Ausgabe | 35 09. September 2016 powered by Wirtschaft Fresenius stemmt Groß-Zukauf in Spanien Der Gesundheitskonzern Fresenius übernimmt für fast 6 Milliarden Euro den größten Klinikbetreiber Spaniens D er Gesundheitskonzern Frehausbetreiber in Europa aus. Quironsalud hat 43 Krankenhäusenius stemmt die größte Übernahme seiner Geschichte. Für ser, 39 ambulante Gesundheitszen5,76 Milliarden Euro übernimmt er tren und rund 300 Einrichtungen Quironsalud, den größten privaten für betriebliches GesundheitsmaKlinikbetreiber Spaniens, wie Reunagement. Verkäufer sind die Beters berichtet. Stephan Sturm, der teiligungsgesellschaft CVC sowie die erst seit gut zwei Monaten an der Geschäftsführung der Klinikkette. Spitze von Fresenius steht, sichert Victor Madera, Mitgründer und Chef damit seinen ersten Mega-Deal als von Quironsalud, soll auch nach Hier das Hospital Universitario Quirónsalud Madrid. Vorstandschef. „Zwei in Qualität der Übernahme an Bord bleiben. Foto: Quirónsalud und Größe führende Unternehmen Um dies zu unterstreichen, begibt schließen sich zusammen“, so SteFresenius Aktien im Wert von 400 Millionen Euro an Madera, die er mindesdie Übernahme ein wichtiger strategischer phan Sturm. „Die Übernahme ist ein weiterer strategischer Schritt für Fresenius, Schritt. Die Tochter, die bereits der größte tens zwei Jahre halten muss. Der Rest des Patienten weltweit qualitativ hochwertig private Klinikbetreiber in Deutschland ist, Kaufs wird durch Fremdkapital finanziert. bekommt dadurch ein zweites Standbein „Mit Quirónsalud übernehmen wir den und gleichzeitig bezahlbar zu versorgen.“ Für die Fresenius-Kliniktochter Helios, außerhalb der Bundesrepublik und baut größten privaten Krankenhausbetreiber die bisher nur in Deutschland tätig ist, sei ihre Position als größter privater Kranken- Spaniens und die Nummer vier in Europa“, Analyse Krankenkassen zum Halbjahr mit 600 Millionen Euro im Plus Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Halbjahr einen Finanzüberschuss von knapp 600 Millionen Euro eingefahren. Dies teilte das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mit. Im vergangenen Jahr stand nach den ersten sechs Monaten noch ein Minus von 491 Millionen Euro und am Jahresende ein Defizit von 1,14 Milliarden Euro. Gesundheitsminister Hermann Gröhe erklärte, das Gesundheitswesen stehe finanziell auf einem sicheren Fundament. Die beschlossenen Leistungsverbesserungen seien „mit Augenmaß“ geschehen. Im ersten Halbjahr habe sich der Anstieg der Ausgaben mit 3,2 Prozent pro Versichertem deutlich abgeflacht. Laut Gröhe ist dies der niedrigste Anstieg seit 2012. Die Ausgaben der Kassen für Arzneimittel stiegen im Halbjahr um drei Prozent. Die Finanzreserven der Kassen liegen jetzt bei 15,1 Milliarden Euro. Das Plus durchzieht alle Kassenarten: Bei den Ersatzkassen beträgt es rund 316 Millionen Euro, bei Ortskrankenkassen 125 Millionen Euro, bei Betriebskrankenkassen 40 Millionen Euro, bei Innungskrankenkassen (IKK) 21 Millionen Euro, bei der Knappschaft-Bahn-See 84 Millionen Euro und bei der Landwirtschaftliche Krankenversicherung 12 Millionen Euro. Die Krankenkassen haben bereits betont, dass es trotz des Überschusses keinen Grund zur Entwarnung bei den Zusatzbeiträgen gebe. Der GKV-Spitzenverband verweist etwa auf erwartete Kostensteigerungen im kommenden Jahr. Er geht davon aus, dass der Beitrag im Wahljahr um 0,3 