Jürgen Roth Didaktik der Algebra Modul 5 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.1 Inhalt Didaktik der Algebra 1 Ziele und Inhalte 2 Terme 3 Funktionen 4 Gleichungen Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.2 menti.com ⇒ 59 64 91 Didaktik der Geometrie Kapitel 2: Terme Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.3 Inhalt Kapitel 2: Terme 2.1 Variablenbegriff 2.2 Aspekte des Termbegriffs 2.3 Terme strukturieren 2.4 Lernen der Formelsprache Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.4 Darstellungen in Beziehung setzen http://www.juergen-roth.de/dynageo/kreis/kreis_umfang_inhalt.html Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.5 Darstellungen in Beziehung setzen Roth (2008). Systematische Variation – Eine Lernumgebung vernetzt Geometrie und Algebra. Mathematik lehren 146, S. 17-21 http://www.juergen-roth.de/dynama/vierecke/trapezflaeche_funktional.html Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.6 Kapitel 2: Terme 2.1 Variablenbegriff Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.7 Variable Buchstaben bezeichnen in der Algebra in der Regel Variable treten in unterschiedlichen Kontexten auf Unbekannte: Allgemeine Zahl: Veränderliche: Platzhalter: 2𝑥𝑥 + 1 = 7 𝑥𝑥 𝑥𝑥 � 0 = 0 𝑥𝑥 𝑥𝑥 ↦ 2𝑥𝑥 + 1 2𝑥𝑥 + 1 sollten einheitlich als „Variable“ bezeichnet werden Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.8 Klassifizierung von Variablen Freudenthal, Hans (1973): Mathematik als pädagogische Aufgabe, Band 1. Stuttgart: Klett, S. 256ff Freudenthal (1973) klassifiziert Variable nach der Art ihrer Verwendung: Unbekannte Die Variable steht für ein Objekt (Zahl bzw. Term), das noch unbekannt ist, prinzipiell aber bestimmt werden kann. 𝑥𝑥 Unbestimmte Die Variable steht für ein nicht bekanntes Objekt, das zu bestimmen nicht näher interessiert. Für die Variable können z.B. beliebige Zahlen eingesetzt werden und jedes Mal ergibt sich eine wahre Aussage (z. B. bei allgemeinen Regeln, Rechengesetzen, der Beschreibung von Beziehungen). Veränderliche Variable in funktionalen Zusammenhängen, in denen tatsächlich etwas variiert, bzw. in denen die Veränderung betrachtet wird. Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 𝑥𝑥 𝑥𝑥 2.9 Grundvorstellungen zu Variablen Malle, G. (1993). Didaktische Probleme der elementaren Algebra. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg, S. 79-83 Malle (1993) benennt Grundvorstellungen zu Variablen, die sich aus der Art ihrer Verwendung ergeben: Grundvorstellung Gegenstandsaspekt Einsetzungsaspekt Kalkülaspekt Verwendung der Variablen Ist die Variable ein Gegenstand, mit dem ich einfach umgehe – so etwas wie eine Black Box? Ist die Variable ein Platzhalter oder eine Leerstelle, wo ich etwas einsetze? Ist die Variable ein Größe, mit der ich rechne wie mit Zahlen? 