Editorial 5/2016 - Logistik Journal

EDITORIAL Michael Weilacher
Gute Nachrichten vom Institut für Weltwirtschaft an
der Universität Kiel. »Im dritten Quartal«, so das IFW,
»hat sich das Konjunkturklima in der deutschen Logistikwirtschaft weiter leicht verbessert. Bei einer nur
leicht verschlechterten Lageeinschätzung wird die Entwicklung auf Jahresfrist optimistischer eingeschätzt
als noch vor drei Monaten. Auch die kurzfristigen Aussichten signalisieren für Oktober, November und Dezember eine per Saldo positive Geschäftstendenz.« Diese Einschätzungen gehen aus der jüngsten Erhebung
zum Logistik-Indikator (Augustbefragung) hervor.
Herbst ohne Blues
»Erfreuliche Entwick­
lung: Das Konjunktur­
klima in der deut­
schen Logistikwirt­
schaft hat sich weiter
leicht verbessert.«
Das Institut für Weltwirtschaft ermittelt den Logistik-Indikator im Auftrag der Bundesvereinigung
Logistik (BVL). Deren Vorstandsvorsitzender Prof.
Dr.-Ing. Raimund Klinkner kommentiert die Einschätzungen der Wissenschaftler aus Kiel mit diesen Worten: »Erfreulicherweise spiegelt die aktuelle
Befragung keinen ›Herbst-Blues‹ wider, wie ihn die
allgemeine Nachrichtenlage erwarten ließe.«
Während sich die Logistik-Dienstleister über höhere Kapazitätsauslastung und eine verbesserte Geschäfts- und Auftragslage freuen, sehen Industrie
und Handel eine leichte Eintrübung der wirtschaftlichen Lage. Grund: gestiegene Einkaufspreise, gesunkene Verkaufspreise. Zusätzlich, so Prof. Klink­
ner, machten sich Unsicherheiten durch den BrexitBeschluss bemerkbar (immerhin: Großbritannien
ist der drittgrößte Abnehmer deutscher Produkte
und der wichtigste Absatzmarkt für Maschinenbau
und Pharma-Branche). Insgesamt aber, so Prof.
Klinkner, hätten Nachfrage und Aufträge aus dem
Ausland zugelegt.
Apropos Ausland: Auch diesbezüglich ist Interessantes zu erfahren vom Vorstandsvorsitzenden der
BVL, der sich seinerseits dabei auf die Bertelsmann
Stiftung beruft: Die deutsche Wirtschaft erziele einen größeren Export-Überschuss als China. Nur
fünf Länder zögen einen noch größeren Nutzen aus
der Globalisierung: Irland, Dänemark, Finnland,
die Schweiz und Japan. Wie eingangs gesagt: von
Ausnahmen abgesehen ein Logistik-Indikator der
guten Nachrichten.
Michael Weilacher
[email protected]
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