- Deutsche Mittelstands Nachrichten

Ausgabe 36
16. September 2016
Deutsche
MittelstandsNachrichten
powered by
Wirtschaft
Auf schlechtem Weg: Frankreich gräbt sich in der Krise ein
Der Status Quo soll gehalten werden – was vor allem jungen Menschen den Eintritt in den Arbeitsmarkt erschwert.
F
Strukturen in Frage, die die Berankreich, die zweite große
Volkswirtschaft der EU, hat
wältigung der aktuellen Herausgrößte Probleme – Probleme die
forderungen behindern. VielAuswirkungen auf ganz Euromehr wird intensiv diskutiert,
pa haben: Geringes Wachstum,
wie zusätzliche staatliche Einfast 10 Prozent Arbeitslosigkeit,
griffe die Arbeitslosigkeit und die
Staatsschulden, die sich der
immer größere Kluft zwischen
100-Prozent-Marke nähern, über
Reich und Arm bekämpfen könn30 Milliarden Euro Leistungsbiten.
lanzdefizit. Lösungen können nur
Nicht zuletzt halten die
umfassende Reformen bringen,
Unternehmer und Manager an
die aber auf enormen Widerstand
dem in Frankreich traditionellen
stoßen.
Klassengeist fest: Entscheidend
Die Kluft zwischen Arm und Reich ist auch in Frankreich zum
Greifen
nah.
Foto:
Flickr/Martin
Fisch/CC
BY-SA
2.0
ist, wer schon Teil des EstablishAm 15. September halten die
französischen Gewerkschaften
ments ist, wer möglichst schon
einen Aktionstag ab. Dies bedeuvon Geburt Teil der „classe diritet, dass das Land für 24 Stunden – wie- losigkeit gesehen. Ohne Korrektur wür- geante“ ist.
der einmal – gelähmt sein wird. Das Ziel: den die bisher geltenden, starren Regeln
Man will die Rücknahme der im Juli be- jeden Aufschwung verhindern.
Der Kündigungsschutz hat letale
Damit nicht genug. Zahlreiche Intel- Folgen
schlossenen Reform des Arbeitsrechts erreichen. Diese Reform wird aber von der lektuelle stellen angesichts der ebenso
Am 9. August 2016 ist das neue ArOECD als Voraussetzung für eine Über- zahlreichen Probleme nicht die beste- beitsgesetz – Loi Travail – im Amtsblatt
windung der Rezession und der Arbeits- henden, stark vom Staat dominierten veröffentlicht worden und somit in Kraft
Analyse
Monsanto-Übernahme durch Bayer ist noch lange nicht fix
Der deutsche Pharmakonzern Bayer möchte für insgesamt 66 Milliarden
Dollar den amerikanischen Saatguthersteller Monsanto übernehmen. 128 Dollar ist Bayer dabei jede Monsanto-Aktie
wert. Ein riskantes Unterfangen, denn
kein anderes Unternehmen in der Branche hat ein derart schlechtes Image.
Wegen seiner aggressiven Geschäftspraktiken, seiner gentechnisch veränderten Produkte und des umstrittenen
Pflanzenschutzmittels Glyphosat steht
das US-Unternehmen seit Jahren in der
Kritik. Die rechtlichen Risiken Monsantos seien Bayer „bekannt und bewusst“,
sagte der Vorstandsvorsitzende Werner
Baumann.
Zudem würde die Verschuldung
Bayers im Falle einer erfolgreichen
Übernahme markant ansteigen. Ein
Bankenkonsortium bestehend aus Bank
of America, Credit Suisse, Goldman
Sachs, HSBC und JPMorgan soll offenbar Brückenkredite im Gesamtvolumen
von 57 Milliarden Dollar bereitstellen.
Die Nettoverschuldung, die Ende des
ersten Quartals bei etwa 16,3 Milliarden Euro lag, würde wahrscheinlich auf
über 70 Milliarden Dollar ansteigen.
Hinzu kämen noch die offenen Pensionslasten des Konzerns von derzeit 13,3
Milliarden Euro, wie das Finance Magazin schreibt.
Notwendig ist außerdem eine massive Kapitalerhöhung im Umfang von
19 Milliarden Dollar – eine der größten
Kapitalerhöhungen, die es in Deutschland je gegeben hat. Sie entspräche
etwa einem Viertel der aktuellen Marktkapitalisierung Bayers von knapp 70
Milliarden Euro. Da der Kurs der BayerAktie seit Bekanntwerden der Übernahmepläne von rund 110 Euro auf derzeit
etwa 95 Euro gefallen ist, müssen rückblickend sogar noch mehr neue Aktien
ausgegeben werden, als ursprünglich
geplant.
