Prof. Dr. Petra Bendel Abgelehnt? Geduldet? Willkommen? Flüchtlingspolitik auf lokaler Ebene Zeit und Ort: Mi 12:15 - 13:45, KH 0.024 Voraussetzungen / Organisatorisches Literatur zum Einlesen stelle ich Ihnen bereits zu Anfang der vorlesungsfreien Zeit auf der Lernplattform „studon“ zur Verfügung, damit Sie sich für eine der fünf angebotenen Arbeitsgruppen entscheiden und miteinander vernetzen können. Bitte melden Sie sich baldmöglich bei mir per Email oder in einer meiner Sprechstunden an, da die Zahl der verfügbaren Plätze im Seminar begrenzt ist: [email protected]. Inhalt Die steigende Zahl der Flüchtlinge stellt auch die Kommunen in Deutschland vor neue Herausforderungen. Grundsätzliche Zielkonflikte infolge der Kompetenzverteilung zwischen Bund, Ländern, Bezirken und Kommunen, zwischen ordnungspolitischen, sozialpolitischen und integrationspolitischen Leistungen treten deutlicher denn je zutage. Denn den Kommunen entstehen neue Aufgaben, etwa für die kinder- und jugendgerechte Unterbringung und Betreuung Unbegleiteter Minderjähriger Flüchtlinge (UMF). Andere Aufgaben weiten sich aus: die Bereitstellung einer ausreichenden Zahl passgenauer Sprachkurse, eine adäquate Gesundheitsversorgung, Zugang zu Ausbildungs- und Arbeitsplätzen auf der lokalen Ebene, die Öffnung bestehender oder das Angebot neuer Begegnungsangebote in Richtung auf eine „Willkommenskultur“. Städte und Gemeinden arbeiten dabei eng mit den Wohlfahrtsverbänden und mit Gruppen von Ehrenamtlichen zusammen, ohne die eine bedarfsgerechte Begleitung und ein Empowerment der Geflüchteten kaum gelingen könnten. Ihre Forderungen vertreten sie in den kommunalen Spitzenverbänden. Inhaltlich untersucht unser Seminar, wie die Kommunen auf diese Herausforderungen reagieren, welche Ziele sie sich setzen, wie sie ihre jeweiligen Handlungsspielräume im Mehrebenensystem nutzen und welche „Best-Practice-Beispiele“ sich womöglich zur Nachahmung eignen. Wir begleiten dabei mein aktuelles Forschungsprojekt in Erlangen, dessen Ergebnisse wir gemeinsam mit den ProjektmitarbeiterInnen im Seminar diskutieren, wir interviewen Entscheidungsträger und VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen aus der Stadt und der Region und laden Politikwissenschaftler aus anderen Universitäten in unser Seminar ein, um einen Vergleich zwischen verschiedenen Kommunen zu ermöglichen. Arbeitstechnisch steht vor allem die Entwicklung einer eigenen Seminararbeit im Mittelpunkt. In drei Bausteinen lernen wir, eine Hausarbeit (als Vorübung zur Bachelorarbeit) systematisch anzugehen: Wir kreisen unser Thema ein, entwickeln eine eigene Fragestellung und wenden eine Methode an.
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