Europäische Kommission - Pressemitteilung Brüsseler Afghanistan-Konferenz: Europäische Union kündigt finanzielle Hilfe zur Unterstützung der Reformen in Afghanistan an Brüssel, 4. Oktober 2016 Die Europäische Kommission hat neue finanzielle Hilfe für die afghanische Regierung in Form eines Vertrags über den Staatsaufbau angekündigt. Durch Verträge über den Staatsaufbau leistet die Europäische Union Ländern, die sich in instabilen bzw. Übergangssituationen befinden, direkte Budgethilfe. Die feierliche Unterzeichnung des Vertrags fand gestern am Rande der Brüsseler AfghanistanKonferenz statt. Die Vereinbarung wurde vom EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Neven Mimica, und vom afghanischen Finanzminister, Eklil Ahmad Hakimi in Anwesenheit von Präsident Ashraf Ghani unterzeichnet. Bei der Unterzeichnungszeremonie erklärte der EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Neven Mimica: „Die heutige Unterzeichnung ist ein wichtiger Fortschritt für die Entwicklungspartnerschaft der EU mit der afghanischen Regierung. Die EU ist entschlossen, die Wirksamkeit ihrer Hilfe zu erhöhen, als Zeichen unseres Vertrauens in die afghanische Seite im Hinblick auf die erfolgreiche Durchführung des Reformprogramms. Da es sich bei dem Vertrag über den Staatsaufbau tatsächlich um einen Vertrag handelt, vereinbaren beide Seiten, jeweils ihren Beitrag zu leisten. Wir werden die Finanzmittel auf der Grundlage zufriedenstellender Fortschritte in zentralen Reformbereichen bereitstellen.“ Der Finanzminister Afghanistans, Eklil Ahmad Hakimi, ergänzte: „Der Vertrag über den Staatsaufbau ist ein wirksamer Mechanismus, der die EU-Entwicklungshilfe auf Afghanistans Reformagenda abstimmt. Als Finanzierung über den Staatshaushalt gibt er der Regierung Afghanistans den erforderlichen haushaltspolitischen Spielraum, um ihre entwicklungspolitischen Prioritäten umzusetzen, die das Leben der afghanischen Bevölkerung verbessern werden.“ Im Rahmen dieses ersten Vertrags über den Staatsaufbau für Afghanistan werden ab 2017 200 Mio. EUR an direkter Budgethilfe über einen Zeitraum von zwei Jahren bereitgestellt. Die Regierung von Afghanistan wird dadurch bei der Festlegung ihrer eigenen strategischen Entwicklungsprioritäten und -maßnahmen unterstützt, die im neuen Nationalen Rahmen für Frieden und Entwicklung Afghanistans dargelegt sind. Der Nationale Rahmen für Frieden und Entwicklung Afghanistans wird anlässlich der Hauptveranstaltung der Brüsseler Afghanistan-Konferenz vorgestellt. Er wird einen glaubwürdigen strategischen Rahmen für die Entwicklung der zunehmenden Eigenständigkeit Afghanistans bilden. Der Vertrag über den Staatsaufbau wird eine effektivere Haushaltsführung und die Korruptionsbekämpfung unterstützen. Mit der afghanischen Regierung wird ein konstruktiver politischer Dialog über die Reformfortschritte in der staatlichen Politik, den makroökonomischen Rahmen, die Verwaltung der öffentlichen Finanzen sowie Transparenz und Aufsicht aufgenommen, der für die Zahlungen im Rahmen dieses Vertrags maßgeblich ist. Die EU wird sich eng mit anderen Partnern abstimmen und Zahlungen vornehmen, wenn bestimmte Reformziele erreicht sind. Hintergrund Die Europäische Union ist bestrebt, Unterstützung auf wirksame und flexible Weise zu leisten, indem sie sich auf Systeme der Partnerländer stützt. Im Zeitraum 2014-2016 wurden mit der EU-Strategie für Afghanistan vier übergeordnete Ziele verfolgt: Förderung von Frieden, Stabilität und Sicherheit in der Region, Stärkung der Demokratie, Unterstützung der wirtschaftlichen und der menschlichen Entwicklung sowie Förderung der Rechtsstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte. Das derzeitige Entwicklungshilfeprogramm der EU (auch bekannt unter der Bezeichnung Mehrjahresrichtprogramm) für den Zeitraum 2014-2020 hat vier Schwerpunkte: Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, Gesundheit, Rechtsstaatlichkeit und Polizei sowie Regierungsführung und Demokratisierung. Die finanzielle Unterstützung durch die EU beläuft sich auf 200 Mio. EUR pro Jahr bzw. 1,4 Mrd. EUR für den gesamten Zeitraum. Der Vertrag über den Staatsaufbau ist Teil des derzeitigen Entwicklungsprogramms. Weitere Informationen Website des EU-Kommissars für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung, Neven Mimica: https://ec.europa.eu/commission/2014-2019/mimica_en Entwicklungszusammenarbeit EU-Afghanistan: https://ec.europa.eu/europeaid/countries/afghanistan_en Brüsseler Afghanistan-Konferenz: http://www.consilium.europa.eu/en/meetings/internationalsummit/2016/10/05/ IP/16/3269 Kontakt für die Medien: Maja KOCIJANCIC (+32 2 298 65 70) Carlos MARTIN RUIZ DE GORDEJUELA (+32 2 296 53 22) Adam KAZNOWSKI (+ 32 2 298 93 59) Christina WUNDER (+32 2 299 22 56) Kontakt für die Öffentlichkeit: Europe Direct – telefonisch unter 00 800 67 89 10 11 oder per E-Mail
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