Die Übernahmepläne stoßen nicht
bei allen Bayer-Investoren auf Gegenliebe, weil sie den offenbar früher gemachten Versprechen des Konzerns an
die Geldgeber zuwiderlaufen. Völlig ungewiss ist auch, ob die Übernahme von
den Kartellbehörden überhaupt erlaubt
wird. Analysten von Bernstein Research
sehen eine Chance von 50 Prozent,
dass der Deal abgelehnt wird. Wird eine
Übernahme von den US-Kartellbehörden abgelehnt, muss Bayer Monsanto
übrigens 2 Milliarden Dollar zahlen.
1
Deutsche
MittelstandsNachrichten
powered by
Ausgabe |36/16
getreten. Das sollte der Start für einen
flexiblen Arbeitsmarkt sein. Schon der
Start verlief holprig: Die Regierung umging das Parlament, weil nicht mit einer
mehrheitlichen Zustimmung zu rechnen
war, nutzte eine Sonderbestimmung in
der Verfassung und beschloss das Gesetz
im Alleingang.
Bislang galt in Frankreich ein starrer
Kündigungsschutz, der die Wirtschaft
lähmt, wie dies auch in Deutschland bis
2004 der Fall war, als endlich das Kündigungsschutzgesetz novelliert wurde.
Der Kündigungsschutz hat letale Folgen, die die Gewerkschafter schlichtweg
leugnen:
• Bestehende Belegschaften können
nicht an Konjunkturschwankungen
angepasst werden. Die Unternehmen müssen weiterhin die Lohnkosten finanzieren und sind daher nicht
in der Lage, auf Veränderungen zu
reagieren.
• Somit kommt es in vielen Fällen zur
Schließung von Betrieben, die bei
geringerer Zahl der Arbeitnehmer
überleben könnten. Statt einiger
Mitarbeiter verlieren alle den Arbeitsplatz
• Die Firmen nehmen nach Möglichkeit keine Arbeitnehmer auf, weil sie
in schwierigen Phasen nicht kündigen können. Aus diesem Grund werden sogar Aufträge abgelehnt, die
zwar attraktiv wären, aber nur eine
kurzfristige Ausweitung der Belegschaft rechtfertigen würden.
• Die Arbeitnehmer, die einen Arbeitsplatz haben, scheuen den Wechsel,
um den Kündigungsschutz nicht zu
verlieren. Somit fehlt der für einen
Arbeitsmarkt entscheidende Zug zu
attraktiven, innovativen Firmen. Die
„Abstimmung der Arbeitnehmer mit
den Füßen“ über die besten Arbeitgeber findet nicht statt.
All das nehmen die französischen
Gewerkschafter nicht zur Kenntnis. Sie
sind auch nicht bereit nach Deutschland
zu schauen, wo seit der Lockerung die Arbeitslosigkeit dramatisch zurückgegangen ist und mit knapp über 4 Prozent fast
Vollbeschäftigung herrscht. Dabei fand
in Deutschland keine totale Beseitigung
der Schutzbestimmungen statt und dies
ist auch in Frankreich nicht Gegenstand
der Loi Travail. In Frankreich liegt die Arbeitslosigkeit hartnäckig bei 10 Prozent.
Als vor wenigen Tagen der aktuelle Wert
mit 9,9 Prozent ausgewiesen wurde, galt
dies als Erfolgsmeldung.
Die Verzweiflung der Jungen
Das größte Problem bildet die Jugendarbeitslosigkeit, die 24 Prozent beträgt. Dieses katastrophale Phänomen ist
auch durch den Kündigungsschutz mitbestimmt, aber nicht ausschließlich.
In Frankreich hängt der erfolgreiche
Eintritt in das Berufsleben mehr als in
anderen Ländern von der Situation der
Familie ab. Diesen Umstand betonen
die Experten der OECD ebenso wie die
französischen Soziologen. Dieses Phänomen ist auf zwei Ebenen zu orten: Es
geht nicht nur darum, dass Kinder aus
Haushalten mit höherer Bildung in der
Schule leichter bestehen können. Ständig wird beklagt, dass bei Bewerbungen
die Qualifikation sehr oft weniger zählt
als die soziale Stellung der Familie. Diese
Umstände sind besonders erstaunlich,
da in Frankreich in fast allen Bereichen
Auswahlverfahren – concours – um einen
Studien- oder einen Arbeitsplatz gepflegt
werden.
Dazu kommt, dass das französische
Bildungssystem in einer problematischen Verfassung ist. Zur Illustration einige Krisenzonen:
• Traditionell waren die französischen
Lycées besonders anspruchsvoll und
auf höchstem Niveau. Der jüngste
innerfranzösische Ergebnisvergleich
kommt zu dem Schluss, dass man
die aktuellen Anforderungen an das
Abitur –baccalauréat – mit den Kriterien vergleichen müsste, die 1950 für
den Abschluss der Unterstufe – BEPC
– gegolten haben.