𝑥𝑥 𝑥𝑥 𝑥𝑥 Roth, J. (2008). Systematische Variation – Eine Lernumgebung vernetzt Geometrie und Algebra. Mathematik lehren 146, S. 17-21 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.10 Stadien des Umgangs mit Variablen Berlin (2010): Algebra erwerben und besitzen: Eine binationale empirische Studie in der Jgst. 5. Universität Duisburg-Essen. Stadium 0: Idee wird nicht angenommen Die Idee der Formalisierung wird (noch) nicht angenommen. Hier nehmen Kinder die Idee, Buchstaben für Zahlen zu setzen, nicht an. Stadium 1: Symbolisches Beschreiben Variable und symbolische Ausdrücke werden zur Beschreibung erkannter Muster genutzt. Term und Variablen sind noch eng mit der Aufgabe verbunden. Zum Teil wird dieselbe Variable für verschiedene unbekannte Zahlen genutzt. Stadium 2: Symbolisches Operieren Erworbenes Wissen wird reorganisiert. Das Kind versteht die Variable als verallgemeinerte Zahl und kann Terme umformen. Stadium 3: Formale Sprache als mentales Werkzeug Formale Sprache wird zum gedanklichen Werkzeug und Instrument des Argumentierens. Kinder wenden die Symbolsprache in unbekannten Situationen an um eigene Hypothesen zu beweisen. http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=22563 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.11 Aspekte des Variablenbegriffs Malle, G. (1993). Didaktische Probleme der elementaren Algebra. Braunschweig/Wiesbaden: Vieweg, S. 79-83 Variable können Zahlen aus einem Bereich auf verschiedene Weisen „repräsentieren”. Einzelzahlaspekt 𝑥𝑥 – 3 � 4 = 24 Variable als beliebige, aber feste Zahl aus dem Bereich. Nur eine Zahl aus dem Bereich wird repräsentiert. Bereichsaspekt Variable als beliebige Zahl aus dem Bereich. Jede Zahl des Bereichs wird repräsentiert. Dieser Aspekt tritt in zwei Formen auf: Simultanaspekt Alle Zahlen aus dem Bereich werden gleichzeitig repräsentiert. Veränderlichenaspekt ∀𝑎𝑎,𝑏𝑏,𝑐𝑐 ∈ ℝ 𝑎𝑎 ± 𝑏𝑏 � 𝑐𝑐 = 𝑎𝑎 � 𝑐𝑐 ± 𝑏𝑏 � 𝑐𝑐 𝑓𝑓(𝑥𝑥) = 𝑥𝑥𝑥 – 1 Änderungsverhalten? Alle Zahlen aus dem Bereich werden in zeitlicher Aufeinanderfolge repräsentiert. Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.12 Veränderlichenaspekt Roth, J. (2006). Terme dynamisch – Mit Tabellen Terme analysieren. Mathematik lehren 137, S. 14-16 http://www.juergen-roth.de/terme Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.13 Kapitel 2: Terme 2.2 Aspekte des Termbegriffs Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.14 Was ist ein Term? Terme sind formal Zeichenreihen, die selbst Zahlen darstellen oder durch Einsetzen von Zahlen in Zahlen übergehen. Jede Zahl ist ein Term. Jede Variable ist ein Term. Sind 𝑇𝑇1 und 𝑇𝑇2 Terme, dann sind auch 𝑇𝑇1 + 𝑇𝑇2 , 𝑇𝑇1 – 𝑇𝑇2 , 𝑇𝑇1 · 𝑇𝑇2 , 𝑇𝑇1 : 𝑇𝑇2 , … Terme. Sind 𝑇𝑇1 𝑎𝑎, 𝑏𝑏 , 𝑇𝑇2 und 𝑇𝑇3 Terme, dann ist auch 𝑇𝑇1 𝑇𝑇2 , 𝑇𝑇3 ein Term. Jürgen Roth • Didaktik der Algebra Beispiele 𝑇𝑇1 𝑎𝑎 = 𝑎𝑎 Variable 𝑇𝑇3 𝑎𝑎, 𝑏𝑏 = 𝑎𝑎 + 𝑏𝑏 Summe 𝑇𝑇2 = 5 Zahl 𝑇𝑇4 𝑥𝑥 = 𝑥𝑥 − 5 Differenz 𝑇𝑇6 𝑦𝑦 = Quotient 𝑇𝑇5 𝑐𝑐 = 10 � 𝑐𝑐 Produkt 𝑦𝑦 3 𝑇𝑇3 𝑇𝑇4 𝑥𝑥 , 𝑇𝑇5 𝑐𝑐 = 𝑥𝑥 − 5 + 10 � 𝑐𝑐 𝑇𝑇4 (𝑥𝑥) 𝑇𝑇5 (𝑐𝑐) Summe 2.15 Grundvorstellungen zu Termen Siller, H.