Die FWG - Fraktion informiert Nr. 18 Mandelbachtal 10/2016 ….. Ausschuss „Biosphärenhaus“ In der jüngsten Sitzung beschloss der Gemeinderat Mandelbachtel, den Bürgermeister und die SPD-Fraktionsvorsitzende in diesen Ausschuss zu entsenden. Die FWG stimmte dagagen, mehr noch. Sie beklagt erneut die Sorglosigkeit, mit der die Gemeindeverwaltung und die Vertreter der Parteien, die immer noch glauben einer Volkspartei anzugehören, sich von einem Zweckverband blenden und vorführen lassen. Die Bildung des Biosphärenreservates 2009 entsprang keineswegs einem Wunsche der Bevölkerung oder deren Mehrheit. So gab es keine belastbare Abstimmung darüber, ob man einen Verband gründen soll, den man über Steuergelder finanziert, die besser direkt in die notleidende Region flössen, einen Verband, in den eine notorisch klamme Gemeinde Mandelbachtal, die längst per Sparhaushalt zum richtigen Haushalten gezwungen werden musste, einen Verbandshaushalt von einer halben Million mitfinanziert - für Personalkosten, Kosten für Hochglanzprospekte und sinnfreie Werbetafeln am Straßenrand, auf denen man Landschaften und Tierwelten sieht, die man als Werbeträger für ganz andere Ziele missbraucht. Ziele, die am Bedarf und den Vorstellungen der Gemeinde Mandelbachtal meilenweit vorbeigehen. Das Biosphärenreservat soll nach den Vorstellungen seines Vorstehers zur Marke werden. Vorstellungen, die er persönlich gerne haben darf. Dass sie im derzeit entstehenden Rahmenkonzept, dessen Qualität nicht den Bruchteil der Quantität erreicht, auch noch als Aufforderung, sich gefälligst als Bewohner des Reservates zu verstehen und heimische Produkte zu konsumieren verortet ist zeigt, wohin die Reise geht. Land und Kreis sowie die „Biosphärenstädte“ bestimmen die Szenerie, die Landgemeinden sollen liefern, z.B. Naturschutzgebiete und Flächen für Windräder. Und die liefern brav, zum Leidwesen der betroffenen Einwohner. Welche Rolle spielt die Gemeinde Mandelbachtal in diesem Verband? Im Grund keine oder allenfalls eine Lachnummer, weil man sich auf der einen Seite im Verband nicht ernst genommen fühlt (Aussagen eines Gemeinderatsmitgliedes, das in den Verbandsversammlungen die Belange der Gemeinde vertreten soll) und den Masterplan Klimaschutz 100 % ebenso ablehnt wie viele Passagen im Rahmenkonzept des Verbandes und auf der anderen Seite jedes Verbandspöstchen annimmt und sich freiwillig in ein Boot setzt, in dem man rudern aber nicht steuern darf. Dass der Bürgermeister der Gemeinde Mandelbachtal derzeit als offizieller Vertreter des Verbandsvorstehers fungiert, rundet dieses Possenspiel noch ab. So wurde der Gemeinderat mit seinem Ja zum Biosphärenhaus in Blieskastel konfrontiert, ein Ja, das im diktatorischen Alleingang und damit ohne Legitimation durch die Gemeinde, zustande kam. Die Spielwiese Bliesgau erhält nun noch ihr Spielhaus. Bis zum heutigen Tage berichten weder der Bürgermeister noch die beiden in die Verbandssitzungen vom Gemeinderat entsandten Mitglieder über die Vorgänge im Zweckverband. Die FWG forderte unablässig die Offenlegung dessen Geschäfte und der Entscheidungen die dort anstehen. Es bedurfte eines längeren Kampfes der FWG, die Gemeinde zu zwingen, endlich die Wirtschaftsdaten der Verbände offenzulegen, in den sie brav Beiträge entrichtet. Man hatte diese Offenlegung, obgleich es das Kommunale Selbstverwaltungsgesetz im Haushalt der Gemeinde vorschreibt, jährlich sträflich unterlassen, mehr noch, man hatte die FWG beim Hinweis darauf verlacht und angegriffen. Jetzt hat man dennoch geliefert. Und eben jene sicherten nun die Mitgliedschaft des Bürgermeisters in einem Ausschuss Biosphärenhaus ab, über dessen Funktion, Entscheidungsfähigkeit und Kompetenz keinerlei Angaben vorliegen. Mandelbachtal bleibt weiter Spielball der Politik in Land, Kreis und der Städte des Biosphärenreservates. Gebührenerhöhungen = Mittel für zweifelhafte Ausgaben Auch das scheint typisch für die Gemeinde Mandelbachtal. Seit der Gebietsreform 1974 betreibt die Gemeinde 8 Friedhöfe mit allen dafür notwendigen Einrichtungen. 