• Im PISA-Test der OECD, der die
Kenntnisse der Schüler in den OECDStaaten vergleicht, belegt Frankreich
weit abgeschlagen Plätze hinter der
Nummer 20.
• Größten Wert legt man in Frankreich
auf die Rolle der „Grandes Écoles“, die
in fast allen Wissensbereichen als
extrem fordernde Kaderschmieden
konzipiert sind, die auch als Garanten für die künftige Karriere agieren. Allerdings haben diese Institute
16. September 2016
Mühe, flexibel auf die sich extrem
rasch ändernden Herausforderungen zu reagieren und neigen dazu,
eine abgehobene Welt für sich zu
bilden.
• Die Lehrlingsausbildung sieht zwar
zwei Ebenen vor – das Berufsbefähigungszeugnis CAP und das breit angelegte Berufsbildungszeugnis BEP
– doch werden diese Möglichkeiten
nur von wenigen genützt.
Angesichts von 24 Prozent Jugendarbeitslosigkeit ist die Wut der Jungen
selbstverständlich. Allerdings mit den
Gewerkschaften gegen die Loi Travail
auf die Straße zu gehen, bedeutet gegen
die eigenen Chancen zu demonstrieren.
Die Globalisierung wurde nicht gemeistert
In der Periode 1990 bis 2014 hat
Frankreich ein extrem niedriges Wachstum von durchschnittlich etwa 1 Prozent
erzielt und lag damit vor Italien und sogar nach Griechenland am Schluss des
OECD-Vergleichs.
Es ist nicht ausreichend gelungen,
die Herausforderung der Globalisierung
zu meistern: Diese bestand und besteht
in der Entwicklung einer hoch spezialisierten Industrie, deren Erzeugnisse sich
auf dem Weltmarkt behaupten können
und durch die Qualität weniger preisabhängig sind. Unter diesen Umständen ist
die Verlagerung der einfachen Produktionen in Billiglohnländer volkswirtschaftlich verkraftbar.
Dass dies in Frankreich nicht in entsprechendem Umfang geschehen ist,
zeigt sich an zwei aktuellen Daten: Der
Industrie-Anteil an der gesamten Wertschöpfung liegt in Frankreich unter 20
Prozent, in Deutschland über 30 Prozent. Die Leistungsbilanz weist einen
Abgang von über 30 Milliarden Euro aus,
Deutschland verzeichnet einen Überschuss von etwa 250 Milliarden Euro.
Die Staatsausgaben lähmen die Wirtschaft
Behindert wurde und wird die Entwicklung nicht nur durch den Kündigungsschutz und die Verschlechterung
der Bildungssystems. Eine entscheidende
Rolle spielt auch die hohe Staatsquote. Die
Ausgaben des Staates nehmen in Frank2
Deutsche
MittelstandsNachrichten
powered by
Ausgabe |36/16
reich über 57 Prozent der Wertschöpfung
in Anspruch. Im Durchschnitt der EU
liegt der Wert bei etwa 48 Prozent, sodass
Frankreich schon innerhalb Europas weit
abgeschlagen ist. Gegenüber Ländern wie
den USA, Japan oder der Schweiz, die alle
Werte in der Größenordnung von 35 bis
40 Prozent aufweisen, ergibt sich ein eklatanter Wettbewerbsnachteil.
Unmittelbar spürbar für die Unternehmen und die Privathaushalte sind allerdings nicht die Staatsquoten, sondern
die Abgabenquoten, also die bezahlten
Steuern und Abgaben. Dieser Wert liegt
in Frankreich bei etwa 49,7 Prozent und
stellt eine enorme Behinderung der Wirtschaft dar. Wenn von jedem Euro fast 50
Cent an den Staat fließen, ist der Spielraum für Investitionen und Konsumausgaben gering. Derzeit und 2017 treten
einige Erleichterungen in Kraft, die aber
die Abgabenquote nur minimal senken
werden.
Zu den Steuern und Abgaben von
49,7 Prozent kommen noch sonstige
Einnahmen des Staates, sodass für 2015
ein Gesamtdefizit von 3,5 Prozent auszuweisen war. Diese Daten wurden am 5.
September vom nationalen Wirtschaftsforschungs- und Statistik-Institut INSEE
publiziert.
Die Staatsverschuldung in Frankreich erreichte Ende 2015 96,2 Prozent
und liegt bereits sehr nahe bei 100-Prozent des BIP. Die gesamten Schulden
betragen derzeit etwa 2.200 Milliarden
Euro, jährlich kommen etwa 75 bis 80
Milliarden Euro hinzu.
