Physikalisches Anfängerpraktikum Teil 2 Versuch 2–83: γ − Absorption —Korrekturen zur Auswertung— Gruppe Mi-14: Marc A. Donges <[email protected]>, 1060028 Tanja Pfister, 1204846 2005–04–27 1 2 Aktivität von Cs-137 Um die Aktivität des verwendeten Cs-137-Präparats zu bestimmen, wurde die Zählrate bei verschiedenen Abständen gemessen. Mit der vom Abstand abhängigen Nachweiswahrscheinlichkeit q wurden diese Werte in Aktivitäten umgerechnet: A= N n = t·q q Bzw. mit Ausgleich der Totzeitquote T des Photomultipliers: A0 = A · 1 1−T Ferner ist zu Beachten, daß nur 92% der Zerfallsvorgänge von Cs-137 zu den von uns beobachteten γ − Zerfällen gehören: A00 = A0 · Abstand/cm 2 3 4 n in s−1 2088,33 1468,87 1100,30 q 0,022 0,015 0,008 Totzeitquote 15% 11% 8% 1 0,92 A in kBq 94,92 97,92 137,54 A0 in kBq 111,68 110,03 149,50 A00 in kBq 121,39 119,60 162,50 Damit ergibt sich eine mittlere Aktivität h Ai = 134,5 kBq. Der aus der Tabelle entnommene Wert q muß bereits geometrische Effekte berücksichtigen, sowie die Tatsache, daß nicht alle Quanten in der Detektormasse wechselwirken. Was nicht berücksichtigt wird, ist die Totzeit der Meßapparatur, deren Anteil an der Meßdauer von der Rate der Ereignisse abhängt. Diese wurde hier zusätzlich korrigiert. Eventuell ist durch die Abstrahlcharakteristik der verwendeten Quellen, die bevorzugt in eine Richtung abstrahlen, der angegebene Korrekturwert für zunehmende Abstände zunehmend unzutreffend, da die berücksichtigten geometrischen Effekte bei zunehmendem Abstand stärker von denen bei Verwendung eines in alle Richtungen gleichmäßig wirkenden Strahlers abweichen. 2 3 Statistik 3.1 Verteilung Zur Bestimmung der Art der Verteilung wurden zwei Stichproben gebildet, eine aus der Summe über die Spektralkanäle 16–20 (Stichprobe a), eine aus der Summe über alle Spektralkanäle (Stichprobe b). Erwartet wurde eine Poisson-Verteilung. Da bei Stichprobe b die absoluten Häufigkeiten der Zählraten gering waren, wurden jeweils zwei Zählraten zu einer Klasse zusammengefaßt. 3.2 Eckdaten der Verteilungen Von beiden Stichproben wurde der Mittelwert xm , die Standardabweichung der Einzelmeßwerte s, sowie die Standardabweichung des Mittelwerts sxm bestimmt: Wert xm s s √xm x √ m xm s Probe mit Mittelwert „3“ 3,08 1,99 0,15 1,75 Probe mit Mittelwert „25“ 24,16 6,48 0,50 4,92 0,88 0,76 √ Wie zu erwarten ist für beide Stichproben das Kriterium für eine Poissonverteilung ( guter Näherung erfüllt. 3 xm s = 1) in Graphische Darstellung absolute Haeufigkeit 3.3 44 42 40 38 36 34 32 30 28 26 24 22 20 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 gemessene Ereigniszahl Gauss Poisson 0 1 2 3 4 5 6 Zaehlrate 7 8 9 10 11 12 absolute Haeufigkeit Abbildung 1: Statistische Verteilung für Mittelwert „3“ 35 34 33 32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 gemessene Ereigniszahl Gauss Poisson 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40 42 44 Zaehlrate Abbildung 2: Statistische Verteilung für Mittelwert „25“ In den Diagrammen ist entfernt sichtbar, daß bei der Stichprobe mit größerem Mittelwert die Kurven für Gaußverteilung und Poissonverteilung mehr annähern (bis auf die Skalierung). Zu erwarten wäre, daß eine Poissonverteilung bei genügend großem Mittelwert durch eine Gaußverteilung ersetzt werden kann. Dem widersprechen unsere Beobachtungen zumindest nicht. 4 3.4 χ2 − Test Wie in der Vorbereitung dargelegt, verwenden wir nun den χ2 − Test, als mathematische Methode zur Verifikation, ob eine Poisson- respektive Gaußverteilung eine geeignete Beschreibung der Häufigkeitsverteilung der gemessenen Ereigniszahlen ist. 3.4.1 Probe mit Mittelwert „3“ Wir erhalten folgende Werte im Vergleich mit den jeweiligen theoretischen Verteilungen: χ2Poisson = 27,99 χ2Gauß = 78,13 Für eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% und 10 Freiheitsgrade (Poisson) liegt der Maximalwert laut Vorbereitungshilfe bei χ2max = 18,31. Für die Gaußverteilung, also 9 Freiheitsgrade, liegt der Maximalwert laut Vorbereitungshilfe bei χ2max = 16,92. Damit ist sowohl die Poissonverteilung als auch die Gaußverteilung keine geeignete Beschreibung der gemessenen Häufigkeitsverteilung. Dies ist überraschend, da die Kurven optisch doch recht schön übereinstimmen. 3.4.2 Probe mit Mittelwert „25“ Wir erhalten folgende Werte im Vergleich mit den jeweiligen theoretischen Verteilungen: χ2Poisson = 93,54 χ2Gauß = 16,68 Für eine Irrtumswahrscheinlichkeit von 5% und 21 Freiheitsgrade (Poisson) liegt der Maximalwert laut Vorbereitungshilfe bei χ2max = 32,67. Für die Gaußverteilung, also 20 Freiheitsgrade, liegt der Maximalwert laut Vorbereitungshilfe bei χ2max = 31,41. Damit ist sowohl die Poissonverteilung keine geeignete Beschreibung der gemessenen Häufigkeitsverteilung, während die Gaußverteilung geeignet ist. 3.5 Berechnungsbögen 5
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