Helaba Volkswirtschaft/Research REGIONALFOKUS 28. September 2016 1. Halbjahr 2016: Bundesländer eindeutig im Plus AUTOR Barbara Bahadori Telefon: 0 69/91 32-24 46 [email protected] Vorgestern wurden die Daten zum Wirtschaftswachstum der einzelnen Bundesländer im ersten Halbjahr 2016 von den Statistischen Landesämtern bekannt gegeben. Diese Angaben dienen zur groben unterjährigen Einschätzung. Sie sind allerdings nicht in den Prozess der Überprüfung und Korrektur einbezogen. Zudem werden sie weder mit dem Jahresergebnis rückwirkend abgestimmt, noch wird das Wachstum für das zweite Halbjahr errechnet. Ebenso wie die jährlichen Werte aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) werden die Angaben auf der Ebene der Bundesländer nicht saison- und arbeitstäglich bereinigt. REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Regionales Wirtschaftswachstum liegt eng beieinander Das gesamtdeutsche Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) betrug im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr real 2,3 %. Dabei war die Spannweite der Bundesländer um diesen Mittelwert diesmal sehr eng: Sie reichte von 1,5 % bis zu 3,3 %. Die Spitzengruppe mit Werten zwischen 2,9 % und 3,3 % setzt sich aus Brandenburg, Bremen und Bayern zusammen. Dann folgt die Mehrzahl der Bundesländer mit Raten +/- 0,5 Prozentpunkte um den Durchschnitt. Aber auch das Saarland, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wuchsen 1,5 % bzw. 1,7 % noch spürbar. Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Bundesländer im 1. Halbjahr auf Wachstumskurs Schwergewicht Konsum Reales BIP 1. Halbjahr 2016, % gg. Vj. Deutschland: Anteil der Verwendungsaggregate am BIP 2015 in % 3,3 3,1 2,9 2,6 2,5 2,4 2,3 2,3 2,3 2,2 2,1 2,0 2,0 2,0 2,0 Außenbeitrag 8% 1,8 1,7 1,7 1,5 Bruttoinvestitionen 19% Saarland Sachsen-Anh. Hamburg Niedersachs. Thüringen Hessen Schlesw.-Holst. NRW Meckl.-Vorp. ABL Rheinland-Pf. Deutschland Baden-Württ. Sachsen NBL+ Berlin Berlin Brandenburg Bayern Bremen Privater Konsum 54% Quellen: Arbeitskreis VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Staatskonsum 19% Quellen: Arbeitskreis VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research Zu diesem Gleichlauf der Wachstumsraten in den Bundesländern dürfte der Hauptimpulsgeber Konsum erheblich beigetragen haben. Er stimuliert nicht nur die Nachfrage nach Gütern, sondern auch den gesamten Dienstleistungssektor. Steigende Reallöhne und Einwohnerzahlen dürften den konjunkturellen Schub in Gang halten. Für die Kernregionen der Helaba folgen Erläuterungen der jeweiligen statistischen Landesämter zum Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr 2016. Hessen: Wichtige Wachstumsimpulse vom Baugewerbe und von Unternehmensdienstleistern – negative Entwicklung des Großhandels – Wachstumsrückstand im Verarbeitenden Gewerbe. Thüringen: Wachstumsimpulse vor allem aus dem Handel und dem Gesundheitswesen – Verarbeitendes Gewerbe mit verhaltener Entwicklung – Baugewerbe mit dämpfendem Einfluss. Nordrhein-Westfalen: Maßgeblich positiver Beitrag von Dienstleistungen, darunter Logistik sowie Informations- und Kommunikationstechnik – sinkende Industrieproduktion. Brandenburg: Produzierendes Gewerbe als Antriebsfeder für überdurchschnittliches Wachstum. Prognose für das Gesamtjahr 2016 Die Dynamik war im ersten Quartal dieses Jahres sehr hoch. Danach setzte eine gewisse Beruhigung ein, die sich im zweiten Halbjahr fortgesetzen dürfte. Insgesamt ist deshalb in Deutschland für 2016 mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9 % (kalenderunbereinigt) zu rechnen. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 8 . S E P T E M B E R 2 0 1 6 · © H E L A B A
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