Wie in allen Ländern belastet die
lange Dauer der Pensionen die Staatsfinanzen. An diese Frage zeigt sich die
Reform-Bremse in Frankreich besonders
deutlich. 2010 wurde unter Präsident Ni-
colas Sarkozy das System geändert, wobei als Richtschnur, ohnehin nicht sehr
ambitioniert, die Anhebung des Pensionsantrittsalters von 60 auf 62 Jahre ab
2017 beschlossen wurde. Mit Abschlägen
bei frühem und Zulagen bei spätem Pensionsantritt sollten die Franzosen motiviert werden, möglichst bis 65, 67 oder
sogar 70 zu arbeiten. Bei seinem Amtsantritt 2012 kündigte Präsident François
Hollande eine Korrektur an, die 2014
erfolgt ist und im Endeffekt wieder das
Alter 60 zur Regel machte. Die Aufwendungen für Pensionen entsprechen fast
14 Prozent des BIP.
Mit noch höheren Steuern sollen die
Probleme gelöst werden
Obwohl die hohe Staatsquote die
Wirtschaft lähmt, wird die wirtschaftspolitische Diskussion von der Forderung
nach „mehr Staat“ dominiert. Der Liberalismus stößt auf Ablehnung. Das geht so
weit, dass sich auch die Regierung bereits
generell gegen TTIP, das geplante Handelsabkommen zwischen der EU und den
USA, ausgesprochen hat und nicht mehr
nur für Korrekturen eintritt.
Im Mittelpunkt steht die Kluft zwischen Arm und Reich, die in Frankreich
traditionell groß ist und derzeit weltweit
eine gravierende Erscheinung ist, die alle
Gesellschaften belastet. Der französische
Ökonom Thomas Piketty propagiert in
seinem Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ die Einführung neuer oder die
Verschärfung bestehender Vermögensteuern und die Anhebung der Einkommensteuer für Spitzenverdiener. Mit diesen Instrumenten soll die Umverteilung
von Reich zu Arm gelingen.
Wenig beachtet wird der Umstand,
dass die Besteuerung der Vermögen nur
16. September 2016
zwei mögliche Effekte hat: Entweder die
Vermögen werfen einen Ertrag ab, dann
ergibt die Vermögensteuer in ihrem wirtschaftlichen Ergebnis eine zusätzliche
Einkommensteuer. Oder die Vermögen
werfen keinen Ertrag ab, dann bedeutet die Vermögensteuer eine Schritt für
Schritt stattfindende Enteignung, die nur
einmalig erfolgen kann, bis das Vermögen aufgezehrt ist.
Eine Anhebung bei den Spitzenverdienern würde eine relativ kleine Gruppe
treffen, also keinen größeren Effekt für
das Budget haben. Sie würde allerdings
gesellschaftspolitisch positiv wirken, die
Spannung zwischen den Klassen entschärfen, meint Piketty und wird dabei
von einer Vielzahl von Intellektuellen
unterstützt.
Nicht beachtet wird bei dieser Argumentationslinie, dass hier im Endeffekt
nur die Einführung neuer und die Anhebung bestehender Steuern propagiert
wird. Dies kann bei einer Staatsquote von
57 Prozent nicht die Lösung sein.
Vielmehr sind die Flexibilisierung
des Arbeitsmarkts, die Anpassung des
Bildungswesens an die modernen Erfordernisse und die Reduktion der Staatsquote die dringend notwendigen Maßnahmen. Für diese Anliegen müsste man
sich beim Aktionstag am 15. September
einsetzen, nicht für den lähmenden Kündigungsschutz.
...............................................................................................
Ronald Barazon war viele Jahre Chefredakteur der Salzburger Nachrichten. Er
ist einer der angesehensten Wirtschaftsjournalisten in Europa und heute Chefredakteur der Zeitschrift „Der Volkswirt“
sowie Moderator beim ORF.
Wirtschaft
SinnLeffers und Strenesse: Deutsche Mode-Branche in der Krise
Die deutsche Modebranche steckt in der Krise: Strenesse kämpft nach einer geplatzten Übernahme ums Überleben.
D
ie Modekette SinnLeffers ist zahlungsunfähig und hat einen Insolvenzantrag gestellt. „Um die SinnLeffers
GmbH (...) dauerhaft wettbewerbsfähig
positionieren zu können, ist eine leistungs- und finanzwirtschaftliche Sanie-
rung im Wege eines gesteuerten Insolvenzplanverfahrens in Eigenverwaltung
erforderlich“, teilte das Unternehmen mit.
Geschäftsführer Friedrich-Wilhelm Göbel
sagte: „Wir sind überzeugt, dass durch
die Eigenverwaltung der Fortbestand der
SinnLeffers GmbH gesichert ist und der
Großteil der vorhandenen Arbeitsplätze
erhalten werden kann.“
Als Sanierungsgeschäftsführer berief das Unternehmen den Düsseldorfer
Rechtsanwalt Thomas Kluth, vorläufiger
3
Deutsche
MittelstandsNachrichten
powered by
Ausgabe |36/16
Sachwalter ist der Jurist Rolf Weidmann
aus Essen.
