Turchia novantuna« wie folgt ins Deutsche übertragen: »In
Italien sechshundert und vierzig, hier in Deutschland zweihundert und dreißig,
hundert in Frankreich, und neunzig in Persien«. Die Fassung von Sabrina Zwach
greift an dieser Stelle eine in deutschen Übertragungen seit vielen Jahrzehnten
gebräuchliche Übersetzungstradition auf, die Rhythmus, Versmaß, Singbarkeit und
Inhalt des italienischen Originals miteinander zu vereinen sucht. Historische und
aktuelle geografische Verhältnisse sowie heutige politische Befindlichkeiten waren
dafür ebenso wenig relevant wie die genaue Übersetzung von Zahlen. Eine
Einflussnahme von außen auf die Arbeit der Übersetzerin hat zu keinem Zeitpunkt
stattgefunden.
Weiterführende Links
http://www.ilfattoquotidiano.it/2016/04/29/la-germania-censura-anche-mozart-per-nonindispettire-ankara-modificato-il-testo-del-don-giovanni/2680489/ (29.4.2016)
http://www.ilgiornale.it/news/mondo/germania-censurato-mozart-non-offendereislamici-1252903.html (30.4.2016)
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Dr. Andrea C. Röber
Pressesprecherin
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