Prozentpunkte und 2018 und 2019 um jeweils 0,2 Punkte steigen wird. Zurzeit liegt der allein von den Arbeitnehmern zu tragende Zusatzbeitrag im Schnitt bei etwa 1,1 Prozent des Bruttolohns. Indes betonte die SPD noch einmal, die Kosten der gesetzlichen Krankenversicherung künftig wieder zu gleichen Teilen auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber zu verteilen. „Der einseitig von den Versicherten zu tragende Zusatzbeitrag muss abgeschafft werden“, heißt es in einem Beschlussentwurf für eine Klausur der Bundestagsfraktion. Durch demografischen Wandel und medizinischen Fortschritt gebe es unweigerlich Ausgabensteigerungen. Es sei inakzeptabel, wenn diese von den Arbeitgebern nicht mitfinanziert würden. Stattdessen sollten die Kassen wieder je zur Hälfte von Arbeitnehmern und Arbeitgebern getragene Beiträge erhalten. Die SPD-Abgeordneten kommen nun zu einer zweitägigen Klausursitzung nach der Sommerpause zusammen. Auf der Tagesordnung stehen zunächst die Wohnungsbaupolitik, Berichte zur Lage von Fraktionschef Thomas Oppermann und Parteichef Sigmar Gabriel sowie ein Vortrag der Meinungsforscherin Renate Köcher zur „Stimmungslage und Erwartungen der Bürger“. Dann stehen Beschlüsse zur Krankenversicherung, zur Stärkung Alleinerziehender wie auch zur öffentlichen Sicherheit an. 1 powered by Ausgabe | 35/16 sagte Francesco De Meo, Vorsitzender der Geschäftsführung der HELIOS Kliniken Gruppe und Vorstand des Unternehmensbereichs Fresenius Helios. Die Kartellbehörden müssen noch grünes Licht für den Deal geben. Fresenius rechnet mit einem Abschluss im vierten Quartal 2016 oder im ersten Quartal 2017. Quironsalud ist sehr profitabel. Im laufenden Jahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 2,5 Milliarden Euro und einen Betriebsgewinn (Ebitda) von 460 bis 480 Millionen Euro. Im kommenden Jahr peilt der Konzern ein Ebitda von 520 bis 550 Millionen Euro an. Darauf basierend entspricht der Kaufpreis dem 10,8-fachen des Betriebsgewinns. Fresenius erwartet, dass die Übernahme ab dem kommenden Jahr deutlich positiv zum Konzernergebnis beiträgt. Mittelfristig seien durch den Zusammenschluss jährliche Einsparungen vor Steuern von 50 Millionen Euro zu erwarten. Fresenius ist seit der Jahrtausendwende durch mehrere Milliarden-Zukäufe zu einem globalen Firmenkonglomerat in der Gesundheits- 09. September 2016 branche gewachsen. Nach einer längeren Übernahme-Pause hatte sich Konzernchef Sturm zuletzt wieder offen für große Deals gezeigt, da die Bewertungen von Unternehmen in der Gesundheitsbranche gesunken sind und Fresenius seine Verschuldungsquote gesenkt hat. Der ehemalige Investmentbanker Sturm kam 2005 als Finanzchef zu Fresenius und trat Anfang Juli die Nachfolge von Ulf Schneider an, der im kommenden Jahr die Leitung des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestle übernehmen wird. Wirtschaft Debiopharm investiert Millionenbetrag in kanadisches Start-up Die neuen Diagnose-Tools sollen im Herbst nach Europa kommen D er Debiopharm Konzern (Debiopharm) und GenePOC, Inc. (GenePOC) haben eine neue Entwicklungsphase in der Entwicklung von GenePOC angekündigt. Debiopharm hat sich verpflichtet, mehrere Millionen Dollar in die Entwicklung von GenePOCs Technologie und seine Einführung zu investieren. Debiopharm plant zudem eine neue Produktreihe für Diagnosetests in seinem in Valais ansässigen Unternehmen einzuführen. Zusätzlich