MONATSSPRUCH August 2016

MONATSSPRUCH
August 2016
„Zeigt, dass ihr die Kraft des Salzes in euch habt:
Haltet Frieden untereinander“
Markus 9,50
Liebe Leserinnen und Leser,
2007 wurde von der Synode unserer Landeskirche EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz) ein Perspektivprogramm verabschiedet, das den Titel „Salz der Erde“
trägt. Dort wurden zunächst Reformvorhaben in der Kirche beschrieben, über eine Verbesserung
der Kommunikation gesprochen und bessere Beteiligungs- und Gestaltungsmöglichkeiten von
Ehrenamtlichen und Laien angemahnt. Es folgten 2014 zehn Thesen, dieses Mal mit der Überschrift „begabt leben - mutig verändern“; sie haben noch einmal präziser die Herausforderungen
von Kirche in der heutigen Zeit genannt und Vorschläge zur Weiterarbeit formuliert.
Das tragende Bildsymbol ist das Salz, so wie es Jesus in einer Rede an seine Jünger verwendet.
Salz hat ganz verschiedene und unterschiedliche Wirkungen, erstaunlich, dass es eine Beschreibung für christliches Handeln und seine Ausstrahlung wurde.
SALZ KANN: Eis brechen und seine Glätte vermindern. Ist das nicht eine schöne Übertragung auf
den christlichen Glauben, dass er den Frost der Beziehungslosigkeiten und Lieblosigkeiten schmelzen
lässt, wenn er Anteilnahme, Akzeptanz, Hilfsbereitschaft und menschliche Wärme verbreitet.
SALZ KANN: Reinigen und bewahren. In unseren Zeiten ist es ungemein wichtig, dass wir von
Seiten der Kirche sinnvoll Kritik üben, wenn unguter Zerfall und entsprechende Missstände sich
breit machen. Wir sind aufgefordert, unverblümt das Wort zu erheben, wenn es darum geht,
Ungerechtigkeit oder Verletzungen der Menschenwürde aufzuzeigen. Oder wie der Monatsspruch uns ermahnt, Frieden stiftend und Frieden bewahrend in der Welt unterwegs zu sein.
Aber wir dürfen auch nicht empfindlich sein, wenn wir selber in den Fokus der Kritik geraten!
SALZ KANN: Die berühmte Würze ausmachen. Das ist die appetitliche Seite des Salzes, nämlich
in richtiger Dosierung den Speisen den abrundenden Schliff zu geben. Glaube bringt Menschen
bestenfalls auf die Spur des Lebens: er hat mit Freude mehr zu tun als mit Verdruss, mehr mit
Lachen und Leben als mit Entsagung und Kargheit. „Habt Salz in euch“, unsere Aufgabe in Kirche
und Diakonie ist es, die Qualitäten dieses wichtigen Erdenelements, das sich seit über 5 Millionen
Jahren ablagert, im Glauben umzusetzen und Menschen auf den Geschmack zu bringen.
„Wenn Jesus nicht sich selbst, sondern seine Jünger das Salz der Erde nennt,
so überträgt er die Wirksamkeit auf der Erde“(Dietrich Bonhoeffer zur Nachfolge)
Es grüßt Sie freundlich
Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau