Editorial 4/16 - Logistik Journal

EDITORIAL Michael Weilacher
Eine Branche, zwei Entwicklungen. Während es der
Intralogistik und speziell den Herstellern von Gabelstaplern und Lagerhausgeräten gut geht, haben weite Teile des internationalen Transport-Business’ erhebliche Probleme. So war unlängst eine Pressemitteilung des Aircargo Club Deutschland (ACD) mit
dieser Headline überschrieben: »Überkapazitäten bei
sinkender Nachfrage stellen Aircargo-Branche vor
große Herausforderungen.« Weiter hieß es in der Verlautbarung: »Neben dem Rückgang der Frachtmengen übt die stetige Zunahme an Beiladefracht-Kapa-
Extra hopp, Intra top
»In weniger guten
Zeiten müssen die
Kapazitäten angepasst
werden. Im TransportBusiness handelt längst
nicht jeder danach.«
zitäten zusätzlichen Druck aus.« (Anmerkung der
Redaktion: »Beiladefracht wird jenes Cargo-Gut
genannt, das zusätzlich zum Gepäck der Passagiere in Linienmaschinen transportiert wird.)
Nicht besser als den Luftfrachtern geht es den SeeTransporteuren. »Der Spiegel« schreibt Headlines
wie »Notruf Hafenkante« oder »Schiffsfonds unter
Wasser«. Die »Frankfurter Allgemeine« dichtete:
»Reeder navigieren nahe am Untergang« und berichtet über eine »Schifffahrtkrise, die seit fast acht
Jahren auf den Weltmeeren wütet«. Die Branche, so
die FAZ, befinde sich »in Alarmstimmung«, Hunderte Schiffsfonds seien insolvent, und spricht von
einem »eklatanten Überangebot an Tonnage«. Das
wirkt sich natürlich auf die Charterraten aus. O-Ton
FAZ vom Juni dieses Jahres: »Wie groß die Misere
ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen. Im Boom-Jahr
2008 (das für die Intralogistik ein fatales Ende
nahm; Anmerkung der Redaktion) gab es für einen
Frachter mit Platz für 2.700 Standardcontainer noch
29.000 Dollar Miete am Tag, im Moment liegt die
Tagesrate bei etwa 7.000 Dollar.« Als ob diese Entwicklung nicht schon schlimm genug ist, macht die
FAZ weiteres Ungemach aus: »Die Überkapazität …
wird noch größer.« Es seien so viele Frachter vom
Stapel gelaufen, dass die Kapazität der globalen Containerflotte 2016 um rund vier Prozent steigen werde.
Folge: »Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage
dürfte sich weiter öffnen«. Klare Sache also: Nicht
­jede Schiffsbeteiligung macht den Anlegern Freude.
Dann doch lieber Intralogistik-Aktien kaufen.
Michael Weilacher
[email protected]
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