Der Antrag habe „keinen Einfluss auf
die operativen Geschäfte und die laufende Sanierung der Rudolf Wöhrl AG“, teilte der Modehändler Wöhrl mit, der die
gleichen Eigentümer hat wie SinnLeffers.
„Weder Standorte noch Mitarbeiter oder
Geschäftsbeziehungen von Wöhrl sind
davon berührt.“
Wöhrl hatte vergangene Woche ein
sogenanntes
Schutzschirmverfahren
eingeleitet. Dies schützt in die Krise geratene Unternehmen vor dem Zugriff
der Gläubiger, ohne dass die Betriebe
bereits Insolvenz anmelden müssen. Die
Geschäftsführung kann das Nürnberger
Unternehmen weiter lenken. Ihr wird allerdings ein Anwalt als „Sachwalter“ und
externer Berater zur Seite gestellt.
SinnLeffers war 1997 durch die Fusion
aus den zwei kleineren Traditions-Modehäusern Sinn und Leffers entstanden. Von
2001 bis 2005 gehörte das Unternehmen
zum Essener KarstadtQuelle-Konzern, bis
es von der Deutschen Industrie Holding
(DIH) übernommen wurde. Aktuell gibt
es 22 SinnLeffers-Filialen in Deutschland.
Nach eigenen Angaben beschäftigt das
Unternehmen 1259 Mitarbeiter.
Erst vor wenigen Tagen war Übernahme des angeschlagenen Modeherstellers
Strenesse gescheitert. Wie der Insolvenzverwalter des Unternehmens aus Nördlingen berichtete, ist er vom Kaufvertrag mit
einem niederländischen Investor zurückgetreten. Unklar blieb, wieso das Geschäft
mit der MAEG Holding aus Amsterdam
fehlschlug. Insolvenzverwalter und Investor machten sich in Pressemitteilungen
gegenseitig dafür verantwortlich.
In der deutschen Modebranche droht der Ausverkauf.
Strenesse als bisheriger Eigentümer
erklärte, dass MAEG den Kaufpreis nicht
gezahlt habe. Der Investor hätte demnach
bis Ende August zahlen müssen. Diese
Frist sei verlängert worden, ohne dass
Geld eingegangen sei, berichtete Insolvenzverwalter Jörg Nerlich. Deswegen sei
er vom Vertrag zurückgetreten. „Die Geschäfte laufen planmäßig weiter, alle Lieferanten- und Kundenbeziehungen werden aufrechterhalten“, betonte Nerlich.
Eine PR-Agentur teilte hingegen im
Namen von MAEG mit, es habe sich herausgestellt, dass die „Angaben über die
wirtschaftliche Situation von Strenesse
falsch gewesen“ seien. „Der wahre Investitionsbedarf zur Neuaufstellung von
Strenesse ist deshalb um ein Vielfaches
höher, als auf Grundlage der vorgelegten
Zahlen kalkuliert werden konnte“, hieß es.
16. September 2016
Foto: Flickr/Seika/CC BY 2.0
Deswegen werde MAEG den Kaufvertrag
nicht einhalten.
Ursprünglich hatte es Anfang August geheißen, dass MAEG alle 240 Mitarbeiter des schwäbischen Modeherstellers übernehmen wolle. Dafür hatte
der Investor bereits eine neue GmbH
gegründet. Erst vor wenigen Tagen war
Strenesse von einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung in ein reguläres
Insolvenzverfahren gewechselt, um die
nach der Übernahme der Geschäfte eigentlich überflüssig gewordene Aktiengesellschaft abzuwickeln.
Der hoch verschuldete Modehersteller hatte 2014 Insolvenz angemeldet.
Das einst von der Unternehmerfamilie
Strehle geführte Unternehmen galt lange als ein deutsches Designermode-Aushängeschild.
Innovation
Google meldet Durchbruch bei Computer mit menschlicher Stimme
Mit Hilfe eines hochentwickelten Tools werden Computer dazu gebracht, möglichst natürlich zu klingen.
F
ür die Arbeit an der menschlichen
Computerstimme zeichnet Googles
Künstliche Intelligenz-Abteilung DeepMind verantwortlich. Bisherige Tests
hätten gezeigt, dass ihre Technologie die
qualitative Lücke zwischen den heutigen
Computersystemen und der menschlichen Sprache schließen könnte, so die zu-
ständigen Forscher. Der nötige Aufwand
ist jedoch gigantisch.
„Dass Menschen mit Maschinen sprechen können, ist ein langjähriger Traum
der Mensch-Computer-Interaktion“, sagen die DeepMind-Forscher. Eine möglichst natürlich klingende Form wollen
sie nun mit Hilfe von WaveNet realisieren.