zur Entwicklung von Medizin hat die Diagnose stets eine wichtige Rolle in der Strategie des Konzerns gespielt. Diese neue Investition beweist die Konsistenz in Debiopharms Angebot von Pointof-Care-Behandlungen und -Technologie zum Vorteil aller Patienten. Debiopharm entwickelt äußerst zielgerichtete Antibioti- ka gegen alle Arten von Staphylokokken, die einen ungedeckten medizinischen Bedarf decken. Die von GenePOC bereitgestellte Technologie wird schnelle Diagnoseergebnisse in weniger als einer Stunde zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis ermöglichen, wodurch die bestmögliche Pflege angeboten wird. GenePOCs Tests werden diesen Herbst in Europa eingeführt und im nächsten Jahr in den USA und in Kanada: Mit ihnen können im ersten Schritt die gefährlichsten pathogenen Bakterien, deren Antibiotikaresistenzmarker und dann die Viren identifiziert werden. Debiopharm plant zudem, Millionen an Schweizer Franken in sein in Martigny ansässiges Unternehmen zu investieren. Die Finanzierung, durch die auch zusätzliche Jobs geschaffen werden, wird die Die von GenePOC bereitgestellte Technologie soll schnelle Diagnoseergebnisse in weniger als einer Stunde zu einem sehr wettbewerbsfähigen Preis ermöglichen. Foto: Debiopharm International SA Erstellung einer neuen Produktreihe zur Herstellung des Verbrauchsmaterials für das Testen der Proben mit der GenePOC Diagnostiktechnologie ermöglichen. „Unsere Vision für das Gesundheitswesen beschränkt sich nicht nur auf Medikamente“, sagt Thierry Mauvernay, CoPresident und Delegierter des Vorstands des Debiopharm Konzerns. „Patienten wollen heutzutage keine Behandlungen erwerben, sondern eine gute Gesundheit.“ Dies bedeute, dass die Patientenpflege ganzheitlich sein müsse und nicht mehr länger nur auf die Behandlung ausgerichtet. Deshalb woll man neben den Antiobiotika, die man entwickel, eine schnelle Diagnose anbieten und ein System, mit dem sichergestellt wird, dass die Behandlungen überwacht werden. „Die Diagnose beeinflusst direkt 70-80 Prozent der Entscheidungen, wohingegen es nur 2 Prozent der Gesundheitskosten ausmacht. Informationen werden für medizinische Entscheidungen dringend benötigt“, so Thierry Mauvernay. Es werde nicht mehr lange dauern, bis alle Krankenhausstationen und Apotheken die GenePOC-Technologie haben werden: Diese Tests werden es möglich machen, Krankheiten zu vermeiden und Patienten schnell mit den richtigen Medikamenten zu behandeln und sicherzustellen, dass sie die beste Unterstützung für schnelle Ergebnisse zu niedrigen Preisen erhalten. Diese Investition seien ein starkes Zeichen des Vertrauens von Debiopharm in GenePOC, und werden es ermöglichen, 2 powered by Ausgabe | 35/16 den nächsten Schritt auf dem Weg zum kommerziellen Erfolg bei bestmöglichen Konditionen anzugehen, erklärte Patrice Allibert CEO von GenePOC. Es bestünden gute Synergien zwischen dem Menü, dass GenePOC entwickeln wird, und Debiopharms Strategie. „Dies wird es uns ermöglichen, ein bedeutender Akteur auf dem Gebiet 09. September 2016 der molekularen Point-of-care-Diagnose für ansteckende Krankheiten zu sein, und auch viele neue Stellen zu schaffen“, so Allibert weiter. Forschung Mit Botox Borderline-Störungen behandeln Die Manipulierung der Mimik mit Botox soll den gewünschten Erfolg bringen erfolgreich behandelt werden – wenn sie sich auf eine umfassende Psychotherapie