-S.; Roth, J. (2016). Herausforderung Heterogenität: Grundvorstellungen als Basis und Bezugsnorm − das Beispiel Terme. Praxis der Mathematik in der Schule, 58(70), S. 2-8 Term als Beispiel Rechenschema (𝑝𝑝 � 𝑥𝑥 + 𝐺𝐺) · 1,19 2 · (𝑎𝑎 + 𝑏𝑏) = 2 · 𝑎𝑎 + 2 · 𝑏𝑏 Termumformung Gleichheit Bauplan 𝐴𝐴 𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇𝑇 = 𝑎𝑎 + 𝑐𝑐 �ℎ 2 Vereinfachung von Berechnungen Zulässige Veränderung des Bauplans Wertgleichheit Strukturgleichheit Roth, J. (2008). Systematische Variation – Eine Lernumgebung vernetzt Geometrie und Algebra. Mathematik lehren 146, S. 17-21 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.16 Term als Rechenschema Monatliche Stromkosten: monatl. Verbrauch: 𝑥𝑥 kWh Verbrauchspreis: 0,15 €/kWh Grundpreis: 7€ Mehrwertsteuer: 19 % Rechenschema: (0,15 · 𝑥𝑥 + 7) · 1,19 Mit Variablen: monatl. Verbrauch: Verbrauchspreis: Grundpreis: 𝑥𝑥 𝑝𝑝 𝐺𝐺 allgemeines Rechenschema: (𝑝𝑝 � 𝑥𝑥 + 𝐺𝐺) · 1,19 In der Praxis: Tabellen als Berechnungsschemata Verbrauch in kWh Einzelpreis in €/kWh Zwischenergebnis Grundpreis Netto Rechnungsbetrag Mehrwertsteuer 19 % Rechnungsbetrag 0 0,15 0,00 € 7,00 € 7,00 € 1,33 € 8,33 € 1 2 0,15 0,15 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 0,15 € 0,30 € 7,00 € 7,00 € 7,15 € 7,30 € 1,36 € 1,39 € 8,51 € 8,69 € 2.17 Term als „Bauplan“ 3 a 2 – b + 5 [(a – 3) : 5 – 3 · (2 + b)] – 5c 3 : · c 5 – · – Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.18 Term als „Bauplan“ Der Term ist eine Differenz. Minuend: Differenz Minuend: [(a – 3) : 5 – 3 · (2 + b)] – 5c Quotient Dividend: Differenz Minuend: a Subtrahend: 3 Divisor: 5 Subtrahend: Produkt 1. Faktor: 3 2. Faktor: Summe 1. Summand: 2 2. Summand: b Subtrahend: Produkt 1. Faktor: 5 2. Faktor: c Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.19 Kalkülvorstellung Aufgabe 1 (Kalkülvorstellung) Die Strohhalme sollen die Begrenzungen beliebiger ebener Figuren darstellen. Legt verschiedene Figuren und gebt zu jeder Figur den zugehörigen Term zur Berechnung des Flächeninhalts und des Umfangs an (zuerst in ausführlicher und dann in möglichst kurzer Form). Versucht eine entsprechende Regel zu finden U = 2 ⋅ 𝑎𝑎 + 2 ⋅ 𝑎𝑎 + 𝑎𝑎 + 𝑎𝑎 + 𝑎𝑎 = 8 ⋅ 𝑎𝑎 𝐴𝐴 = 𝑎𝑎 ⋅ 𝑎𝑎 + 2 ⋅ 𝑎𝑎 ⋅ 𝑎𝑎 = 𝑎𝑎2 + 2 ⋅ 𝑎𝑎2 = 3 ⋅ 𝑎𝑎2 Wiegand/Wiegand (2006). Der Termbaukasten – Ein aktiver Einstieg in die Algebra. Mathematik lehren 136, S. 44-46 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.20 Kalkülvorstellung Aufgabe 1 (Kalkülvorstellung) Typische Lösungsansätze und Fehler Grundvorstellung zu Termen? Wiegand/Wiegand (2006). Der Termbaukasten – Ein aktiver Einstieg in die Algebra. Mathematik lehren 136, S. 44-46 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.21 Kalkülvorstellung und Einsetzungsvorstellung Aufgabe 2 (Kalkülvorstellung) Legt aus 5 Rechtecken eine Figur. Beschreibt den Flächeninhalt auf unterschiedliche Arten. 