Aktueller Pflanzenschutz (für TB vom 7. Oktober 2016) Feldbau Raps Der Einflug der Rapserdflöhe war bzw. ist allgemein schwach. Für weit entwickelte Rapsbestände (>6-8 Blattstadium/Augustsaaten) besteht keine Gefahr mehr für Schäden durch die Käfer. Auch das Risiko eines starken Erdfloh-Larvenbefalls jetzt im Herbst oder dann im kommenden Frühjahr dürfte für die meisten Bestände nicht sehr hoch sein aufgrund des allgemein geringen Erdflohbefalls. Nach wie vor sind die Rapsblattwespenlarven aktiv. Die Populationen sind jedoch nur in wenigen Feldern so hoch, dass eine Bekämpfung angezeigt ist. Für beide Schädlinge ist eine Sonderbewilligung erforderlich. Die Bekämpfungsschwelle beim Rapserdfloh ist erreicht, wenn auf 7 von 10 Trieben mindestens 1 Larve gefunden wird. Die Bekämpfungsschwelle bei Rapsblattwespenlarven liegt bei 1 bis 2 Larven pro Pflanze. Getreide Die Unkrautkonkurrenz muss im Getreide während der Bestockung ausgeschaltet werden. Bei den früh gesäten Wintergetreidearten wie Gerste und Triticale ist dies in der Regel im Herbst, bei Weizen im Frühjahr der Fall. Bei mässigem Unkrautdruck und den aktuell trockenen Bodenverhältnissen genügt bei Gerste dieses Jahr unter Umständen die mechanische Unkrautbekämpfung mit einem Striegel. Für die chemische Unkrautbekämpfung steht eine grosse Auswahl an Herbiziden zur Verfügung. Die Herbizide sind mit Vorteil im Nachauflauf einzusetzen, damit man sie auf die tatsächlich vorhandenen Unkräuter abstimmen kann. Dabei gilt zu beachten, dass Vorauflaufbehandlungen im ÖLN ohnehin nur bis zum 10. Oktober und Nachauflaufbehandlungen bis zum 31. Oktober erlaubt sind. Um einer Selektion resistenter Unkräuter und Ungräser vorzubeugen, sollten die Wirkstoffe abwechslungsweise aus verschiedenen Resistenzgruppen gewählt werden, also nicht nur das Präparat wechseln, sondern auch die Wirkstoffgruppe. Falls im Herbst z.B. ein Sulfonylharnstoff eingesetzt wird, ist für eine Nachbehandlung im Frühjahr ein Produkt mit anderer Resistenzgruppe nötig. Mehr Information dazu siehe Broschüre „Pflanzenschutzmittel im Feldbau 2016“ ab Seite 46 (Wirkungstabellen Herbizide und Resistenzgruppen) und ab Seite 104 (Antiresistenzstrategie). Wer Winterweizen nach Mais mit reduzierter Bodenbearbeitung (Mulchsaat, Direktsaat) anbaut, muss die vorbeugenden Massnahmen gegen Fusarienbefall im nächsten Jahr besonders beachten. Die Maisrückstände sind gründlich zu zerkleinern und wenn möglich ist eine weniger anfällige Sorte wie Molinera, Titlis, Arnold, Arina, Simano, Chaumont, Hanswin, Rainer oder Ludwig zu wählen. Pflugloser Anbau erhöht das Risiko von Fusarium und Mykotoxinen. Hermann Brenner BBZ Arenenberg Pflanzenschutzdienst Tel. 071/663 31 40 Die schlechte Entwicklung der Rapspflanzen im Hintergrund sind auf Bodenprobleme und nicht auf hohen Schädlingsdruck zurückzuführen Auflaufende Gerste umgeben von Raps-Ernterückständen Klebern sind besonders zu beachten, sie werden auch im Frühjahr noch auflaufen
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