einlassen. Die Wissenschaftler haben sechs Borderline-Patientinnen, deren Krankheitssymptome sich zuvor durch Psychotherapie, Antidepressiva und Antipsychotika nicht gebessert hatten, einmalig Botox in die mittlere untere Stirn gespritzt – mit Erfolg: Die Krankheitssymptome reduzierten sich deutlich. Impulsivität, Stimmungsschwankungen und Niedergestimmtheit nahmen ab und ihr Sozialverhalten verbesserte sich. „Botox dämpft negative Emotionen und wirkt dadurch stabilisierend“, erläutert Professor Krüger. Es lähmt die Muskeln zwischen Verschwindet die gerunzelte Stirn bei Trauer, hellt sich auch die Stimmung auf, so die Theorie. den Augenbrauen. In diesem BeFoto: Flickr/Joe Penna/CC by 2.0 reich drücken wir negative Stimmungen wie Sorgen und Ängste orscher der der Asklepios Klinik Nord- Botox bekannte Botulinumtoxin seelische aus, was an den sogenannten Zornesfalten Ochsenzoll (Hamburg) und der Medi- Erkrankungen positiv beeinflussen kann, sichtbar wird. Botox verhindert, dass diese zinischen Hochschule Hannover (MHH) hatten die beiden Psychiater bereits vor negativen Emotionen ausgedrückt werden haben herausgefunden, dass Botulinum- einigen Jahren bewiesen: Sie fanden heraus, können. „Das führt dazu, dass sich die Intoxin Menschen hilft, die an der emotio- dass es Depressionen schnell, deutlich und tensität dieser Emotionen reduziert, denn der Gesichtsausdruck und das psychische nal instabilen Persönlichkeitsstörung des anhaltend lindern kann. Menschen mit der Borderline-Erkran- Befinden sind wechselseitig miteinander Borderline-Typs leiden. „Botox könnte das bisher einzige zugelassene Medika- kung haben extreme Stimmungsschwan- verbunden: Mimik drückt Gefühle aus, ment gegen Persönlichkeitsstörungen kungen und leiden an ausgeprägten nega- wirkt aber gemäß der sogenannten Facialwerden. Es hat zudem den Vorteil, dass tiven Emotionen. Sie sind sehr impulsiv Feedback-Hypothese auch auf unsere Stimseine Wirkung monatelang anhält“, sagt und führen instabile, zwischenmenschliche mung zurück“, Wollmer. Tillmann Krüger von der Klinik für Psych- Beziehungen. Oft stehen sie unter hochgra„Botulinumtoxin hat, in niedriger iatrie, Sozialpsychiatrie und Psychothera- diger, innerer Anspannung, aufgrund derer Dosierung örtlich gespritzt, kaum Nebensie sich häufig als Gegenimpuls körperliche wirkungen“, versichert Professor Krüger. Es pie der MHH. Er und Marc Axel Wollmer, Asklepios Schmerzen oder Verletzungen zufügen. funktioniere auch bei jüngeren Personen Klinik Nord-Ochsenzoll, publizierten dazu Viele von ihnen haben in ihrer Kindheit ohne Gesichtsfalten. Die Forscher sind erste Ergebnisse im Fachmagazin „American und Jugend schwere, zum Teil traumatische, überzeugt, dass sich die Erfolge auch auf Journal of Psychiatry“. Die Forscher führen Erlebnisse gehabt. In Deutschland leiden andere Persönlichkeits- und Impulskontnun eine umfassendere Studie durch, für nach neuesten Zahlen etwa fünf Prozent rollstörungen übertragen lassen. Um ihre die sie Borderline-Patientinnen suchen, da der Bevölkerung oder zwischen 2,4 und 4 ersten Ergebnisse wissenschaftlich zu übermehr als 62 Prozent der Betroffenen Frauen Millionen Menschen an dieser Erkrankung. prüfen, haben sie nun die klinische Studie sind. Dass das unter dem Handelsnamen Etwa 70 Prozent der Patienten können heute initiiert. F 3 powered by Ausgabe | 35/16 09. September 2016 Forschung Warum Menschen