WaveNet unterscheidet sich von den
bisherigen künstlichen Spracherzeugern
grundlegend. „Die meisten Programme
nutzen vorab aufgenommene Töne, die
geschnitten und zu Wörtern und Sätzen
zusammengepackt werden. Aus diesem
Grund hören sich viele Sprachprogramme meist kalt und roboterartig an“, be4
Deutsche
MittelstandsNachrichten
powered by
Ausgabe |36/16
Das Tool soll Sprache realistisch umsetzen können.
richtet die Internetseite Entwickler.de.
Anders als etwa bei Siri oder Cortana
kommen hier künstliche neuronale
Netze zum Einsatz. Mit deren Hilfe werden die richtigen Tonkombinationen
bestimmt, um individuell gesprochene
Texte zu generieren. „WaveNet analysiert
dazu die Wellenformen der menschli-
Foto: Flickr/Tekke/CC BY-ND 2.0
chen Sprache und ist in der Lage, Muster
zu erkennen. Diese werden dann eingesetzt, um geschriebene in gesprochene
Sprache umzusetzen.“
Um WaveNet zu trainieren, seien im
Vorfeld einige Tests durchgeführt worden. Dafür habe das DeepMind-Team
hunderte von Menschen, WaveNet und
16. September 2016
andere von Text-zu-Sprache-Systemen
gesprochene Testsätze durch Menschen
beurteilen lassen. Das Ergebnis: „WaveNet erreichte beim Englischen einen
Wert von 4,21 auf einer Skala von 1-5. Das
beste andere Text-zu-Sprache-System
erreichte 3,86, während die von Menschen gesprochenen Sätze einen Wert
von 4,55 erzielten.“
Das spezielle Text-zu-SpracheSynthese-Tool werde bislang noch in
keinem anderen Google-Produkt eingesetzt, berichtet die Financial Times. Ob
es aufgrund der erforderlichen massiven Rechenleistungen so schnell in der
Praxis eingesetzt werde, sei allerdings
fraglich.
Google hatte die britische Firma
DeepMind vor rund zweieinhalb Jahren gekauft, der Kaufpreis lag laut Medienberichten bei rund 500 Millionen
Dollar. Der Software gelang es im März,
in einem Match einen der weltbesten
Meister im asiatischen Brettspiel Go zu
schlagen, was zuvor als zu komplex für
Computer galt. Dabei überraschte die
Maschine an einer Stelle auch Experten
mit einem kreativen Zug, den bisher nie
jemand gespielt hatte.
Devisen
Ripple-Technologie: Gefahr für den Dollar als Weltwährung
Transaktionen, die unter Umgehung des Dollar abgewickelt werden, steigen wegen der Enttäuschung über die US-Politik
N
eue Finanz-Technologien und Zahlungssysteme bedrohen nach Ansicht
von Experten die globale Dominanz des
US-Dollar im internationalen Zahlungsverkehr, berichtet der Finanzblog Sovereign
Man. Diese ermöglichten Überweisungen
zwischen zwei Parteien auf direktem Wege
unter Umgehung des amerikanischen Finanzsystems und des Dollar. Bislang wurden praktisch alle Transaktionen weltweit
über Dollar-Konten bei amerikanischen
Großbanken abgewickelt. Neue, innovative Zahlungssysteme wie Ripple, die auf
der Blockchain-Technologie basieren, beginnen, sich als Alternativen zu etablieren:
Ripple, zu dessen Investoren Andreesen
Horowitz, Google Ventures, CME, IDG Capital und Santander gehören, bietet die
Möglichkeit der direkten internationalen
Überweisungen – eine Methode, die den
Die Märkte verlieren das Vertrauen in den Dollar.
Dollar schlicht überflüssig macht.
Setzen sich diese Technologien international in großem Stil durch, droht
den USA ein empfindlicher Machtverlust.
Sie würden dadurch ihre Dominanz über
Foto: Flickr/FamZoo Staff/CC BY-SA 2.0
das internationale Finanzsystem, dessen
Architektur immer noch weitgehend
auf den Beschlüssen von Bretton Woods
aus dem Jahr 1944 beruht, verlieren. Der
Dollar als Weltleitwährung ist eine der
5
Deutsche
MittelstandsNachrichten
powered by
Ausgabe |36/16
beiden tragenden Säulen amerikanischer
Macht – die andere ist die globale Präsenz
der amerikanischen Streitkräfte.
Auch der immense Vorteil der USA,
praktisch immer neue Geldgeber zu finden, würde geschwächt. Da der Dollar
und das US-Bankensystem Dreh- und
Angelpunkt des Weltfinanzsystems sind,
mussten Investoren und Staaten bislang
praktisch gezwungenermaßen ständig
in Dollar-Anlagen und amerikanische
Staatsanleihen investieren. Angesichts
einer Staatsverschuldung von derzeit
rund 19,5 Billionen Dollar muss deshalb
jegliche Alternative zum bestehenden
Schuld- und Zahlungssystem von den
US-Eliten als Bedrohung verstanden werden.