𝒄𝒄 𝒄𝒄 𝒄𝒄 𝒄𝒄 𝒙𝒙 𝒛𝒛 𝒛𝒛 𝒛𝒛 𝒂𝒂 𝒛𝒛 Aufgabe 3 (Einsetzungsvorstellung) Setzt nacheinander für 𝑥𝑥 die Zahlen −4, −3, −2, … , 2, 3, 4 in die folgenden Terme ein. Fertigt eine Tabelle an und beschreibt eure Beobachtungen. a) 2 ⋅ 𝑥𝑥 + 3 b) 3 ⋅ 𝑥𝑥 + 4 c) −2 ⋅ 𝑥𝑥 + 3 d) 𝑥𝑥 − 1 ⋅ 𝑥𝑥 − 1 Grundvorstellung zu Termen? Wiegand/Wiegand (2006). Der Termbaukasten – Ein aktiver Einstieg in die Algebra. Mathematik lehren 136, S. 44-46 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.22 Einsetzungsvorstellung Wiegand/Wiegand (2006). Der Termbaukasten – Ein aktiver Einstieg in die Algebra. Mathematik lehren 136, S. 44-46 Aufgabe 3 (Einsetzungsvorstellung) 𝒙𝒙 −𝟒𝟒 𝒙𝒙 −𝟒𝟒 𝒙𝒙 −𝟒𝟒 𝒙𝒙 −𝟒𝟒 2 � 𝑥𝑥 + 3 3 ⋅ 𝑥𝑥 + 4 −2 ⋅ 𝑥𝑥 + 3 𝑥𝑥 − 1 � 𝑥𝑥 − 1 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra −5 −8 11 25 2 3 −2 9 −𝟑𝟑 −3 −𝟑𝟑 −5 −𝟑𝟑 9 −𝟑𝟑 16 2 2 3 −2 7 −𝟐𝟐 −1 −𝟐𝟐 −2 −𝟐𝟐 7 −𝟐𝟐 9 2 2 3 −2 5 −𝟏𝟏 1 −𝟏𝟏 1 −𝟏𝟏 5 −𝟏𝟏 4 2 2 3 −2 3 𝟎𝟎 3 𝟎𝟎 4 𝟎𝟎 3 𝟎𝟎 1 2 2 3 −2 1 𝟏𝟏 5 𝟏𝟏 7 𝟏𝟏 1 𝟏𝟏 0 2 2 3 −2 −1 𝟐𝟐 7 𝟐𝟐 10 𝟐𝟐 −1 𝟐𝟐 1 2 2 3 −2 −3 𝟑𝟑 9 𝟑𝟑 13 𝟑𝟑 −3 𝟑𝟑 4 2 2 3 −2 −5 𝟒𝟒 11 𝟒𝟒 16 𝟒𝟒 −5 𝟒𝟒 9 2.23 Gegenstandsvorstellung Aufgabe 4 (Gegenstandsvorstellung) Schaut euch die Reihe aus regelmäßig wachsenden Plättchenmustern genau an und versucht sie fortzusetzen. a) Gebt jeweils die Gesamtzahl der Plättchen im Muster an. b) Stellt einen allgemeinen Term auf, mit dem man die Gesamtzahl der Plättchen bestimmen kann (ohne alle Plättchen zu zählen). Wiegand/Wiegand (2006). Der Termbaukasten – Ein aktiver Einstieg in die Algebra. Mathematik lehren 136, S. 44-46 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.24 Gegenstandsvorstellung Aufgabe 4 (Gegenstandsvorstellung) Zugänge und Strategien Wiegand/Wiegand (2006). Der Termbaukasten – Ein aktiver Einstieg in die Algebra. Mathematik lehren 136, S. 44-46 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.25 Kapitel 2: Terme 2.3 Terme strukturieren Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.26 Klammergebirge ( ) )( ) Kortenkamp, U. (2006): Terme erklimmen – Klammergebirge als Strukturierungshilfe. Mathematik lehren 136, S. 14-16 Ein Werkzeug zur Strukturierung von Termen 98 − 20 − 4 · 3 ( ∶ 10 − 1 = 98 − = 10 20 − 4 ⋅ 3 𝟗𝟗𝟗𝟗 𝟖𝟖 ∶ 10 − 1 𝟗𝟗 https://vimeo.com/11653437 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.27 Regeln und Formeln Regeln sind in zwei Richtungen lesbar! 