aus Cilento so alt werden Wissenschaftler fanden heraus, dass auch körpereigene Faktoren die Lebensdauer bestimmen können L ange haben Wissenschaftler nach genetischen, Ernährungs- und Umweltfaktoren gefahndet, die die Lebensspanne verlängern, darunter Fasten- und Diättage, Sport oder die mediterrane Küche. Jetzt melden italienische Forscher der Universität La Sapienza in Rom einen Fortschritt. Sie haben einen körpereigenen Faktor gefunden, der signifikant zu einem überdurchschnittlich langen Leben beiträgt. In einer Pilotstudie an einigen der ältesten Menschen der Welt entdeckten sie, dass die Durchblutung von Muskeln und Organen der Alten so gut war wie bei gesunden Menschen, die 30 Jahre jünger waren. Die Ergebnisse der kürzlich vorgestellten Studie zeigen, dass niedrige Blutspiegel des körpereigenen Hormons Adrenomedullin (bio-ADM) diese gute Mikrozirkulation anzeigen. Mit einem Biomarker, der Langlebigkeit anzeigt, rückt die systematische Identifikation von Erb- und Umweltfaktoren, die die Lebensspanne verlängern oder verkürzen, erstmals in greifbare Nähe. Professor Salvatore Di Somma und sein Team führten bei zwei Personengruppen, die aus der Cilento-Region stammen, einen umfassenden Gesundheits-Check-up durch und erfragten die genauen Lebensum- stände. Im Cilento, 150 km südlich von Neapel, leben überdurchschnittlich viele Hochbetagte. Die erste Gruppe bestand aus 29 sehr alten Menschen (Durchschnittsalter 92 Jahre), die zweite aus 52 Verwandten (Durchschnittsalter 60 Jahre), die mit ihnen im selben Haushalt wohnten. Da sie ähnliche Gene mitbringen und den gleichen Lebensbedingungen ausgesetzt sind, war die Erwartung der Wissenschaftler, dass auch sie ein langes Leben vor sich haben. Das Hennigsdorfer Diagnostikunternehmen sphingotec führte die Blutanalysen durch. „Sehr niedrige Konzentrationen des körpereigenen Hormons bio-ADM zeigen eine sehr gute Durchblutung der Organe und Muskeln an“, erklärt Professor Di Somma. Eine gute Mikrozirkulation trägt bei Marathonläufern entscheidend zu deren besonderer Leistungsfähigkeit bei: Bei gleicher Herzfrequenz werden die Organe besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und Stoffwechselschlacken schneller abtransportiert als bei untrainierten Personen. „Die Verbindung zwischen niedrigen bio-ADM-Spiegeln und einer guten Mikrozirkulation als Indikator einer guten Lebensqualität ist eine sehr wichtige Entdeckung“, sagt sphingotec-Gründer Einwohner der süditalienischen Stadt Cilento. Foto: ©sphingotec/Oliver Ziebe Andreas Bergmann, der den bio-ADM-Test entwickelt hat. „Wenn bio-ADM sich als zuverlässiger Indikator für ein langes Leben erweist, eröffnet dies erstmals die Möglichkeit einer systematischen Untersuchung der Faktoren, die zu einem langen Leben beitragen.“ Die Wissenschaftler planen, die Studie auf 2.000 Teilnehmer aus der Cilento-Region auszudehnen. Ein Hauptziel dabei ist es zu untersuchen, ob bestimmte Bestandteile der lokalen mediterranen Küche den bioADM-Blutspiegel senken. Die traditionelle Cilento-Küche nutzt unter anderem frische Wildkräuter und regional angebaute Pflanzen, denen ein gesundheitsfördernder Effekt nachgesagt wird. Wirtschaft Bayer erhöht Offerte für Monsanto auf 65 Milliarden Dollar Der Leverkusener Chemiekonzern Bayer will sein Gebot für den US-Saatgutriesen Monsanto auf bis zu 130 US-Dollar je Aktie erhöhen I m seit Monaten dauernden