devisen kompakt

Helaba Volkswirtschaft/Research
DEVISEN KOMPAKT
AUTOR
Christian Apelt, CFA
Telefon: 0 69/91 32-47 26
[email protected]

REDAKTION
Claudia Windt

HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/Leitung
Research

Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
13. Oktober 2016
Der US-Dollar konnte gegenüber dem Euro zulegen. Einige Schwellenländer- bzw. Rohstoffwährungen wie der Russische Rubel und der Brasilianische Real werteten sogar stärker auf. Mit Abstand größter Verlierer war das Britische Pfund.
In dieser Ausgabe finden Sie Kurzanalysen zum US-Dollar, Schweizer Franken, Britischen
Pfund, Japanischen Yen, zur Norwegischen Krone und zur Schwedischen Krone sowie zum
Australischen Dollar, Kanadischen Dollar und Chinesischen Yuan.
Helaba Währungsprognosen
Performance im Monatsvergleich
% gg. Euro im Vergleich zum Vormonat (vom 13.09. bis zum 12.10.2016)
US-Dollar
1,9
Japanischer Yen
0,3
Britisches Pfund
-5,7
Schweizer Franken
0,5
Kanadischer Dollar
1,2
Australischer Dollar
3,3
Neuseeland-Dollar
-0,7
Schwedische Krone
-1,8
Norwegische Krone
2,7
Tschechische Krone
0,0
Polnischer Zloty
1,4
Ungarischer Forint
1,5
5,5
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
Russischer Rubel
Türkische Lira
-1,5
Koreanischer Won
1,0
Chinesischer Yuan
1,5
Indische Rupie
2,4
Südafrikanischer Rand
3,1
5,3
2,9
Brasilianischer Real
Mexikanischer Peso
■ Kernwährungen ■ Restliche G10 ■ Schwellenländerwährungen
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT OKTO BER
US-Dollar, Schweizer Franken und Britisches Pfund
USD
Renditevorteil des US-Dollar wächst
USD
%-Punkte
Tendenz: Aufwertung
Nach wochenlanger Stagnation kam der Euro-Dollar-Kurs in
Bewegung und fiel auf 1,10. Zum einen nahmen die Sorgen
hinsichtlich der US-Präsidentschaftswahlen ab, zum anderen wuchsen die US-Zinserhöhungserwartungen. Der Renditevorteil des US-Dollar nahm zu, auch wenn die Fed im
September noch nicht agierte. Weniger die uneinheitlichen
US-Konjunkturindikatoren, sondern eher die Notenbankaussagen sprechen für eine Zinsanhebung bis Jahresende.
Da zudem die EZB ihr Kaufprogramm wohl noch verlängern
wird, dürfte der Euro-Dollar-Kurs bis auf 1,05 fallen.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CHF
Franken im Griff der SNB
Mrd. CHF
CHF
Tendenz: Seitwärts
Der Euro-Franken-Kurs hat sich fest in einem Band von
1,08 bis 1,10 etabliert, zuletzt notierte er bei 1,09. Wenige
Impulse lieferte die Sitzung der Schweizer Notenbank, die
ihre Inflationsprojektion leicht senkte. Die Schweizer Konjunktur zeigt sich solide, die Stimmungsindikatoren hellten
sich auf. Die Inflation blieb negativ. Der Schweizer Renditenachteil erhöhte sich leicht. Womöglich intervenierte die
SNB deshalb weniger, die Devisenreserven stiegen kaum.