𝑎𝑎 ⋅ 𝑏𝑏 + 𝑐𝑐 = 𝑎𝑎 ⋅ 𝑏𝑏 + 𝑎𝑎 ⋅ 𝑐𝑐 Terme einsetzen (𝑥𝑥 + 𝑦𝑦) ⋅ 2𝑢𝑢 + 3𝑣𝑣 = (𝑥𝑥 + 𝑦𝑦) ⋅ 2𝑢𝑢 + (𝑥𝑥 + 𝑦𝑦) ⋅ 3𝑣𝑣 Doppelfunktion von Termen in Regeln Objekt einer Termumformung Jürgen Roth • Didaktik der Algebra Regel für Termumformungen 2.28 Regelhierarchie Regeln Für Termumformungen muss man rechnen können! Regel zu Potenzen notwendig? (u. a. mit Brüchen und negativen Zahlen) Klammern werden (von innen nach außen) zuerst berechnet. Reihenfolge der Regeln? Von Links nach Rechts Punkt vor Strich Potenzen!? Beispiel: 15 + 2 � 32 Andreas: 15 + 2 � 32 = 51 Bernd: Carolin: 15 + 2 � 32 = 2601 15 + 2 � 32 = 33 Welches Ergebnis ist richtig? Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.29 Sprechen über Termumformungen Frage nach dem „Warum?“: Zielangabe „Ich möchte in 2 � 𝑥𝑥 + 𝑦𝑦 die Klammer auflösen. Weg? Warum? Wegangabe „Ich multipliziere jeden Summanden mit 2.“ Begründung „Nach dem Distributivgesetz gilt: 𝑎𝑎 � 𝑏𝑏 + 𝑐𝑐 = 𝑎𝑎 � 𝑏𝑏 + 𝑎𝑎 � 𝑐𝑐“ Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.30 Kapitel 2: Terme 2.4 Lernen der Formelsprache Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.31 Lernen der Formelsprache Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.32 Lernen der Formelsprache 1. Intuitiv Gebrauchen 3. Erkunden und Aneignen Verankerung der Sprache im Umgang mit Zahlen und Größen. Ausdrucksmöglichkeiten erkunden Nicht über Sprachelemente reden, sondern sie verwenden. Handlungsmuster bei Termumformungen einprägen. 2. Reflektieren Sprachelemente, ihre Verwendung und Erfahrungen mit ihnen reflektieren. Über Variable, Terme und den Umgang mit ihnen sprechen. Geeignete Bezeichnungen einführen. Regeln entdecken und anwenden. Sicherheit im Umgang mit der Sprache erwerben. 4. Nutzen Neue Einsichten in mathematische Sachverhalte gewinnen. Kenntnisse vertiefen. 5. Erweitern Bruch-, Wurzel-, Potenzrechnung, Trigonometrie Jürgen Roth • Didaktik der Algebra ⇒ neue Terme 2.33 Formelsprache Intuitiv Gebrauchen Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.34 Formelsprache Reflektieren Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.35 Formelsprache Erkunden und Aneignen Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.36 Formelsprache Erkunden und Aneignen Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.37 Formelsprache Erkunden und Aneignen Sind diese Terme äquivalent? 3 𝑇𝑇1 𝑥𝑥 = 𝑥𝑥 2 1 4 3 3 11 2 𝑇𝑇2 𝑥𝑥 = 𝑥𝑥 − 𝑥𝑥 + 𝑥𝑥 4 2 4 3 𝑇𝑇1 1 = 2 3 𝑇𝑇2 1 = 2 𝑇𝑇1 0 = 0 𝑇𝑇1 2 = 3 9 𝑇𝑇1 3 = 2 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 𝑇𝑇1 4 = 6 𝑇𝑇2 0 = 0 𝑇𝑇2 2 = 3 9 𝑇𝑇2 3 = 2 𝑇𝑇2 4 = 12 2.38 Formelsprache Erkunden und Aneignen http://www.juergen-roth.de/dynageo/termaequivalenz/ Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.39 Formelsprache Erkunden und Aneignen Mateos (2011): Enaktive Zugänge zu Termen mit Streichhölzern und Wendeplättchen in Klasse 8. MNU 64(7), S. 397-401 Aus wie vielen Punkten besteht das Quadratmuster, wenn eine Seite des Quadrates aus n Punkten besteht? 