Übernahmepoker erhöht der Leverkusener Chemiekonzern Bayer sein Angebot für den US-Saatgutriesen Monsanto auf mehr als 65 Milliarden US-Dollar. „Unter der Voraussetzung einer einvernehmlichen Übernahme“ sei man bereit, 127,50 Dollar je Monsanto-Aktie zu zahlen, teilte Bayer am mit. Bislang hatte der Dax-Konzern 125 Dollar je Monsanto-Aktie angeboten. „Die Bayer AG bestätigt fortgeschrittene Verhandlungen über die geplante Übernahme von Monsanto. Die genauen Konditionen stehen jedoch noch nicht fest“, hieß es in der Mitteilung weiter. Der Bayer-Aufsichtsrat will laut Rheinischer Post am 14. September über den Stand der Verhandlungen und die weiteren Schritte beraten. Das bisher bekannte offizielle Gebot von Bayer für Monsanto entspricht inklusive Schulden 64 Milliarden Dollar. Dem US-Konzern – weltweit die Nummer eins bei Saatgut – ist das zu wenig. Investoren in den USA setzen darauf, dass Bayer bis zu 135 Dollar bieten muss. Immerhin hatte Monsanto den Rheinländern nach Reuters-Informationen vor wenigen Wochen begrenzten Einblick in interne Daten gewährt. So wäre Bayer bereit, sogar bis zu 130 Dollar für eine Monsanto-Aktie auf den Tisch zu legen, wie die Zeitung unter Berufung auf nicht näher bezeichnete Konzernkreise berichtete. Bei den in den vergangenen Wochen geführten Verhandlungen hätten sich beide Seiten angenähert. In dem Übernahmepoker um den USKonzern Monsanto darf Bayer Insidern zufolge nun einen gründlicheren Blick in die Bücher des Saatgutherstellers werfen. Bayer führe bei Monsanto eine vertiefte Buchprüfung (Due Diligence) durch, erfuhr 4 powered by Ausgabe | 35/16 Reuters von mehreren mit den Übernahmeverhandlungen vertrauten Personen. In den Gesprächen hätten beide Seiten Zugeständnisse gemacht. „Man nähert sich scheibchenweise an“, sagte ein Insider. Bisher hatte Bayer nur einen limitierten Einblick in die Bücher bekommen. Bayer halte sich in den schon Monate andauernden Verhandlungen über eine Übernahme aber alle Optionen offen – eine freundliche Übernahme, eine feindliche Übernahme oder auch einen Rückzug, sagte ein Insider. Analyst Peter Spengler von der DZ Bank erwartet, dass Bayer eine feindliche Übernahme von Monsanto plant. „Wir gehen davon aus, dass das Management-Team den Aufsichtsrat um Erlaubnis dafür fragen wird“, schrieb er in einem Kurzkommentar. Der jetzt gebotene Preis sei ein letzter Mit Monsanto würde sich Bayer in den Augen der Öffentlichkeit nicht gerade ein prestigeprächtiges Unternehmen kaufen. Foto: Flickr/Die Grünen Kärnten/CC by 2.0 Versuch, um über eine Transaktion zu verhandeln. Analystin Marietta Miemietz von der Equinet Bank sagte, der neue Preis erhöhe den Druck auf Monsanto, das Angebot anzunehmen. Experten rechnen damit, 09. September 2016 dass Bayer noch mehr für Monsanto auf den Tisch legen muss. Spengler von der DZ Bank sieht einen Preis von 135 Dollar je Aktie als Obergrenze. Bayer und Monsanto sind nicht die einzigen Großkonzerne in der in Bewegung geratenen Agrochemiebereich, die ihr Heil in Zusammenschlüssen und Übernahmen suchen. Unter anderem übernimmt der Chemieriese ChemChina gerade den Schweizer Saatgutspezialisten Syngenta. für 43 Milliarden Dollar. Bereits Ende 2015 wurde der Zusammenschluss von Dow Chemical und Dupont zu einem neuen Branchenriesen auf den Weg gebracht. Fallende Getreidepreise und instabile Märkte in den Schwellenländern haben den Herstellern von