Pressemitteilung - Deutscher Verein für öffentliche und private

21. Juni 2016
Pressemitteilung
3. Pflegestärkungsgesetz: Neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff auch im
Sozialhilferecht zügig umsetzen
Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. begrüßt die im Entwurf eines
Dritten
Pflegestärkungsgesetzes
vorgesehene
Einführung
des
neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffs in der Sozialhilfe und die Intention, die Rolle der
Kommunen in der Pflege zu stärken.
Berlin – In
seiner
Stellungnahme
zum
Referentenentwurf
des
Bundesgesundheits-
ministeriums macht der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. deutlich,
dass der zum 1. Januar 2017 in der Pflegeversicherung eingeführte neue Begriff der
Pflegebedürftigkeit auch für Sozialhilfeempfänger gelten muss. Entscheidend sei, dass die
Änderungen in der Sozialhilfe zeitgleich mit den Regelungen der sozialen Pflegeversicherung
in Kraft treten. „Schließlich können wir nicht mit zwei Begrifflichkeiten operieren. Damit wäre
das Chaos und Diskriminierung vorprogrammiert“, sagt Michael Löher, Vorstand des
Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.
Hinsichtlich der im Entwurf gewählten Formulierung einer Vorrang-/Nachrangregelung für das
Verhältnis zwischen Pflege- und Eingliederungshilfeleistungen meldet der Deutsche Verein
Bedenken an. Er hat in der Vergangenheit wiederholt gefordert, das Verhältnis zwischen
Pflege- und Eingliederungshilfeleistungen gesetzgeberisch zu klären. Der geltende Gleichrang
zwischen den Leistungen führt in der Praxis zu Unklarheiten, die durch die Umsetzung des
neuen
Pflegebedürftigkeitsbegriffs
noch
zunehmen
werden.
„Wichtig
ist,
dass
pflegeversicherten Menschen mit Behinderungen, auch wenn sie in einer Einrichtung der
P re s s e k o n t a k t : B e a t e Ma ri a Ha g e n ,
L e i t u n g V e re i n s - u n d M i t g l i e d e r we s e n , P r e s s e - un d Ö f f ent l i c hk ei t s a r be i t
M i c h a e l k i rc h s t r a ß e 1 7 / 1 8  1 0 1 7 9 B e r l i n  T el e f o n 0 3 0 6 2 98 0 - 6 1 4  T el ef a x 03 0 62 9 80 -1 5 0
p r e s s e @ d e u t s c h e r - v e r e i n . d e  www. d e u t s c h e r - v e rei n. d e
Behindertenhilfe leben, die vollen Leistungen der Pflegeversicherung zur Verfügung stehen“,
so Löher.
Richtig sei die Intention des Entwurfs, die Kommunen stärker in die Strukturen der Pflege
verantwortlich einzubinden. Der Deutsche Verein hat mehrfach darauf hingewiesen, dass die
Kommunen mehr Möglichkeiten der Gestaltung ihrer Infrastruktur bekommen müssen,
insbesondere mehr Kompetenzen bei der Gestaltung der Angebotsstrukturen. Dafür werden
mehr Ressourcen benötigt. Aus Sicht des Deutschen Vereins werden mit dem Entwurf die
kommunalen Handlungsmöglichkeiten bei der Gestaltung der lokalen Pflegeinfrastruktur
jedoch eher geringfügig gestärkt.
Die
ausführliche
Stellungnahme
ist
abrufbar
unter
https://www.deutscher-
verein.de/de/uploads/empfehlungen-stellungnahmen/2016/dv-17-16pflegestaerkungsgesetz.pdf
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und
Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und von den Vertretern der Wissenschaft
für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und
Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der
Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation.
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M i c h a e l k i rc h s t r a ß e 1 7 / 1 8  1 0 1 7 9 B e r l i n  T el e f o n 0 3 0 6 2 98 0 - 6 1 4  T el ef a x 03 0 62 9 80 -1 5 0
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