2 ⋅ 𝑛𝑛 + 2 ⋅ 𝑛𝑛 − 2 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 4 · 𝑛𝑛 − 4 4 · 𝑛𝑛 − 2 + 4 4 ⋅ 𝑛𝑛 − 1 𝑛𝑛2 − (𝑛𝑛 − 2)2 2.40 Formelsprache Erkunden und Aneignen Aus wie vielen kleinen Würfeln besteht ein 𝑛𝑛-Würfel der längs einer Kante aus 𝑛𝑛 kleinen Würfeln zusammengesetzt ist? 12𝑛𝑛 − 16 Stellen Sie möglichst viele verschiedene Zählterme auf, und zeigen Sie die Äquivalenz dieser Terme. Was spricht dafür, im Unterricht mehrere Lösungswege für eine Aufgabe zu erarbeiten? Wie viele Kanten der kleinen Würfel sind 96𝑛𝑛 − 144 beim n-Würfel sichtbar? Hinweis: Kanten, an denen zwei oder mehr Würfel zusammenstoßen, werden nur einmal gezählt. Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.41 Formelsprache Erkunden und Aneignen Sinn von Termumformungen Gedächtnis entlasten numerisch Berechnungen vereinfachen Formeln vereinfachen oder auf eine bestimmte Gestalt bringen Größen können wegfallen ⇒ Nicht-Abhängigkeiten können erkannt werden aus einer Formel verschiedene Zusammenhänge bzw. Interpretationen herauslesen Hilfsmittel zum Gleichungslösen Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.42 Formelsprache Erkunden und Aneignen Grundvorstellungen zum Gleichheitszeichens Aufgabe → Ergebnis Zuweisungszeichen (Handlungszeichen) Vergleich Vergleichszeichen (Beziehungszeichen) Lernziel: Ergänzen um Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.43 Formelsprache Erkunden und Aneignen Erarbeitung der Termumformungen 1. Schritt: Ordnen 2. Schritt: Zusammenfassen 3. Schritt: Klammern auflösen Zunächst 5𝑥𝑥𝑥𝑥 + 4𝑥𝑥 + 𝑦𝑦𝑦𝑦𝑦 − 2𝑥𝑥 = 5𝑥𝑥𝑥𝑥 + 4𝑥𝑥 + 6𝑥𝑥𝑥𝑥 − 2𝑥𝑥 = 5𝑥𝑥𝑥𝑥 + 6𝑥𝑥𝑥𝑥 + 4𝑥𝑥 − 2𝑥𝑥 = 5 + 6 𝑥𝑥𝑥𝑥 + 4 − 2 𝑥𝑥 = 11𝑥𝑥𝑥𝑥 + 2𝑥𝑥 = 𝑥𝑥 � 11𝑦𝑦 + 2 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra Später 5𝑥𝑥𝑥𝑥 + 4𝑥𝑥 + 𝑦𝑦𝑦𝑦𝑦 − 2𝑥𝑥 = 5𝑥𝑥𝑥𝑥 + 6𝑥𝑥𝑥𝑥 + 4𝑥𝑥 − 2𝑥𝑥 = 11𝑥𝑥𝑥𝑥 + 2𝑥𝑥 = 𝑥𝑥 � 11𝑦𝑦 + 2 2.44 Formelsprache Erkunden und Aneignen Einstieg: Die Seitenlänge a eines Quadrates wird um b vergrößert. Wie ändert sich der Flächeninhalt des Quadrates? 2 (a + b) = a + 2ab + b Erarbeitung: 2 b ab b² a a² ab a b 2 2 (a + b) = (a + b)·(a + b) 2 2 2 2 = a + ab + ab + b = a + 2ab + b Ergebnis: ( a + b )2= a2 + 2ab + b2 heißt 1. binomische Formel (Plusformel). Probleme: (a+b)² = a²+b² (2xy+3vw)² Sicherung: (x + y)2, (x + 3)2, (5 + z)2, (a + 2b)2, (x2 + y3)2, c2 + 2cd + d2, … Vertiefung: Verwandle (a − b)² in eine Summe. Lässt sich diese Aussage geometrisch deuten? … http://www.juergen-roth.de/dynageo/binomische_Formeln/binomische_Formeln.html Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.45 Formelsprache Nutzen Algebraischer Beweis zum Satz des Pythagoras von J.A. Garfield (1881 Präsident der U.S.A.) (1) 𝐴𝐴Trapez = 𝐴𝐴Δ1 + 𝐴𝐴Δ2 + 𝐴𝐴Δ3 1 2 1 2 