Musterlösung zu Blatt 8 Höhere Mathematik II (P/MP/ET/IT/I-I) Sommersemester 2016 29 a) Berechne die Eigenwerte von A: λ + 2 −2 χA (λ) = det(λI − A) = = λ2 − 3λ + 2 = (λ − 1)(λ − 2) 6 λ−5 2 Ein Eigenvektor zu λ1 = 1 ist v1 = , also Eig(A; 1) = [v1 ], und einer zu λ2 = 2 3 1 ist v2 = , also Eig(A; 2) = [v2 ]. 2 b) Wegen λ1 6= λ2 ist J = diag(1, 2). Die Matrix S hat die Spalten v1 und v2 , also 2 1 2 −1 −1 S = und S = . 3 2 −3 2 Nachrechnen liefert, dass tatsächlich A = SJS −1 gilt. c) Es gilt 2 A = SJS −1 SJS −1 2 = SJ S −1 = 2 1 3 2 1 0 0 4 2 −1 −3 2 = −8 6 −18 13 und 3 3 A = SJ S −1 = 2 1 3 2 1 0 0 8 2 −1 −3 2 2 −1 −3 2 = −20 14 −42 29 und allgemein: n A n = SJ S −1 = 2 1 3 2 1 0 0 2n = 4 − 3 · 2n 2n+1 − 2 6 − 3 · 2n+1 2n+2 − 3 30 Für eine Linearform T : X → K ist die (Operator-)Norm definiert durch kT k = sup |T (x)| kxk≤1 und es gilt: T stetig ⇔ kT k < ∞ (d.h. T beschränkt) i) (C 1 [−1, 1], k ksup ) Es sei f ∈ C 1 [−1, 1] mit kf ksup ≤ 1. Dann gilt: Z 1 |S(f )| = f (t) dt ≤ 2kf ksup ≤ 2 −1 Gleichheit wird für die konstante Funktion f = 1 angenommen. Also ist S stetig mit kSk = 2. Desweiteren gilt: |δ(f )| = |f (0)| ≤ kf ksup ≤ 1 Gleichheit wird für f = 1 angenommen. Also ist δ stetig mit kδk = 1. 1 ii) (C 1 [−1, 1], k kL1 ) Es sei f ∈ C 1 [−1, 1] mit kf kL1 ≤ 1. Dann gilt: Z 1 Z 1 |S(f )| = f (t) dt ≤ |f (t)| dt = kf kL1 ≤ 1 −1 −1 Gleichheit wird für f = 21 angenommen. Also ist S stetig mit kSk = 1. Desweiteren ist |δ(f )| = |f (0)| unbeschränkt (betrachte eine geeignete Folge von Dreiecksfunktionen (fn ) ⊆ C[−1, 1] mit fn (0) = n für n ∈ N und abge” rundeten Ecken“) und δ somit nicht stetig. iii) (C 1 [−1, 1], k kL2 ) Es sei f ∈ C 1 [−1, 1] mit kf kL2 ≤ 1. Nach der Schwarzschen Ungleichung (Satz 15.4) gilt Z 1 Z 1 |f (t)| · 1 dt ≤ kf kL1 = −1 1/2 √ √ |f (t)| dt · 2 = 2 · kf kL2 2 −1 und mit ii) folgt: |S(f )| ≤ kf kL1 ≤ Gleichheit wird für f = √1 2 √ 2 · kf kL2 ≤ √ 2 angenommen. Also ist S stetig mit kSk = √ 2. Desweiteren ist |δ(f )| = |f (0)| unbeschränkt (betrachte eine geeignete Folge von Dreiecksfunktionen (fn ) ⊆ C[−1, 1] mit fn (0) = n für n ∈ N und abge” rundeten Ecken“) und δ somit nicht stetig. iv) (C 1 [−1, 1], k kC 1 ) Es sei f ∈ C 1 [−1, 1] mit kf kC 1 ≤ 1. Dann gilt: Z 1 |S(f )| = f (t) dt ≤ 2kf ksup ≤ 2kf kC 1 ≤ 2 −1 Gleichheit wird für die konstante Funktion f = 1 angenommen. Also ist S stetig mit kSk = 2. Desweiteren gilt: |δ(f )| = |f (0)| ≤ kf ksup ≤ kf kC 1 ≤ 1 Gleichheit wird für f = 1 angenommen. Also ist δ stetig mit kδk = 1. 31 Für f ∈ C[−1, 1] mit kf ksup ≤ 1 gilt: |δ(f )| = |2f (−1) − 3f (0) + f (1)| ≤ 2|f (−1)| + 3|f (0)| + |f (1)| ≤ 6 Also ist kδk ≤ 6. Definiere f ∈ C[−1, 1] durch: −2x − 1 für − 1 ≤ x ≤ 0 f (x) := = 2|x| − 1 2x − 1 für 0 ≤ x ≤ 1 Dann ist kf ksup = 1 und δ(f ) = 6, d.h. es ist kδk = 6. 2 32 a) Berechnung der Inversen von A ergibt: −1 A = 5 −7 −2 3 Also ist κ(A) = kAkZS · kA−1 kZS = 10 · 12 = 120 und −1 x = A b = 0 1 . b) Nach (39.1) gilt: k∆bk∞ 0.7 k∆xk∞ ≤ κ(A) · = 120 · = 12 kxk∞ kbk∞ 7 c) Es gilt: −1 x + ∆x = A (b + ∆b) = 5.6 −1.3 . sawo 3
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