Insgesamt dürfte der Euro-Franken-Kurs bis auf weiteres in
der Bandbreite von 1,08 bis 1,10 verharren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
GBP
Pfund Sterling nach massiver Abwertung günstig
GBP
USD
Tendenz: Seitwärts
Das Britische Pfund geriet deutlich unter Druck. Der EuroPfund-Kurs stieg auf 0,90, gegenüber dem US-Dollar verlor
die britische Währung noch stärker. Premierministerin May
kündigte den Antrag auf den EU-Austritt bis zum März 2017
an. Zudem deutete sie einen „harten“ Brexit an, was das
Pfund belastete. Dagegen überraschen die Konjunkturdaten
eindeutig positiv, der britische Renditevorteil nahm zu. Auch
wenn die Konjunktur wohl noch nachlässt und die Notenbank nachlegt, spricht die nun günstige Bewertung für eine
Stabilisierung des Pfunds gegenüber dem Euro.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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2
DEVISEN KOMPAKT OKTO BER
Japanischer Yen, Norwegische Krone und Schwedische Krone
JPY
Yen verliert Renditevorteil gegenüber dem Euro
JPY
%-Punkte
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Japanische Yen gab gegenüber dem US-Dollar nach
und notiert wenig verändert gegenüber dem Euro. Aufgrund
global steigender Renditen entwickelten sich die Zinsdifferenzen zum Nachteil des Yen. Neuerliche Maßnahmen der
Notenbank hatten kaum Einfluss. Die Konjunkturindikatoren
zeigten sich per saldo etwas freundlicher. Die Inflation fällt
weiter zu niedrig aus. Gegenüber dem Euro könnte der Yen
zwar noch etwas aufwerten. Gegenüber dem US-Dollar
dürfte Japans Währung hingegen wegen der höheren USLeitzinsen in den kommenden Monaten verlieren.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
NOK
Norwegen-Krone mit Rückenwind vom Ölpreis
USD je Barrel, invertiert
NOK
Tendenz: mittelfristige Aufwertung
Die Norwegen-Krone wertete merklich auf. Der Euro-KroneKurs fiel zeitweise unter 9,0, auch wenn er zuletzt oberhalb
der Marke notierte. Der spürbare Anstieg des Rohölpreises
half der Krone. Zudem stellt Norwegens Zentralbank nun
keine Zinssenkung mehr in Aussicht, der Renditevorteil von
Krone-Papieren wuchs. Jüngst enttäuschten zwar die Konjunkturindikatoren, doch blieb die Inflation aber trotz eines
Rückgangs zu hoch. Während der Euro-Krone-Kurs bis
Ende 2016 wohl um 9,0 pendelt, könnte ein geldpolitischer
Kurswechsel der Krone 2017 einen neuen Schub geben.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
SEK
Überreaktion der Schweden-Krone
SEK
%-Punkte
Tendenz: Aufwertung
Die Schwedische Krone gab sichtbar nach. Der EuroKrone-Kurs kletterte auf ein neues Jahreshoch über 9,7.
Eine geringere Inflation ließ Spekulationen auf neue geldpolitische Maßnahmen aufkommen. Allerdings ist die Geldpolitik ohnehin sehr expansiv. Das Wirtschaftswachstum verlor
zwar an Dynamik. Jedoch deuten jüngste Frühindikatoren
auf eine insgesamt solide Konjunktur. Die Inflation sollte
nach oben tendieren. Die Notenbank muss daher nicht
agieren und könnte 2017 sogar einen Kurswechsel einlegen, der die Krone gegenüber dem Euro beflügeln dürfte.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT OKTO BER
Australischer Dollar, Kanadischer Dollar und Chinesischer Yuan
AUD
„Aussie“ mit vergleichsweise geringem Zinsvorteil
USD
%-Punkte
Tendenz: leichte Abwertung
Der Australische Dollar legte gegenüber dem Euro deutlich
