Helaba Volkswirtschaft/Research REGIONALFOKUS 30. März 2016 Wirtschaftswachstum in fast allen Bundesländern AUTOR Barbara Bahadori Telefon: 0 69/91 32-24 46 [email protected] Heute wurden die Daten zum Wirtschaftswachstum der einzelnen Bundesländer 2015 von den Statistischen Landesämtern bekannt gegeben. Zudem wurden die Jahre 2000 bis 2014 überprüft und korrigiert. Diese Angaben aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) werden auf der Ebene der Bundesländer nicht saison- und arbeitstäglich bereinigt. REDAKTION Dr. Stefan Mitropoulos Große Spannweite beim jährlichen Wirtschaftswachstum Das gesamtdeutsche Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) betrug im letzten Jahr real 1,7 %. Dabei ist die Spannweite der Bundesländer um diesen Mittelwert recht hoch: Sie reicht von Stagnation bis zu einer Rate von 3,1 %. Insgesamt überwiegen allerdings die Länder mit einem zumindest durchschnittlichen Wachstum deutlich. Die Spitzengruppe mit Werten zwischen 2,4 % und 3,1 % setzt sich aus dem Saarland, Brandenburg, Bremen, Berlin und Baden-Württemberg zusammen. Dann folgen Bayern und Niedersachsen (2,1 %). Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg, Hessen und Sachsen sind eng um den deutschen Durchschnitt gruppiert. Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Thüringen weisen mit 1,4 % und 1,1 % immerhin noch deutliche Wachstumsraten auf, während in Sachsen-Anhalt (0,1 %) und NRW die Wirtschaft stagnierte. HERAUSGEBER Dr. Gertrud R. Traud Chefvolkswirt/ Leitung Research Helaba Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Viele Bundesländer mit deutlichem Wachstum Drei „Schwergewichte“ in Deutschland Reales BIP 2015, % gg. Vj. Anteil der Bundesländer am BIP 2015 in % 3,1 3,0 Niedersachsen 9% 2,7 2,7 2,4 2,1 2,1 1,9 1,9 1,9 Sachsen 4% 1,4 1,4 Hamburg 4% NRW Thüringen Sachsen-Anh. Rheinland-Pf. Schlesw.-Holst. ABL Sachsen Hessen Deutschland Hamburg NBL+ Berlin Meckl.-Vorp. Bayern Niedersachs. Saarland Brandenburg Berlin Bremen 0,1 0,0 Baden-Württ. Baden-Württ. 15% Berlin 4% 1,7 1,7 1,7 1,5 1,1 Quellen: Arbeitskreis VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. Hessen 9% Rheinland-Pf. 4% Schlesw.-Holst. 3% Brandenburg 2% Thüringen 2% Sachsen-Anh. 2% Meckl.-Vorp. 1% Saarland 1% Bremen 1% Bayern 18% NRW 21% Quellen: Arbeitskreis VGR der Länder, Helaba Volkswirtschaft/Research NRW mit höchstem BIP-Anteil bremst Dass trotz der zahlenmäßigen Übermacht der Wachstumsländer nicht ein höheres Durchschnittswachstum erreicht werden konnte, liegt an dem wirtschaftlichen Gewicht der einzelnen Bundesländer. So bremst NRW mit einem Anteil am deutschen BIP von 21 % und seinem Null-Wachstum die gesamtdeutsche Rate 2015 erheblich. Wäre dort eine leicht unterdurchschnittliche Wachstumsrate erzielt worden, hätte sich das BIP-Wachstum in Deutschland auf 2 % erhöht. Ranking beim 10-Jahreswachstum angeführt von Berlin, Bayern und Baden-Württemberg Neben diesen kurzfristigen Betrachtungen ist es wichtig, das Wirtschaftswachstum über einen längeren Zeitraum zu analysieren. Hierbei weichen die Ergebnisse der Bundesländer nicht so weit voneinander ab wie bei den jährlichen Daten: Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre betrug das jährliche reale BIP-Wachstum in Deutschland 1,4 %. Die Spitzenwerte von Berlin, Bayern und Baden-Württemberg lagen zwischen 1,9 % und 2,1 %. Sehr nahe am Durchschnitt (+/0,1 Prozentpunkte) waren Niedersachsen, Sachsen, Brandenburg, Rheinland-Pfalz und Thüringen anzutreffen. Den Bereich von immerhin rund 1 % erreichen Mecklenburg-Vorpommern, SchleswigHolstein, NRW, Hamburg, Bremen und Hessen. Das Saarland und Sachsen-Anhalt bilden mit 0,6 % bzw. 0,5 % das Schlusslicht beim langfristigen Wachstumsvergleich. H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 3 0 . M Ä R Z 2 0 1 6 · © H E L A B A Diese Publikation wurde Ihnen am 06.04.2016 überreicht von der Ihr(e) Ansprechpartner(in): Dieses Institut unterliegt der Aufsicht durch die Europäische Zentralbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
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