Liebe Leserin , lieber Leser Habt Salz in Euch und haltet Frieden untereinander! (Markus 9,50) Liebe Leserin, lieber Leser! Dieser Monatsspruch für den August ist doch mal eine gute Nachricht: Habt Salz in Euch! Jesus empfiehlt uns Salz. Jesus gibt uns keine Warnung vor zu hohem Blutdruck, keine Klage über zu hohen Salzkonsum. Habt Salz in Euch! Für Jesus ist Salz nicht nur hier etwas kostbares und schmackhaftes. Selbst die Lutherbibel hat Jesus mit dieser Aussage eingeschüchtert. Die übersetzt nämlich vorsichtig: Habt Salz bei Euch. Aber Jesus sagt tatsächlich: Habt Salz in Euch! Aber Jesus ist natürlich kein Ernährungsberater. Und auch kein Naturwissenschaftler. Das wird deutlich in der ersten Hälfte dieses Verses: Das Salz ist gut, wenn aber das Salz nicht mehr salzt, womit wird man´s würzen? Das widerspricht natürlich aller Naturwissenschaft, aber auch aller Erfahrung. Salz salzt immer. Es kann seine Salzkraft nicht verlieren. Es kann höchstens in Wasser aufgelöst werden und dann verschwinden. Aber nichtsalzendes Salz, das gibt es nicht. Als Bild freilich ist es stark: Passt auf, dass ihr das Salz Eures Lebens, eure Lebenswürze, nicht verschwendet oder es fade werden lasst und abtötet! Habt Salz in Euch! – da geht es Jesus also nicht um richtige Ernährung – es geht ihm um richtigen Glauben. Glauben muss Salz in sich haben. Salz gibt dem Glauben die Schärfe und die Wirksamkeit. Wenn ich meinen Glauben nur im Stillen bei mir trage, dann salzt er nicht. Ich muss meinen Glauben in die Suppe des Lebens werfen. Nur dann kann er mein Leben und das Leben anderer würzen. Glauben als Würze in der Suppe des Lebens- das scheint heute vielen fremd. Sie erhoffen sich in der Fadheit ihres Alltags andere Würze – und die Wirtschaft verdient daran prächtig. Fallschirmsprung, Extremsport, Genuss, oder auch nur ein exquisites Gewürzsalz sollen das Leben aufpeppen. Aber der Glauben? Wie kann Glauben mein Leben würzen? In der Begegnung mit Jesus haben viele Menschen erlebt, wie er Würze in ihr Leben bringt. Jesus hat sich gerade denen zugewendet, die kraftlos waren. Er hat ihr Leben gewürzt. Mit seiner Vergebung, seinen Worten und seinen Heilungen hat er fades Leben gewürzt und wieder schmackhaft gemacht. Das Leben des Zöllners Zachäus schmeckte nicht mehr nach Einsamkeit und Habgier, sondern nach Gottes Nähe. Das Leben der Aussätzigen schmeckte nicht mehr nach Ausgrenzung, sondern nach neuer Gemeinschaft. Habt Salz in Euch! - Vielleicht steckt bei Jesus auch der Gedanke darin, dass wir Christinnen und Christen unseren Glauben als ein Opfer an Gott in die Welt einbringen. So, wie man zur Zeit Jesu im Tempel auch Salz auf dem Altar vor Gott geopfert hat. Der zweite Wunsch Jesu scheint gegen den würzigen ersten abzufallen. Aber das täuscht. Haltet Frieden untereinander! –das bedeutet eben nicht, dass ich den anderen einfach in Ruhe lasse. Ich soll mir um meine Glaubensschwester, meinen Glaubensbruder Mühe geben. Damit wir im Schalom, im segensreichen Frieden Gottes, gemeinsam leben können. Nicht im grimmigen Stillhalten – sondern im segensreichen Miteinander und Füreinander. Salz und segensreichen Frieden legt uns Jesus ans Herz – Vielleicht sind Sie besonders aufmerksam, was sie als Salz Ihrer Gemeinde dazu beitragen können, dass Segen unter uns geschieht. Ihr Pfarrer Andreas Funk
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