𝐴𝐴Trapez: Flächeninhalt des Trapezes 1 2 = 𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒄𝒄2 1 2 = 𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒄𝒄2 (2) 𝑎𝑎+𝑐𝑐 𝒂𝒂+𝒃𝒃 𝐴𝐴Trapez = ⋅ℎ = ⋅ (𝒂𝒂 + 2 2 1 = 𝒂𝒂 + 𝒃𝒃 2 2 1 = 𝒂𝒂2 + 2𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒃𝒃2 2 𝒃𝒃) 𝒂𝒂 𝚫𝚫𝟏𝟏 𝒄𝒄 𝚫𝚫𝟑𝟑 𝒃𝒃 Gleichsetzen der Terme aus (1) und (2) liefert: 1 2 1 2 𝒂𝒂2 + 2𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒃𝒃2 = 𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒄𝒄2 | ⋅ 2 𝒂𝒂2 + 2𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒃𝒃2 = 2𝒂𝒂𝒃𝒃 + 𝒄𝒄2 | − 2𝑎𝑎𝑎𝑎 𝒂𝒂2 + 𝒃𝒃2 = 𝒄𝒄2 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra # 𝒄𝒄 𝒂𝒂 𝚫𝚫𝟐𝟐 𝒃𝒃 2.46 Formelsprache Nutzen Entdecken von Sachverhalten Induktiv, deduktiv o. Hypothesen widerlegen Beispiel: „Quadrieren vergrößert.“ Formulieren der Sachverhalte als mathematische Aussagen Begründen der Aussagen Logische Struktur (Voraussetzung, Behauptung) herausarbeiten Ziele des Begründens 22 = 4 > 2 32 = 9 > 3 42 = 16 > 4 𝑎𝑎2 > 𝑎𝑎 ⇔ 𝑎𝑎 ∈ ℝ\[0; 1] Fallunterscheidung Wahrheit einer Aussage sichern Einsicht in den Sachverhalt vermitteln y 3 2,5 Verstehen der Sachverhalte 2 1,5 Ziel: Anregen von geistigen Prozessen, die zu (neuen) mathematischen Erkenntnissen führen 1 0,5 x -1,5 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra -1 -0,5 0,5 1 1,5 2.47 Formelsprache Erweitern Beispiel: Potenzen Permanenzprinzip Erweiterungen so, dass die bisherigen Gesetze & Rechenregeln gültig bleiben! Bei Erweiterungen jeweils überprüfen! Potenzen mit Exponenten aus ℕ: Beispiel: 25 = 2 � 2 � 2 � 2 � 2 5 Faktoren Definition: Für 𝑎𝑎 ∈ ℝ und 𝑛𝑛 ∈ ℕ mit 𝑛𝑛 ≥ 2 gilt: Bezeichnungen: Potenz Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 𝑎𝑎𝑛𝑛 Exponent 𝑎𝑎𝑛𝑛 ≔ 𝑎𝑎 � 𝑎𝑎 � 𝑎𝑎 � 𝑎𝑎 � 𝑎𝑎 𝑛𝑛 Faktoren Basis 2.48 Formelsprache Erweitern Rechengesetze: 𝑚𝑚, 𝑛𝑛 ∈ ℕ\{1} und 𝑎𝑎 ∈ ℝ 𝑎𝑎𝑚𝑚 𝑎𝑎𝑚𝑚 Def. 𝑛𝑛 ⋅ 𝑎𝑎 Def. = 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 ⋅ 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 = 𝑎𝑎𝑚𝑚+𝑛𝑛 ∶ 𝑚𝑚 Faktoren Def. 𝑎𝑎𝑛𝑛 = Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 𝑛𝑛 Faktoren 𝑚𝑚+𝑛𝑛 Faktoren 𝑚𝑚 Faktoren 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 𝑛𝑛 Faktoren Kürzen! = 𝑎𝑎𝑚𝑚−𝑛𝑛 für 𝑚𝑚 > 𝑛𝑛 1 für 𝑚𝑚 = 𝑛𝑛 1 für 𝑚𝑚 < 𝑛𝑛 𝑛𝑛−𝑚𝑚 𝑎𝑎 2.49 Formelsprache Erweitern Rechengesetze: 𝑚𝑚, 𝑛𝑛 ∈ ℕ\{1} und 𝑎𝑎 ∈ ℝ Def. 𝑚𝑚 𝑛𝑛 𝑎𝑎 = 𝑎𝑎𝑚𝑚 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎𝑚𝑚 𝑛𝑛 Faktoren Def. 𝑚𝑚 Faktoren = 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 = Def. 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 ⋅ …⋅ 𝑚𝑚 Faktoren 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 𝑛𝑛 Klammern 𝑚𝑚⋅𝑛𝑛 Faktoren = 𝑎𝑎𝑚𝑚⋅𝑛𝑛 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.50 Formelsprache Erweitern Rechengesetze: 𝑚𝑚, 𝑛𝑛 ∈ ℕ\{1} und 𝑎𝑎 ∈ ℝ 𝑎𝑎𝑚𝑚 ⋅ 𝑎𝑎1 = 𝑎𝑎𝑚𝑚+1 Def. 