Simon Black von Sovereign Man argumentiert, dass die oft rücksichtslose
Wirtschafts- und Geopolitik der Verei-
nigten Staaten den Anreiz anderer Länder und Banken verstärken dürfte, nach
Alternativen zu suchen. Er verweist dabei in erster Linie auf die zahlreichen
militärischen Interventionen in anderen
Ländern sowie auf die teilweise aggressive Art und Weise, wie US-Recht international durchgesetzt wird.
„Sie haben das Vertrauen und die
Zuversicht, welche der Rest der Welt in
sie gesetzt hat, missbraucht, indem sie
Schulden in riesigem Umfang aufgetürmt, Kriege in anderen Ländern geführt und ferngesteuerte Bomben auf
Krankenhäuser geworfen haben. Sie haben absurde Vorschriften erschaffen und
hatten die Dreistigkeit zu erwarten, dass
ausländische Banken sich daran halten“,
schreibt Black. Er verweist in diesem Zusammenhang auf das Beispiel der französischen Großbank BNP Paribas, die den
16. September 2016
amerikanischen Behörden 9 Milliarden
Dollar zahlen musste, woraufhin die französische Regierung den amerikanischen
Machtanspruch auf das Weltfinanzsystem öffentlich hinterfragte.
Die Nutzung alternativer Zahlungssysteme steht zwar noch am Anfang,
funktioniert aber bereits. Vor zwei Monaten habe eine kanadische Bank die erste
Überweisung mit dem Ripple-Protokoll
nach Deutschland getätigt, schreibt
Black. Auch die Schweizer Großbank UBS
und die Deutsche Bank bündeln ihre
Kräfte bei der Entwicklung einer neuen
Cyber-Währung. Sie soll Transaktionen
zwischen Finanzhäusern vereinfachen
und günstiger machen. Das von der
Schweizer Bank vorangetriebene System
könnte in Absprache mit Zentralbanken
und Regulierern bereits in zwei Jahren
auf den Markt kommen.
Finanzen
Investoren flüchten aus Investments, die dem Klima schaden
Zwei große Player setzen Zeichen, dass fossile Energieträger nicht mehr als nachhaltige Investments angesehen werden.
D
er norwegische Staatsfonds, der größte staatliche Pensionsfonds der Welt,
hat den US-Energiekonzern Duke Energy
sowie drei Tochterfirmen wegen Umweltverschmutzung auf seine schwarze Liste
gesetzt. Wie die Zentralbank in Oslo mitteilte, trennte sich der Staatsfonds von seinen Anteilen an den Unternehmen.
Bereits vor einiger Zeit hatte der frühere Goldman-Banker und heutige Chef
der Bank of England, Investoren davor gewarnt, aus dem Bereich der fossilen Energie auszusteigen, weil der Klimawandel
auch kurzfristig als Risiko für die Finanzmärkte eingeschätzt werden könnte und
diese Investments dann als „stranded assets“ (gestrandete Assets) erhebliche Verluste bringen könnten.
Der Ethikrat des Staatsfonds hatte
den Verkauf im April empfohlen, weil
Duke Energy und seine Tochterfirmen
bei Kohlekraftwerken im US-Bundesstaat
North Carolina Ascherückstände auf
nicht umweltverträgliche Weise lagern
würden.
Der rund 800 Milliarden Euro schwere Staatsfonds Norwegens orientiert sich
bei seinen Anlagen an ethischen Richt-
linien. Die Vorgaben verbieten unter anderem Investitionen in Unternehmen,
die schwere Menschenrechtsverletzungen begehen, Kinderarbeit ausnutzen,
„besonders inhumane“ Waffen fertigen
oder Tabakprodukte herstellen. Auch der
Klima- und Umweltschutz spielt bei den
Investitionsentscheidungen eine Rolle.
Der weltgrößte Vermögensverwalter
BlackRock warnte Investoren, ihre Beteiligungen im Bereich der Energieversorgung zu überprüfen. Blackrock geht
davon aus, dass sich aufgrund des Klimawandels extreme Wetterphänomene in
Zukunft häufen werden und Regierungen
deshalb zu einschneidenden Maßnahmen gezwungen sein werden, berichtet
die Financial Times.
Die Veränderung des globalen Klimas
sei zwar ein großes Thema in den Medien,
Investoren und Regierungen hätten aber
bisher kaum konkrete Vorbereitungen
getroffen. „Investoren können den Klimawandel nicht länger ignorieren. Mit dem
Klima zusammenhängende Faktoren
wurden bisher nicht ausreichend beachtet und eingepreist, weil sie häufig weit
entfernte Probleme zu sein scheinen“,
sagte eine Direktorin von Blackrock. Klimafreundliches Investieren sei möglich,
ohne dabei den traditionellen Fokus der
Gewinnmaximierung außer Acht zu lassen.