und gegenüber dem US-Dollar leicht zu. Steigende Rohstoffpreise stützen den „Aussie“. Die australischen Konjunkturindikatoren fielen uneinheitlich aus. Die Notenbank hielt
still und stellte auch keine weiteren Maßnahmen in Aussicht,
beklagte aber die niedrige Teuerung. Der Renditevorteil des
„Aussie“ gegenüber dem US-Dollar erhöhte sich zwar geringfügig, das Niveau mahnt jedoch zur Vorsicht. Der „Aussie“ dürfte gegenüber dem Euro leicht und gegenüber dem
US-Dollar wohl etwas deutlicher abwerten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CAD
Ölpreis als Stütze des „Loonie“ gegenüber dem Euro
CAD
USD je Barrel, invertiert
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Kanadische Dollar gewann gegenüber dem Euro, wertete aber gegenüber dem US-Dollar etwas ab. Der höhere
Rohölpreis half dem „Loonie“ kaum. Ebenso wenig halfen
etwas freundlichere Konjunkturdaten. Die Daten relativieren
sich jedoch angesichts des BIP-Rückgangs im zweiten
Quartal. Die Inflation ging leicht zurück. Kanadas Notenbank
wird weiter abwarten. Höhere US-Leitzinsen könnten den
„Loonie“ gegenüber dem US-Dollar belasten. Allerdings
sollten die höheren Ölpreise Kanadas Währung stützen, vor
allem gegenüber dem Euro.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
CNY
Chinas Zinsvorteil gegenüber US-Dollar nimmt ab
CNY
%-Punkte
Tendenz: Aufwertung gegenüber Euro
Der Chinesische Yuan wertete gegenüber dem US-Dollar
ab. Der Dollar-Yuan-Kurs stieg über 6,70 und damit auf ein
Jahreshoch. Gegenüber dem Euro legte Chinas Währung
dagegen zu. Der Eintritt in den IWF-Währungskorb für die
Sonderziehungsrechte wirkte sich auf den Yuan eher negativ aus. Chinas Devisenreserven sanken etwas. Eine große
Kapitalflucht ist nicht zu erkennen. Allerdings könnten höhere US-Zinsen den Yuan unattraktiver machen, so dass er
gegenüber dem US-Dollar weiter verliert. Gegenüber dem
Euro wird Chinas Währung jedoch eher aufwerten.
Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research
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DEVISEN KOMPAKT OKTO BER
Helaba Währungsprognosen
Veränderung seit
31.12.15
1 Monat
gg. Euro
aktueller
Stand*
Q4/2016
Prognose Ende
Q1/2017
Q2/2017
Q3/2017
(jew eils gg. Euro, %)
US-Dollar
-1,3
1,9
1,10
1,05
1,05
1,05
1,05
Japanischer Yen
13,9
0,3
115
110
115
115
115
Britisches Pfund
-18,2
-5,7
0,90
0,90
0,90
0,90
0,85
Schweizer Franken
-0,2
0,5
1,09
1,08
1,10
1,10
1,10
Kanadischer Dollar
2,9
1,2
1,46
1,39
1,39
1,40
1,39
Australischer Dollar
2,5
3,3
1,46
1,50
1,50
1,54
1,50
Schwedische Krone
-5,8
-1,8
9,74
9,50
9,20
9,00
8,90
Norwegische Krone
6,2
2,7
9,04
9,00
8,90
8,90
8,70
Chinesischer Yuan
-4,2
1,5
7,40
7,14
7,19
7,14
7,14
15,4
-1,6
104
105
110
110
110
1,1
-1,4
0,99
1,03
1,05
1,05
1,05
Kanadischer Dollar
4,2
-0,8
1,33
1,32
1,32
1,33
1,32
Schwedische Krone
-4,6
-3,6
8,85
9,05
8,76
8,57
8,48
Norwegische Krone
7,6
0,7
8,22
8,57
8,48
8,48
8,29
Chinesischer Yuan
-3,4
-0,6
6,72 1,57
6,80
6,85
6,80
6,80
-17,2
-7,5
1,22
1,17
1,17
1,17
1,24
3,8
1,3
0,76
0,70
0,70
0,68
0,70
gg. US-Dollar
Japanischer Yen
Schweizer Franken
US-Dollar gg. …
Britisches Pfund
Australischer Dollar
(jew eils gg. USD, %)
(jew eils gg. USD, %)
*12.10.2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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