𝑚𝑚+1 𝑚𝑚 𝑎𝑎 ⋅ 𝑎𝑎 = 𝑎𝑎 Da die Gleichung 𝑎𝑎𝑚𝑚 ⋅ 𝑥𝑥 = 𝑎𝑎𝑚𝑚+1 eindeutig lösbar bleiben sollen, muss festgelegt werden: 𝑎𝑎𝑚𝑚 ⋅ 𝑎𝑎0 = 𝑎𝑎𝑚𝑚+0 = 𝑎𝑎𝑚𝑚 𝑎𝑎𝑚𝑚 ⋅ 1 = 𝑎𝑎𝑚𝑚 1 ist neutrales Element der Multiplikation. Da die Gleichungen 𝑎𝑎𝑚𝑚 ⋅ 𝑥𝑥 = 𝑎𝑎𝑚𝑚 eindeutig lösbar bleiben sollen, muss festgelegt werden: Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 𝒂𝒂𝟏𝟏 = 𝒂𝒂 𝒂𝒂𝟎𝟎 = 𝟏𝟏 2.51 Formelsprache Erweitern Rechengesetze: 𝑛𝑛 ∈ ℕ und 𝑎𝑎, 𝑏𝑏 ∈ ℝ 𝑎𝑎𝑛𝑛 ⋅ Def. 𝑛𝑛 𝑏𝑏 = 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 ⋅ 𝑏𝑏 ⋅ … ⋅ 𝑏𝑏 𝑛𝑛 Faktoren Kommutativgesetz Assoziativgesetz = 𝑎𝑎𝑛𝑛 ∶ 𝑏𝑏 𝑛𝑛 = 𝑏𝑏 ≠ 0 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 𝑎𝑎𝑛𝑛 𝑏𝑏𝑛𝑛 𝑛𝑛 Faktoren 𝑎𝑎 ⋅ 𝑏𝑏 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 ⋅ 𝑏𝑏 Def. = 𝑛𝑛 Faktoren 𝑛𝑛 Faktoren 𝑎𝑎 ⋅ … ⋅ 𝑎𝑎 𝑏𝑏 ⋅ … ⋅ 𝑏𝑏 𝑛𝑛 Faktoren Def. = 𝑎𝑎𝑚𝑚⋅𝑛𝑛 𝑎𝑎 𝑎𝑎 = ⋅ …⋅ 𝑏𝑏 𝑏𝑏 𝑛𝑛 Faktoren 𝑎𝑎 = 𝑏𝑏 Def. 𝑛𝑛 2.52 Formelsprache Erweitern Potenzen mit Exponenten aus ℤ: 𝑛𝑛 ∈ ℕ0 und 𝑎𝑎 ∈ ℝ\{0} 𝑎𝑎𝑛𝑛 ⋅ 𝑎𝑎−𝑛𝑛 = 𝑎𝑎𝑛𝑛−𝑛𝑛 = 𝑎𝑎0 = 1 𝑛𝑛 𝑎𝑎 ⋅ 1 𝑎𝑎𝑛𝑛 = 𝑎𝑎𝑛𝑛 𝑎𝑎𝑛𝑛 = 1 Da Gleichungen 𝑎𝑎𝑛𝑛 ⋅ 𝑥𝑥 = 1 eindeutig lösbar bleiben sollen, muss festgelegt werden: 𝟏𝟏 𝒂𝒂−𝒏𝒏 = 𝒏𝒏 𝒂𝒂 Damit vereinfacht sich der Quotient zweier Potenzen mit gleicher Basis zu: 𝒂𝒂𝒎𝒎 𝒎𝒎−𝒏𝒏 = 𝒂𝒂 𝒂𝒂𝒏𝒏 Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.53 Formelsprache Erweitern Potenzen mit Exponenten aus ℚ: 𝑛𝑛 ∈ ℕ und 𝑎𝑎 ∈ ℝ+ Die bisherigen Rechengesetze sollen unverändert erhalten bleiben (Permanenzprinzip): 𝑎𝑎 1 𝑛𝑛 𝑛𝑛 = 1 𝑛𝑛 1 𝑎𝑎𝑛𝑛⋅𝑛𝑛 = 𝑛𝑛 𝑎𝑎𝑛𝑛 = 𝑎𝑎1 = 𝑎𝑎 D. h. 𝑎𝑎 sollte als reelle Lösung der Gleichung 𝑥𝑥 𝑛𝑛 = 𝑎𝑎 definiert werden. Da man aber die einzige reelle Lösung dieser Gleichung, nämlich 𝑥𝑥 = 𝑛𝑛 𝑎𝑎 bereits kennt, muss man definieren: 𝟏𝟏 𝒂𝒂𝒏𝒏 = 𝒏𝒏 𝒂𝒂 Potenzen mit Exponenten aus ℝ: Potenzen mit irrationalen Exponenten lassen sich über Intervallschachtellungen definieren. Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.54 Kontrolle bei Termumformungen Spiegel, H. (1995). Ist 1 ∶ 0 = 1? Ein Brief – und eine Antwort. Grundschule 27(5), S. 8 Semantische Kontrolle Einzelbeispiele 𝑥𝑥 2 − 4 +1 𝑥𝑥 − 2 + 3 ?? 𝑥𝑥 + 3 2 = 𝑥𝑥 4𝑥𝑥 2 − 8𝑥𝑥 8+ 𝑥𝑥 𝑥𝑥 3 Numerische Kontrolle Wertetabellen Graphische Kontrolle Vergleich der Graphen Automatische Umformung vollständig schrittweise Warum darf man eigentlich nicht durch Null teilen? Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 2.55 Interessante Fragen Was bedeutet 𝟎𝟎𝟎𝟎 ? Vgl. Penßel, Penßel, Roth (1990). Was ist 00 ? In: Basis Mathematik, 10 Algebra. München: BSV Ist folgendes richtig? 𝑎𝑎 𝑛𝑛�𝑟𝑟 𝑛𝑛�𝑠𝑠 𝑟𝑟 𝑠𝑠 = 𝑎𝑎 = 𝑎𝑎 1 𝑠𝑠 𝑟𝑟 1 2 4 Ja, falls 𝑎𝑎 > 0! = 1 𝑎𝑎𝑟𝑟 𝑠𝑠 Beispiel −2 2 =4 ist definiert. −2 4 2 = −2 = −2 ist nicht definiert! −2 4 2 ist definiert! Jürgen Roth • Didaktik der Algebra 1 4 2 1 2 = 16 = 4 2.56
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