marktkommentar

MARKTKOMMENTAR
Hamburg, 2. August 2016
EUROPÄISCHE AKTIEN: UNSICHERHEITEN SIND WEITGEHEND EINGEPREIST
Brexit, Banken, Terror – vor allem diese drei Themen sorgen zurzeit für Unsicherheit in Europa und belasten damit die Aktienmärkte. Für Boris Jurczyk, Manager des Euroland-Aktienfonds Berenberg European
Equity Selection, gibt es dennoch gute Gründe für ein Investment in europäische Aktien – von der lockeren
Notenbankpolitik über attraktive Bewertungen, bis hin zum schlechten Sentiment für Europa. Als aktiver
Manager sieht er sich im aktuellen Umfeld im Vorteil gegenüber passiven Investoren. Der Unterschied zwischen guten und schlechten Unternehmen ist groß, das kommt in unruhigen Zeiten an der Börse wieder
stärker zum Tragen.
Zu Jahresanfang sahen noch viele Marktteilnehmer Europa als die aussichtsreichste Aktienregion. Diese Einschätzung
hat sich nicht bewahrheitet. Europäische Aktien haben in den ersten sieben Monaten deutlich schlechter abgeschnitten als andere Aktienmärkte. So verlor der Euroland-Aktienindex Euro Stoxx 50 bis Ende Juli 7 Prozent, während der
amerikanische Aktienindex S&P 500 (in Euro) 4 Prozent und der MSCI Emerging Markets (in Euro) sogar knapp
10 Prozent zulegten. „Es wurde viel Geld aus Europa abgezogen. Aktuelle Fondsmanagerumfragen zeigen, dass Europa inzwischen als Anlageregion in den Portfolios untergewichtet ist. Das hat es längere Zeit nicht mehr gegeben“,
sagt Berenberg-Fondsmanager Boris Jurczyk.
Drei Belastungsfaktoren für Europa
Vor allem drei große Themen haben nach Meinung Jurczyks die Stimmung in Europa zerstört: politische Unsicherheit
durch das Brexit-Votum, die Bankenkrise in Italien und die Terroranschläge. Die Unsicherheit über den weiteren
Verlauf des EU-Austritts Großbritanniens wirkt sich zum einen auf das Investitionsverhalten von Unternehmen aus.
Die Fluggesellschaft Ryanair beispielweise will geplante Investitionen für Großbritannien auf das europäische Festland verschieben. Der Einkaufsmanagerindex, ein wichtiges Konjunktur-Barometer, ist in Großbritannien auf dem
niedrigsten Stand seit sieben Jahren gefallen. „Zum anderen verunsichert die Brexit-Entscheidung Investoren außerhalb Europas. Dazu hören sie etwas von Terroranschlägen und entscheiden sich schnell gegen Europa“, erklärt Jurczyk.
Die Terroranschläge schrecken nicht nur Investoren aus Übersee ab. Sie können sich mittelfristig auch auf die europäische Wirtschaft auswirken. „Beispielsweise wird weniger gereist. Gewinnwarnungen von Fluggesellschaften – wie
jüngst von Lufthansa und Easyjet – sind häufig ein Vorbote einer wirtschaftlichen Abschwächung“, so der Fondsmanager. Der dritte große Belastungsfaktor für Europa ist die Bankenkrise in Italien. Der europäische Bankenstresstest
hat die Probleme des Bankensektors erneut deutlich aufgezeigt. „Unserer Ansicht nach bleibt der Bankensektor in
ganz Europa für Aktienanleger erst einmal äußerst unattraktiv“, sagt Jurczyk.
Fünf Gründe für europäische Aktien
Trotz der Unsicherheitsfaktoren, die den Markt auch in der zweiten Jahreshälfte begleiten dürften, sind europäische
Aktien attraktiv. „Jeder größere Rückschlag an den europäischen Aktienmärkten ist mittelfristig eine Kaufgelegenheit“, sagt Jurczyk. Für die Anlageregion sprechen seiner Meinung nach vor allem fünf Gründe:
•
Politische Risiken sind größtenteils bekannt und im Markt eingepreist
Zwar herrscht viel Unsicherheit, wie es politisch in der Europäischen Union weitergeht, der Markt ist
sich der Risiken aber bewusst. Das gilt auch für den amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf, der die
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Märkte in den kommenden Monaten beschäftigen dürfte.