Pflanzenschutzmitteln und Saatgut zuletzt zugesetzt. Gesundheit Spanien: Mann stirbt an Krim-Kongo hämorrhagischen Fieber Diesmal scheint sich der Betroffene jedoch in Spanien selbst damit infiziert zu haben D ie spanischen Gesundheitsbehörden befassen sich derzeit mit einem Fall, bei dem ein 62 Jahre alter Mann an KrimKongo hämorrhagischen Fieber erkrankte und Ende August daran verstarb. Der Mann infizierte eine Krankenschwester, die ihn in einem Krankenhaus in Madrid behandelt hatte. Im Gegensatz zu dem Mann ist die Frau aber stabil und wird in Quarantäne gehalten. Insgesamt sollen etwa 200 Menschen mit dem älteren Mann und der Krankenschwester in Kon- Die Übertragung des Krim-Kongo hämorrhagischen Fiebers erfolgt entweder durch Zeckenstich oder Kontakt zu infizierten Tieren. Foto: Flickr/ Fritz Flohr Reynolds/Cc by nc 2.0 takt gekommen sein. Der WHO zufolge liegt die Sterberate bei dieser Infektion bei etwa 30 Prozent. Oft ist Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber in Afrika, auf dem Balkan, in der Ukraine, im Mittleren Osten und Zentralafrika zu finden. Im Krankenhaus hatte der Mann angegeben, sich wahrscheinlich die Infektion bei einer Wanderung durch die Castilla-Leon-Region durch einen Zeckenbiss zugezogen zu haben, so die spanischen Gesundheitsbehörden. „Der Fall in Madrid wäre der erste unabhängige Fall in Westeuropa“, so die Behören, „also nicht aus einer anderen Region nach Spanien mitgebracht.“ In Deutschland hatte es zwar kürzlich auch einen Fall des KrimKongo hämorrhagischen Fiebers gegeben, aber hier sei der Ursprung in einem Land außerhalb Westeuropas nachweisbar gewesen. Das Krim-Kongo hämorrhagische Fieber wurde das erste Mal 1944 auf der Krim entdeckt und dann 1969 im Kongo. 2011 konnte es bereits einmal in Zecken in Spanien nachgewiesen werden. Aber die Infektion des Mannes ist die erste auf spanischem Boden. „Neben dem Menschen können eine Vielzahl von Vertebraten (Wild- und Nutztiere) infiziert werden, wobei die Tiere im Gegensatz zum Menschen nicht erkranken“, so das Robert-Koch-Institut. „Die Übertragung auf den Menschen erfolgt entweder durch Zeckenstich oder Kontakt zu infizierten Tieren“. „Das Krankheitsbild beim Menschen reicht von inapparenten oder grippe-ähnlichen Verläufen bis hin zum Bild eines hämorrhagischen Fiebers mit hoher Letalität. Nach einer Inkubationszeit von 1 bis 12 Tagen setzt plötzliches Fieber ein. Hinzu kommen Unwohlsein, Schwäche, Erregbarkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Appetitlosigkeit, gelegentlich auch Erbrechen, Durchfall und Oberbauchschmerzen. Nach wenigen Krankheitstagen können sich z. T. massive Hämorrhagien entwickeln, mit Haut- und Darmblutungen oder Bluterbrechen, oft mit einer Leberschädigung einhergehend.“ Impressum Geschäftsführer: Christoph Hermann, Karmo Kaas-Lutsberg. Herausgeber: Dr. Michael Maier (V.i.S.d. §§ 55 II RStV). Redaktion: Anika Schwalbe, Gloria Veeser, Julia Jurrmann, Cüneyt Yilmaz. Sales Director: Philipp Schmidt. Layout: Nora Lorz. Copyright: Blogform Social Media GmbH, Kurfürstendamm 206, D-10719 Berlin. HR B 105467 B. Telefon: +49 (0) 30 / 81016030, Fax +49 (0) 30 / 81016033. Email: [email protected]. Erscheinungsweise wöchentliches Summary: 52 Mal pro Jahr. Bezug: [email protected]. Mediadaten: [email protected]. www.deutsche-gesundheits-nachrichten.de 5
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