WAS SIND NACHRANGIGE ANLEIHEN? Eine nachrangige Anleihe ist eine Anleihe, die bei Insolvenz des Emittenten erst nach allen anderen Gläubigern zurückgezahlt wird. Die Ansprüche der Inhaber einer nachrangigen Anleihe werden allerdings vor denen der Aktionäre befriedigt. Liquiditätsrisiko: Die Liquidität einer Anleihe spiegelt wider, ob diese am Markt einfach oder schwer verkäuflich ist. Liquide Anleihen sind einfach zu (ver)kaufen. Nicht-liquide Anleihen sind schwieriger zu (ver)kaufen. Nachrangige Anleihen sind meist nicht so liquide, wie normale Anleihen. Merkmale Zinsrisiko: Der Wert einer Anleihe hängt stark vom Marktzins ab. Folgendes Beispiel zur Veranschaulichung: Eine nachrangige Anleihe besitzt dieselben Grundmerkmale wie Beispiel: Sie haben eine Anleihe mit einem Zinssatz von 4%. eine normale Anleihe. Nehmen wir an, der Marktzins steigt auf 5%. Dadurch wird Ihre Anleihe weniger attraktiv, denn Anleger, die am Markt nach einer ■■ Der Emittent ist derjenige, der die Anleihe begibt. Der Emittent (häufig handelt es sich um ein Finanzinstitut) leiht sich bei den interessanten Anleihe suchen, finden dort Anleihen mit einer Anlegern Geld und zahlt diesen im Gegenzug eine Verzinsung Verzinsung von 5%. Der Wert (Kurs) Ihrer Anleihe wird dann so lange fallen, bis ein Gleichgewicht erreicht ist. Umgekehrt gilt (Kupon). Die Zinsen werden meist jährlich ausgezahlt. natürlich dasselbe: Wenn der Marktzins auf 3% sinken sollte, ■■ Nachrangige Anleihen sind häufig mit einem Rating versehen. Das Rating gibt Aufschluss über die Kreditwürdigkeit des wird Ihre Anleihe am Markt sehr begehrt zu sein. Der Wert (Kurs) Anleiheemittenten zum Moment der Vergabe. Es wird durch Ihrer Anleihe wird dann steigen. spezialisierte, unabhängige Agenturen vergeben (am bekann- Kreditrisiko: Wenn der Emittent einer Anleihe in finanzielle testen sind Moody’s und Standard & Poor’s). Schwierigkeiten gerät, kann es passieren, dass Sie Ihre Einlage ■■ Die meisten nachrangigen Anleihen haben ebenfalls eine feste nur teilweise oder überhaupt nicht zurückerhalten. Laufzeit. Am Ende der Laufzeit (d. h. bei Fälligkeit) zahlt der Emittent das geliehene Geld zurück, vorausgesetzt, er ist nicht Vorsicht: Die Bonität eines Emittenten wird gelegentlich anhand eines „Rating“ ausgedrückt. Sie sollten dieses überprüfen, bevor insolvent. Sie eine Anleihe kaufen. Allerdings wird nicht immer ein Rating vergeben. Informieren Sie sich also gründlich, bevor Sie eine Eine nachrangige Anleihe unterscheidet sich in folgenden Punkten nachrangige Anleihe kaufen. von einer normalen Anleihe: Vorsicht: Denken Sie daran, dass das Kreditrisiko bei einer nach■■ Bei einem Ausfall des Emittenten wird der Inhaber einer rangigen Anleihe größer ist, als bei „normalen“ Anleihen. Beim nachrangigen Anleihe erst nach allen anderen Anleiheinhabern Ausfall des Emittenten werden Ihre Ansprüche erst nach denen befriedigt. Ansprüche von Inhabern nachrangiger Anleihen aller Inhaber normaler Anleihen befriedigt. werden allerdings vor denen der Aktionäre befriedigt. Spezifisches Risiko: Nachrangige Papiere von Finanzinstituten ■■ Da das Risiko nachrangiger Anleihen höher ist als bei gewöhnlichen Anleihen, bieten nachrangige Anleihen höhere Verzinsung. beinhalten ein zusätzliches Risiko. Diese Anleihen können auf Veranlassung der Regulierungsbehörde teilweise oder vollständig abgeschrieben oder in Aktien umgewandelt werden, wenn das Institut nicht länger lebensfähig ist (um eine Insolvenz zu Wechselkursrisiko: Wenn Sie in eine Fremdwährungsanleihe vermeiden) oder sich in der Insolvenz befindet. Das bedeutet, investieren, beinhaltet dies ein Wechselkursrisiko gegenüber dem dass der Käufer einer Anleihe letzten Endes Aktien erhält. Kaufen Euro. Der Betrag, den Sie bei einem Verkauf oder bei Fälligkeit Sie daher nur nachrangige Bankobligationen von Banken mit in Euro erhalten, kann aufgrund des Wechselkurses höher oder bester Bonität. Risiken niedriger sein als der Betrag, den Sie ursprünglich angelegt haben. Kosten und Steuern Steuer auf Kursgewinne: Wenn Sie Anleihen vor Fälligkeit zu einem höheren Preis verkaufen als dem, den Sie beim Erwerb Wenn Sie Anleihen kaufen, sollten Sie die anfallenden Kosten und bezahlt haben, erzielen Sie einen Gewinn. Auf diesen Gewinn Steuern berücksichtigen. Denn diese beeinflussen die Rendite wird keine Steuer erhoben. Ihrer Anleihe. Vorsicht: Auf die Preisdifferenz zwischen dem Einstandspreis und dem Rücknahmepreis einer Nullkuponanleihe müssen Sie aber Quellensteuer zahlen. KOSTEN Maklergebühr: Banken stellen Ihnen Kosten in Rechnung, wenn sie Ihre Orders am Sekundärmarkt ausführen. Depotgebühr: Für die Verwahrung Ihrer Anleihen in einem Wertpapierdepot berechnen Ihnen die meisten Banken Gebühren. Möchten Sie mehr über nachrangige Anleihen erfahren? Verkaufs- und Platzierungsgebühr: Beim Kauf einer Anleihe am Lesen Sie unsere Infobroschüre Finanzinstrumente auf unserer Primärmarkt zahlen Sie eine Platzierungsgebühr. Diese bildet Website www.bnpparibasfortis.be. zusammen mit dem Nominalwert den Emissionspreis. STEUERN Börsenumsatzsteuer (BUS): Wenn Sie bestehende Anleihen am Sekundärmarkt kaufen, müssen Sie eine Börsensteuer bezahlen. Wenn Sie am Primärmarkt neue Anleihen kaufen, wird diese Steuer nicht erhoben. Verantwortlicher Herausgeber: A. Moenaert, BNP Paribas Fortis AG, Montage du Parc/Warandeberg, Brüssel, RPM Brüssel, MWSt. 0403.199.702 – Juni 2016. 032809800668 Quellensteuer auf Zinsen: Auf die Zinsen von Anleihen, die von belgischen Unternehmen oder Behörden emittiert wurden, müssen Sie Quellensteuer abführen. Die Zinsen auf Anleihen nicht belgischer Unternehmen oder Länder werden zunächst in dem Land, in dem sie erzielt werden, besteuert. Anschließend unterliegen sie in Belgien der Quellensteuer.
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