•
Die Geldpolitik der Notenbanken wird unterstützend für Aktien bleiben
Durch die Brexit-Entscheidung ist mit weiteren Lockerungsmaßnahmen zu rechnen. Die Europäische
Zentralbank hat es bislang nicht geschafft, die Inflation anzukurbeln. Es könnten neue Maßnahmen folgen, auch extreme, bislang unvorstellbare Instrumente wie Helikoptergeld sind nicht mehr völlig abwegig.
•
Das Wirtschaftswachstum in Europa bleibt positiv
Auch wenn Großbritanniens angekündigter EU-Austritt und die Terrorgefahr einen negativen Einfluss
auf die wirtschaftliche Stimmung haben, bleibt das Wachstum in Europa deutlich positiv. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass Europa in eine Rezession abdriften könnte.
•
Europäische Aktien sind im Vergleich zu US-Aktien attraktiv bewertet
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 liegt auf einem Fünf-Jahres-Hoch, während das KGV
des Euro Stoxx 50 noch 15 Prozent unter dem Fünf-Jahres-Hoch liegt.
•
Das Sentiment für europäische Aktien ist extrem negativ
Eine extrem schlechte Stimmung ist oft ein sehr guter Indikator für einen Trendwechsel.
Comeback der Rohstoffe, überteuerte defensive Aktien
Kurspotenzial sieht Jurczyk zurzeit bei ausgewählten Aktien mit Bezug zum Rohstoffsektor. Die Rohstoffpreise haben sich im Frühjahr stabilisiert und Optimismus für die globale Wirtschaftsentwicklung entfacht. Im Juni hat der
Fondsmanager mit der italienischen ENI erstmals seit Langem wieder einen Energiekonzern gekauft. Gute Chancen
erwartet er ebenfalls im Mediensektor, wo er mit dem Satellitenbetreiber SES, Sat1Pro7 Media und dem französische
Medienhaus Publicis deutlich übergewichtet ist. „Diese Unternehmen korrelieren wenig mit dem allgemeinen Marktgeschehen und können als Puffer in fallenden Märkten dienen“, so Jurczyk. Traditionell defensive Aktien – etwa die
großen Unternehmen aus dem Nahrungsmittel- und Getränkesektor – hält er hingegen für zu teuer und sieht dort
eine erhöhte Rückschlaggefahr.
Abgesehen vom stark angeschlagenen Bankensektor erkennt Jurczyk zurzeit wenig übergreifende sektorale Bewegungen. Es sei vielmehr wichtig, jedes Unternehmen einzeln zu analysieren. Jurczyk: „Im aktuellen Umfeld haben aktive
Manager einen signifikanten Vorteil gegenüber passiven Indexinvestments. Es gibt eine hohe Divergenz wie sich die
einzelnen Unternehmen entwickeln. Aktives Management kann in diesem Umfeld durch die Auswahl der geeigneten
Aktien einen deutlichen Mehrwert erzielen. In stabilen Aufwärtsmärkten ist es tendenziell schwer, den Gesamtindex
zu schlagen. Jetzt trennt sich aber die Spreu vom Weizen.“
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Der Fonds und seine Anteilklassen im Überblick:
Berenberg European Equity
Fonds:
Selection (Anteilklasse R)
WKN / ISIN
A1C2XN / DE000A1C2XN2
Berenberg European Equity
Selection (Anteilklasse I)
A1C5D0 / DE000A1C5D05
Auflegungsdatum:
18. Oktober 2010
Fondsmanager:
Boris Jurczyk (seit Auflage)
Fondswährung:
EUR
Gesamtfondsvermögen:
79,5 Mio. EUR
Ausgabeaufschlag:
derzeit 5,00 %
derzeit 0 %
Verwaltungs-, Verwahrstellen- und
Asset Management-Vergütung:
derzeit 1,05 % p.a.
derzeit 0,54 % p.a.
Morningstar RatingTM (30.06.2016)
Stand: 29. Juli 2016
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Berenberg wurde 1590 gegründet und gehört heute mit den Geschäftsbereichen Private Banking, Investment Banking,
Asset Management und Corporate Banking zu den führenden europäischen Privatbanken. Das Bankhaus mit Sitz in
Hamburg wird von persönlich haftenden Gesellschaftern geführt, hat eine starke Präsenz in den Finanzzentren London, Zürich, New York sowie Frankfurt und verfügt insgesamt über 19 Standorte in Europa und Amerika. Mit festem
Bezug zu unserer Tradition tragen mehr als 1.300 Mitarbeiter unseren Geschäftserfolg in die Zukunft.
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Hamburg, 2. August 2016
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