2015 hat man die Kalkulation der Friedhofsgebühren nicht selber vorgenommen wie üblich,, sondern extern vergeben. Und siehe da, es ergab sich eine Kostendeckung von nur 40 % - ein Umstand, der die Verbindlichkeiten der Gemeinde jährlich anwachsen ließ. Was könnte man allein mit den Zinsen, die aus der Misswirtschaft aufgelaufen sind, sinnvolles anfangen. Und wehe, wenn sich die Zinspolitik umkehrt. Natürlich hat man seitens der bestimmenden, also der auch für die Misswirtschaft verantwortlichen Parteien angesichts der Vorschläge des Gutachters die Hosen voll und spricht von einer jetzt politischen Erhöhung, also ohne die vom Gutachter empfohlene und eigentlich notwendige Rückstellung. Parteien richten ihr Augenmerk eben stets auf Wahlen, denen sie all ihre Entscheidungen unterordnen. So sind Gebühren in der Gemeinde Mandelbachtal das Ergebnis von Koalitionsvereinbarungen. Die Finanzen der Gemeinde sind also Spielball für machtpolitische Zwecke. Kein Wunder steht diese längst mit dem Rücken zur Wand, Seite an Seite mit dem Saarland und Griechenland. Die Eigenständigkeit des Saarlandes ist nun gesichert heißt es jetzt nach der Einigung im Länderfinanzausgleich. Ein Paradoxon, weil die Eigenständigkeit vom Geld Dritter, also von fremdem Geld gesichert wird. Und es lassen sich selbstverständlich die feiern, die die Suppe angerührt haben. Mit der Eigenständigkeit meint man u.a. die Finanzierbarkeit eines Länderparlamentes mit allem Brimborium - für nicht mal eine Million Einwohner. Man könnte das Ganze auch treffender, nämlich fremdfinanzierten Luxus nennen. Nachdem das Saarland nun offensichtlich gerettet ist und wieder Millionen für neue Pavillons, für nicht nutzbare Umbauten, Saartreppen sowie zum Bau von Arbeitsplätzen für Viertligaberufskicker hat, sich die Frage, was von dieser halben Dopingmilliarde ganz unten, also in den Kommunen ankommt. Man ahnt es heute schon. Im vergangen Jahr hatte man in Mandelachtal die Notwendigkeit einer deutlichen Erhöhung der Grundsteuern auf einen externen Gutachter geschoben und damit unfrei- aber bereitwillige zugegeben, dass man ohne dessen Empfehlung weiter gewurschtelt und die Haushalte mit fiktiven Einnahmen wie denen aus Windkraft geschönt hätte. Zeitgleich mit der Gebührenerhöhung hat man eine zweifelhafte Immobilie - vielleicht auch Altlast erworben, ohne jegliche Planung, ohne offengelegtes Konzept und damit ohne einen Finanzierungsplan. Und nun die Parallele. Die notwendige Erhöhung der Friedhofgebühren wird im öffentlichen Teil einer Gemeinderatssitzung beschlossen und noch in der gleichen, allerdings nichtöffentlichen Sitzung, wird über den Ankauf weiterer Immobilien beraten, obgleich die bereits vorhandenen Immobilien einen riesigen finanziellen Klotz am Bein der Gemeinde darstellen. Wenn Fördergelder winken, läuft man in den Kommunen zur Hochform auf und verfällt in den Kaufrausch. Die große Politik ist infolgedessen nicht schuldlos an der Finanzlage der Kommunen. Lockt sie ihnen doch mit Fördermitteln (und das sind nichts anderes als Steuermittel) auch noch das Geld aus der Tasche, in der sich nichts als Schuldscheine befinden. Fördermittel als lockender Käse für die Schuldenfalle - und sie tappen alle in diese Falle, weil damit sogenannte Prestigeprojekte verbunden sind, deren Verwirklichung dann noch die Kostenexplosionen verursachen die wir kennen, wenn die öffentliche Hand baut. Das jüngste Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahlen druckt inzwischen nur noch die große Sünden. Die kleinen, scheinbar uninteressanten, sind in der Summe jedoch viel dramatischer. Blickt man angesichts dieser Kenntnisse in die Zukunft, so ist diese mehr als nachhaltig düster. Weiter so ist der sichere Bankrott. Die vieldiskutierte und pressewirksam zelebrierte Interkommunale Kooperation ist nichts anders als ein zahnloser Papiertiger und war schon bei der Präsentation mangels Wirkung in sich zusammen gebrochen. Die Diskussion über eine Fusion wird unablässig verweigert. Infolgedessen regieren weiter die Ideenlosigkeit und das Warten auf den reichen Onkel, der die Altschulden (= Altsünden) übernimmt. Man kann es auch eine mit Steuermitteln bezahlte Konzept- und Aussichtslosigkeit nennen. Die Kommunal– parlamente Gemeinderat und Ortsräte in Mandelbachtal verschlingen während einer Wahlperiode einen deutlichen sechsstelligen (!) Betrag. Auch das und nicht nur die Situation der Gemeinde Mandelbachtal wäre Anlass ja verdammte Pflicht, die Probleme ernsthafter zu diskutieren und zu lösen als in der bisher praktizierten Form. Solange man nur verwaltet, pfiffige Ideen und Visionen fehlen, Diskussionen durch Anträge zur Tagesordnung abgewürgt werden, solange wird der Sinkflug anhalten, mit allerdings hartem Aufschlag. P. Hack Pressesprecher der Freien Wähler Mandelbachtal
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