BlackRock empfiehlt, den Verbrauch
von fossilen Energien und Wasser sowie
die Kohlenstoffdioxid-Emissionen jener
Unternehmen genauer zu betrachten,
welche als Investitionsziel in Frage kommen. Außerdem würde eine Anhebung
der Kohlenstoffpreise – gerechnet in Dollar je hervorgerufener Tonne Kohlenstoffdioxid – Unternehmen zu einem nachhaltigeren Wirtschaftsmodell drängen.
Der Norwegische Staatsfonds orientiert sich bei seinen Investments an Ethik und Umwelt.
Foto: Flickr/ Pfauenauge *back to school...on and off*/
CC BY 2.0
6
Deutsche
MittelstandsNachrichten
powered by
Ausgabe |36/16
16. September 2016
Mittelstand
Commerzbank prüft Ende der Mittelstandsbank
Die Maßnahme ist offenbar Teil der Restrukturierung der Bank, die zu Stellenstreichungen führen kann
Der Handel mit Wertpapieren soll künftig schrumpfen.
D
ie Commerzbank erwägt einem Zeitungsbericht zufolge, ihre Mittelstandsbank aufzuspalten und das Investmentbanking weiter massiv zu verkleinern.
Um kleinere Firmenkunden solle sich nach
den Plänen künftig die Privatkundensparte
unter Michael Mandel kümmern, international ausgerichtete Großkunden sollen der Investmentbank unter Michael Reuther zugeschlagen werden, berichteten Medien unter
Berufung auf Personen, die mit den Überlegungen vertraut seien. Für Vorstand Markus
Beumer, der die lange Zeit sehr erfolgreiche
Mittelstandsbank führt, sei in der neuen
Struktur wohl kein Platz mehr. Die Commerzbank wollte sich dazu nicht äußern.
Die zweitgrößte deutsche Bank arbeitet derzeit mit Hilfe der Unternehmensberatung McKinsey an einer neuen Strategie.
Der seit Mai amtierende Vorstandschef Martin Zielke dürfte sie Ende des Monats vor-
stellen. Dann trifft sich der Aufsichtsrat zu
seiner jährlichen Strategiesitzung. In Unternehmenskreisen wird ein Sparprogramm
erwartet. Vor allem die Mittelstandsbank
und der Handel dürften von Stellenstreichungen betroffen sein. Allein im Geschäft
mit dem Mittelstand könnte eine verstärkte
Digitalisierung mehr als 1000 Stellen überflüssig machen.
Die Kapitalmarktsparte soll sich dem
Bericht zufolge künftig stärker auf das
Geschäft mit Unternehmenskunden konzentrieren. Dagegen solle der Handel mit
Wertpapieren schrumpfen, die damit verbundenen Risikopositionen drastisch verkleinert werden. Das Szenario gelte als „favorisierte Option“, entschieden sei noch nichts.
Im Investmentbanking spielt die Commerzbank vor allem bei Eigenkapitalprodukten
eine immer geringere Rolle. Dort hat sie sich
bereits im Frühjahr aus Teilbereichen wie
Impressum Geschäftsführer: Christoph Hermann, Karmo
Redaktion: Anika Schwalbe, Nicolas Dvorak. Sales Director:
Kurfürstendamm 206, D-10719 Berlin. HR B 105467 B. Telefon:
com. Erscheinungsweise wöchentliches Summary: 52 Mal pro
www.deutsche-mittelstands-nachrichten.de
Foto: Flickr/Rafael Matsunaga/CC BY 2.0
der Wertpapierleihe zurückgezogen.
In der Mittelstandsbank betreut die
Commerzbank bisher auch Kunden mit
Umsätzen von wenigen Millionen Euro. Der
Konkurrent Deutsche Bank hat solche Kunden schon lange dem Privat- und Firmenkundensegment zugeordnet. Mit der Aufspaltung der Mittelstandsbank ließen sich
unnötige Doppelarbeiten sparen, berichtete
die Zeitung. „Man kann mit so einer neuen
Struktur immens im Backoffice sparen“, zitierte sie einen Manager.
Mit Mittelstandsbank-Chef Beumer
würden Gespräche über eine Lösung geführt, hieß es in dem Bericht. Er arbeite zwar
aktiv an der neuen Strategie mit, werde aber
voraussichtlich den Vorstand verlassen.
Beumer hatte neben Zielke als aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge des ehemaligen Vorstandschefs Martin Blessing gegolten.
Kaas-Lutsberg. Herausgeber: Dr. Michael Maier (V.i.S.d. §§ 55 II RStV).
Philipp Schmidt. Layout: Nora Lorz. Copyright: Blogform Social Media GmbH,
+49 (0) 30 / 81016030, Fax +49 (0) 30 / 81016033. Email: info@blogform-group.
Jahr. Bezug: [email protected]. Mediadaten: [email protected].
7